Beiträge von Goodie

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    Bei uns ist folgendes festgelegt:

    Bis zur E-Jugend einschließlich findet keine Leistungsselektion statt.

    Mit der D-Jugend finden Sichtungstrainings statt und die Teams werden nach Leistung sortiert. Zielvorgabe für die 1er-Teams: Kreisleistungsklasse

    Da braucht auch kein Vater oder Trainer anderer Meinung zu sein oder so... Isso - fertig


    Habt ihr ein Jugendkonzept? Da sollte so was drin stehen

    Am Ende jedoch zeigt es doch sehr schön wie schwer es ist allein den Mittelweg zu erkennen. Geschweige ihn dann auch noch zu beschreiten. Leite ich Kinder an sehen Sie den Weg der Erwachsenen und im Idealfall ergänzen Sie diesen mit eigenen Herangehensweisen oder Ideen (auch der Brüllaffe dessen Kinder auf dem Bolzplatz selbst noch oft frei spielen). Oder aber man überläßt den Kindern die eigenen Lösungsfindung komplett und nimmt auch in Kauf das mal nichts gelernt wird (Ruhiger Trainer der gar nichts sagt). Wenn die Kinder hier jedoch nur 1-2x in der Woche 1,5std Fußball spielen wird nicht viel bei rum kommen.

    alles prima! Genau so habe ich es gemeint. Es gibt nicht immer den Königsweg und manchmal muss man auch von seinen Prinzipien abweichen. (Wobei ich hoffe, dass er von den wenigen Einzelfällen, bei denen ich ihm helfe profitiert; nicht so sehr vom Inhalt sondern mehr von der Herangehensweise... :S)

    Beim Training/Spiel ist es vielleicht ähnlich...


    Wenn wir die Kinder durch geschickte Fragen dazu bringen, eine gute Lösung zu erkennen, dann steuern wir die Kinder sehr wohl. Und das ist ja auch Sinn der Übung, dass wir unser Wissen transferieren. Und ab und an sagen wir auch klipp und klar, was wir wollen (Stichwort Regeleinhaltung)

    Aber die Kinder werden zum Mitdenken angeleitet.
    Bei der "Verschwörungstheorie" hatte ich diesen Link schon mal gepostet: https://www.dshs-koeln.de/file…ior14_04_ansichts_pdf.pdf

    Deswegen sind Waldorfschulen auch besser als staatliche, deswegen verbessert Eltern ihre Kinder auch nicht mehr bei den Hausaufgaben, sondern lassen die Kinder das alles selbst erkennen. Diesen Ansatz darfst Du gerne als gegeben betrachten...

    Gewagte These!

    Nehmen wir die Hausaufgaben... Jeden Tag tauschen sich Eltern in Whatsappgruppen aus, was die Kinder denn auf haben. (Eigenverantwortung? Fehlanzeige)
    Abbrechen wenn die Lehrerin viel zu viel aufgegeben hat? Macht keiner trotz regelmäßiger Bitten der Lehrerin.

    Und ich möchte nicht wissen, wie viele Eltern die Lösungen diktieren...

    Mein Junior macht die Hausaufgaben idR. selber und eigenständig. Er lebt auch mit den Konsequenzen (pos. wie neg). Und jetzt kommt das große ABER

    Wenn ich mit meinem Viertklässler in seltenen Ausnahmen die Hausaufgabe zusammen mache, dann kommt ein sehr viel besseres Resultat heraus als alleine.
    "Ich muss was über ein Land meiner Wahl zusammenstellen und möchte das Land nehmen in dem wir in Urlaub waren".
    Ok! Ich habe ihm die zahlreichen Flyer gegeben, die Reiseführer, ihm auf der Straßenkarte nochmal den Reiseverlauf gezeigt und alles nochmal Revue passieren lassen. Er hat dann die Strecke mit einem Edding markiert, wichtige Haltepunkte notiert, Flyer dazu gepackt und gemeinsam haben wir dann noch im Internet Einwohner, Fläche etc. rausgesucht.
    Wie weit wäre er wohl alleine gekommen?

    Mein Mann hat ne Zeit lang die These vertreten, dass man die Kinder anpeitschen muss um sie auch ein Stückweit gesundheitlich zu schützen. Dass Kinder in Bewegung nicht so gefährdet seien, wie die die Rumstehen. Ihn trieb echt die Sorge um, dass die Kinder umgerannt und verletzt werden könnten (Bambinis). Leider neigt man dann dazu, sich reinzusteigern. Denn wie hier schon erwähnt wurde, kann man das anpeitschen nicht mit ruhigem, freundlichen Ton und es wird - von außen betrachtet - sehr schnell aggressiv(er).
    Seinerzeit habe ich mich auf dem Platz noch nicht aktiv beteiligt sondern war nur auf den Betreuer/Orgapart beschränkt.

    Parallel gabs ne verpflichtende Schulung des Kreises für alle FPL-Trainer, wo eindringlich Ruhe am Platz gefordert wurde. U.a. durfte nur noch ein Trainer an der Seitenlinie stehen.
    Wir Erwachsene haben dies zum Anlass genommen, unser Tun zu überdenken. Kurzum, wir haben das umgestellt und uns entsprechend verhalten.

    Haha, war lustig. :pinch: Beim folgenden Heimturnier haben wir nicht ein Spiel gewonnen, wurden überrannt von gesteuerten, ambitionierten Teams. Die Eltern am Schäumen... Worte wie "die sind ja hilflos" fielen und das hat schlussendlich eine Teilung des Teams ein Jahr später eingeleitet.


    Inzwischen haben wir wohl eine ganz passable Lösung zwischen Hilfestellungen und Klappe halten gefunden. Laut wird es nur, wenn ich meine Kröten zur Auswechselung vom Platz rufe. Da sind sie nämlich alle selektiv schwerhörig.
    Ja, sie laufen nicht so schnell. Aber sie laufen aus eigenem Antrieb und nicht weil sie nen Anschiss fürchten. Einige hängen sich voll rein - meine kleinen Vollblutfußballer:love: . Andere finden den Zeppelin am Himmel halt doch VIEL interessanter.



    Geh doch einfach mal als unbeteiligter Zuschauer zu einem Spiel. Etwa zum ein Jahr älteren Jahrgangs und beobachte mal die Trainer und Spieler.

    "LAUF" Kind läuft. Irgendwie, irgendwo hin... Trainer zufrieden. Was hats gebracht außer Schweiß? Häufig nix.

    "Schieß!" Klar, die Schussposition ist günstig, vielleicht ist sogar der Weg zum Tor frei. Aber ist der Ball auf dem richtigen Fuß? Hat das Kind das auch gesehen und kann reagieren? Meist nicht.
    "Spiel ab" ja, wohin denn? Gucken, orientieren und schon ist die Situation doch wieder anders.
    Dies sind die häufigsten "Hilfestellungen". Und eigentlich doch totaler Quatsch.

    Die richtig gesteuerten hören: "zu Jason-Rüdiger" und wissen auch genau wo der ist. Weil der immer da ist. Mein Großer in der E-Jugend weiß nach einigen Minuten wer Jason-Rüdiger ist. Der wird dann zugestellt und gut ist. Und dann? Zweite oder gar eigene Handlungsoption? Ups...

    Wir hatten schon bei den Bambinis einen Gegner in einem Turnier, der sehr genau wusste, was er machen muss: Pass nach außen, ein paar Meter vor, dann Flanke in die Mitte, Torschuss. Erst guckte ich so: 8| Aber nach 10 Min. zugucken konnte man klar sehen: das machen die immer genau so. Nie abweichend. und immer nur über die linke Seite. Und auch wenn schon der Pass nach außen die schlechteste Option war... Hier war ich dann mal über einen Sieg wirklich froh, dass sich unser munteres: "alle greifen an, alle wehren ab" durchsetzen konnte

    Das Problem liegt doch woanders: die Interessierten lesen sich eh ein. Sie kennen die Datenbanken, die Foren, die Whatsapp- und Facebookgruppen. Unterstellen wir mal, dass sie das Gelesene auch verstehen und durch Selbsterfahrung und Reflektion (Anfängerstadium) verinnerlichen und umsetzen. Die findet man dann auch nach einer Startphase in den Trainerlehrgängen.


    Und dann gibst die zweite Gruppe: vom Verein in die Trainerlehrgänge genötigt... Besagte "Kollegen" stehen dann in der Pause mit der Kippe in der Schnute zusammen und geben folgendes zum Besten:
    Erster: "ist doch alles quatsch was die hier erzählen. Spaß, Spaß, Spaß, wenn ich das schön höre. Meine Jungs brauchen Zucht & Ordnung"
    Zweiter: "genau! und von wegen das können die noch nicht! Das muss man denen halt erklären" (Anm.: <- Brülltrainer, dem ich aus dem Weg gehe)
    Dritter: "ich bin eh nur hier weil der Verein das verlangt. Na ja, sitze ich die Zeit hier halt ab"


    Und ob du es glaubst oder nicht: ja, ich kenne die Datenbank.


    Ich bediene mich im Moment lieber bei Herrn Wein. Eine weitere Quelle sind meine Augen denn ich beobachte ja als Mutter immer die Gruppe meines Großen (zwei Jahre älter), oder auch die anderen Trainingsgruppen.
    Übungen, die mir gefallen schreibe ich auf, für später oder vereinfacht runtergebrochen direkt. Ich bin in den Lehrgängen bis zum Teamleiter Kinder gegangen. Der C-Schein mit der Ausrichtung auf die älteren überlasse ich den gelernten Fußballern. Vereinfachen ist eine meiner Stärken. Ich erkläre Übungen kaum sondern baue sie vom ersten bis zum letzten Schritt (gewünschte Durchführung) auf. Dabei reize ich die Kinder gerne mit Aussagen wie: "Aber wenn wir das jetzt noch so machen, dann bekommt ihr das nicht hin, oder?"


    Aber ich hatte auch meine Anfängerzeit. Nämlich als Volleyball-Jugendtrainerin. Hier hatte ich über die Jahre div. Gruppen, von der Voba-Kindergartengruppe (7-9 Jahre), über E- und C-Jugend Jungs, jetzt ne Leistungsmixedmannschaft Erwachsene. Ich turne seit nunmehr 14 Jahren als Trainerin durch die Lande. Und was habe ich da als erstes gemacht? Jugendkonzepte gelesen und hospitiert.

    Das ist nämlich auch dein Denkfehler: nicht jeder, der neu ist, ist auch doof/unerfahren! Manche nähern sich vielleicht von ganz anderen Seiten dem Thema. Andere sind Eltern geworden und haben sehr guten Kontakt zu den Kindern.
    Alle hier - auch wenn ich nicht mit jedem Konform gehe - befassen sich mit dem Thema und sind somit MITTENDRIN in der Fortbildung!

    Vielleicht hättest du dir in deiner Anfängerzeit gewünscht, dass man dich besser unterstützt hätte. Komm aber mal von dem Ross runter, dass sich die Deppen der Nation hier versammelt haben. Hier sind die Interessierten, aufgeschlossenen!

    Genau das ist das Unverzeihliche der Verbände...des Hauptverbandes DFB....der Vereine...Eurer Vereine. Ständig wechseln die Trainer...z.B. weil die eigenen Söhne rauswachsen oder man vergrault fern bleibt. Dann wachsen andere Trainer nach und alles fängt von vorne an.


    Dieser Kreislauf ist für mich seit Jahren so zu beobachten, und das bei meiner Ansicht, dass ein Verein ein festes Ausbildungskonzept geschützt vorbringen sollte. Wie das laufen könnte...könnt ihr woanders nachlesen. Das machen Vereine aber nicht und arme Kerle wie ihr werden dann in das kalte Wasser geworfen und die Kinder dadurch auch.

    Ja, jeder fängt als Anfänger von vorne an. Aber so wie dein viel zitierter F-Jugendlicher keinen Pass spielen kann, so kann man auch das Anfängerdarsein eines Trainers nicht überspringen.
    In jeder Berufsausbildung wird man erstmal ausgebildet. Man ist Anfänger.
    In der Fahrschule wird man ausgebildet, man ist Anfänger.
    Beim Trainerdarsein kann man zwar einfach mal loslegen und wird in der Regel nicht von erfahrenen Trainern angeleitet aber man hat eine Ausbildung erfahren als Sportler und ggf. auch als Elternteil. Damit sollte man den ersten Teil überstehen. Denn die Ausbilder stehen auch beim Fußball bereit. Man muss nur hingehen!
    Würdest du das einfordern, dann hätte keiner mehr Probleme mit Platzverfügbarkeiten denn die Vereine müssten mangels Trainern aufgeben.


    Natürlich wäre es besser, wenn man die Ausbildung voran stellen könnte aber das ist nun mal Utopie!

    Es ist aber echt naiv zu glauben, dass man einen echten Brüllaffen/Joysticktrainer durch ein Gespräch von seinem Tun abhalten kann. Da ist immer der, der das Fehlverhalten anspricht am Ende auch noch der Doofe. Nein danke.

    Ich habe mal vor einem Spiel, wo klar war, dass wir deutlich auf die Mütze bekommen werden, gesagt: "Wenn es langsam richtig zweistellig geht (1x20 Min Spielfestmodus), dann kannste deinen Jungs ruhig Eskalationsregeln wie nur noch mit links auferlegen. Wir sind dann auch nicht beleidigt!" Der Blick war göttlich!

    Meine Beobachtung ist auch, dass die Kinder beim gesteuerten Spiel optisch überlegen sind und beim Ergebnis auch. Und ja, man bekommt die Kinder durch anpeitschen signifikant schneller! Da wir vor ca. 2 Jahren von engagierten zu eher ruhigeren Vertretern mutiert sind, haben wir den Abfall deutlich gemerkt. Aber ich sehe dadurch folgenden Effekt: die Kinder nehmen sich mehr Zeit und treffen ihre Entscheidungen sorgfältiger. Besonders bei den TW sieht man das sehr gut. Da kann es schon mal 20 Sek. dauern, bis der Ball wieder ins Spiel gebracht wird. Aber auch ein Feldspieler, der nicht sofort losrennt oder "Pass zu Jason-Rüdiger" zu hören bekommt, guckt sich um und sucht eine eigene Lösung. Die kann dann freilich beliebig richtig oder falsch sein während der Pass zu Jason-Rüdiger sicher eine gute Option ist. Aber ist es dann das Spiel der Kinder oder das des Trainers? Ich finde es besonders unfair, weil die Kinder ja einen halben Meter weiter unten gucken.
    Nichts destotrotz rufen wir auch das ein oder andere rein. Und wenn ich mit einer Lösung komplett unzufrieden war, dann hole ich mir einen Spieler auch schon mal für ein kurzes Gespräch vom Platz. ("warum dribbelst du mit dem Ball vors eigene Tor?")


    Letzte Woche bei der E-Jugend brüllt der gegnerische Trainer seinen Spieler mit den Worten: "Warum machst du nicht das, was ich dir sage?" an. Ich hab fast vor Lachen meinen Kaffee verschüttet. Kinder, 9 Jahre, dürfen bei diesen Trainertypen nicht entscheiden, wann sie den Ball wo hin spielen. Spielintelligenz kann da eigentlich nicht gedeihen, ich vermute sogar, dass diese bei eigentlich kreativen Spielern verkümmert.
    Mein Großer war ja da das beste Beispiel. Gesteuert in einem ergebnisstarken Team, bis er keinen Bock mehr hatte.

    Na, Wunsch und Bedürfnis sind bei Kindern sicher noch sehr weit auseinander.


    Denk mal nur ans Essen. Wunsch: Milchreis oder Lasagne for ever. Das Bedürfnis nach ausgewogener Ernährung ist Kindern vollkommen wurscht. Für die wären auch Schokoküsse oder Popcorn eine ausgewogene Ernährung.

    Es gibt doch Spiele wie "Fischer Fischer wie tief ist das Wasser". Da muss man doch rufen...

    Oder du machst Rechnen-Fangen: zwei Kinder stehen sich gegenüber, du fragst: 4+9 und wer zuerst 13 ruft ist der Fänger... (analog schwarz/weiß-Fangen)

    zu Punkt 7: deshalb wenden sich auch immer mehr vom (geregelten) Mannschaftssport ab und Freizeitmannschaften und Freizeitligen bzw. -turniere wachsen - da ist Lust und Laune noch gefragt

    Ich bin beim Volleyball schon vor 17 Jahren vom normalen Spielbetrieb in den Hobbybereich gewechselt. Warum? Zwei Gründe:
    1. das Mixedspiel. Die Hobbyrunde kann als Damen, Herren oder Mixed Runde gespielt werden. Wobei die Mixed-Leute den absoluten Hauptanteil beisteuern.
    2. Es gibt weniger Spieltage. Diese sind entweder abends zu den Trainingseinheiten oder in Form von kleinen Turnieren. So muss man nicht mehr jede Woche in die Halle.
    Bei allem anderen weicht die Hobbyrunde nicht wesentlich ab. Es ist geregelter Spielbetrieb mit regelmäßigem Training und Schiris. Einige Regeln werden lockerer ausgelegt (in einigen Kreisen braucht man nicht mal einheitliche Trikots) aber ein Deutscher Meister wird auch ausgespielt.

    Beim Fußball ist die Regulierungswut eine riesengroße Spaßbremse.
    Ordnungsgeld wegen nicht eingetragenem Sponsor in der F-Jugend? Die spinnen doch.
    Zweitspielrecht in einem anderen Kreis sollte genauso gehen wie in einem anderen Verband.
    Und das Thema Trainingserlaubnis bei Kindern bringt mich jedes Mal auf die Palme...

    Freundschaftsspiele anmelden?


    Klar kann man immer viel verbessern. Hier im Kreis diskutieren einige wie man ein 0:33 vermeiden kann. Lösungsansätze gäbe es wohl reichlich aber hören die Verantwortlichen hin? Man kommt ja augenscheinlich nicht mal an sie heran.
    Ich habe mich mal direkt an einen Staffelleiter gewandt - uiuiui, das gab Ärger *vogelzeig*


    Na ja, als ich hier im Forum anfing hat mir einer geraten, mir ein dickes Fell anzuschaffen. Das war ein sehr guter Rat.

    Wir hatten einen Todesfall in der Familie und deshalb habe ich das Projekt Funino nicht weiter verfolgen können. Nun wird es zu spät im Jahr und ich würde den Platz nicht mehr bekommen. Also vertage ich mich ins Frühjahr

    Unser Schulsystem bedarf dringend neuer Konzepte und Methoden denn der nötige Output für unsere digitalisierte Welt sieht einfach ganz anders aus als noch vor 40 Jahren. Mir gefällt dazu dieser Artikel aus der GEO.


    Aber ist das in einem Mannschaftssport auch nötig? Ich finde eher nicht. Hier sind die gleichen Tugenden gefragt wie vor 40 Jahren: Teamgeist, Fairness, Pünktlichkeit, sich einbringen in ein Gruppe...
    Das zu individualisieren halte ich für Kontraprodutiv. Es gibt Einzelsportarten für die, die sich nicht unterordnen oder in eine Gruppe integrieren wollen.

    Jeder kommt zum Training wann er will? Weil irgendwer wird schon da sein? Analog einer Muckibude mit 24/7?
    Na von mir aus. Wenn es einen Markt gäbe, warum nicht. Aber ohne mich. Mir ist es nämlich nicht egal mit wem ich spiele. Ich möchte "meine" Teamkameraden um mich. Möchte mich gemeinsam umziehen, klönen, sporteln, siegen/verlieren. Nicht mit irgendwem.

    Gesellschaft hat auch immer was verbindendes. Oder sollte sie haben. Gerade Sport kann da sehr positive Impulse setzen. Ich sehe an dieser Stelle kaum Handlungsbedarf

    kurz nochmal zum Thema "Reiz verlieren"
    Ich hab mal ein Foto von der Medaillenecke meines Juniors gemacht. Das ist die Ausbeute Bambini/F-Jugend. Die ersten wurden ja noch liebevoll aufgehängt aber die letzten nur noch über den Haken geworfen...


    Ich finde Siegerehrungen überbewertet!


    Vor einem Spiel, da hat man Adrenalin im Blut, es kribbelt schon beim Einspielen. Während des Spiels ist man idealerweise fokussiert, außer Atem... mittendrin. Nach dem Abpfiff wird kurz gejubelt und dann? Dann geht man was trinken, plappert mit dem Mitspieler und das Spiel ist allzu häufig schon "vergessen".


    Guckt man sich Siegerehrungen an, dann sind häufig nur die Allerkleinsten noch bei der Sache. Alle älteren Jahrgänge sind genervt, dass sie noch warten sollen. Und mal ehrlich... Einige Turnierleiter spielen nach den Vorrunden nur noch ko-Runden. Wenn ich da im Achtelfinale raus bin, warum soll ich noch 1,5 h aufm Platz umhängen, um unter müdem Applaus ne Urkunde in die Hand gedrückt zu bekommen.


    Wir waren übrigens jahrelang auf einem Turnier, da wurden Preise pro Team aufgebaut und mit Losnummern versehen. Alle Teams haben dann bei der Siegerehrung ne Losnummer gezogen und sind dann eben mit dem ausgelosten nach Hause gegangen. Der Turniersieger durfte als erstes ziehen aber obs der Hauptgewinn oder die Niete war, war halt Zufall! Und lag im Auge des Betrachters... so ne Tüte Gummibärchen ist halt für Viele ein echter Hauptgewinn :D


    War halt ein Erwachsenenturnier und Hauptgewinn war immer eine 5L-Dose Bier

    Hier ist folgendes üblich:
    Bis einschließlich F-Jugend bekommt jeder Teilnehmer eine Medaille. Kommt vor allem bei den Bambinis sehr gut an.
    Ab E-Jugend wird ein Turniersieger ausgespielt und es gibt auch Pokale (meist 3 Stück).


    Fazit aus Sicht einer Mutter ist, dass die Medaillen ihren Reiz total verlieren. Wir haben bei zwei Kindern sicher inzwischen um die 50 Stück zu Hause rumfliegen.
    Aber die Pokale ans Siegerteam verschwinden auch irgendwo in einem Keller oder Vereinsheim. Da hat der Spieler auch nichts von, außer vielleicht ein Erinnerungsfoto Kind/Pokal.


    Ich persönlich tendiere eher zu einem Eis für jeden am Ende des Turniers. :D

    Wir haben die bei den Bambinis übliche Tummelphase einfach noch gar nicht abgeschafft. Die ersten 5-10 Minuten gehören den Kindern, es liegen Bälle bereit und ich nutze die Zeit für Gespräche mit Eltern...

    Ich musste heute soooo an euch denken und habe innerlich echt gelacht.


    Nur 8 Kinder im Training, 6 Blümchenpflücker und zwei Fußballer, das ganze auf Asche... Habt ihr ein Bild vor Augen? Türmchen bauen, Bilder in die Asche malen, alles dabei. "Kommt mal zusammen" - dauerte. Zuhören? - heute hoffnungslos. Eine Übung aufgebaut, die bisher IMMER ALLEN viel Spaß gemacht hat... lief nicht. Na ja, immerhin hat's nicht geregnet.