Beiträge von Radagast

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    In NRW ist es ja nun so, dass man ab 2.6. angeblich wieder ohne Einschränkungen trainieren kann?

    Die Landesregierung NRW hat den 30.05.2020 genannt. Ab dann ist möglicherweise wieder Sport mit Körperkontakt möglich. Nach dieser etwas vollmundigen Ankündigung ist man aber wieder zurückgerudert und bezeichnet diesen Termin jetzt nur noch als "Richtgröße".


    Ich denke, vor den Sommerferien gibt das nichts mehr. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

    Radagast


    Danke für den Bericht! Hast du durch die Auflagen einen höheren (Zeit-)Aufwand? Falls ja, reicht es eine halbe Stunde vorher vor Ort zu sein oder wie stark wirkt sich das aus?

    Eigentlich wirkt sich das vor dem Training gar nicht aus. Ich bin ohnehin eine halbe Stunde vorher am Platz, da ich gerne alles aufgebaut habe, wenn das Training beginnt.


    Nach dem Training ist es ein bisschen mehr Aufwand. Normalerweise räumen meine Mädels sämtliche Trainingsmaterialien weg, nun übernehmen mein Co-Trainer und ich das. Streng genommen müssten wir nun die Materialien auch noch desinfizieren/abwaschen. Das habe ich gestern aber nicht gemacht, da das nächste Training erst am Dienstag ist, eigentlich nur die Trainer die Sachen berührt haben und Corona auf Oberflächen laut den aktuellen Studien maximal 72 Stunden überlebt. Wenn wir dann demnächst dienstags und donnerstags trainieren, werde ich das aber dazwischen machen.


    Was halt organisatorisch dazu kommt, ist die Anmeldung, die Einteilung der Trainingsgruppen und die Kommunikation mit Eltern und Spielerinnen. Aber ich denke, das gleich sich dadurch wieder aus, dass man ja aktuell nichts rund um die Meisterschaftsspiele organisieren muss.

    In welchem Bundesland seid Ihr?


    Nordrhein-Westfalen


    Hat sich euer Verein für oder gegen eine Wiederaufnahme des Trainings entschieden? Wieso?
    (in unserem Umfeld in Hessen warten etliche Vereine erst mal ab/haben sich unter diesen Umständen gegen einen Trainingsstart entschieden)


    Die Entscheidung zur Wiederaufnahme war eigentlich ganz einfach ... weil es durch die Landesregierung ermöglicht wurde. Allerdings ist es den Trainern freigestellt, mit dem Training zu beginnen, da wir z. B. auch Trainer aus Risikogruppen haben.


    Aktuell trainieren nur die U17-Mädchen und die A-Jugend.


    Wie wird das konkret aussehen? Welche Altersgruppen trainieren bei euch alle? Ab wann? In vollen Teamgrößen? In Kleingruppen?


    Trainiert wird in Kleingruppen von 4 Spielern und einem Trainer. Vorgabe ist, dass auf einer Platzhälfte maximal 4 Gruppen gleichzeitig trainieren dürfen.


    Welche Hygienemaßnahmen setzt Ihr konkret auf dem Sportplatz um (ich gehe mal überall von geschlossenen Kabinen aus)? Wie handelt Ihr es mit Desinfektionsmitteln? Hände waschen? Dem Trainingsmaterial? Den Bällen? Leibchen? usw.


    Wir setzen die meisten Empfehlungen der Verbände um. Die Kabinen sind geschlossen. Es beginnt damit, dass die Kinder bis Trainingsbeginn eine Maske tragen müssen und nach dem Training auch (wobei sie aber ohnehin sofort den Platz verlassen müssen). Sie sollen maximal 10 Minuten vor Trainingsbeginn kommen. Abstände von 15 Minuten zum Training einer früheren Mannschaft wurden in den Trainingsplan eingebaut. Eltern dürfen das Sportplatzgelände nicht betreten (es sei denn, das Kind ist jünger als 12 Jahre). Es steht Desinfektionsmittel bereit. Die Kinder müssen im Vorfeld für das Training angemeldet werden (bei meiner Mannschaft per Online-Formular), wobei auch bestätigt werden muss, dass keine Krankheitssymptome bestehen und auch kein Kontakt mit Personen mit Krankheitssymptomen bestand. Die Trainer führen Anwesenheitslisten. Das Trainingsmaterial wird desinfiziert bzw. abgewaschen.


    Wie ist das Echo von Trainern/Eltern in eurem Verein?


    Es gibt Trainer, die von der Kleingruppenregelung nicht überzeugt sind ("dafür lohnt es sich nicht, zu trainieren") .. ich behaupte das Gegenteil. Das Echo (der Eltern aus meiner Mannschaft) war sehr positiv, was auch mit der Art der Präsentation unserer "Spielregeln" zusammenhängt (ich habe die Regeln sowohl schriftlich als auch als kleines Video vorgestellt).


    Fazit der ersten Trainingseinheit:


    Gestern fand die erste Trainingseinheit meiner U17-Mädchen mit zwei Gruppen á 4 Spielern statt. Die Mädels waren sehr diszipliniert. Es gab keine Probleme und obwohl sich unsere Vorgaben zunächst sehr umfangreich und kompliziert anhören, war das in der Umsetzung simpel.


    Von den Trainingsinhalten haben wir uns komplett auf die Technik konzentriert. 90 Minuten mit Ball. Insgesamt war das in Ordnung, 1-2 Übungen werden wir für das nächste Training abändern (für die andere Hälfte der Mannschaft), aber man muss sich ja auch erstmal dran gewöhnen. Außerdem brauchen wir ein bisschen mehr Action, das heißt mehr Wettkämpfe (natürlich körperlos) ... auch z. B. der beiden Trainingsgruppen gegeneinander (natürlich mit Abstand).

    Alles was nicht von der jeweiligen Landesregierung kommt, sind so wie ich das sehe, Empfehlungen. Der bayerische Fußballverband gibt ja lediglich Hinweise und Tipps.


    Auch im Leitfaden des DFB (der laut Einleitung ja zusammen mit den Landesverbänden erstellt wurde) wird lediglich von einer empfohlenen Gruppengröße von 5 Personen gesprochen, gibt aber auch keine pauschale Richtgröße vor.


    Ich würde erstmal in der Verordnung des Landes schauen und auch auf die Seiten des jeweiligen Landessportbundes. Teilweise sind die Länder da recht konkret (in Sachsen wird soviel ich weiß 20 qm pro Person verpflichtend vorgegeben), oft aber sehr schwammig.


    Wir erstellen aktuell ein Hygienekonzept und greifen dabei so viele Empfehlungen des DOSB, des LSB NRW und des DFB wie möglich auf. Ein erster Vorschlag geht in Richtung Gruppengrößen von 4 Spielern und einem Trainer. Bei unserer Platzgröße (108 x 73 m), überlegen wir ein Training mit 8 Gruppen gleichzeitig. Das wären also 32 Spieler und 8 Trainer. Das wäre dann pro Gruppe 1/8 Platz. Ich halte das durchaus für umsetzbar. Wäre ich in Sachsen, könnten wir mit den angesprochen 20 qm pro Person mit 400 Personen gleichzeitig trainieren, zumindest theoretisch entsprechend der dortigen Verordnung.

    Hier mal noch etwas vom Landessportbund NRW ... sicherlich ganz interessant. Und mancher Trainer hat dann sicher erstmal die Schnauze voll. Übrigens wurde das heute veröffentlicht. Also quasi null Vorbereitungszeit, wenn man nun wirklich direkt starten möchte.


    Aber es ist ja auch sehr einfach, sich vor die Presse zu stellen und zu sagen "jetzt geht es wieder los". In der Praxis sieht das anders aus ...


    https://www.vibss.de/fileadmin…ieb_Wegweiser-Vereine.pdf


    https://www.vibss.de/fileadmin…Leitfaden-Trainer-UEL.pdf

    Gerade kamen im TV Bilder von einer Trainingseinheit aus Sachsen (von heute). Musste eine F-Jugend gewesen. Also 1,5 Meter Abstand waren da nicht zu sehen. Im Gegenteil.


    Auch keine Kleingruppen.


    Sind die Leitplanken des DOSB nicht für alle Sportverbände und Vereine verpflichtend (unter anderem maximal 5 Personen pro Trainingsgruppe)?


    Lustig auch, dass vom größten Sportverband DFB noch keine Übergangsregeln vorliegen (siehe auch DOSB).

    Der Landessportbund NRW hat das Thema Haftung nun auch in seinen FAQ schriftlich fixiert:


    Haftet der Vorstand, wenn sich Personen bei Öffnung des Sportbetriebs mit dem Coronavirus infizieren?


    Sollte es zu einer Öffnung des Sportbetriebs kommen, ist es nicht ausgeschlossen, dass sich Personen dabei mit dem Coronavirus infizieren. Vorstände stellen sich die Frage, ob sie dann haftbar gemacht werden können.

    Die Haftung wegen einer Infektion einer Person mit COVID-19 setzt eine Sorgfaltspflichtverletzung auf Seiten der Verantwortlichen voraus. Insofern hat der Vorstand alle Maßnahmen zu ergreifen, die erforderlich und geeignet sind, eine Verbreitung des Virus und eine Infektion der Teilnehmer*innen beim Sportbetrieb des Vereins zu verhindern. Hierzu zählen geeignete Vorkehrungen und Schutzmaßnahmen zur Hygiene, Steuerung des Zutritts und Gewährleistung eines Mindestabstands. Die jeweils zu treffenden Maßnahmen hängen von örtlichen Begebenheiten, sind sportartspezifisch zu treffen und hängen demgemäß von den Umständen des Einzelfalles ab. Vorkehrungen wie Registrierung der Teilnehmer*innen, Hinweise auf Husten- und Niesetikette und kontaktfreie Begrüßungen, regelmäßige Reinigungsintervalle dürften dabei zu den Standardmaßnahmen gehören.


    Ein absoluter Schutz wird nicht herstellbar sein. Zudem müsste eine infizierte Person nachweisen, dass die Infektion durch die Teilnahme am Vereinssportbetrieb verursacht und durch das Verhalten des Vorstands (oder anderer Verantwortlicher aufseiten des Vereins) verschuldet wurde.


    Im Übrigen ist die Haftung des Vorstands, der unentgeltlich tätig ist bzw. keine den Ehrenamtsfreibetrag überschreitende Vergütung erhält, im Verhältnis zum Verein und zu den Mitgliedern des Vereins auf Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit beschränkt.

    Was die Haftung angeht, hatte ich gestern ein Telefonat mit dem Landessportbund NRW.


    Bei Corona gilt im Prinzip das Gleiche wie bei Unfällen, die im Training passieren können. Der Verein und der Trainer sind für Einhaltung der Hygienevorschriften verantwortlich. Genau so sind die Trainer dafür verantwortlich, dass z. B. die Tore gegen Umkippen gesichert werden. Der Trainer haftet aber nicht, weil sich z. B. ein Spieler in einem Zweikampf verletzt.


    Solange der Trainer nach bestem Wissen und Gewissen handelt ... kein Problem. Handelt man aber grob fahrlässig oder gar vorsätzlich, ist der Trainer natürlich auch in der Haftung.


    Die Haftung lässt sich übrigens nicht durch eine Erklärung der Eltern ausschließen.


    Kurz gesagt: wenn wir unser Training so verantwortungsbewusst wie bisher durchführen, Kinder und Eltern im Vorfeld über die dann geltenden Regelungen aufklären, dann gibt es auch keine Probleme.


    Ich werde das bei mir so handhaben, dass ich Spieler und Eltern über alle Regelungen, Vorschriften etc. im Vorfeld informiere (habe mir vorgenommen, das sowohl als Video als auch schriftlich zu machen) und außerdem beim Training die Spieler nochmals persönlich aufkläre.

    Apropos Verantwortung ... weiß denn jemand, wie es rechtlich mit Verantwortung und Haftung aussieht, wenn sich ein Vereinsmitglied ansteckt?


    Ich habe im Internet nicht viel gefunden, lediglich folgenden Absatz auf der Seite des Hessischen Fußballverbandes:


    Haftet der Verein im Falle einer Ansteckung im Rahmen von Vereinsveranstaltungen?

    Daran könnte man denken, wenn der Verein eine Veranstaltung entgegen eines Verbots oder einer dringenden Empfehlung des Gesundheitsamtes durchführt. Allerdings dürfte dem angesteckten Teilnehmer in diesem Fall ein erhebliches Mitverschulden beizumessen sein. Rein praktisch stellt sich weiterhin die Frage, wie der Teilnehmer beweisen will, dass er sich auf der Vereinsveranstaltung angesteckt hat. Alles in allem wird eine Haftung des Vereins eher unwahrscheinlich sein.


    Die Aussage finde ich sehr schwammig. Da man versuchen will, in Zukunft die Infektionsketten wieder genauer nachzuvollziehen, ist das eventuell sogar doch nachweisbar.


    Oder was passiert, wenn die Spieler trotz meiner Anweisungen den Mindestabstand (oder andere vorgegebene Hygienemaßnahmen) dann doch nicht einhalten? Habe ich dann nicht gut genug aufgepasst? Kann ich mich durch eine schriftliche Erklärung der Eltern im Vorfeld absichern oder ist so etwas nicht zulässig?


    Leider hört und liest man dazu noch gar nichts ... es ist ja nicht einfach damit getan, dass die Politik das Training wieder erlaubt. Dafür sind die möglichen gesundheitlichen Folgen meiner Ansicht nach doch zu groß.

    Das ist schwierig einzuschätzen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass einige aufhören werden.


    Auch ich habe versucht, durch die eine oder andere Aktion meine Mädels weiter zu beschäftigen. Die Beteiligung war sehr dürftig. Auf der anderen Seite weiß ich aber auch, dass z. B. vor den Sommerferien die Trainingsbeteiligung immer geringer wurde und nach den Ferien dann wieder alle heiß auf Fußball waren. Darauf hoffe ich hier nach Ende der Corona-Zeit auch.


    Aber es ist schwierig. Es gibt ja auch keine Möglichkeit, neue Spieler zum Probetraining zu lotsen. Gerade in einem kleineren Verein, wo man für die neue Saison noch Spieler braucht, ist das natürlich ein Problem.

    Trotz der vielen Informationen, mit denen man im Moment erschlagen fühlt, fühle ich mich von den Verbänden eindeutig zu wenig informiert.


    Auf der Seite des Fußballverbands Niederrhein und des übergeordneten Westdeutschen Fußballverbands findet man lediglich ein Interview mit einem Arzt des DFB.


    Da erwarte ich mir schon ein wenig mehr an Verhaltenstipps. Und damit meine ich nicht, wie man seine Hände richtig wäscht, sondern wie man die Vereinsmitglieder informiert.


    Ich bastel gerade an einem kurzen Text für unsere Vereinshomepage ... Inhalt ungefähr so: "Von den Gesundheitsbehörden wurden für den Breitensport in unserer Region aktuell keine Warnungen oder Maßnahmen bekanntgegeben. Daher läuft der Trainings- und Spielbetrieb vorerst normal weiter." Dazu dann mehrere Links, z. B. zur Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

    So richtig wohl fühle ich mich dabei aber nicht. Ich bin ja schließlich kein Mediziner, sondern Laie.

    Ich würde noch gar nicht so weit planen, sondern erstmal abwarten, was bis zu den Sommerferien noch passiert.


    Je nach Verband hast du dann folgende Möglichkeiten (ich kann nur schreiben, was im Fußballverband Niederrhein möglich ist):


    - U15 (Jahrgänge 2006 und 2007) als 7er oder 9er-Mannschaft (11er gibt es bei uns im U15-Bereich nicht)

    - U13 (Jahrgänge 2008 und 2009) als 7er-Mannschaft (9er oder 11 gibt es bei uns im U13-Bereich nicht)


    Bei 7er-Mannschaften kannst du 2 ältere Spielerinnen einsetzen, aber nicht beide gleichzeitig auf dem Feld und auch nur des jüngeren Jahrgangs (also bei U13 dann 2007 und bei U15 dann 2005). Bei 9er-Mannschaften kannst du glaube ich 3 einsetzen und 2 gleichzeitig auf dem Feld. Ihr spielt dann natürlich ohne Wertung.


    Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die jüngeren Mädchen schon eine Altersklasse höher spielen zu lassen. Gezwungenermaßen müssen wir bei uns immer vier Jahrgänge zusammenfassten (aktuell 2003 bis 2006 als U17-11er-Mannschaft). Ansonsten reicht es nicht von der Anzahl her. Die Mädchen schlagen sich sehr gut, auch wenn die Gegner oft 2 Jahre älter sind. Verallgemeinern lässt sich das aber sicher nicht.


    Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Mädels oft ein bisschen Angst haben, wenn man ihnen sagt, dass sie gegen Ältere spielen müssen. Wir hatten das vor einem Jahr. Wir haben dann ein Turnier gespielt und auf der anderen Platzhälfte war ein Turnier des nächsthöheren Jahrgangs. Als die Mädchen dann gesehen haben, dass die Älteren auch nur mit Wasser kochen und der Größenunterschied nur gering war, hatte sich das Thema Angst auch erledigt.


    Schaut einfach mal, was bis Mai oder so noch passiert. Die Mädels sollen ruhig noch ein paar andere Mädchen mitbringen, auch mit 12 Spielerinnen kann es als 7er-Mannschaft knapp werden. Und dann würde ich die Mädchen fragen, was sie wollen. Sind sie bis dahin eine eingeschworene Gemeinschaft, die zusammen durch dick und dünn gehen oder sind es eher Einzelkämpferinnen oder Grüppchenbildung?


    Du kannst dich ja bis dahin auch erkundigen, wie die Regelungen in eurem Verband konkret aussehen (falls nicht bekannt).

    Gestern gab es in der U13-Mädchenstaffel unseres Vereins ein 30:0 ... in 2 x 30 Minuten ... Wahnsinn.


    Wie ich an anderer Stelle bereits geschrieben hatte, hat unsere U13 vor einer Woche gegen die "Mäuse" (nicht böse gemeint) gespielt. Zur Halbzeit stand es 9:0. In der zweiten Halbzeit ging das Spiel mit gemischten Teams weiter. Eine prima Idee unseres Trainers und den Fair Play-Gedanken gelebt, wie ich finde. Zweite Halbzeit war dann irgendwas mit 6:5 oder so und alle hatten Spaß.

    @ DenSen:

    Hier mal ein positives Beispiel: die U13-Mädchen meines Vereins hatten bei ihrem Auswärtsspiel einen ziemlich schwachen Gegner. Nach 8 Minuten stand es bereits 4:0, zur Pause glaube ich 10 oder 11:0.


    In der zweiten Halbzeit haben die Trainer ihre Mannschaften gemischt (also jeweils zur Hälfte unsere Mädels und gegnerische Spielerinnen). Die Folge war eine abwechslungsreiche und für jedes Mädchen lohnenswerte zweite Halbzeit. Endergebnis ist mir nicht bekannt. Vermutlich (in der zweiten Hälfte) irgendwie 6:5 oder so.


    Ich muss dazu sagen, dass unser Team ohne Wertung spielt, da eine Spielerin zu alt ist und daher das Ergebnis eh egal ist. Trotzdem finde ich das eine schöne Sache und ist vielleicht eine Idee für viele Spiele im F- und E-Jugend-Bereich. Die Trainer müssten dafür nur mal über ihren Schatten springen.

    Eigentlich wollte ich schon am Ende der letzten Saison im Freude-Thread schreiben. Wir haben im letzten Jahr im U17-Mädchenbereich mit einem Team, das zu 2/3 aus U15-Spielerinnen besteht, einen tollen 3. Platz belegt. Die Mädels haben sich in vier Jahren seit der U13 wirklich prima entwickelt.


    Was mir persönlich aber mindestens genau so wichtig wie der sportliche Erfolg ist, dass dieses Team wirklich zusammenhält, sich jeder auf den anderen verlassen kann und sich auch auf der sozialen Ebene eine "1" verdient. Als Trainer bin ich darauf natürlich sehr stolz (immerhin habe ich ein bisschen dazu beitragen dürfen).


    In dieser Saison starten wir nach 4 Jahren 7 gegen 7 nun auf dem Großfeld im 11 gegen 11. Wir haben drei ganz neue Mädchen dabei und vier Spielerinnen aus der U13 dazu geholt. In kürzester Zeit hat die Integration geklappt und das Team zusammengeschweißt. Es steht tatsächlich ein TEAM auf der Platz.


    Manche von euch wissen ja vielleicht, wie groß die Umstellung von 7er auf 11er ist (9er als Zwischenschritt haben wir übersprungen). In den letzten vier Wochen haben wir uns auf die Einführung der Viererkette konzentriert. Letzte Woche haben wir unser erstes Spiel auf Großfeld knapp 1:2 verloren. Heute gab es einen 1:0-Sieg, bei dem wir aus dem Spiel heraus lediglich eine Torchance zugelassen haben. Auch das ist natürlich ein Grund zur Freude, zumal wir nun wirklich kein Team aus Überfliegern haben.


    Einen Wermutstropfen gibt es aber doch:
    Seit wir 11 gegen 11 spielen, ist die Zahl der sogenannten Fußballexperten (= Väter) sprunghaft gestiegen. Plötzlich wissen es viele besser und erwarten von Team und Trainern, dass man nach zwei Spielen auf Großfeld die Gegner an die Wand spielt.

    Wir haben schon öfter Fahrten mit dem ganzen Verein organisiert. Inzwischen macht aber jede Mannschaft selbst was. Liegt daran, dass der Organisator nicht mehr so viel macht. Auf jeden Fall haben wir alles selbst organisiert (Jugendherberge, Turnier, Freundschaftsspiele, weitere Aktivitäten, Busmiete, ...).


    Betreuer: 2-3 pro Teams (es sind immer auch genügend Eltern noch mitgefahren)

    Finanzieller Rahmen: im letzten Jahr bei meiner eigenen Mannschaft 125,- Euro, davon 60,- Euro Vereinsanteil, 65,- Euro Eltern

    Akzeptanz der Eltern: hoch, war kein Problem
    Trainer: Trainer fahren bei uns immer kostenlos mit

    Viel loben, Mut zusprechen, ihr immer wieder sagen, dass sie eine prima Spielerin ist.

    Ihr sagen, was man von ihr erwartet und dabei nicht überfordern. Ihr (wie von Goodie beschrieben) Aufgaben geben ... ggf. auch langfristig gedacht ("für die nächsten Monate nehmen wir uns vor, dass ...").


    Ich kenne das selbst von meinen Mädels (U15/U17). Da sind richtig gute Kickerinnen dabei, die sich aber anfangs nicht so wirklich getraut haben. Ich glaube, Mädchen brauchen da einfach viel Kontakt, viel Feedback, damit sie sich sicher fühlen. Bei manchen geht es dann schnell, bei anderen kann es auch zum Langzeitprojekt werden.