Beiträge von Powerzwergenpapa

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    Zitat von "totog"

    Im Grunde ist es aber einfach das was 6 F-Junioren spielen wenn kein Trainer sie einteilt. Bzw. finden Sie dann während der F bereits eine eigene Einteilung und wechseln sich selber ab.

    So verstehe ich aber nicht das 3:3 und so versteht es @Greenhorn76 offenbar auch nicht, wenn ich ihn richtig lese (er spricht ja von Einteilung rechts, links, zentral).


    Ich finde dieses ganze Thema, wie die Kinder jetzt ihre Rolle im Spiel interpretieren oder nicht interpretieren sollen/dürfen usw., wird für mich viel zu hoch gehängt. Ich sehe überhaupt kein Problem damit, gerade am Anfang Kinder mit ihren Stärken anzufixen.


    Beispiel: Ich erinnere mich an ein überregionales Bambini-Turnier. Da war eine Mannschaft, die auf jeden Fall sehr weit gekommen ist (wenn nicht sogar am Ende gewonnen hat, weiß ich nicht mehr genau). Die hatten hinten drin so eine Viererkette in Personalunion. Ein Kind, das hinten wirklich alles abgeräumt hat. Der war ganz konservativ "letzter Mann" und was immer auf ihn zugewalzt kam, am Ende landete der Ball bei ihm und er hat ihn weggebolzt. Sehr geil.


    Ja, warum nicht? Im Weg stehen und Ball wegbolzen ist nicht die hohe Kunst und irgendwann (so ab D-Jugend) auch zu wenig, aber ist trotzdem eine fußballerische Qualität. Aber hier ist es noch nicht D-Jugend, hier sind es Bambini. Da darf ein Trainer auch erstmal die Stärken sehen und Kinder bei ihren Stärken packen und von da aus anfixen. Ich sehe darin überhaupt kein Problem.


    @Greenhorn76, wenn du die schwachen Spieler verbessern willst, musst du sie motivieren und dazu musst du ihre Stärken erkennen und nutzen. Noch ist dazu Gelegenheit, je älter die Kinder werden, desto schwieriger wird das. Gerade die schwächeren Spieler würde ich daher erstmal auf einer Position einsetzen bzw. mit einer Aufgabe im Spiel betreuen, die ihnen liegt. Ein Trainer muss auch Erfolgserlebnisse ermöglichen bzw. befördern. Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum Kinder in so eine moderne, extrem anspruchsvolle Dauerpressing-Strategie gepresst werden sollen, die dazu fußballerisch noch gar nicht in der Lage sind. Natürlich soll am Ende eine möglichst umfassende fußballerische Ausbildung stehen, aber dazu dürfen am Anfang auch Dinge auseinandergenommen (und damit vereinfacht) werden., z.B. indem Kinder offensive bzw. defensive Aufgaben sehr konservativ interpretieren: also der Stürmer, der nur vorne herumsteht und darauf wartet, den Ball aufs Tor schießen zu können oder der Verteidiger, der stumpf hinten drin und im Weg steht und dann den Ball wegbolzt. Im Spiel ist das bei Kindern okay und im Training wird trotzdem auf eine enge Ballführung beim Dribbling, eine gute Pass- und Schusstechnik geachtet usw. und mit der Zeit werden diese im Training erlernten Fertigkeiten dann auch im Spiel zum Tragen kommen. Aber eben alles zu seiner Zeit.


    Der Tannenbaum ermöglicht da für den Anfang eine große Flexibilität. Bei drei Defensiven hinten, kann ein Abwehrspieler ins Dribbling gehen oder sich vorne einschalten, ohne dass hinten alles offen ist; er kann seine Rolle aber auch sehr konservativ interpretieren. Beides ist okay. Genausowenig wird der Trainer dem Stürmer verbieten, nach hinten mitzuarbeiten. Aber wenn er sich aufs Tore schießen konzentrieren will, ist das bei dieser Spielordnung auch okay.


    Am Ende geht es um die Kinder und nicht um irgendwelche tollen Erwachsenenideen.

    Bin ich der einzige, der das Prinzip "Alle verteidigen, alle greifen an" für die meisten Kinder als sehr/zu anspruchsvoll empfindet? Für F-Spieler möchte ich das behaupten und immer noch für viele E-Spieler.


    Ein Fußballspiel ist eine sehr komplexe Situation: 'Da ist der Ball, da muss ich was mit machen, aber der Gegner ist da ja auch schon wieder und Mama und Papa gucken mir auch noch zu und irgendwo wird etwas reingerufen…'


    Eines der Grundprinzipe beim DFB und bei Horst Wein lautet doch: "Vom Einfachen zum Schweren". Warum wird dieses Prinzip angewandt, aber nicht beim Spiel? Da muss es gleich alles sein: Flacher Spielaufbau, totale Rotation, alle sollen alles spielen usw.


    Ein paar Gedanken:
    Ich finde das 3:3 als Spielsystem sehr anspruchsvoll. Wenn man eine extrem begabte Truppe hat, okay. Aber du hast, @Greenhorn76, offenbar eine ganz normale, heterogene Mannschaft wie die meisten. Für meine Begriffe ist der "Tannenbaum" eine sehr gute Spielordnung, um seinen Kindern das Leben etwas zu vereinfachen. Allein drei "Abwehr"spieler haben hinten das gesamte Spiel vor sich, müssen also dem Raum hinter sich keine Beachtung schenken (=>Vereinfachung); gleichzeitig haben die Defensivspieler jederzeit die Freiheit, ins Dribbling zu gehen oder sich ins Angriffsspiel einzuschalten (Weil sie zu dritt und nicht zu zweit sind, keine reinen "Manndecker"). Zwei Spieler im MF (rechts/links würde ich da gar nicht vorgeben, ich finde Außenspieler bei den Kleinen sowieso sehr schwierig, beim 3:3 hat man davon vier!) verhindern die m.E. schwierige Zentralstellung eines einzelnen Kindes (Stichwort "Kindermannschaftsstar"). Und vorne hat der Trainer eine Position mit einer relativ klaren, einfachen Aufgabe für seine Kinder im Angebot. Für den Anfang ist der "Tannenbaum" in meinen Augen die optimale Spielordnung, an der man dann gut weiterarbeiten, die man auch sehr leicht mal variieren und auf vielfältige Weise weiterentwickeln kann.


    Ich finde es gut, allen Spielern gleiche Einsatzzeit zu geben. Alle sind wichtig, alle gehören dazu, alle sollen spielen. Ihr seid ein Team und gewinnt gemeinsam und verliert gemeinsam. Jedes Kind soll auch möglichst jede Position mal kennenlernen. Aber den Positionswechsel innerhalb eines Spiels finde ich auch zu anspruchsvoll. Ich denke, da gibt es viele andere Möglichkeiten, das auf faire Weise zu lösen, die für die Kinder einfacher sind.


    Auch als Grundsatz das "Gesetz", dass alle Kinder alle Positionen zu gleichen Zeitanteilen spielen sollen, finde ich zu starr. Ich denke, da ist ein bisschen Sensibilität und Fingerspitzengefühl gefragt. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, gelegentlich auch nach Stärken/Neigungen aufzustellen. Und auch bei der Aufstellung mal den Gegner zu beachten, finde ich auch im Sinne des Kifu nicht verkehrt. Warum den besten Spieler gegen einen klar überlegenen Gegner in den Sturm stellen? Was soll so eine Maßnahme bringen? Ich würde mich bei der Aufstellung nicht zu stur an selbst gesetzte "Gesetze" binden. Das ist trotzdem mit den Grundsätzen, dass alle Kinder mal alle Positionen kennenlernen und alle Kinder etwa gleiche Spielanteile bekommen sollen, in Harmonie zu bringen. Konkret beim "Tannenbaum" würde ich die Position an der Spitze in jedem Spiel wechseln. Ansonsten würde ich da nicht so stur sein.

    @Goodie, vielen Dank für dein Posting.


    Ich mag Funino auch, aber in meinen Augen ist es eine gute Spielform im Training, kein Ersatz.


    Bei unserem Sommerturnier am Ende der letzten Saison war auch ein Team mit sehr jungen Bambini angetreten, die natürlich jedes Spiel mehr oder weniger deutlich verloren haben (ein Spiel war glaube ich etwas enger). Bei der Siegerehrung gab es für sie als das jüngste Team des Turniers einen Extraapplaus und die Kleinen waren superstolz und haben viel Lob für ihre Leistung bekommen.

    @Goodie, ihr versteht euch offenbar selber als "Dorf" und da möchte ich wirklich nichts gegen sagen. Aber aus meiner Sicht sind 17.000 EW für einen Verein ein großes Einzugsgebiet. Kein Wunder, dass ihr in allen Jahrgängen mehrere Mannschaften habt.


    Mal zum Vergleich: Bei uns wird schon bei den kleinsten als SG aufgetreten. Das Einzugsgebiet ist dadurch immerhin etwas über 4.000 EW "groß", wobei an den Rändern in eine Richtung auch ein anderer Verein noch mitfischt (die Fahrtzeit ist da auch einfach kürzer).

    Zitat

    Wir sind hier ein kleiner Dorfverein


    Ein Dorf hat oft seine eigenen Regeln. Wer weiß, wem du auf die Füße getreten bist!? Der Vorwurf "arrogante Drecksau" ist doch schon verräterisch, worum es geht.


    Du magst in der Sache recht haben, aber jetzt ist Besonnenheit angesagt! An der Eskalationsspirale habt ihr als Konfliktparteien bereits sehr kräftig gedreht. Du, @SoulGun (Nomen est Omen?), bist jetzt gewillt, den Konflikt noch weiter nach oben zu treiben und erwartest dir da von uns Ratschläge? Bitte nein! Nicht weiter an der Eskalationsschraube drehen! Wohin soll das führen?


    Erstmal jetzt innehalten und etwas Zeit ins Land gehen lassen. Das Thema erstmal ruhen lassen. Kein weiteres Öl ins Feuer. Zurückhaltung und Besonnenheit bewahren, auch wenn's schwer fällt. In 1-2 Wochen bist du dann klüger.

    Man muss natürlich sagen, dass ein wichtiger Faktor, der typische Dorfmannschaften betrifft, bei unserer F1 nicht gegeben ist, nämlich die Mischung aus Alt- und Jungjahrgang. Auch in den letzten Jahren hat besagte Mannschaft sehr erfolgreich gespielt, musste sich dann aber bei den "großen" Titeln am Ende dann doch anderen und insbesondere Stadtmannschaften geschlagen geben. Eben weil Alt- und Jungjahrgang gemischt waren. Ich denke, in diesem Jahr wird das anders sein: Das Team sind alles 2008er, die Jungs kennen sich schon lange und spielen schon lange miteinander Fußball; alle sind gut, einige richtig gut. Ja, und der Trainer ist auch heiß auf die "goldene Ananas" und stellt entsprechend auf.

    Warum so negativ, Trainero?


    Um das zu sagen: Ich schreibe in Interessierter Distanz zu besagter


    F. Aus meiner Sicht gibt es den einen "Superstar" nicht in dem Team. Es ist schon eine gute Truppe mit 2-3 Spielern, den ich auch den Sprung in die Kreisauswahl zutraue. Das ist natürlich auch für das Traningsniveau toll. Nächstes Jahr wechselt das Team praktisch geschlossen zu E. Wird interessant.

    Unser Verein ist "Klasse 1" und unsere große F-Mannschaft gewinnt in unserer Region praktisch alles. Liegt es am Trainer? Ja, in dem Sinne, dass sehr erfolgsorientiert aufgestellt und gespielt wird. Zum Beispiel: Rotation? Wenig. Bei schwachen Gegnern dürfen dann die schwächeren Spieler eine Halbzeit ran, nachdem die Guten alles klar gemacht haben. Ansonsten spielen die Starken praktisch durch und 4-6 Spieler schauen ihnen zu. Trotzdem muss man sagen, dass die Fehlquote extrem gering ist!


    Vielleicht sollte man also Ergebnisse doch nicht zu gering achten!? Letztens habe ich an einem sehr heißen Tag die Erfahrung gemacht, dass zwar bei anderen Jahrgängen das Training ausgefallen war ("Hitzefrei"), nicht aber bei besagter F-Mannschaft; und siehe da, alle Spieler waren da! Es gibt also so etwas wie eine "Erfolgsspirale": Erfolg => Motivation => Training => Erfolg.

    @Chris, @Schimanski, dann würde mich ja mal interessieren, warum die anderen Teams andere Systeme spielen.


    Sind sie einfach zu blöd (provokativ formuliert)? Oder haben sie weniger gute/intelligente/begabte Spieler? Oder sind die Voraussetzungen in den jeweiligen Mannschaften einfach grundsätzlich anders gelagert?


    Wie schätzt ihr das ein?

    @'Sir Alex,' ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Aus meinen Erfahrungen mit Kinderfußball heraus frage ich mich auch, welche Relevanz da die Anzahl von Dreiecken haben soll?!


    Ein Gedanke zur "Dreierkette": Es ist sehr hilfreich für Kinder, wenn sie den Ball und das Spiel vor sich haben. Fußball ist ja sowieso schon sehr kompliziert, wenn man die Herausforderungen an Koordination, Technik, Spielverständnis, Handlungsschnelligkeit betrachtet, mit denen schon die Kleinsten (Bambini und F-Jugend) konfrontiert sind. Der Raum im Rücken verkompliziert die Situation noch mehr.


    Eine tiefere bzw. tiefer gestaffelte Grundstellung ist daher eine gute Möglichkeit für den Trainer, das Spiel zu vereinfachen und seinen Kindern eine Hilfestellung zu geben. So können sie sich mehr auf das konzentrieren, worum es bei der Ausbildung in diesem Altersbereich geht.

    @TW-Trainer, natürlich ist der Begriff "Leistung" für den Kinderfußball eigentlich schwierig. Aber wir alle wissen doch, was gemeint ist und natürlich gibt es selbst bei Bambini schon gewaltige Unterschiede. Darüber brauchen wir doch nicht zu diskutieren, oder?


    Für den Kindertrainer einer "typischen Dorfmannschaft" ist das ein permanenter und schwieriger Balanceakt. Einerseits wird er ein Interesse daran haben, auch den Kasper irgendwie zu halten, der nur Blödsinn macht und eigentlich auch gar keine Lust auf Fußball hat, sondern halt da ist, weil der beste Kumpel auch da ist; und auch den Dicken, der nach dem Aufwärmen schon am Prusten ist und über Seitenstechen klagt; und auch den Tollpatsch, der ständig über seine eigenen Beine fällt statt mal einen Ball zu treffen. Warum wird er die halten wollen? Weil er sonst keine Mannschaft mehr zusammenbekommt ;)


    Große Vereine haben es da leichter. Da werden entweder die besagten Spieler auf der von irgendeinem völlig unqualifizierten Spielerpapa trainierten "Resterampe" geparkt; oder sie werden gar nicht erst aufgenommen (Ja, das gibt es sogar schon im Bambini-Bereich!)


    In einer Dorf-Kindermannschaft hat man im Extremfall die angesprochenen Spielertypen sowie soundsoviel einigermaßen talentierte Spieler und dann womöglich tatsächlich noch 1-2 Wunderzwerge. Diese Mischung bringt enorme Herausforderungen für den Trainer mit sich. Denn m.Mn. nach haben auch die herausragenden Spieler das Recht auf eine angemessene Förderung. Das braucht sehr viel Differenzierungsvermögen vonseiten des Trainers und gelegentliche Überforderung und Unterforderung für manche Spieler bleiben nicht aus.


    Dann gibt es neben den Trainern und den Kindern noch die Eltern. Natürlich gibt es sehr schwierige Eltern, kenne ich auch. Aber man muss auch die Eltern verstehen. Sie investieren eine Menge. Auch Geld, da ist nicht nur der Vereinsbeitrag zu nennen, auch die Benzinkosten. V.a. aber investieren sie sehr viel Zeit. Bei Turnieren geht ein ganzer Tag drauf – meistens ein Samstag oder Sonntag, jdflls. geht wertvolle Familienzeit drauf. Da hört sich "Erlebnisfußball" gut an. Aber wenn ich mein Kind zum Training fahre und zu Freundschaftsspielen und zu Turnieren und mein Kind gar nicht so talentfrei sehe, aber immer wieder "erlebe", wie die Mannschaft meines Kindes die Hütte voll kriegt, dann würde ich auch anfangen Fragen zu stellen. Und natürlich erwarte ich auch eine Entwicklung meines Kindes durch die Teilnahme am Training und an Wettkampfspielen. Wenn ich mein Kind beim Klavierunterricht anmelde, wird es vlt. kein Mozart, aber ich erwarte dann auch, dass mein Kind Fortschritte macht; sonst macht das keinen Sinn. Es ist m.E. auch ein Balanceakt zwischen "Erlebnis-" und "Ergebnisfußball".

    Habe es jetzt auch mal technisch hinbekommen, mir die Vids anschauen zu können. Es macht Spaß zuzuschauen, deine Kinder, @Strznievski, haben einen engagierten Trainer, der mit Spaß bei der Sache ist. Das überträgt sich auf den entspannten Zuschauer in der weitentfernten norddeutschen Tiefebene und ich bin sicher, das überträgt sich auch auf deine Kinder. Sieht auch nach einer coolen Truppe aus, die du da beisammen hast.


    Vielen Dank für die Trainingseindrücke!

    Zitat von "Andre"

    Es geht aber nicht darum, das nun für die hier angesprochene Altersgruppe umzusetzen, das wäre Zeitverschwendung in dieser Altersgruppe und endet im beidseitigem Frust - g a r a n t i e r t - !


    Weiß nicht, ob ich dich hier richtig verstehe. Aber ich halte es gegenüber den leistungsschwachen Kindern für nicht fair, bei Bambini und F-Jugend auf feste Positionen zu verzichten. Ich bitte zu bedenken, dass nicht jeder Verein die Möglichkeit hat, in den Jahrgängen nach Leistungsstärke zu differenzieren. Wir sind zum Beispiel so ein kleiner Dorfverein und unsere Teams sind entsprechend sehr heterogen; von Überfliegern bis Blümchenpflückern ist alles dabei.


    Ich denke auch sehr wohl, dass dieses Thema hier in diesen Thread passt. Auf seine Frage "Wie konnte das passieren?" hat der Threadersteller u.a. als Antwort herausgefunden, dass sein Team viele Konter-Tore bekommen hat.


    Zitat von "Strznievski"

    Meine Mannschaft ist es gewohnt viele Ballaktionen zu haben und "scheitert" in der Regel daran ausgekontert zu werden. In diesem Fall war uns die andere Mannschaft aber derart überlegen, dass meine Kids gar nicht dazu kamen etwas mit dem Ball zu machen. Das Verteidigen an sich ist dann sowieso unsere "Schwäche" die dann gegen diesen Gegner noch schwerer zu tragen kam.


    Kann das sein, dass du, @Strznievski, offensiv verteidigen lässt? Wie oben dargelegt, ist das keineswegs immer der Königsweg. Leider konnte ich deine Trainingsvideos nicht öffnen, so dass ich überhaupt keinen Eindruck von deinen Kindern habe und das einfach nur als Anregung stehen lassen kann.


    Und @Andre, die Anweisung überfordert 7jährige Kinder keineswegs, ob sie tief- oder hochstehend verteidigen sollen. Tatsächlich erlebe ich sowohl bei Bambini als auch F-Mannschaften beides, und natürlich ist das vom Trainer entsprechend angeleitet.

    Zitat von TW-Trainer

    Was das mit dem Kinderfussball zu tun hat?

    Natürlich spielt bei der Ausbildung für die Spieler die Taktik keine Rolle. Da geht es bei kleinen F-Spielern erstmal nur um die Technik.


    Gleichwohl muss der Trainer sehr viele taktische und strategische Entscheidungen fällen. Meiner Überzeugung nach ist ein wichtiges, wenn nicht das entscheidende Ziel aller taktischen Entscheidungen des Trainers die maximal mögliche Integration der Kinder; d.h. der Trainer sollte es durch seine Vorgaben, seine Aufstellung etc. möglichst gut hinbekommen, dass jedes Kind am Spiel beteiligt ist, einen Platz in der Mannschaft und auf dem Feld findet, Erfolgserlebnisse hat u.ä.


    Und was macht man da als Trainer mit dem unsportlichen und einfach gestrickten Paule? Ich mag Funino auch sehr, aber wir brauchen uns doch nichts vorzumachen, Funino ist v.a. toll für die athletischen, sportlichen Kinder. Funino stärkt die Starken. Und so einer wie der nicht besonders helle und eher korpulente Paule wird es dabei eher sehr schwer haben; beim Funino werden seine Unzulänglichkeiten gnadenlos offengelegt.


    Beim 6+1 ist es m.E. einfacher, für solche Kinder wie Paule einen Platz im Team zu finden. Denn warum Paule da nicht hinten rein stellen?! Er ist zwar nicht der schnellste und gewandteste und er trifft auch kaum mal einen Ball vernünftig, aber man muss trotzdem als Stürmer am Paule auch erstmal vorbeikommen! Und unmittelbar vorm Tor kann sich Paule einfach orientieren, da braucht er gar nicht so viel zu überlegen (was ihm sowieso nicht besonders liegt) – Hauptsache er macht den Weg zum Tor dicht und haut die Pille dann irgendwie nach vorne. So kann er seinen Platz im Team finden, bekommt auch mal berechtigtes Lob, kann Erfolgserlebnisse sammeln, ist wichtig für sein Team.


    Natürlich wird sein Trainer mit Paule trotzdem im Training weiterhin an seinen technischen Schwächen arbeiten und auch arbeiten müssen, will er ihn langfristig mit Spaß dabei behalten. Aber so hat Paule jdflls. erstmal seinen Platz in der Mannschaft. Und auch wenn Paule nicht der fußballerische Überflieger ist, blockiert er nicht nur nicht den Erfolg seiner Mannschaft, sondern kann sich im Gegenteil sogar berechtigt über gute Ergebnisse mitfreuen, weil er tatsächlich seinen Anteil daran hat. Der Trainer hat das durch seine taktische Entscheidung, mit einer tiefstehenden Verteidigung zu spielen, ermöglicht.

    Aber so wie TW-Trainer es beschreibt, deckt es sich mit meinen Beobachtungen. Hohes Verteidigen ist sehr viel anspruchsvoller als tiefes. Tiefes Verteidigen bietet einige Vorteile.


    - Hoch stehende Verteidiger müssen den Raum vor und hinter sich im Blick haben.
    - Bei tief stehenden Verteidigern ist die Aufgabenbeschreibung klar und einfach (Stichwort "vom einfachen zum komplizierten"). Als hoch stehende Verteidiger wissen die Kinder gar nicht recht, was sie eigentlich machen sollen. Eigentlich sind sie Verteidiger, sollen aber ja auch sonst mitmischen. Ja, wie jetzt!?
    - In summa ist eine tiefe Verteidigung auch erfolgreicher. Die Möglichkeit, stumpfe Kontertore zu kassieren, ist nahezu ausgeschlossen.
    - Für die eigene und die gegnerische Mannschaft sind bei einer tiefen Verteidigung mehr 1:1-Situationen möglich.

    Ich schreibe das mal hier, weil es bei der 26:0-Pleite ja auch Thema war, Stichwort "Konter".


    Unser Team – junge F-Jugend - hat am letzten WE auch eine letztlich unnötige Niederlage kassiert. Viermal lag die Verteidigung komplett entblößt. Das Team verteidigt sehr hoch, was vom Trainer auch genauso vorgegeben wird. Alle Spieler haben dadurch die Möglichkeit, sich in das Offensivspiel einzuschalten. Aber die Zuständigkeiten bei der Defensivarbeit sind dann halt nicht immer so klar…


    Ganz anders hat das der Gegner gehalten: zwei Kinder standen konsequent und ganz stur ca. 8m vor dem eigenen Kasten, es gab also eine ganz klare Zuordnung, wer für die Verteidigung zuständig ist und das wurde auch konsequent so umgesetzt. Zwar waren die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen dadurch teilweise erheblich, also zw. MF und Defensive klaffte dann schon einmal eine extreme Lücke mit ganz viel Raum dazwischen, aber eine Absicherung war eben immer vorhanden. Mehr oder weniger ist das bei uns die Regel, dass zumindest zwei Kinder eindeutig und ausschließlich defensive Aufgaben zugeteilt bekommen haben.


    Jetzt habe ich als Aussage von @Schimanski im Sinn, dass er seinen Schützlingen die Defensivarbeit via Aussicht auf höhere Einsatzzeiten schmackhaft gemacht hat. Für mich schwingt da eine Hochschätzung der Defensivarbeit mit. Und es ist doch so, dass für ein erfolgreiches – i.S. von guten Ergebnissen – Arbeiten in erster Linie die Defensivarbeit wichtig ist. Ich erinnere mich an das Spiel unserer großen F-Mannschaft um den Staffelsieg Ende der letzten Saison, als ganz klar die bessere Defensive das Spiel entschieden hat. Hinten drin zwei große, starke Kinder, die konsequent alles abfangen, was an Angriffen vorgetragen wird, sind da sehr viel wert ;)


    Wie seht ihr das? Könnt ihr meine Beobachtungen nachvollziehen? Teilt ihr sie? Ist angesichts dessen das Einfordern einer hohen Verteidigung eigentlich sinnvoll? Ist die Strategie unseres Gegners vom WE nicht für die Kinder einfacher und erfolgversprechender?


    Was spricht dagegen, auch in der F-Jugend gegen einen sehr starken Gegner mal einfach eine Mauertaktik anzuwenden? Konterkariert das die Prinzipien des Kinderfußballs oder ist das nicht einfach auch Teil unseres Sports?

    Habe gestern die Spieltagsanalyse im Hintergrund laufen gehabt. Da hat Steffen Freund doch tatsächlich von einem "guten Foul" gesprochen – natürlich ein "taktisches" Foul, das in der Situation notwendig gewesen wäre.


    "Taktisches" Foul impliziert ja Vorsatz, der m.E. wie im richtigen Leben auch doppelt bestraft werden sollte. Der Attraktivität des Fußballs bekommt diese Sitte gar nicht gut. Aber das braucht wohl noch etwas, bis das von DFL & Co begriffen wird.