Als Frischling möchte ich trotzdem nicht mit meiner Meinung hinterm Berg halten und werde versuchen tz beantworten warum ich mich engagiere.
Was ist der Sinn unseres Daseins?
Möchten wir gute Fußballer für die erste Liga züchten? Können wirs?
Wäre ein hochtrabendes Ziel für einen Trainer der zum ersten Mal eine Bambini Mannschaft übernommen hat. Natürlich muß ich hier erstmal verneinen das ich es kann.
Ich schimpfe mich trotzdem einfach mal Trainer. Wie die Kids in meiner Mannschaft bin ich ein Anfänger. Zwar habe ich lange Jahre selbst gespielt, aber die Betreuung
der Jungs znd Mädels ist doch wieder eine andere Geschichte. Daher versuche ich mich durch entsprechende Artikel und Medien zu bilden, fortzubilden, Erfahrung zu sammeln und den Kindern ein erstes Rüstzeug für unser geliebtes Hobby mitzugeben.
Möchten wir gute Jungs/Mädels nur "vorbereiten" (geistig wie körperlich) für höhere Ligen?
Ich möchte den Kindern Spaß am Spielen, toben, bewegen und natürlich am Fußball geben. Möchte sie alters- und kindgerecht betreuen und sie bei ihren ersten Gehversuchen tatkräftig unterstützen. Das Rad werde ich nicht neu erfinden, aber da mein Vorgänger schon Wert auf kindgerechtes Training gelegt hat, nehme ich den Faden gerne auf und versuche ebenfalls nach den Richtlinien des modernen Kinderfußballs zu handeln und den Kiddies langfristig Spaß, Freude und Interesse am Fußball spielen zu geben.
Möchten wir als Trainer dieses Amt als Hobby sehen oder als Aufgabe?
Eine gesunde Mischung aus beidem. Hobby, weil es Spaß macht mit den Kindern zu "arbeiten", Aufgabe, weil man irgendwo auch eine Verpflichtung übernommen hat, der man gerecht werden sollte. In meinen Augen reicht es nicht sich auf den Sportplatz zu stellen und Woche für Woche das gleiche Programm mit den ewig gleichen Spielen durchzuziehen.
Man sollte den Kindern Abwechslung geben, für sie da sein während des Trainings und ein Stück weit erziehen.
Dürfen wir Erwartungen haben an Kindern? Dadurch machen wir den Kindern evtl. Stress, dürfen wirs?
Schwer zu beantworten. Ich glaube schon das man auch mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Sache rangeht, je älter die Mannschaft die man betreut, desto höher dürfte die sein.
Ist aber eigentlich auch natürlich, man versucht ja den Kindern was beizubringen und erwartet vielleicht entsprechend, daß sie sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten entwickeln und das gesehene umsetzen. Im Kinderbereich möchten wohl alle noch Profi, Nationalspieler oder Walter Frosch werden. Letzten Endes glaube ich aber das im Kinderbereich der Stress und Druck minimal gehalten sein sollten. Nach dem Sprung zu den Junioren dürfte das etwas anders sein. Wer hat hier Talent, möchte etwas erreichen und wie gut ist die Truppe im Gesamten?
Hat man einen "Ausnahmekicker" im Kinderbereich, dürfte es ein schmaler Grat sein zwischen kindgerecht trainieren, Anforderungen stellen und Potential zu vergrößern ohne das Kind zu überfordern und zu verheizen.
Ist es unser Hobby?
Wenn es unser Hobby ist, warum üben wir Druck aus, in vielelerlei Hinsicht, dass die Kinder besser werden? Warum stellen wir uns auch unter Druck, dass wir besser werden? Ist HOBBY mit ZWANG vereinbar?
Sollen die Kinder überhaupt besser werden, wenn das Fußballspielen auch ihr Hobby ist? Gibts ein systematisiertes Hobby?
Egal was wir machen, wir streben immer danach besser zu werden. Auch als Kinder. Sie wollen immer bessere Legomodelle bauen, schönere Bilder malen, schneller als die anderen rennen können usw. Also wollen sie auch besser Fußball spielen können. Sie wollen Erfolgserlebnisse wie wir auch, wollen sich messen und wenn ihr Freund besser ist, setzen sie sich selbst das Ziel besser als er zu werden.
Gruß,
Uzunbacak