Zitat von "totog"Im Grunde ist es aber einfach das was 6 F-Junioren spielen wenn kein Trainer sie einteilt. Bzw. finden Sie dann während der F bereits eine eigene Einteilung und wechseln sich selber ab.
So verstehe ich aber nicht das 3:3 und so versteht es @Greenhorn76 offenbar auch nicht, wenn ich ihn richtig lese (er spricht ja von Einteilung rechts, links, zentral).
Ich finde dieses ganze Thema, wie die Kinder jetzt ihre Rolle im Spiel interpretieren oder nicht interpretieren sollen/dürfen usw., wird für mich viel zu hoch gehängt. Ich sehe überhaupt kein Problem damit, gerade am Anfang Kinder mit ihren Stärken anzufixen.
Beispiel: Ich erinnere mich an ein überregionales Bambini-Turnier. Da war eine Mannschaft, die auf jeden Fall sehr weit gekommen ist (wenn nicht sogar am Ende gewonnen hat, weiß ich nicht mehr genau). Die hatten hinten drin so eine Viererkette in Personalunion. Ein Kind, das hinten wirklich alles abgeräumt hat. Der war ganz konservativ "letzter Mann" und was immer auf ihn zugewalzt kam, am Ende landete der Ball bei ihm und er hat ihn weggebolzt. Sehr geil.
Ja, warum nicht? Im Weg stehen und Ball wegbolzen ist nicht die hohe Kunst und irgendwann (so ab D-Jugend) auch zu wenig, aber ist trotzdem eine fußballerische Qualität. Aber hier ist es noch nicht D-Jugend, hier sind es Bambini. Da darf ein Trainer auch erstmal die Stärken sehen und Kinder bei ihren Stärken packen und von da aus anfixen. Ich sehe darin überhaupt kein Problem.
@Greenhorn76, wenn du die schwachen Spieler verbessern willst, musst du sie motivieren und dazu musst du ihre Stärken erkennen und nutzen. Noch ist dazu Gelegenheit, je älter die Kinder werden, desto schwieriger wird das. Gerade die schwächeren Spieler würde ich daher erstmal auf einer Position einsetzen bzw. mit einer Aufgabe im Spiel betreuen, die ihnen liegt. Ein Trainer muss auch Erfolgserlebnisse ermöglichen bzw. befördern. Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum Kinder in so eine moderne, extrem anspruchsvolle Dauerpressing-Strategie gepresst werden sollen, die dazu fußballerisch noch gar nicht in der Lage sind. Natürlich soll am Ende eine möglichst umfassende fußballerische Ausbildung stehen, aber dazu dürfen am Anfang auch Dinge auseinandergenommen (und damit vereinfacht) werden., z.B. indem Kinder offensive bzw. defensive Aufgaben sehr konservativ interpretieren: also der Stürmer, der nur vorne herumsteht und darauf wartet, den Ball aufs Tor schießen zu können oder der Verteidiger, der stumpf hinten drin und im Weg steht und dann den Ball wegbolzt. Im Spiel ist das bei Kindern okay und im Training wird trotzdem auf eine enge Ballführung beim Dribbling, eine gute Pass- und Schusstechnik geachtet usw. und mit der Zeit werden diese im Training erlernten Fertigkeiten dann auch im Spiel zum Tragen kommen. Aber eben alles zu seiner Zeit.
Der Tannenbaum ermöglicht da für den Anfang eine große Flexibilität. Bei drei Defensiven hinten, kann ein Abwehrspieler ins Dribbling gehen oder sich vorne einschalten, ohne dass hinten alles offen ist; er kann seine Rolle aber auch sehr konservativ interpretieren. Beides ist okay. Genausowenig wird der Trainer dem Stürmer verbieten, nach hinten mitzuarbeiten. Aber wenn er sich aufs Tore schießen konzentrieren will, ist das bei dieser Spielordnung auch okay.
Am Ende geht es um die Kinder und nicht um irgendwelche tollen Erwachsenenideen.