Beiträge von Constantin

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    Wann war Österreich das letzte Mal bei einer WM dabei? Vielleicht nicht unbedingt das ideale Vorbild. In Frankreich bspw. wird in einer U19 gespielt. Warum genau man jetzt mit Vergleichen zu anderen Sportarten oder Ländern arbeiten muss ist mir noch nicht ganz klar. An den Sachargumenten ändert das ja nicht wirklich was. (Es sei denn jemand kommt aus diesem Land und kann mit entsprechenden Erfahrungen aufwarten.)


    Die selbe Argumentation kann ich aber so auch bringen. Wenn viele Jugendliche in der U13 den Sprung zum Jugendlichen machen, dann spielen die, die noch nicht so weit sind ja trotzdem gegen Erwachsene in der U14. Wo genau die Spieler ihre großen Entwicklungsschübe machen, spielt insofern nur dann eine Rolle, wenn sie diese genau in den Sommerferien zwischen U8 und U9 bzw. zwischen U14 und U15 machen. Die Erfahrung, dass Spieler von der U12 zur U13 in die Pubertät kommen, dann zwei Jahre Pause machen, nur um dann zwischen U14 und U15 nochmal kräftig zu wachsen, kann ich dementsprechend nicht bestätigen.


    Die Unterschiede in der Entwicklung einzelner Spieler kann ich nicht dadurch bändigen, dass ich die Jahrgänge verschiebe. Dafür ist die individuelle Entwicklung zu unterschiedlich und nicht auf einzelnen Lebensjahre festlegbar. Die großen Unterschiede entstehen in dieser Altersklasse nicht durch unpassende Jahrgangseinteilung, sondern dadurch, dass Kinder in diesem Alter nunmal in der Pubertät sind.


    Die Aussage, A-Jugend Mannschaften würden mehrheitlich aus U18 Spielern bestehen ist faktisch unwahr. Aufgrund mangelnder Motivation mehr zu recherchieren, mal ein paar Zahlen aus meiner Umgebung (Oberbayern):


    FC Bayern U19: 12x2001 7x2002 4x2003

    FC Ingolstadt U19: 14x2001 14x2002

    FC Augsburg U19: 14x2001 16x2002


    In Anbetracht dessen, dass ale drei Teams keine u18 haben, halte ich diese Zahlen für nicht sonderlich überraschend. Auch bei uns in der Liga hat die Mehrheit der Mannschaft zumindest ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen 2001 und 2002.


    Insofern reden wir beim Hochziehen von Spielern in den Herrenbereich von Einzelfällen. Und auch wenn es für zwei bis drei Spieler pro Mannschaft sicher sinnvoll sein kann, oben zu spielen, so verbleiben doch 80% der Spieler bis zum Ende in der A-Jugend.


    Das "zusammen" spielen als solches war für mich eher ein Argument im Breitensport. Im Leistungsfußball finde ich es gewichtiger noch ein Jahr gegen Gleichaltrige zu spielen.

    Ich glaube kaum, dass es aus ausbildungssicht sinnvoll ist, statt in der U19, in der Herren Kreisklass /-liga gegen Holzhackerbuan zu spielen. Ich glaube kaum, dass eine zweite Mannschft realistisch eine Perspektive sein kann, um Spieler an den hochklassigen Herrenfußball heranzuführen. Viele Vereine melden mittlerweile ihre U21/U23 vom Spielbetrieb ab (Oberbayern-> Wacker Burghausen), da es sich weder finanziell noch aus ausbildungssicht lohnt. Ich finde das sehr schade, aber man muss da auch realistisch sein, welcher Spieler spielt denn für Lau in einer zweiten Mannschaft, wenn er wo anders Geld bekommen würde (Man könnte jetzt einwenden, dass das auch alte A-Jugendspieler machen können. Aber meiner Erfahrung nach ist da die Perspektive erste Mannschaft doch noch etwas näher dran).


    Man darf im Herrenbereich erst ab 18 spielen. Ein Forist meinte im alten Thread, dass das "leidige" Hochziehen dadurch wegfallen würde. Ich sehe das genau andersrum. Gerade das Hochziehen in die Herrenmannschaft kann ein sehr sinnvolles Steuerungsinstrument sein, um in der individuellen Talentförderung mit Spielern zu arbeiten. Das dann aber auf einen ganzen Jahrgang anzuwenden halte ich für wenig sinnvoll.

    Sir Alex


    Ich gehe davon aus, dass du diesen Beitrag meinst.


    Grundsätzlich bin ich ein Freund von Jahrgangsmannschaften, daher wäre es für mich persönlich unerheblich ob eine U9 mehr mit der U10 oder mit der U8 gemein hat. Da es aber doch bei einigen Vereinen die Regel zu sein scheint, dass Jahrgänge gemischt werden, möchte ich kurz darauf eingehen: Die größte Lücke die wir momentan haben ist mMn zwischen U14 und U15, was das Wachstum und die Entwicklung angeht. Ich bezweifle allerdings, dass diese Problematik durch eine Verlagerung der Jahrgänge behoben werden kann. Immerhin sind die Unterschiede auch innerhalb einer einzelnen Altersstufe teilweise gewaltig. Bei uns in München spielen auch in der reinen(!) u14-JGL oftmals Erwachsene gegen Kinder. Das selbe Argument ist mMn auch für die vermischung anderer Altersgruppen gültig, nicht nur hier. Das Zusammmenlegen zweier JHG ist nunmal eher ein Notnagel.


    Für mich extrem problematisch ist das Wegfallen des U19 Jahres (Und das ist nunmal der signifikanteste Einschnitt). Ich weiß ja nicht, wie die 18-Jährigen, die ihr so kennt, aussehen, aber ich kenne genügend Spieler (auch in höheren Spielklassen), die von der Saison als alter A-Jgd Jahrgang auf jeden Fall noch profitieren. Wir reden ja immer vom RAE und ärgern uns darüber, dass körperlich akzelerierte Spieler im höherklassigen Fußball deutlich bessere Chancen haben sich durchzusetzen. Dass es signifikante Unterschiede auch zwischen jungen Erwachsenen in der körperlichen Entwicklung gibt, wird hier ganz gerne mal unterschlagen.

    Es besteht ja immmer die Möglichkeit Spieler aus der U19 im Herrenbereich einzusetzen, aber warum man wegen den Jungs, die bereits etwas weiter sind, den anderen die Möglichkeit nehmen soll sich noch ein weiteres Jahr zu entwickeln ist mir schleierhaft. Es kommt sicher oft vor, dass einzelne Spieler aufrücken, aber die Mehrheit der Spieler spielt noch in der A-Jgd.


    Das Argument, dass man dadurch dem A-Jugendsterben entgegentreten möchte ist ja wohl (sorry!) der größte Witz. Mal davon ab, das A-alt ja nicht plötzlich ein Jahr jünger wird, unterstützt man dadurch ja gerade eventuelle Drop-Out Ursachen (Jetzt natürlich eher im Breitensport). Der Übergang in den Herrenbereich ist für die meisten jungen Spieler nicht einfach. Auch die sozialen Kontakte, die man vielleicht in den Jugendmannschaften hatte brechen weg (immerhin wechseln viele Jungs beim Übergang in den herrenbereich den Verein).


    Die Umsetzung im Speziellen wäre wohl eine mittlere Katastrophe, ich denke da sind wir uns einig. Zusätzlich zu dem was du geschrieben hast ein Szenario. Eine Mannschaft steigt als U17 aus der Verbandsebene in die Bezirksebene ab, und muss jetzt also U16 spielen. Die Mannschaft selber betrifft das nicht, sie wird nächste Saison als A-alt U18 spielen. Der Jahrgang der aus der U16 aufrückt hat ein Problem. A-jung gab es in dem Verein zuvor nicht, immerhin hat die U17 ja als B-Jugend gespielt. Wie soll man das jetzt lösen? Eine Mannschaft die davor evtl. selber auf Verbandsebene gespielt hat, soll jetzt in die unterste Spielklasse?

    Constantin : der Bezirk Oberbayern bekommt viel Gutes hin - z.B. FUNino oder Mitnahme des Aufstieges im jeweiligen Jahrgang genauso wie Jahrgangsligen.

    Dann hoffe ich wirklich, dass du recht hast. Denn dann sollte diese Idee sehr schnell wieder begraben sein.


    Es gibt mMn nach sehr viele gute Gründe die gegen diese Idee sprechen, im Allgemeinen und spezifisch gegen die isolierte Umsetzung auf Kreis/Bezirksebene.


    Und ich weiß echt nicht, was denn dafür sprechen sollte. Oder kann mir das mal jemand sinnig erklären?

    Unabhängig davon halte ich das für eine Ente. Wie will denn der Verband Oberbayern sowas im Alleingabg durchbringen? Immerhin würden ja davon auch Spielklassen oberhalb des Bezirks betroffen sein.


    Oder steige ich dann mit der U18 auf und muss dann im nächsten Jahr U19 spielen?

    Ich glaube, dass dieses Thema normlerweise in den Frustabbau-Thread gehört, aber das heutige Ereignis hat mich derart angewiedert, dass ich es sinnvoll finde dazu einen eigenen Thread zu eröffnen.


    Wir hatten heute ein U19 Auswärtsspiel gegen einen Gegner der in der "Provinz" (ohne das jetzt werten zu wollen) beheimatet ist. Das Spiel als solches war relativ unspektakulär. Wir waren die klar bessere Mannschaft, hatten es aber nicht geschafft aus unseren Tormöglichkeiten kapital zu schlagen. So stand es kurz vor Schluss 1:1. Wir bekommen einen Freistoß im Halbraum zugesprochen bei dem es kurz vor dem Strafraum zu handelsüblichem Gerangel kommt. Nachdem einer unserer Spieler einem Gegenspieler versehentlich (? Ich hab das nicht beobachtet und möchte das daher auch nicht einordnen) bezeichnet dieser ihn als "s****ß N***r" (ihr könnt es euch glaube ich denken). Der Spieler lässt sich daraufhin zu einer Tätlichkeit hinreißen und wird vom Platz gestellt.


    Ich empfinde aufgrund dieser Ereignisse eine extreme Frustration. Selbstverständlich kann der Schiedsrichter nur die Aktionen beurteilen, die er auch wahrnimmt und ein geflüsterter rassistischer Satz wird wohl von den wenigsten gehört. Trotzdem finde ich es wahnsinnig unfair, dass es hier keine Möglichkeit gibt sich dagegen zu wehren. Denn, so ehrlich bin ich, wird der Junge für eine Aktion vom Platz gestellt, die zwar nicht besonders clever ist, die ich aus einer mennschlichen Perspektive aber für absolut nachvollziehbar halte.


    Letzten Endes ist es natürlich schwierig, jeden einzelnen Täter zu bestrafen. Aber es kann doch nicht sein, dass es so einfach ist mit so etwas ungestraft davon zu kommen? Oder bin ich da zu naiv?

    Direkter Vergleich (den Niederlande mit 5:6 agg. gewonnen hat) zählt bei allen UEFA-Wettbewerben vor der Tordifferenz. Die Europameisterschaft wird rein europäisch ausgetragen, ist also ein Wettbewerb der UEFA.


    Bei der WM-Quali (FIFA Wettbewerb) hättest du Recht, da wäre Deutschland erster.

    Für mich stellt sich die Frage wemgegenüber ich mich als Trainer verantwortlich fühle. Wenn ich mich nur Vereinsinteressen verpflichtet fühle dann ja, macht das auf ersten Blick nicht all zu viel Sinn. Ich bin allerdings kein Freund davon seine Aufgabe als Trainer derart zu reduzieren. Ich möchte auch die Interessen meiner Spieler vertreten. So würde ich einen Jungen, der einen Vereinswechsel angekündigt, auch bis zum Ende der Saison einsetzen. Auch wenn er für die Herrenmannschaft später eher nicht in Frage kommt.

    Ich würde einem Spieler auch zu einem Vereinswechsel raten, wenn das mMn für ihn das beste wäre.


    Anderes Beispiel: Bei uns in der Gegend gibt es einen Regionalligisten, dessen höchste Jugendmannschaft in der Kreisklasse spielt. Die müssten ja eigentlich komplett mit der Jugendarbeit aufhören, kostet ja nur Geld und bringt dabei nichts.


    In gewisser Weise geht es natürlich auch um meine Außenwirkung als Trainer: "Bei mir zählt nur die Leistung, nicht das Aussehen, Hautfarbe, Religion,..., Geschlecht". Klingt im ersten Moment erstmal etwas weit hergeholt, aber überleg mal welche Außenwirkung ein Verein hat, der Spielerinnen nur aufgrund ihres Geschlechts ablehnt (insbesondere im Kleinfledbereich, wo natürlich auch Freundschaften bei der Auswahl der Mannschaft/ des Vereins eine Rolle spielen).


    Dein Argument mit den BFV-NLZs kann ich gar nicht nachvollziehen. Das erklärte Ziel dieser Einrichtungen ist es ja nicht, dass sie Spieler für ihre Herrenmannschaften ausbilden, sondern, dass sie als Schnittstelle in der Talentförderung fungieren. Warum da Mädchen-NLZ nicht auch als Ziel ausgegeben werden können kann ich nicht nachvollziehen. Unsere Damen Nationalmannschaft hat im Moment ja auch Bedarf :huh:.


    Am wichtigsten ist für mich aber das Argument der "Fairness". Wenn ein Mädchen das sportliche Niveau hat um in meiner Mannschaft zu spielen und sie sich aus Mangel an Alternativen dazu entscheidet bei mir spielen zu wollen, dann wird sie selbstverständlich auch die Chance dazu bekommen.

    Jonglieren nimmt mMn im Training eine gewisse Sonderstellung ein. Als Übung ist es nämlich eigentlich ziemlich Fußballunspezifisch (->als konkrete Handlung kommt es im Spiel fast nie vor). Dennoch hat Jonglieren im Training eine Daseinsberechtigung: Im Grundlagenbereich als Schulung der Koordination (Fuß <-> Auge) und des Ballgefühls, bei älteren als Maßnahme zur Erholung zwischen intensiven Übungen oder zur Überbrückung von Pausen. Ich gehe davon aus, dass du dich für den Grundlagenbereich interessierst.


    Das Jonglieren ist eine der wenigen Techniken bei denen ich das Vormachen als solches völlig überflüssig finde, da hier das Erlernen "falscher" Bewegungsabläufe nahezu ausgeschlossen ist (nach differenziellem Lernen gibt es sowas ja eh nicht). Höchstens zu Demonstrationszwecken, damit jedes Kind sieht, was es jetzt tun soll.


    Da Jonglieren nicht gerade einfach ist (besonders für jüngere Kinder) bietet es sich an, das "Dandeln" erstmal vereinfacht einzuführen. Ein Spieler lässt den Ball fallen und versucht, ihn mit dem Fuß wieder in seine Hände zu spielen. Dabei soll der Spieler versuchen sich so wenig wie möglich zu bewegen bzw. dem Ball nicht hinterherlaufen zu müssen. Wenn das gelingt soll das Kind 2,3,4,... Kontakte machen bevor es den Ball wieder fängt. Zur Variation kann auch mit einem Bodenkontakt zwischen jedem Hochhalten gespielt werden. Das Beginnen vom Boden würde ich erst nach einiger Zeit von den Kindern fordern, da es eine hohe Hürde ist, die zu Frustration führen kann.


    Thema Hausaufgaben: Ich finde es grundsätzlich eine gute Idee Kindern "Hausaufgaben" aufzugeben. Da Eigenarbeit nachweislich (auch im schulischen Kontext) aber deutlich weniger effizient ist als Üben unter Anleitung würde ich davon absehen Trainingsinhalte auf Eigentraining zu reduzieren. Gleichzeitig sollte das Jonglieren im Training einen gewissen Rahmen nicht überschreiten. Ich binde es z.B. immer wieder in Abschnitte ein, in denen sowieso jeder Spieler einen Ball am Fuß hat (Klassiker: Dribblingquadrat). Dabei komme ich aber auf kaum mehr als 2-3 Minuten am Stück.

    Ich habe 23 Kinder in meiner U8 und habe die stärkeren zusammen und die wo noch nicht soweit sind zusammen, somit zwei Mannschaften gemeldet. Wenn ich meinem Verein sage das ich unbedingt noch einen oder am besten zwei Trainer brauche, damit das Training Effizienter wird und alle vernünftig trainieren können, wird gesagt: Da unten ist es noch nicht so wichtig, da können auch Mamas trainieren. Nichts gegen Mamas ?


    Und da sehe ich das Problem. Die Verantwortlichen versteifen sich viel zu sehr auf den Herrenbereich und ältere Jahrgänge, so das die Basis unten total vernachlässigt wird. Das sehe ich nicht nur in meinem Verein, sondern sehr oft in den umliegenden Vereinen auch. Nach meiner Meinung sehen zu viele verantwortliche nur den kurzfristigen Erfolg! Wer weiß wie lange sie ja im Amt sind

    Sprich doch mal Jungs aus den älteren Mannschaften an, ob sie nicht Lust hätten dich zu unterstützen. Besonders die "Alteingesessenen" sind oftmals dazu motiviert als (Co-)Trainer anzufangen.

    Deine Trainertätigkeit in der U19 Landesliga prägt Deine Vorstellungen bei der U9, habe ich das Gefühl. ;)

    Nicht falsch verstehen!

    Ich weiß das Du nur den -Impuls- meinst(beschreibst du ja auch in Klammern), aber wenn ich das Wort -Pressing- höre, in diesem Altersbereich, denke ich an manchen Trainer, der Pressing noch in der U14 schreit, und die Jungs machen irgendwas nach dem Motto : ich laufe mal auf den Ballführenden zu, dann wird der da draußen wohl ruhig sein.... der Trainer könnte auch -Chaos- schreien, das Ergebnis wäre das gleiche.

    Off Topic: Also ich versuche mir schon auch darüber Gedanken zu machen, wo ich irgendwann mal hin möchte. Natürlich wäre es völlig abwegig hier auch nur individualtaktische Aspekte des Gegenpressings zu fordern. Mein Ziel ist es in erster Linie auf das Mindset des Spielers Einfluss zu nehmen (->ich schalte nach Ballverlust bzw. ballfern nicht ab, sondern versuche direkt wieder auf den ball zu kommen). Das geht ja in die selbe Richtung, wie "Alle verteidigen, alle greifen an".


    Grätsche, das ist für mich das Thema "Taktik": dass ich einen Spieler auf dem Spielfeld in Räume und Situationen bringe, wo er seine Stärken für das Team einsetzen kann. Aber wie gesagt, wir reden ja hier über u9.


    Ich frage mich, wie man in diesem Alter so trainieren kann, dass die besonderen Stärken eines Spielers nicht gefördert würden.

    Da gibt es genug Mittel und Wege. Der einfachste Weg wäre, einen Spieler fest ins Tor zu stellen.

    Wir haben einen Jungen bei den Kleinen, der sich dadurch auszeichnet, dass er sehr mutig in Zweikämpfe geht (offensiv, aber im Besonderen defensiv) und dabei ab und zu auch mal unnötig Foul spielt. Von Seiten der Eltern (und der Co-Trainer) heißt es dann, man müsste den Jungen mal unter Kontrolle bekommen. Für mich ist diese "Bissigkeit" aber eigentlich eine Fähigkeit oder ein Mindset welches ich fördern möchte. Es kann ja auch ein Defensivspieler eine Waffe haben. Auf höchstem Niveau sieht man oft Verteidiger, die selbst in aussichtslosen Situationen noch alles reinwerfen und so im Zweifel ein Tor verhindern.

    könntest du das nochmal einfacher erläutern, bin mir nicht sicher ob ich weiß was du meinst.

    Meine Beschreibung war, das muss ich zugeben, auch ziemlich krumm.


    Die Ausbildung im Fußball (insbesondere im Grundlagenbereich) ist sehr auf das vermitteln von Basistechniken fokussiert. Im Prinzip kann ich aber fast jedem Spieler, wenn ich ausreichend Zeit bekomme, diese Basistechniken vermitteln. Mir geht es hier eher darum, wie ich Spieler in Situationen bekomme in denen ihre individuellen Besonderheiten in hohem Maße gefördert werden. Das kann, muss aber nicht notwendigerweise das 1 gg 1 sein, wie ich oben bereits versucht habe deutlich zu machen.

    Im o.g. Beispiel ging es mir um die Fähigkeit unter sehr hohem Gegnerdruck in tornahen Zonen gute Entscheidungen zu treffen. Man könnte das "Torinstikt" nennen. Es kann aber sicher auch um andere Fähigkeiten gehen. Antizipationsfähigkeit, Handlungsschnelligkeit, etc.

    Ich habe überlegt, ob man bspw. eine Torschussform machen könnte, in der der Abschluss gezwungenermaßen aus der Drehung (also quasi mit Rücken zum Tor) erfolgt.

    Wie der Titel schon sagt, Spieler, die in entscheidenden Situationen den Unterschied machen (Tore erzielen/ermöglichen/verhindern)

    Bei einer U9 empfinde ich die direkte Zuordnung z.b. FÜR MICH, schon als Entscheidungshemmer, d.h. die erst Entscheidung(oder Verhalten) ist vorgegeben und beeinflußt (hemmt) weitere freie Entscheidung.

    Vom Grundgedanken würde ich auch keinen -einzelnen- Unterschiedsspieler fördern wollen, sondern die kristallisieren sich durchs Training heraus.

    Jeder sollte schnellstmöglich Entscheidungen treffen können. Im Training bedeutet das hohen kognitiven Anspruch, und Spielformen,

    die auch Ballferne Spieler in die Entscheidungsfindung (Antizipation)einbeziehen. (zb. Spielrichtungswechsel nach Farben), sodaß ich eine hohe Aufmerksamkeit schaffe. (geistiges abschalten verhindern)

    Die direkte Zuordnung hatte für mich den Vorteil, dass ich so auch einen Gegenpressing-Impuls ("Wenn ich den Ball verliere, will ich ihn sofort wieder haben"). Aber klar, hätte ich den Eindruck gehabt, dass es die Kids überfordert, dann hätte ich das wieder raus genommen.


    Er wollte nur was kluges schreiben, so zu sagen Fussballgreta :/;(



    Ich schreib dazu mal nichts. Nur eine Bitte: Wenn du nichts beizutragen hast, dann lass doch bitte die Finger von der Tastatur.

    Neben meinem Engagement als Co-Trainer einer U19-Landesliga, bin ich diese Saison auch für das Training des starken U9-Jahrgangs in unserem Verein zuständig (bevor einer Mitleid hat: Ich habe hier insgesamt 4 Co-Trainer, weswegen sich der Aufwand hier in Grenzen hält).

    Dabei beobachte ich seit Jahren, dass Basis-Fertigkeiten wie (isolierte) Technik oder das beherrschen von Individualtaktik im Zweifel auf hohem Niveau eher limitierende Faktoren sind (bzw. deren Fehlen) als dass sie einen Spieler tatsächlich unverzichtbar machen würden.


    Beispiel:

    Ein Innenverteidiger, der das 1 gegen 1 im Rücken (defensiv) perfekt beherrscht wird sicher selten mal einen Fehler machen, kommt aber aufgrund mangelnder Antizipationsfähigkeit selten in die Vorverteidigung und kann somit selten mal einen Ball erobern. Oder der Stürmer, der durch seine Laufwege und sein Tempo immer wieder in gefährliche Situationen kommt, allerdings nicht in der Lage ist, aus anspruchsvollen Situationen Torabschlüsse zu generieren.


    Ich denke, dass es Sinn macht, sich darüber Gedanken zu machen, wie man bereits früh durch Trainingsgestaltung solche "Unterschied-Spieler" fördern kann. Ein Ansatz von mir war zum Beispiel folgender:


    Ich habe auf zwei E-Feld-Tore 3gg3 (+TW) spielen lassen und vorgegeben, dass jeder Verteidiger versuchen soll, sich zu jedem Zeitpunkt einem direkten Gegenspieler zuzuordnen und ihn in Manndeckung zu nehmen. Durch sehr enge Spielfeldmaße und mein Coaching habe ich versucht diese Spielform sehr hektisch zu gestalten, sodass die Spieler mit Ball immer wieder in Situationen gebracht wurden in denen keine klaren Entscheidungen möglich waren und sich die Spieler oftmals gegen mehrere Gegenspieler durchsetzen mussten. Bei guten Aktionen wurden die Spieler allerdings meistens direkt mit einem Tor belohnt. So hat man auch sehr hohe Anforderungen an die Handlungsschnelligkeit.


    Das wäre jetzt mal (beispielhaft) ein Ansatz von mir gewesen. Jetzt würde mich interessieren, ob Ihr in eurer Trainingsarbeit Ideen oder Konzepte (evtl. auch im kompletten Verein?) um die Entwicklung von "spielentscheider" Qualitäten zu fördern.

    Ich glaube, dass hier deine Kommunikation eine sehr wichtige Rolle spielt. Auf der einen Seite natürlich deine Vorbildfunktion (wie rede ichEüber Spieler, Gegner, Schiri etc.), auf der anderen Seite aber auch im Umgang mit der Spielerin. Ich habe zugegebenermaßen außschließlich Erfahrung mit Jungs im Leistungsbereich, allerdings denke ich, dass es grundsätzlich wichtig seine Missbilligung überheblichen Verhaltens deutlich zu machen.

    Wenn ein Spieler nach dem Spiel der Meinung sei, seine Spieler für ein (schlechtes) Ergebnis verantwortlich machen zu können, dann bekommt er schonmal von mir einen Spruch gedrückt, dass er selber nicht viel besser gespielt. Das dann auch mal vor der ganzen Mannschaft.


    So ein Wechsel aus einer Höherklassigen in eine niedrigklassige Mannschaft ist oftmals mit gewissen Problemen verbunden. Manche Spieler haben das Gefühl, durch ihre Erfahrung auf höherem Niveau, eine Sonderstellung zu genießen. Besonders, wenn es davor schon mit der Demut nicht weit her war. Hier ist es mMn wichtig eben diese Sonderstellung nicht auch noch zu fördern. Wer bspw. nicht pünktlich beim Treffpunkt ist "schmort" dann halt erstmal auf der Bank...auch wenn er/sie ein Leistungsträger ist.

    Coach31, ich kenne dich nicht und kann daher auch nicht einschätzen, ob du ein guter oder ein schlechter Trainer bist. Aber ich finde deine Posts hier extrem arrogant und herablassend. In diesem Thread sind mehrere Trainer aktiv die in ihrer Laufbahn als Trainer minimum Junioren-Landesliga stehen haben, aber trotzdem habe ich bei keinem den Eindruck, dass da das Bedürfnis da ist, das irgendwem unter die Nase zu reiben.


    Ich fände es sicher sehr spannend, wenn du deine langjährigen Erfahrungen aus dem Leistungsbereich mit uns teilen würdest, aber leider hast du bis jetzt nichts der gleichen getan. Anstatt, dass du anderen Trainern im Forum konkret Hilfestellung gibst, beteiligst du dich entweder oberflächlich an Diskussionen (vgl. Funino-Thema) oder machst dich über Trainerkollegen lustig, weil bei ihnen im Gegensatz zu dir noch nicht alles rund läuft. Lachst du deine Spieler aus, wenn bei ihnen etwas nicht funktioniert?


    Zugegebenermaßen bin ich jetzt auch nicht der Älteste. Dennoch habe ich in meiner Erziehung bestimmte Werte mitbekommen, die meinen Umgang mit anderen Menschen bestimmen. Bei dir scheint das nicht ganz der Fall zu sein bzw. gehst du im Schutze der Anonymität mit Trainerkollegen anders um als im wahren Leben...zumindest hoffe ich das. Aber was weiß ich schon...komme ja aus Bayern.


    Von diesem Schw***vergleich wer mal in welcher Liga Trainer war würde ich versuchen Abstand zu nehmen. Tim Walter ist letzte Saison ohne ein Spiel Profi-Erfahrung (weder als Spieler noch als Trainer) zu Holstein Kiel gekommen. Und hat wohl das maximal mögliche aus dem Kader geholt.


    Die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Lizenz stellt sich mir zumindest bei einem engagierten Trainer nicht. Ich bin absolut geil darauf mich weiterzubilden und ein besserer Trainer zu werden. Und da nehme ich jede Gelegenheit, die sich zeitlich und vom aufwand realisieren lässt. Das hindert mich selbstverständlich nicht daran auch auf dem Platz meine Erfahrungen zu sammeln. Otto Rehhagel hat gesagt: "Es gibt keine jungen und alten Spieler, nur gute und schlechte." Ich glaube das gilt auch für Trainer.

    Prinzipiell ist das Problem: "Wir spielen uns zu wenig Torchancen heraus" zu vage formuliert um dir tatsächlich konkrete Hilfestellung geben zu können.


    Sinnvoll wäre es mal zu erfahren, wie du zu dieser Einschätzung überhaupt kommst? Woran machst du fest, dass euer Problem das Herausspielen von Torchancen und nicht z.B. die Spieleröffnung (die ja auch zum Tore erzielen notwendig ist)?


    Dann könntest du weiterführend noch ausführen, wie die Trainingsgestaltung bei dir aussieht. Was trainierst du und was forderst du von deinen Spielern in den Trainingseinheiten ein.


    Prinzipiell würde ich Taktiker_95 recht geben. Die Trainingsinhalte im Aufbaubereich sind sehr allgemein. Ziel muss es nicht sein deine Schwerpunkte so zu wählen, dass sie zu dem von dir erkannten Problem passen, sondern stattdessen das Training allgemein auf ein höheres Niveau (-> Intensität, Kontaktzahl, Spielnähe etc.) zu heben

    Ich sehe das so wie Coach31 . Ich handhabe es zwar selber anders (in der Uni kann bei mir nicht ständig das Telefon klingeln...), aber wenn Troete das so hanhaben will, dann ist das auf jeden Fall legitim. Auch im Amateurbereich.

    Btw. sehe ich das auch nicht abhängig vom jeweiligen Niveau auf dem gespielt wird. Erziehung zur Zuverlässigkeit hängt für mich eher an den Konsequenzen, die ein (unentschuldigtes) Fehlen für den Spieler hat. Ich finde es ist eine sehr komische Zusammenarbeit mit dem Spieler, wenn ich ständig davon ausgehe, dass meine Spieler mich anlügen und ich dann versuchen muss sie zu "ertappen". Die meisten hochklassigen Teams, die ich kenne benutzen Organiser-Apps. Das ist für alle am einfachsten.


    Unentschuldigtes Fehlen (und als solches wertest du das ja) ist schon ein ziemlich heftiger Verstoß in einer Fußballmannschaft. Dementsprechend solltest du künftig auch dahinter sein, dass so etwas nicht mehr vorkommt. Eine Möglichkeit wäre es bei einem Elternabend zukünftige Konsequenzen für (einmaliges!) unentschuldigtes Fehlen anzukündigen, um entsprechend Transparenz zu schaffen. Diese müssen 1. spürbar (evtl. Ausschluß vom Spiel/Training) und 2. für alle gültig sein.
    Du musst vorhersehbar bleiben. Du sagst, dass dieser Missstand bereits seit mehreren Jahren besteht. Jetzt unangekündigt mit Strafen zu kommen, wirkt willkürlich. Wenn du einen für alle gültigen, neuen Rahmen schaffst, dann kannst du die Konsequenzen auch besser durchsetzen

    Vorschlag für ein Abschlussspiel:


    Um spielgemäß umschalten zu können, muss ja auch Raum da sein, der bespielt werden kann. Ich würde zusätzlich zur 7-Sekunden-Regel noch vorgeben, dass die angreifende Mannschaft bei Torerzielung mit allen Spielern in der gegnerischen Hälfte sein muss. Je nach dem wie es läuft, kann diese Regel für die ersten X Sekunden nach Ballgewinn aufgehoben werden, um das Kontern zu erleichtern.


    Um das noch etwas "heftiger" zu machen, kann man das Spielfeld auch dritteln und beim Angriff im letzten Drittel spielen. Hab ich aber selber noch nie gemacht. Der Schwerpunkt wäre hier wohl mehr auf dem Auflösen des Gegenpressings.


    Zu deiner Hauptspielform:


    Ich würde mir überlegen, ob ich das ganze im nächsten Schritt noch erweitern will. Im Wettspiel habt ihr meist noch eigene Stürmer (bzw. Zehner und Stürmer) vor dem Ball und der Gegner hat ja auch noch seine Restverteidigung. Dementsprechend werden die Überzahlsituationen weniger klar. Evtl. muss man die Spieler aus dem Rondo teilweise herausnehmen (einzelne Spieler müssen z.B. erst um ein Zielhütchen sprinten bevor sie dabei sind), da sonst das Kontern zu schwer wird.

    Wenn du die Spielform vergrößerst solltest du darauf achten, dass alle beteiligten Spieler in hohem Tempo nachrücken, um das Gegenpressing im Falle eines Ballverlustes vorzubereiten und nicht in einen "Gegenkonter" zu laufen.

    Der Begriff "Vorbereitung" im Bereich unterhalb der U13 ist mit sehr viel Vorsicht zu genießen. Im Leistungsbereich geht es in dieser Phase neben dem Aufbau gewisser konditioneller Grundlagen auch darum neue Spieler in ein vorhandenes taktisches Konzept zu integrieren. Man hat hier den Vorteil, dass man bei seiner Trainingssteuerung keine Rücksicht auf die Wettkämpfe nehmen muss.


    Welche dieser Effekte haben bei deiner F-Jugend einen ernsthaften Wert? Rücksicht auf Ergebnisse solltest du doch sowieso nie nehmen. Du bereitest dich ja auf nichts vor. Ich vertrete die Auffassung, dass im Grundlagenbereich einfach irgendwann eine Pause vom Training gemacht wird (-> Ferien) und danach geht es weiter als wäre nichts gewesen.


    bin ich der Meinung das Test/Freundschaftsspiele in diesem Jahrgang eigentlich das beste Training sind.

    Da würde mich mal interessieren, wie du zu diesem Schluß kommst. Das beste Training im Grundlagenbereich ist Training. Du hast hier als Trainer den meisten Einfluss auf Anzahl und Qualität der Ballkontakte, sowie die weiteren Rahmenbedingungen. Mit zunehmendem Alter spricht die höhere Intensität für Testspiele, aber genau dieser Effekt ist mMn in jungem Alter noch am wenigsten ausgeprägt. Im Gegenteil kannst du durch eine fordernde Haltung als Trainer, sowie eine entsprechend attraktive Trainingsgestaltung durchaus das Trainingstempo hoch halten.


    Mal zu deinen Beobachtungen: Ich gehe davon aus, dass du in deinem Training das meiste richtig machst. So lässt sich die Verbesserung des Leistungsstandes erklären. Wobei man hier einwenden könnte, dass ich mir als Jugend (!) Trainer ernsthaft Gedanken machen muss, sollte die Leistung meiner Spieler tatsächlich mit voranschreitendem Alter stagnieren.

    Zu der Leistungsdelle nach dem Winter: Wie oft habt ihr denn in dieser Zeit trainiert? Oftmals kann im Winter aufgrund mangelnder Infrastruktur nur noch einmal pro Woche und unter schlechten Bedingungen Training stattfinden. Und das ist, so ehrlich muss man sein, nicht ausreichend um einen vorhandenen, hohen Leistungsstand aufrechtzuerhalten.