Beiträge von Revilo

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    Ja, da bin ich voll bei dir!


    Mein Posting bezog sich auf die "normale Problematik", die eine "durchschnittliche Pubertät" so mitbringen kann und was wir als Trainer wirklich dagegen machen können. Natürlich wäre und ist es immer sinnvoll, sich möglichst breit im Sportbereich aufzustellen, um muskulären Dysbalancen etc entgegen zu wirken. Was sich zum beispiel gut eignen würde, wäre etwa Karate, Judo, oder auch Yoga, Turnen.
    h
    Wenn schon Probleme bestehen, wäre natürlich auch Krankengymnastik, Physiotherapie etc von Nöten. Auch individuelles Training fände ich dann sinnvoll.


    Aber diese "Ergänzungen" liegen dann ja größtenteils außerhalb unserer Verantwortlichkeit, es sei denn wir als Trainer sind in der Lage Kräftigungs/Dehnungsübungen wie Movement Preps, Core Performance, etc wirklich anzuleiten. Aber, mal ehrlich.... wer kann das schon? Dann lieber die sichere Schiene fahren und die Experten konsultieren

    Ok, ich werde es noch weiter ausführen.
    Was soll man als Trainer machen, wenn die Problematik eine temporäre ist?


    Zu sagen "ok, dann arbeiten wir nur im Schnelligkeitsbereich" ist zu linear gedacht, denn dadurch würden sich (gerade in der wichtigen Entwicklungsphase der Muskulatur) neue Probleme auftuen. Stichwort komplexe Systeme.
    Bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit sich zu verletzten sehr groß ist. Mal abgesehen davon, dass die Trainingszeit eh mehr als begrenzt ist und richtiges Schnelligkeitstraining immense Zeitumfänge benötigt. Es ist also schlicht weg nicht möglich, ohne dabei andere, wichtige Fußballinhalte zu vernachlässigen.


    Lösung:
    "Gutes", abwechslungsreiches Training beinhaltet genügend Aspekte für die Entwicklung der nervösen Informationsverarbeitung und der Ausprägung von fast-twitch Fasern, die für die Schnelligkeit maßgebend sind:


    - Koordinative Anteile (Gehirn <-> Impuls <-> Muskulatur)
    - kleine Spielformen (Beschleunigung, Wahrnehmung, Handlungsschnelligkeit)
    - große Spielformen (zyklische, lokomotorische Endschnelligkeit)
    - Zweikämpfe (Antrieb und Motivation)



    raicoon: Alles ok :thumbup:

    Kurze Antwort: Pubertät


    Längere Antwort: u.a


    bedingt durch die Pubertät diverse physische Probleme:
    - Missverhältnis Rumpf<-> Extremitäten (du schreibst selbst groß und dünn)
    - keine funktionelle Muskulatur um das in Quantität oder Qualität zu kompensieren
    - Umstellung des Hormonhaushaltes, dadurch Probleme Bewegungsimpulse vom Gehirn ausgehend in Kinnetion und Modulation zu steuern
    - ...


    psychische Probleme
    - Findungsphase, geprägt u.a. durch Angst und Verunsicherung
    - mögliche Null-Bock-Phase


    Lösung:
    Durchhalten

    Wenn die Eltern bereits im Boot sind (sollte Schritt 1 sein) um das generelle Verhalten zu erfragen und festzustellen, ob vllt etwas ganz anderes im Argen liegt, hilft meistens ein kleiner "Trick":


    Schritt 2: Beauftrage ihn mit kleinen Sonderaufgaben die sein Selbstwertgefühl stärken. Bsp: Sag ihm es würde dich interessieren ob "genügend" Tore im Training nach einem Doppelpass fallen. Nach dem Training fragst du ihn dann. Dadurch fühlt er sich als wichtigen Bestandteil des Teams. Denn in diesem Alter fängt nunmal die psychologische Unsicherheit an.


    Schritt 3 ist das konsequente Vermitteln von Regeln:

    • achte konsequent auf die Einhaltung der Regeln,
    • zeige dich in jeder Situation im positiven Sinne berechenbar,
    • gib nicht nach und mache keine Ausnahmen,
    • bleib in Stresssituationen ruhig und
    • begründe entsprechende Konsequenzen mit der aufgestellten Regel.

    Da teile ich Guenters Meinung. Bei aller Entwicklung zum "schönen und kontrollierten" Fußball, sprich Spielaufbau, Tiki-Taka etc., wurde der Grundgedanke Tore verhindern <-> Tore erzielen schon ein gutes Stück weit vernachlässigt.


    Sogar beim DFB wird dies seit einiger Zeit festgestellt und bemängelt:


    Die Anzahl der talentierten offensiven Mittelfeldspieler der neuen Generation (Reus, Götze, Hahn, Draxler, Meyer, etc) scheint gigantisch, einen "klassischen" Klose, Lewandowski u.ä. bringt die vom DFB forcierte Ausbildungspolitik eher seltener hervor.


    Ich muss auch leider zugeben, dass uns das im Stützpunkt auch gerade wieder passiert und wir schon versuchen dagegen zu arbeiten.


    Wir alle als Trainer sind gefordert, unsere Schwerpunkte und Inhalte noch sorgfältiger zu planen

    Ich melde mich nicht häufig zu Wort, aber in diesem krassen Fall juckt es mich doch.


    Du machst keine Mücke zum Elefanten, du würdest dich zum Mittäter machen wenn du jetzt nicht rigoros handelst. Das ist schon kein Mobbing mehr, das ist schon Hardcore! Ich komme aus einem pädagogischen Beruf und kann dir versichern, dass "Max" gerade richtig heftig leiden muss und du in Zusammenarbeit mit dem Jugendvorstand da eine ganz klare und harte Linie fahren musst um das zu unterbinden. Wenn du der Meinung bist, dass dieser in diesem Fall nicht zu gebrauchen ist (nimmt die Sache nicht ernst etc.) dann gehe eine Instanz weiter und erkundige dich bei Jugendberatungzentren, der Caritas etc. Ein Gespräch unter 4 Augen mit den entsprechenden Spielern ist bei Weitem nicht mehr ausreichend, da die Jungs sich da verdammt weit in eine Sache vorgewagt haben. "Weil du existierst", der Name der Gruppe und das immer wiederkehrende Draufhauen sobald Max versucht sich normal in seiner Peergroup einzugliedern macht den Jungen gerade kaputt.


    Sorry, aber wer jetzt noch mit Kuschelpädagogik kommt hat nicht begriffen worum es geht. Ich glaube nicht, dass die Mobber per se böse Jugendliche sind. Ich glaube ebenfalls nicht, dass sie wirklich begreifen was sie gerade anrichten. Ich glaube aber als allerletztes, dass ihr jetzt mit mit Kuschelpädagogik zu einer Lösung kommt. Jetzt MUSS und ich kann es nicht krasser betonen, eine HARTE Linie gefahren werden, dass heißt ein Gespräch mit dem Jugendvorstand mit der klaren und unmissverständlichen Aussage, das ab sofort damit schluss zu sein hat.


    Es redet jeder von Mobbing und hier haben wir einen richtig krassen Fall in dem du auf keinen Fall weggucken darfst. Der Junge geht gerade kaputt, das musst DU verhindern

    Hätte meiner Meinung nach auch nicht so den Unterschied gemacht, da eh jeder Kreis selbst den Zeitplan bis 2016 festlegt.


    In unserem Kreis zb. müssen alle Turniere mit offiziell angeforderten SR AB SOFORT nach Futsalregeln spielen

    Aspekte der Koordination und der Schnelligkeit würde ich in jeder Altersstufe einfließen lassen.


    Aspekte die vorrangig auf die Verbesserung der Ausdauer zielen sind erst ab der Pubertät sprich tendentiell eher B-Jugend in einem vernünftigen Aufwand/ Nutzen Verhältnis vorhanden. Erst der erhöhte Testosteronspiegel bei Heranwachsenden mit seiner anabolisierenden Wirkung bringt da brauchbare Ergebnisse.


    Ich würde die Zeit daher da auf jeden Fall in andere Inhalte investieren

    Ich möchte dir 3 Gedankenanstöße geben


    1. Das sich Kinder dann am besten entfalten wenn sie sich wohl fühlen, gilt auch für den Fußball. Übertragen auf deine Einschätzung der Problematik will ich damit sagen, dass ich es für völlig normal erachte, dass sich dein Sohn im Training anders, sprich aktiver und mutiger zeigt und sich mehr traut. In seiner Mannschaft kennt er den Platz, seinen Trainer und seine Mitspieler. Er kann die Situation ganz anders und viel besser einschätzen als im Spiel, wo auf einmal fremde Kinder auftauchen die er eben nicht einschätzen und sein Können dazu einordnen kann und sich zudem der Trainer auch anders verhält und sogar noch fremde und eigene Eltern von außen einwirken können. Manche Kinder kommen damit schneller zurecht als andere. Wir haben sogar aktuell bei uns im Stützpunkt bei den 2004ern einige Kinder, wo man sich als Außenstehender fragen könnte ob sie jemals in ihrer Freizeit Fußball gespielt haben, da sie sich völlig passiv und schüchtern verhalten und gar nicht richtig teilnehmen. Beobachte ich dann diese Spieler bei Spielen in ihrem Heimatverein in der für sie bekannten Mannschaft, dann weiß ich wieder direkt wieso sie zur Sichtung eingeladen wurden. Dann wirken sie wie ein komplett anderes Kind.


    Bedeutet also, dass Entwicklungen nicht immer linear verlaufen. Gewähre deinem Sohn einfach die für ihn nötige Zeit. Mehr kannst du eh nicht machen.




    2. Ich verstehe nicht warum Eltern häufig darauf pochen, dass ihre Kinder möglichst hoch spielen. Vielleicht ist dein Sohn vom fußballerischen Potential dazu in der Lage. Vielleicht fehlt ihm aber gerade noch die Persönlichkeit dazu. Dann wird es schwierig sich gerade in einem leistungsorientierten Verein in einer höheren Mannschaft durchzusetzen.




    3. "Mein Sohn hat eh schon kein Selbstvertrauen (obwohl auch sehr guter Schüler - nur nicht mündlich!), das wäre eine riesige Enttäuschung für ihn. Ich weiß keinen Weg, wie ich das abfangen könnte! Er würde denken, er wäre ein schlechter Fußballer, was definitiv nicht stimmt!"
    Bist du dir sicher? Baust du vielleicht nicht sogar zu viel Druck auf, für dich und deinen Sohn? Vielleicht würde er das ja total gelassen sehen und sich nach einer kurzen Zeit viel wohler fühlen weil er eben nicht mehr Druck hat und sich in seinem Tempo entwickeln kann. Gerade im Fußball ist ein (vermeintlicher) Rückschritt ganz häufig ein Fortschritt.


    Ich kann deine Sorgen verstehen, würde dir aber zu mehr Gelassenheit raten und deinem Sohn immer das Gefühl geben, dass du stolz auf ihn bist. Dann klappt der Rest schon alleine.

    Wir sollten die Begriffe Grundformation und System nicht durcheinander werfen.


    4-4-2, 4-2-3-1 beschreibt kein System. System bedeutet, wie ich meine Spieler ihre Rolle interpretieren lasse, die sie formal durch die Grundformation vom Trainer vorgegeben bekomme

    4-4-2, 4-2-3-1,4-1-4-1,4-1-2-1-2,4-3-2-1


    3-5-2.3-4-3,5-4-1



    such dir was aus....



    Jetzt mal in konstruktiv:
    Die Grundaufstellung sagt wenig über das System aus, also wie sich die Spieler in ihren Positionen verhalten. Das sind zwei Paar verschiedene Schuhe. Entscheidend ist, wie gut deine Jungs geschult sind/geschult werden, was Spielintelligenz, Erkennen von Situationen um taktisch zu handeln und vor allem die technischen Fertigkeiten betrifft, positionsspezifisch zu agieren. Mal davon abgesehen, dass Mannschaftstaktik im C-Jugend Breitenfußball nicht unbedingt einen großen Schwerpunkt in der Ausbildungskonzeption belegen sollte.


    Ich würde mich an deiner Stelle vermehrt darauf konzentrieren zu vermitteln, dass die Mannschaft erkennt in welche der 4 Phasen sie sich gerade befindet und welche taktischen Verhaltensmuster jetzt gefragt sind.


    Dennoch brauchst du natürlich hierfür wie von dir nachgefragt eine Grundformation, die dein Team mit der Zeit "beherrschen" soll.


    Ich würde dir daher zwei Möglichkeiten ans Herz legen, wie du zu einer für dich sinnvollen Grundaufstellung kommen kann (denn DIE Grundformation gibt es nicht, denn sonst würde ja vermutlich auch jeder so spielen)


    1. Lass so spielen, wie du meinst dass du dich am wohlsten fühlst was dein Wissen betrifft. Was du also am besten im Team coachen kannst, wenn du zB Situationen im Training einfrierst und/oder wenn Fragen deiner Jungs kommen wie sie bestimmte Situationen am besten lösen wollen. Derzeit ist das 4-2-3-1 (noch) angesagt, hierfür wirst du also ne Menge an Literatur und Infos im Internet finden.


    2. Überleg, was du für Spielertypen hast, welche Position sie am besten ausfüllen könnten und welche taktischen oder technischen Defizite deine Mannschaft hat.
    Hast du zb. mehrere Stürmer dann lass 4-4-2 spielen.
    Wenn du denkst dass deine Jungs häufig den Ball im Spielaufbau verlieren, dann wäre das 4-2-3-1 eine Möglichkeit, da der Spielaufbau durch 2 Anspielmöglichkeiten einfacher ist und bei Ballverlust evtl noch eine Absicherung mehr vorhanden ist.
    Besitzt du 2 richtig gute 10er, dann mach dir dessen Stärken in einem 4-1-4-1 zu nutzen, da sie auf den Halbpositionen auch mal die vertikalen Halbräume bespielen können.



    Es ist aber wie bereits gesagt in der C-Jugend noch gar nicht so entscheidend, da Einzel- und Gruppentaktiken einen deutlich höheren Stellenwert einnehmen sollten und sich Spieler auch durchaus noch auf verschiedenen Positionen erproben sollten.


    Mach dir deine Gedanken und entwickel zusammen mit deinen Jungs euren Matchplan. Bezieh das Team im Training aktiv in die Löungsfindung für taktische Probleme mit ein und genieß die Entwicklung deiner Jungs :thumbup:

    Gute und bekannte Zusammenfassung der vom DFB favorisierten Grundformationen


    Spieler aus einer 3-3 spielenden E-Jugend finden sich in einem 3-2-3 oder 3-3-2 sehr schnell wieder.



    Am allerwichtigsten dürfte aber dennoch folgender Satz von P. Schomann (übrigens ein alter Trainer von mir 8| ) sein:
    "Hierfürvist es besonders von Bedeutung, dass die Spieler verinnerlichen, im Mannschaftsverbund an allen Aktionen beteiligt zu sein. Alle greifen an, alle verteidigen mit!"