Ich finde trainerische Falscheinschätzung sehr gefährlich. Ich gehöre zu denen, die schmerzhaft erkannten, das diese Selbstüberschätzung einfach nur peinlich ist. Ich empfand es auf mich selbst bezogen als dumm und schämte mich über mich selbst bei einsetzen dieser Erkenntnis. Sollte ich nochmals als Trainer im Kifu einsteigen, werde ich garantiert diesen Part anders gestalten. Ich denke, dass mein Traineranteil ganz woanders lag, als es das allgemein in der Aussendarstellung gemeint wird!
Gute Trainer machen im Kinderfußball locker 50% des Mannschaftserfolgs aus. Der aktuelle Trainer meines Sohnes (E1) ist so einer. Sehr fordernd, aber auch fördernd. Und es ist auch schon vorgekommen, dass er Eltern nahegelegt hat, ihr Kinder in einem anderen Team anzumelden, wenn der Leistungsunterschied zum aktuellen Kader zu krass war. Ich und der betreffende Trainer kennen uns schon lange und ich wusste, dass die Umstellung für meinen Sohn nach dem Vereinswechsel im Sommer nicht ganz leicht wird. Mittlerweile findet auch er den Trainer Spitze weil er merkt, wie viel er spielerisch vermittelt bekommt und welche Erfolge man so erreichen kann.
Für Torwarttrainer gilt ab der E-Jugend das Gleiche. Ich habe einen Jungen, der vor Beginn der Saison noch nie im Tor stand, an das Thema herangeführt und der schlägt sich aktuell in einer E2-Mannschaft richtig gut. Das wäre ohne ein gutes, intensives und kindgerechtes Torwarttraining ausgeschlossen gewesen. In der Mannschaft meines Sohnes habe ich auch die Torhüter unter meine Fittiche genommen und man erkennt bei den ohnehin guten Torhütern schon nach 3-4 intensiven Trainingsrunden Steigerungen, weil sie kindgerecht theoretische Grundlagen bzgl. Position, Herauslaufen etc. vermittelt bekommen.
Ich kenne viele gute Kindertrainer, die methodisch aufgrund des eigenen Charakters oft sehr verschieden mit den Kindern umgehen. Bei allen steht aber der Lernfortschritt der Kinder und Spaß am Fußball im Vordergrund. Und man erkennt bei den Kindern Steigerungen in Spielverständnis, Technik usw., die ohne gute Trainer sicher nicht stattgefunden hätten.