Beiträge von MightyReds

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    Ich lehne mich da jetzt mal ziemlich weit aus dem Fenster und behaupte, dass Kinder, die von Anfang an mit Funino im Wettbewerb spielen, keine Probleme mehr damit haben werden. Alles Gewöhnungssache. Im Training spielen wir seit längerer Zeit kein 7vs7 mehr, war quasi meine erste Amtshandlung, dies abzuschaffen als ich dazu kam. Anfangs kam sehr oft die Frage: "wann machen wir ein Abschlussspiel?" Weil sie es nicht anders kannten. Selbst Spiele mit wenigen Parteien, bis zum 5vs5, wurden nicht als "richtiges Fußballspiel" akzeptiert. Dies legte sich allerdings relativ schnell. Das selbe mit der Rotation. Anfangs herrschte danach Chaos auf dem Platz, je öfters wir das aber durchgezogen haben, desto besser geht es. Viele Eltern hatten damit größere Probleme als die Kids. Die Kids hatten / haben auch so Spaß am Fußball, die Außenstehenden sahen in erster Linie nur die Gefährdung des Erfolgs. Der Wettkampf fällt weder durch die FairPlay--Liga weg, noch durch Funino oder Rotation. Ihm wird nur ein anderer Wert gegeben. Was du daraus machst, ist wieder ein ganz anderes Thema.

    Wenn ich alle 18 Kinder bei 7:7 vollständig paritätisch einsetze, heißt das, dass auch die Besseren nur jedes 2.5te Spiel zum Einsatz kommen. Das ist für eine durchschnittliche Weiterentwicklung zu wenig und wird diesen Kindern nicht gerecht. Hinzu kommt, dass zumindest bei mir die Besseren viel länger dabei sind wie die noch nicht so weit Entwickelten.

    Und für die weniger entwickelten ist das gerecht? Ich kann verstehen, dass du deine Talente weiter entwickeln möchtest. Den 6 schwächeren gibst du allerdings so von vornherein keine Chance. Dadurch werden sie auch nicht besser. Es ist auch ganz egal, wie lange einer dabei ist. Du hast JETZT 18 Spieler im Team, du bist für alle gleich verantwortlich.


    Spiele mit kleinerer Teamstärke würden dein Problem lösen können. Beim Funino könntest du mindestens 2 Teams melden und entwicklungsgerecht einteilen. Somit könnten auch die schwächeren in wichtigen Spielen und Turnieren, gibt es so etwas in der E-Jugend schon(?), mitspielen. Stattdessen hält man an einer Struktur fest, die vielleicht beim ersten Hinschauen noch Sinn macht, spätestens auf den zweiten Blick allerdings in vielerlei Hinsicht Schwächen offenbart.

    EnterTrainer


    Ich finde es gut, dass du dich mit diesen Themen auseinandersetzt. Auch wenn du, wie ich auch, zu einigen Themen eine feste Meinung hast und nicht von abkommst. Allerdings verstehe ich nicht immer deine Argumente.

    Zusätzliche Reglementierungen für Trainer oder Kids (so wie "alle müssen bis zum Ende der E Funino spielen, weil es besser für die Ausbildung ist") lehne ich ab. Welcher Zufalls-Papa-Trainer sollte sich das antun?

    Das 7vs7 entsprang genauso wie Funino dem Gedanken, wie sich der Fußball kindgerechter und somit ausbildungsorientiert gestalten lässt. Davor gab es Zufalls-Papa-Trainer, jetzt gibt es Zufalls-Papa-Trainer und danach wird es immer noch Zufalls-Papa-Trainer geben. Man hat damals eingesehen, dass das 11vs11 nicht förderlich für die Entwicklung der Kinder ist. An der selben Schwelle stehen wir jetzt, das 7vs7 dankt, hoffentlich großflächig, für die kleinsten ab und Funino nimmt, zumindest in den ersten Jahren, den Platz ein. Ich hatte schonmal geschrieben, dass Funino nur eine Stufe der Ausbildungsstufe ist. Funino > Fußball 5 > Fußball 8 > Fußball 11, oder wie auch immer. Wichtig ist doch nur, die einzelnen Schritte bis zum 11vs11 bleiben nachvollziehbar und kommen den jeweiligen Alterszielen zu gute. Was machst du, wenn Funino die offizielle Spielform wird? Hörst du auf oder passt du dich an?

    Fazit: In wie weit man Rotation praktizieren kann, was idealerweise wünschenswert ist, hängt vor allem auch von der Kadergröße ab.

    Woran machst du das fest? Du hast dich dafür entschieden, nur einen Kreis von 12 Spielern, ohne Positionsrotation, in den "wichtigen" Spielen und Turnieren einzusetzen. Du hast dich dafür entschieden, die restlichen 6 Spieler nur in somit "unwichtigen" Spielen einzusetzen. Wieso ist dieser Weg besser als die anderen? Ich finde es ein Unding, ein Kind nicht mitzunehmen, weil es "schwächer" als die anderen ist. Wieso sollten noch Kinder aufgenommen werden, wenn man seinen eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden kann? Wenn du sagen würdest, Spieler X ziehe ich Y vor, weil er regelmäßiger im Training ist, würde ich mit dir konform gehen. Aber ein Kind nicht aufstellen, weil es nicht gut genug ist, ist für mich nicht vertretbar.

    Meine Stichwörter lauten dsbzgl Spaß, Empathie und Gerechtigkeit.

    Widerspricht alles nicht dem Ausbildungsgedanken, der mit Funino, Rotation und co. bedient wird.

    Das würde m. E. nicht nur einen optimalen Spaßfaktor ergeben, sondern auch einer guten Ausbildung der Kinder gerecht werden.

    Funino ist nicht zum reinen Selbstzweck da. Genau wie das 5vs5 und 7vs7 ist es nur ein Schritt bis zum 11vs11. Bei uns wird auch direkt mit einem 7vs7 bei den Bambinis angefangen. Während du auf den Lehrgängen vermittelt bekommst, mit kleinen Teams im Training zu spielen, wird im Spielbetrieb inkonsequenterweise am 7vs7 festgehalten.


    Genauso wenig Sinn macht es, bis zur E-Jugend Funino zu spielen und dann plötzlich auf das Großfeld zu müssen und 11vs11 zu spielen.


    Wenn ich gefragt wäre, würde ich wie folgt einteilen:


    Bambinis: Ich persönliche brauche hier noch keinen offiziellen Spielbetrieb, Freundschaftsspiele und co gehen natürlich immer


    F-Jugend: Funino / Egozentrisches Verhalten


    E-Jugend: 5vs5 / Anfängliches Techniktraining


    D-Jugend: 7vs7 / Goldenes Lernalter, Individualtaktik*


    C-Jugend: 9vs9 / Beginn bzw Fortführung der Gruppentaktik


    Und ab der B-Jugend bzw. Altjahrgang C: 11vs11 / Fortführung Gruppentaktik* und Beginn Mannschaftstaktik*


    *Ich beteilige mich nicht an einer endlosen Fragendiskussion zu diesen Begrifflichkeiten, dafür ist mir meine Zeit zu kostbar und jeder wird, denke ich, verstehen, was ich zum Ausdruck bringen möchte.


    Horst Wein drückt dies mit seiner Darstellung einer Treppe in seinem Buch perfekt aus. Das Spiel muss sich an die Bedürfnisse und der Entwicklung der Kinder anpassen und nicht andersrum.

    Hessen, zumindest unser Fußballkreis, beginnt nun auch mit dem Umbruch. Nächste Saison soll mit einem Pilotprojekt begonnen werden, die Saison (?) darauf dann flächendeckend zum Einsatz kommen. Frage an diejenigen, vor allem Ersatzbank, bei denen eine Funinoliga bereits neben dem normalen Spielbetrieb koexistiert:


    Wie waren die Reaktionen der einzelnen Vereine? Insbesondere auf die benötigte Neuanschaffung der Minitore? Ich habe gerade bei manchen Funktionären meine Bedenken, ob die dazu bereit sind.


    Wenn ich so zurückblicke, bereue ich es, nicht früher auf den Funinozug aufgesprungen zu sein. Die ersten Turniergedanken dazu hatte ich schon 2014. Leider waren da, vor allem im eigenen Verein, noch viele nicht dazu bereit, so etwas auf die Beine zu stellen. Damit wäre ich, zumindest im hiesigen Fußballkreis, ein Pionier auf dem Gebiet gewesen :P

    maider187 und fussballschule_tirol


    Muss ehrlich sagen, ich finde eure Diskussionskultur sehr anstrengend und versuche, Themen bewusst zu ignorieren, in denen ihr beide schreibt. Auch wenn es schade um das eigentliche Thema ist, da diese meist doch sehr interessant sind. Nach ein oder zwei Posts entsteht dann dieser Kindergarten und verdirbt mir persönlich die Lust, mich am Thema zu beteiligen. Vllt klärt ihr eure persönlichen Differenzen lieber per PN als die ganzen Threads im Off-Topic zu zumüllen. Danke.


    fussballschule_tirol

    Vllt hast du ja den ein oder anderen Punkt, den man sich zu Herzen nehmen könnte. Leider gehen diese in den endlosen Diskussionen unter. Mag auch an deiner Art liegen, wie du das ganze rüberbringst. Anstatt endlos mit Fragen alles in die Länge zu ziehen, schreibe doch einfach, was du uns mitteilen willst. Wir sind nicht deine Spieler im Training.


    Einmal Off-topic und nie wieder.

    Ja, das war auch mein erster Gedanke. Leider wird in den Arbeitsmappen mit Verweisen gearbeitet, die ich nicht (?) bearbeiten kann, siehe Screenshot. Vllt mache ich auch einfach nur etwas falsch. So oft werkel ich jetzt auch nicht mit Excel rum.


    Für 2 12er Gruppen gibt es nichts, bei der Bearbeitung hänge ich an den Verweisen. Somit fällt momentan die einfachste Lösung weg. Wenn ich eine Datei mit der Ausgangsgröße 12 Teams habe, müssten die Verweise theoretisch schon vorhanden sein. Naja, mal schauen. Vllt existiert irgendwo im WWW eine geeignete Vorlage :thumbup:


    Danke dir.

    Hallo zusammen,


    mit etwas Glück finde ich jemanden, der sich mal die Mühe gemacht und eine Turniervorlage im Schweizer Modus erstellt hat. Ich wäre Dir dankbar, wenn Du die Vorlage teilen würdest. Ansonsten jemand eine Idee, wie man dies am besten mit Excel realisiert?

    Das Ganze würde ich gerne mal bei einem Funino bzw 1vs1 Turnier ausprobieren, in der Hoffnung, dass ab einer gewissen Runde immer ungefähr gleichstarke Teams gegeneinander spielen.


    Das Turnier würde mit zwei 12er Gruppen auf 6 Feldern stattfinden, so hat jedes Team immer "nur" ein Spiel Pause. Die ersten Spiele haben alle Teams aus Gruppe 1, die zweiten alle aus Gruppe 2, und so weiter...


    So stelle ich mir die technische Umsetzung vor:

    Zufallstabelle erstellen, Jeweils die benachbarten Teams gegeneinander spielen lassen. Nach den Spielen Ergebnisse eintragen, Programm rechnet die Platzierungen aus und gibt die nächsten Paarungen an. Sollte Patz 1 schon gegen 2 gespielt haben, springt es automatisch zum nächsten Spielpartner. Das ganze quasi als Schleife bis ich einen Cut mache.


    Scheitert leider momentan an Zeit und Geduld :P

    Für Vorschläge und Tipps bin ich ebenso dankbar wie offen :)


    sportliche Grüße

    Das hat weniger mit schwarz-weiß Denken zu tun. Es ist doch die eine Sache, ob ich ausbildungsorientiert handele und dabei (nicht) erfolgreich bin oder ob ich ergebnisorientiert handele und dabei (nicht) ausbilde. Ersteres ist doch vollkommen okay. Beim zweiten sehe ich die Problematik, dass der Trainer die grundsätzlichen Leitlinien des Kifus nicht berücksichtigt und es vieler Orts zu Bankdrückern oder unnötiges Vorgreifen der Ziele kommt.


    Zitat von onkel1978

    Das Problem haben doch alle Vereine, das die guten wechseln. Und zum Thema große Vereine/Profivereine machen es doch nicht anders, wer da nicht mitzieht kann gehen und komischerweise da meckert niemand.

    Und was passiert mit den Vereinen, deren besten Spieler wechseln und man sich vorher nicht um eine möglichst gute Ausbildung gesorgt hat? Plötzlich bleiben die Erfolge aus, weil man seit den Bambinis sein Spiel nur auf diese ein oder zwei Spieler ausgelegt hat und die anderen Kids nur Statisten waren. Auf einmal klappt das nicht mehr. Kann natürlich auch sein, dass man keine Mannschaft mehr melden kann und sich unter den Rettungsschirm einer JSG stellen muss, denn über die Jahre haben auch die schwächeren aufgehört oder sind gewechselt.


    Zitat von Chris

    Wer besser ausbildet, wird langfristig übrigens mehr gewinnen.

    So sehe ich das auch. Wer unbedingt auf Ergebnis trainieren möchte, sollte in den Herrenbereich wechseln.

    Zitat von Entertrainer

    - ist in einer F2 sicherlich wichtiger als in einer E1

    Da hat Ersatzbank schon etwas zu gesagt.


    Zitat von Entertrainer

    - können sich große Vereine mit vielen Kindern leisten, kleine aber eher weniger

    - ist für einen ambitionierten Verein wichtiger als für einen Dorfverein

    Kleine Vereine sollten ihren Fokus mMn viel eher auf die Ausbildung seiner Schützlinge legen als die Großen. Die große Basis ist hier doch viel wichtiger. Was bringt es denn dem kleinen Verein, wenn er in der E-Jugend alles gewinnt, ihm dann aber die nötige Anzahl Spieler fehlt, um in der C weiterhin eigenständig zu agieren? Die 2 talentiertesten Kinder sind zum großen Verein gewechselt, die schwächeren Kinder sind zum benachbarten Verein gewechselt, der sich durch seine Ausbildungsziele auszeichnet, nicht durch den Gewinn der "Goldenen Ananas" bei den Bambinis bis E-Junioren. Dort konnten sie nämlich trotz ihrer Schwächen regelmäßig mitspielen und wurden nicht wie Mitglieder 2. Klasse behandelt.


    Zitat von Entertrainer

    - hängt davon ab, was 1.) Kinder, 2.) Eltern und 3.) die Trainer wirklich wollen

    Wenn ich danach ginge, was manche Eltern wollen, würden immer nur ihre Kinder spielen. Du bist Trainer. Du setzt das hoffentlich vorhandene Konzept um. Du hast Sorge dafür zu tragen, dass die Kids altersgerecht trainiert und gefördert werden.


    Zitat von Entertrainer

    Meine These lautet, wer Kinder im Vereinsfußball daran hindert, mehr oder weniger klassischen Fußball zu spielen, braucht sich nicht wundern, wenn Kinder (und auch Eltern) irgendwann kein Interesse mehr daran haben und wegbleiben (bevor sie überhaupt demotiviert werden können).

    Auch wenn man von sich nicht auf andere schließen sollte. Aber wir spielen seit bald einem Jahr kein 7vs7 im Training mehr, sondern Funino und andere Spielformen bzw Spiele mit max 5 Spielern. Arbeiten total ausbildungsorientiert inkl stetiger und konsequenter Rotation. Seit der Winterpause haben wir einen für unsere Dorfverhältnisse regen Zuwachs an neuen Mitspielern, die regelmäßig ins Training kommen. Nach deiner These müssten Eltern und Kinder schreiend vor uns weglaufen.

    Jedes Spiel ist doch auf seine Art und Weise auf ein Ergebnis ausgelegt. Insbesondere, wenn es sich um Wettspiele und Wettkämpfe handelt. Auch mit der Abschaffung von Tabellen und co behalten die einzelnen Spiele ihren Wettkampfcharakter. Nur die übergeordnete Struktur einer Tabelle wird abgeschafft.

    Beim 11vs11 gibt es immer 3 mögliche Spielausgänge, beim 7vs7 ebenso und auch beim Funino hast du immer die Möglichkeit zwischen Sieg, Niederlage und Unentschieden. Das gehört doch auch zur Ausbildung dazu, dass die Kinder gewinnen und verlieren lernen. Deswegen, finde ich, ist der Kinderfußball aber noch lange nicht Ergebnis-orientiert. Hier nimmst du als Trainer Einfluss.

    Nimmst du das Ergebnis als Maßstab deiner Arbeit, wirst du wahrscheinlich im Kifu Ergebnis-orientiert spielen lassen. Handelst du Ausbildungs-orientiert, dann hindern dich auch die Wettkämpfe nicht, an deinen Zielen festzuhalten.

    Zitat von EnterTrainer

    Wenn ich aber im Kleinfeldbereich nicht für möglichst großen Spaß für alle sorge, sondern mehr Ausbildungs-orientiert arbeite, verliere ich einen großen Teil der Kinder bereits im F- D Jugendalter. Zu Spaß-Fußball gehört neben Spiele im Team gewinnen, Alle spielen lassen und ausschließlich mit Ball trainieren natürlich auch, aber eben nicht primär das Verbessern der fußballerischen Fähigkeiten. Wenn ich dann Glück habe, werden die Kids vom Fußball so positiv angefixt, dass sie später weitermachen.

    Mich beschleicht das Gefühl, du versuchst zwanghaft Gründe dafür zu finden, warum du nicht rotierst und kindgerecht und nachhaltig ausbildest. All die Punkte, die du nennst, stehen so in irgendeiner Weise beim Dfb im Leitfaden drin. Warum schließt Ausbilden mit System und Spaß haben am Fußball sich gegenseitig aus? Und wenn sie neben den Spaß noch etwas lernen, dann sind die Voraussetzungen für später doch optimal. Vllt solltest du dich mal für eine Lizenz einschreiben, damit du einen Überblick bekommst, wie zukunftsorientierte Ausbildung funktioniert.

    Ich sehe die Bezahlung der Trainer auch eher als Chance für den Sport und weniger als Abhängigkeit gegenüber Verein und Eltern.

    Die Argumentation, dass vor allem jüngere Leute bzw. Studenten sich für ein Traineramt bereit erklären würden, finde ich gut. Gäbe es diese Möglichkeit bei meinem Verein, müsste ich nicht neben dem Studium noch einer Beschäftigung nachgehen. Ich könnte mich somit voll und ganz auf mein Hobby konzentrieren.

    Nicht nur die Kids würden davon profitieren, sondern vor allem ich: Kein Abhetzen mehr von der Uni zum Nebenjob, um 21 Uhr heimkommen, den Fußball organisieren und am nächsten Tag hoffen, nach der Uni mal Zeit zum Lernen zu haben. Ach, und schlafen muss ich ja auch mal.


    Als "Arbeitgeber" trete der Verein auf. Ich würde mich an sein Konzept halten. Ich bin also den Eltern gegenüber keiner Rechenschaft schuldig. Treten sie dem Verein bei, dann wüssten sie, wie der Verein arbeitet und handelt. Wem das nicht zusagt, hat die Wahl sich anzupassen oder sich einen anderen Verein zu suchen. Ein Konzept ist nur für denjenigen ein Korsett, der sowieso andere Ansichten hat. Handele ich kindgerecht, rotiere und verfolge die gesetzten Ziele, weil ich es möchte, und der Verein hat diese Inhalte im Konzept festgeschrieben, wo schränkt es mich ein bzw. in wie weit bin gerate ich in eine Abhängigkeit?


    Dies funktioniert natürlich nur mit gelebter Transparenz, etwas, das vieler Orts leider nicht vorkommt.

    Zitat

    Sollten es womöglich ausgefallenere (teurere) Trikotvarianten, Trainingsanzüge oder Regenjacken sollten natürlich von Sponsoren oder Eltern finanziert werden

    Wir, bzw ich und einige wenige Trainerkollegen, sind momentan dabei, einen Förderverein für den Jugendfußball auf die Beine zu stellen. Der grobe Plan, wie sich das Ganze umsetzt, steht schon einmal. Fehlen noch einige Details, dann geht es an die Gründung. Ziel ist es u.a., dass durch die finanzielle Stütze für alle Teams, zumindest erstmals im Grundlagenbereich, die gleichen Trikots angeschafft werden können. Ich bin kein Freund davon, dass jede Mannschaft eines Vereins seine eigenen Trikotfarben hat, F1 in rot, F2 in blau und die Bambinis neonpink. Als Verein sollte man doch anstreben, geschlossen nach außen zu wirken. Deswegen ist es eigentlich die Pflicht des Vereins, dafür Sorge zu tragen, ein einheitliches Bild nach Außen zu transportieren. Wird leider von nur wenigen umgesetzt. Wenn einem Verein hierfür die Mittel fehlen, läuft in diesen Vereinen meiner Meinung nach etwas falsch.

    Als Trainer einer jetzt E-Jugend befindet sich mein Trainergehalt bestimmt im dreistelligen Minusbereich. Rechne ich den Zeitfaktor noch mit ein (Training, Spieltage, Besprechungen, Vor- und Nachbereitung,... ), wäre ich als Unternehmer nach wenigen Wochen höchst wahrscheinlich pleite.:)

    onkel1978


    Vllt. liegt der Zuwachs an Kondition (meinst bestimmt Ausdauer?) auch an der biologischen Entwicklung der Kinder? Sind viele Spiele nicht intensiv und trainieren diese in kleinen Gruppen nicht am besten die fußballspezifische Ausdauer (viele Tempowechsel, häufiges Umschalten, etc.)? Sollte nicht die Reaktionsfähigkeit, die Defizite in der Grundschnelligkeit ausgleichen kann, in diesem Alter eine höhere Gewichtung haben, als das Trainieren von Fertigkeiten, die sich später viel besser verbessern lassen?


    Zitat von onkel1978

    Und ob der "Dicke Paule" in der E oder D-Jugend aufhört , sollte am ende auch egal sein, denn der wird nicht weit kommen, aber die anderen werden besser.

    Mit deinen hellseherischen Fähigkeiten kannst du mir bestimmt den WM - Sieger verraten, evtl ist die Quote noch hoch genug, um richtig abzusahnen. Ich kann nur hoffen, dass der "Dicke Paule" bei dir spätestens zur D-Jugend aufhört und an einen guten Trainer gerät.

    Vielleicht schon zur Vorbereitung auf die D-Jugend. Ich werde nie verstehen, wie man auf die Idee kommt, in manchen Bereichen immer vorgreifen zu müssen. E-Jugend ist E-Jugend und Abseits erst ab D. Anstatt deine Zeit mit dieser Regelerweiterung zu verschwenden, sage lieber das Turnier ab.


    Ansonsten lass die Kids so spielen wie immer. Wenn du alles richtig gemacht hast, helfen alle Kids vorne wie hinten mit, so dass nicht viele Abseitssituationen vorkommen sollten.

    Ich und mein Trainerkollege bieten auch einmal im Monat ein Torwarttraining für unsere F-Spieler an. Es darf jeder kommen, der Lust hat. Es geht aber auch weniger um die korrekte Technik und Torwarttraining wie bei den Großen, sondern viel mehr um elementare Dinge wie Fangen, Werfen und Koordination.


    Eine ähnliche Übung hatte ich mir mal für eine Übungsstunde in der Halle überlegt:

    Der Torspieler beschützt die auf dem Boden liegende Matte, in dem er sich vor (daneben, dahinter,..) stellt. X Spieler stehen im Kreis um die Matte herum. Nacheinander (in einer festen Reihenfolge oder vom Trainer per Fingerzeig ausgewählt) werfen die Spieler ihren Ball und versuchen, dass dieser auf der Matte landet. Der Torspieler versucht dies durch eine "Glanzparade" zu verhindern, in dem er sich auf die Matte schmeißen kann und den Ball im letzten Monat abwehrt.


    Die Übung zielte vor allem darauf ab, die Angst vor dem Fallen zu verlieren (weicher Boden) und dass die Torspieler schnell wieder bereit sind und sich umorientieren, da der Ball von allen Seiten kommen kann.


    War für alle ein großer Spaß und die Kids wollten nichts anderes in der Stunde machen.

    Goodie

    Nutzt ihr das Angebot? Wenn ja, wie ist denn die Resonanz darauf bzw. wird es genutzt?


    Larius

    Ich gehe davon aus, dass die Einnahmen dem kompletten Verein zur Verfügung gestellt werden. Hiervon profitieren natürlich Senioren und Junioren, gerade das Beschaffen von Trainingsmaterialien kommt ja allen zu Gute. Spielt eure Jugend in einer JSG?

    Hallo miteinander,


    ich eröffne diesen Thread, da dieses Thema mich seit längerer Zeit beschäftigt und es meiner Meinung nach immer aktuell ist.

    Es geht darum, dass ich euch fragen möchte, wie finanziert sich bei euch die Jugendarbeit in den Vereinen bzw. JSGs oder JFVs? Bleibt nach der Kostendeckung des Spielbetriebs, Unterhalt der Plätze und sonstigen regelmäßig aufkommenden und existenziellen Ausgaben noch eine Summe x übrig, die in Materialien, Ausflügen und co. investiert werden kann?


    Folgender Hintergrund:

    Ich überlege schon seit einer Weile, wie sich die Infrastruktur unserer JSG verbessern lässt. Deshalb schreibe ich momentan an einem Konzept, was wir nach gemeinsamer Sichtung und Überarbeitung hoffentlich installieren können. Ein kritisches Thema ist hierbei die Finanzierung notwendiger Materialien und sonstigen Extras. Materialien, die ich als wichtig für die Ausbildung der Spieler sehe. Ein Punkt in dem Konzept wäre, dass wir in gewissen Zeitabständen Minifußalltuniere ausrichten, angefangen mit einer kleinen Teilnehmeranzahl (2 Felder a 4 Teams) mit einer stetigen Steigerung (6 Felder a 4 Teams ~ 144 Kinder). Wünschenswert wäre. dass sich die Turniere selbstständig refinanzieren, dass der Gewinn ausreicht, das jeweils nächste Turnier auszurichten und evtl. ein kleiner Anteil für die Mannschaftskassen übrig bliebe. Doch die Anschaffung der hierfür benötigten Minitore, gehen wir von den stabilen verschweißten aus, ist selbst bei 2 Felder ein hoher finanzieller Aufwand für die Vereinskassen, den wir so wahrscheinlich nicht genehmigt bekommen werden.


    Ich bin weder Jugendleiter, noch habe ich außer dem Trainersein keine weitere Position bei uns inne, weshalb ich nicht weiß, wie es mit den Finanzen bei uns aussieht. Nichts desto trotz habe ich mir Gedanken gemacht, wie sich Geld für die Verbesserung unserer Infrastuktur "erwirtschaften" ließe und vielleicht hat jemand von euch noch weitere Ideen bzw. kann sich etwas aus meiner Liste zu Herzen nehmen.


    Sportförderungen:

    Die meisten wissen sicherlich, dass sich für lizenzierte Übungsleiter Fördergelder beim Landessportbund beantragen lassen. Diese fallen je nach Mitgliederanzahl im Verein höher oder kleiner aus, sind aber dennoch eine sichere Quelle. Allerdings gibt es auch viele private Förderungen, die sich mit dem Fördern von gemeinnützigen Organisationen bzw. dem Breitensport beschäftigen, z.B. die Sparkasse.


    Sponsoring:

    Die traditionelle Methode des Sponsorings ist jedem geläufig, z.B. bei der Anschaffung von Trikots beschäftigt sich spätestens jeder Trainer damit. Hier lassen sich sowohl Unternehmen wie auch Privatpersonen finden.


    Crowdfunding:

    Was im Zeitalter des Internets insbesondere bei Start-Ups schwer in Mode ist, ist im Sport immer noch eine Randerscheinung. Doch ich finde diese Methode für sehr viel versprechend. Es beteiligen sich entweder viele Leute mit geringen Spenden oder weniger Leute mit hohen Spendensummen. Ist ein Betrag X erreicht, gehen die Spenden an den Sammler, wird dieser nicht erreicht, werden keine Spenden ausgezahlt und das Geld bleibt bei den Spendern. Ich kenne allerdings nur eine Seite, die speziell auf den Fußball ausgerichtet ist: http://www.kicker-crowd.de


    Fördervereine:

    Damit meine ich die Fördervereine, wie sie auch jede gute Schule hat. Es ist mit einem gewissen Aufwand verbunden, diese zu gründen und aufrecht zu erhalten, doch kann es sich lohnen. Durch die Mitgliedsbeiträge, die nicht hoch sein müssen, können nochmals einige tausend Euro direkt in die Kassen fließen, ohne Umwege durch die Stammvereine.


    Erhöhung der Mitgliedsbeiträge:

    Eine von vielen verhasste Maßnahme, die dennoch einen großen Nutzen hat. Da jedoch viele Vereine neben der Fußballsparte noch weitere Abteilungen hat, kämen diese Mehreinnahmen zum Großteil dem Verein zu gute, indirekt jedoch auch der Jugendabteilung.


    Turniere:

    Auch vom Verein ausgerichtete Turniere eignen sich zur Finanzierung möglicher Anschaffungen oder Ausflüge. Da erstmal etwas Geld finanziert werden muss, kann die Gewinnspanne zwischen niedrig und hoch schwanken. Je nach Aufwand und Gestaltung (Tombolas, Würstchenverkauf, etc.)


    Es gibt so einige Möglichkeiten, die leeren Kassen zu füllen. Solange das Geld auch den Kindern und Jugendlichen zu gute kommt, d.h. die Infrastruktur und den Trainingsbetrieb verbessert, sollten wir nichts unversucht lassen. Es geht nicht darum, einen möglichst hohen Gewinn daraus zu ziehen, dies würde dem Gedanken des gemeinnützigen Vereins widersprechen, jedoch sollten wir bedenken, dass ohne Geld nicht viel läuft.


    Wer also schonmal Erfahrungen mit außergewöhnlichen Ideen hatte (insbesondere zum Thema Crowdfunding) möchte ich ans Herz legen, diese zu teilen.

    egal ob es das 1-0, 9-1 oder auch das 1-5 ist.


    Wenn das Ergebnis deutlich wird.... ist das meine Schuld? Soll ich meinen Jungs das Erfolgserlebnis nehmen? Nein.

    Natürlich darf man sich als Trainer bei einem 9:1 auch überschwänglich und im ausgiebigen Maße freuen, die Beckerfaust ballen und laut jubelnd über den Platz rennen. Ich als gegnerischer Trainer würde mich währenddessen fragen, was bei demjenigen im Kopf abgeht und ihn auf die "schwarze Liste" setzen, d.h. ihn weder zu Turnieren und Freundschaftsspielen einladen, noch Einladungen seinerseits annehmen. Es kommt auf die Art und Weise an, gegen ein "Tolles Tor, Theo" hat denke ich niemand etwas einzuwenden, gerade wenn es Theo sein erstes jemals geschossenes Tor ist. Auch die Spieler dürfen sich doch freuen und ihren Jubel vollführen.


    Eine kleine Anekdote aus einem unserer Spiele:

    Wir sind mit 8 Spielern zum Spiel gefahren, zu einem JFV. Im Vorfeld hatte der Trainer schon angefragt, ob wir nicht 25 statt 20 Minuten pro Halbzeit spielen können. Das kam mir schon nicht ganz koscher vor. Als wir dann dort ankamen, sagte uns der Trainer schon, er hätte heute mehr Kinder als sonst mit, 14 um genau zu sein (F-Jugend wohlgemerkt), würde diese aber durchwechseln. Erste Halbzeit waren wir spielerisch klar führend, meine Jungs haben wirklich toll gespielt. Dies resultierte zum Ende der ersten Halbzeit zu einer komfortablen aber gerechten Führung. In der ersten Halbzeit habe ich 4 mal nach meinem Rotationsplan gewechselt, die andere Mannschaft 0 mal, trotz 7 Auswechselspieler. Zu Beginn der zweiten Halbzeit standen dann 7 andere Spieler auf den Platz, also alle frischen Spieler kamen rein. Nicht nur das, sondern es waren auch die Spieler der ersten F-Mannschaft des JFVs, die mind. eine Klasse über uns spielen. Die zweite Halbzeit ging dann klar an das andere Team.


    Wenn der Trainer mich fragen würde, ob es seine Schuld sei, wenn das Ergebnis zu deutlich wird, dann würde ich mit einem klaren "Ja" antworten. Sowas werde ich nicht mehr mitmachen.


    Ich wollte noch unbedingt meinen Aufreger des Monats los werden, bevor im Mai ein neuer dazukommt :cursing:


    Edit: Was mich am meisten aufgeregt hatte, war die Tatsache, dass in der ersten Halbzeit die Spieler des regulären Teams des Gegners spielten, in der zweiten dann alle aus der stärkeren F1. Wären die Teams gemischt worden, würde ich mich wahrscheinlich nicht darüber ärgern.