Warum habe ich begonnen eine Bambini-Truppe zu betreuen? Ich hatte eigentlich schon immer diesen romantischen Traum meinen Sohn einmal zu trainieren. Das ganze ist natürlich auch mit Aufwand verbunden. Ich besuche Qualifizierungsmaßnahmen, schaffe mir Bücher und DVDS an, plane das Training usw. Dadurch entstehen mir Kosten. Ich investiere also Geld und Zeit, wie ich es für vermutlich jedes andere Hobby tun würde.
Ehrlich gesagt würde mir gar nicht in den Sinn kommen dafür eine Bezahlung zu erhalten und mit diesen Ambitionen bin ich auch nicht an die Sache rangegangen. Würde ich gerne fotografieren bräuchte ich eine Kamera, neue Objektive, würde mir ebenfalls Fachliteratur kaufen, vielleicht Workshops besuchen. Auch das kostet Geld, um mich zu verbessern müsste ich viel Zeit investieren in der ich fotografieren gehe.
Ich bin mitlerweile so weit zu sagen, hört der Filius auf zu kicken, bleibe ich trotzdem dabei, weil es mir eine Menge Spaß macht.
Mir ist klar das der Aufwand noch steigen wird, dennoch spielt da ein finanzieller Anreiz keine Rolle für mich.
Ich habe mir auch keine Gedanken über Wertschätzung gemacht, wie überall im Leben gibt es Leute die wissen zu schätzen was man tut, zeigen das auch und es gibt solche für die das eine Selbstverständlichkeit ist. Denen tut es sogar weh mal "Guten Tag" zu sagen.
Wenn am Ende des Trainings die Kinder glücklich nach Hause gehen, wenn ich ihnen näher bringen konnte was ich als Ziel gesetzt habe, kurz wenn es ein gelungener Nachmittag war reicht mir das.
Ich kann natürlich auch Leute verstehen die gerne ein bißchen Anerkennung oder Wertschätzung für ihre Tätigkeit bekommen würden, aber letzten Endes kommt die Bestätigung doch von den Kindern und den erreichten Zielen.
Wenn jemand im Ehrenamt jetzt aber finanzielle Entschädigungen sucht, wäre er wenn es die Qualifikation zulässt, besser im Leistungsbereich aufgehoben wo vielleicht etwas bezahlt wird, oder er sollte dem Kinder- und Jugendbereich vielleicht ganz den Rücken kehren und zu den Senioren wechseln.
Ich sage das jetzt bewusst etwas provoaktiv, denn auch ich bin der Meinung eine Gesellschaft braucht das Ehreanamt. Egal ob im Sportverein, in kirchlichen Einrichtungen, als Elterninitiative usw. Gerade auf dem Land und in kleinen Städten, oder in kleinen Vereinen wäre sonst ein fortbestehen unmöglich.