Beiträge von Larius

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Woran es liegt? Es sind Frauen. Da muss einfach einen Unterschied akzeptieren. Deswegen haben aber Mädchen und Frauen genauso ein Recht auf eine anständige Förderung. Man sollte einfach Frauenfußball nicht mit Männerfußball vergleichen, damit tut man Frauen keinen Gefallen. Gerade Frauen/Mädchen haben meiner Erfahrung nach Riesenprobleme wenn man sie vergleicht, weil sie diesen Vergleich nicht gewinnen können und sich deswegen schlecht fühlen. Leider wird von prominenter (TV-Kommentatoren) Stelle leider oftmals das Gegenteil gemacht und Frauenfußball als "fast so gut wie Männerfußball" dargestellt.
    Also am besten einfach zurücklehnen und das Spiel als etwas eigenständiges betrachten.
    Ein Querverweis zum Tennis sei hier mal erwähnt. Karsten Braasch hat als damals 203. der Tennisweltrangliste angeheitert/betrunken gegen Serena Williams gespielt. Er hat ohne sich anzustrengen, inklusive rauchen in der Pause und nur einem Aufschlag 6:1 gewonnen. Trotz diesem Ergebnis spielt Serena Williams klasse Tennis und genauso ist es beim Fußball.

    Vielleicht ein Praxisbericht aus den Niederungen des absoluten Breitensports. Hier ist oftmals der Co-Trainer zwangsläufig der Torwarttrainer. Kann jetzt nur von mir sprechen: Ich versuch meiner Torfrau die Grundlagen der Torwarttechnik und immer in Zusammenhang die Spielintegration des Torwarts beizubringen. Dafür sind natürlich dann auch die restlichen Spielerinnen vonnöten.


    Zu 1.: Von dem Gesamtthemen Komplex habe ich keine Ahnung. Aber über Lehrvideos (eigener Youtubechannel z.B.) würde ich mich immer freuen.


    Zu 2.: Vielleicht sollte man das Konzept komplett überarbeiten und es ähnlich wie ein Studium Modulbasiert aufbauen.


    Zu 3.: Wie jeder andere Ausbilder eigentlich auch. Er sollte sein Wissen vermitteln können. Offen für Verbesserungen sein. Den Auszubildenden zuhören...

    Ich rate dir zu einem letzten Gespräch. Termin festlegen und dann klar sagen was Sache ist. Wer nicht zu diesem Termin erscheint, wird als "interessiert mich nicht" gewertet. An dem Termin sagst du klar was Sache und unter Bedingungen du weitermachst. Ist es nicht gewollt, dass diese zu 100% umgesetzt werden -> abmelden. Die Idee mit den Freundschaftskicks ist gut.


    Ich sage, gebt mir Geld, im zweiten Schritt überlege ich mir dann was ich damit alles Tolles mache! :thumbup:

    Das ist genau falsch. Du sagst mir was du tolles machst und ich entscheide dann ob ich dir dafür Geld gebe. Sollte es für die mittel bis schlecht bezahlten Profis (nichts anderes ist meistens der Fußball bis runter die Kreisliga) mehr Geld geben, wird es so bin ich überzeugt, nur dafür ausgegeben den Herrenspielern ein höheres Gehalt zu zahlen.
    Bevor man Geld fordert sollte man zeigen für was das Geld konkret ausgegeben wird. Niemand hat denk ich was dagegen, wenn das Geld, das die DFL erwirtschaftet dazu verwendet wird, Jugendmannschaften mit Bällen/Trikots etc. auszurüsten und wenn das von der Amateurvereinigung gefordert wird, haben sie meine volle Unterstützung. Aber solange nur mehr Geld gefordert wird nicht.

    Ich sehe das ähnlich. Es gibt kaum noch wirkliche Amateurvereine. Mein Heimatverein gehört zum Glück noch dazu. Herren- und Damenmannschaft rekrutiert sich aus der Jugendmannschaft und ausser dem Trainer bekommt niemand Geld. Dadurch kommen auch immer viele Zuschauer zu den Heimspielen und generieren zusätzliche Einnahmen Was man so von anderen Vereinen hört, was die zahlen finde ich ehrlich gesagt einfach nur krank. Ich hab mehr Verständnis für ein CR7 der 20 Millionen verdient als für ein Spieler der Idiotenliga spielt und dafür mittlere 4-stellige Jahresgehälter bekommt. Das da Insolvenzen vorprogrammiert sind ist klar. Es ist leider immer wieder das gleiche Muster. Man greift nach den Sternen und fliegt auf die Fresse. Mit diesen Vereinen habe ich auch kein Mitleid. Wer sich eine Söldnertruppe holt und Fußball als Wirtschaftsunternehmen betreibt, darf sich nicht beschweren, wenn die Gesetze der Wirtschaft dann gelten. Wir stehen finanziell gut da. Ja, die Gemeinde unterstützt uns, aber wir geben auch als Verein viel zurück und von daher ist das auch angemessen.


    Das die Strafen für Formfehler abgeschafft werden sollen (z.B. 50 Euro muss für ein fehlerhaften ESB gezahlt werden), empfinde ich als Selbstverständlichkeit.

    Ich denke man sollte jede Regeländerung ergebnisoffen duskutieren und nicht gleich in eine Abwehrhaltung gehen. Alle Regeländerungen sollten denke ich einfach mal getestet werden und dann sehen welche Regeln das Spiel attraktiver machen und welche wieder in der Versekung verschwinden werden. Durch testen kann man auch gut Endlosdiskussionen wie beim passiven Abseits vermeiden.

    Für die anstehende Rückrunde wollte ich in der Vorbereitung diesmal 2 Themenkomplexe intensiver trainieren. Zum einen das schnelle Umschalten zwischen Angriff und Verteidigung und vice versa und zum anderen ballorientiertes Verteidigen. Sind das zuviel/zuwenig Themen für (hoffentlich) ca. 6 Wochen Vorbereitung? Bin mit bisher mit der Saison fast zufrieden (Ergebnisse passen leider nicht), aber in den Bereichen sehe ich sehr viel Entwicklungspotential und möchte meine Spielerinnen (nach der Saison nur eine) möglichst komplett ausgebildet in die Damenmannschaft übergeben.

    Ich würde da schon ein bisschen genauer trennen. Schule geht vor! Niemand soll wegen Fußball Probleme in der Schule haben. Wenn also eine Schulaufgabe ansteht und gelernt werden muss, soll das gemacht werden. Wobei ich da meinen Mädels immer sage, dass Sport den Kopf frei macht und gut für die mentale Vorbereitung ist. Oftmals ist das Training dann auch ein guter Ort um wichtige Themen zu besprechen und den Trainer kann man zur Not auch was fragen :). Bei Familienfeiern etc. sieht das dann anders aus. Ab und an ist ok, aber wenn es wie bei dir beschrieben solche Ausmaße annimmt ist es nicht mehr in Ordnung. Ich würde dem Spieler/Mutter klar sagen, dass Einsatzzeiten mit Trainingsbeteiligung korrelieren und wenn er zu häufig fehlt er nicht spielen kann. Was dann der Spieler/Mutter mit der Info macht ist ihre Sache.

    Ich hab mir die Übungen durchgelesen und ich hab vor 20 Jahren (Dorfverein, die sind normalerweise nicht gerade die Innovationstreiber) in etwa die gleichen Übungen gemacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auf dem Gebiet sowenig Neuerungen gibt. Gerade die Aufforderung zum Rauslaufen finde ich sehr problematisch v.a. wenn sie von Mitspielern kommt. Normalerweis kündigt der Spieler selbst an wenn er zum Ball geht. Ein Torwart muss selbst ein Gefühl dafür wann er rausläuft und wann nicht und das er kann er nur entwickeln wenn er das selbst entscheidet. Ein Zombietorhüter bringt einen nicht weiter.

    Für uns als Dorfverein besteht diese Situation eigentlich nicht. Hat denk ich bei uns dann was mit Identitätsstiftung zu tun beim Verein sein Leben lang zu bleiben. Demensprechend spielt bei uns im Seniorenbereich der ehemalige Jugendbereich. Klar kommt es vor, dass ab und an ein Spieler von ausserhalb kommt und einer geht. Aber das sind höchsten 1-2 Spieler pro Saison. Ist dann auch immer etwas befremdlich für mich, wenn ich hier die Wechselgedanken lese.

    Soweit ich informiert bin (vielleicht ist das auch von Verband zu Verband anders). Es ist erlaubt, solange du nichts bösartiges damit vorhast (Gegner blosstellen etc.). Am besten beim nachfragen, ob es für ihn in Ordnung ist und diese Antwort auch akzeptieren. Nicht alles was recht ist ist auch anständig.

    Der Lösungsansätze wäre meiner Ansicht nach die gesamten Trainerprozesse auf Nutzen zu untersuchen und dann radikal auszumisten. Du schreibst ja selbst von einem hohen organisatorischen Aufwand. Wenn das erstmal reduziert ist finden sich denke ich viel leichter Leute die sich entfalten können.

    Zum Thema passend ein Interview mit dem Ehrenamtspräsidenten des bvf:
    http://m.bfv.de/cms/spielbetri…keine_probleme_203094.htm


    So wie ich das lese sagt er zusammenfassend eigentlich: Aufgabenteilung ist des Rätsels Lösung. Kleinere Aufgabenpakete.
    Daraus folgt: Mehr Funktionen und Positionen in Vereinen. Im Prinzip so wie ganz oben im Thread schon die angenehme Arbeit in der Seniorenmannschaft beschrieben wurde ( mit vielen Helfern im Trainerstab: masseur, cotrainer etc ).

    Ich hätte mir ehrlich gesagt auch ein wenig Selbstkritik vom bfv gewünscht. Es wird den Verantwortlichen immer mehr Arbeit aufedrückt (Stichwort ESB und Live-Ticker), statt dass man sich überlegt wie man organisatorische Arbeit verringern kann. Viele Trainerkollegen mit denen ich mich unterhalte sind vom bürokratischen Aufwand mittlerweile richtig gefrustet einige überlegen sogar schon deswegen aufzuhören.

    Überlege dir mal wieviel Zeit du im Moment als Trainer investiert.Dich weiterzubilden dauert nur ein Bruchteil von der Zeit und ist auch immer irgendwie machbar, wenn man möchte. Ich verstehe auch nicht, warum heute alle immer direkt an Online Videos denken. Ein schönes Buch vermittelt häufig sogar besser das Wissen.


    Amazon -> Kinder Training Fußball -> Und man findet sogar aktuelle Bücher vom DFB. Bezahlen tun die Bücher häufig auch die Vereine. Wenn man durch ist, kann man es ja auch im Verein für andere Trainer zugänglich machen. Günstiger geht es für einen Verein wohl nicht.

    Bücher sind für mich schlichtweg nicht praktikabel, da ich unter der Woche immer auf Reisen bin und selten vor 10 Uhr in meinem Hotel bin, dass man da wenig Lust hat noch Bühcer zu lesen sollte verständlich sein. Bücher nehmen auch Platz im Koffer weg und wiegen dazu relativ viel. Aus dem gleichen Grund sind für mich auch Fortbildungen die unter der Woche statt finden nicht praktikabel. Ich hab ein wenig den falschen Beruf für eine Trainer Tätigkeit. Ein bisschen Freizeit v.a. an den Wochenenden muss ich mir selber auch einräumen, da bleibt einfach keine Zeit für Bücherstudium.

    4. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
    - wir brauchen die besten Trainer für den Kinderfussball, weil nur durch sie die langfristige Zukunft eines Vereins nachhaltig gesichert werden kann
    - wir brauchen eine deutliche Aufwertung der Jugendarbeit, weil ohne sie keine Zukunft gestaltet werden kann
    - wir brauchen eine gleichmäßige Verteilung von Lob und Anerkennung im Verein aus Ausdruck gemeinnütziger Zielorientierung


    Welche abweichenden oder ergänzenden Konsequenzen seht ihr?

    Ich denke als Konsequenz muss sich der Anerkennungsbegriff ändern. Anerkennung sollte man nicht wegen Tabellenplätzen bekommen sondern wie zufrieden die Spieler sind und ob sich neue Spieler zum Training melden. Da ich als Trainer auch ab und zu ein paar Schulterklopfer brauche sehe ich mir die Mannschaftsentwicklung. 2016 haben bei mir 5 Mädels neu mit dem Fußballspielen angefangen und sind dabei geblieben obwohl sie auch Playstation etc. hätten spielen können. Bei U17 Kleinfeld hat man allerdings den Vorteil, dass die sportliche Aussagekraft der Tabelle gegen 0 tendiert und man eh andere Maßstäbe braucht. Hier sind aber auch nicht nur Vereine gefragt sondern auch die Politik. Bürgermeister lassen sich gerne zu Meisterfeiern etc. blicken weil man sich da auch sonnen kann. Bei einem Jugendspiel sieht man nicht. Dass die Herrenmannschaft hochklassig spielt wird breit getreten. Geht eine komplette Grundschulklasse ins Fußballtraining weil das so toll ist interessiert das kein Mensch.

    Ich für meinen Teil muss sagen, dass Zeit ein Riesenproblem ist, warum ich kein besserer Trainer sein kann. Bei einer 50+ Stundenwoche und einer Stunde Fahrtzeit zum Training habe ich schlichtweg keine Zeit mich fortzubilden. Hier könnte der DFB helfen indem er z.B. Online Videos anbietet, das kann man sich schön am Abend anschauen. Ich denke bei den meisten Trainern ist ein grundsätzlicher Wille zur Verbesserung vorhanden, es scheitert oft an den passenden Angeboten bzw. werden die Angebote nicht richtig kommuniziert.

    Würde auch normales Training machen. Ich weiss nicht wie dein normales Training aussieht, bei mir gibt es immer zu Anfang eh ein Feedback zum letzten Spiel. Wenn du sowas auch machst ganz normal ansprechen. Solche Spiele sind langfristig gesehen ja gut, weil man richtig viel lernen kann auch wenn es kurzfristig natürlich weh tut.