Beiträge von fak

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    Was würde passieren, wenn andere 3 Tage lang nur Weißbrot und Nutella futtern? Der ein oder andere geht wie ein Hefeklos auf. Er halt nicht. Ich war in dem Alter genauso dünn / dürr. Kann leider immer noch essen (fressen) was ich will ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen. Andere schauen die Nutella nur an und haben 3Kg mehr auf der Waage.


    Da möchte ich mal kurz drauf eingehen, weil mir da eine weitverbreitete Fehlvorstellung über Stoffwechsel und Über- und Untergewicht hinter der Aussage zu stehen scheint. Gravierende Erkrankungen mal ausgenommen sind menschliche Stoffwechsel zwar verschieden, aber nicht so wahnsinnig verschieden, dass bei annähernd gleicher Ernährung ein Mensch im Untergewicht landet und ein anderer im Übergewicht. Sowas wie das umgangssprachliche "Nutella nur anschauen" und dann drei Kilo mehr auf der Waage haben ist in der Regel Unfug. Zu- oder Abnahme hängt von Kalorienaufnahme einerseits und Grundumsatz + Leistungsumsatz andererseits ab. Mit ausschließlich Nutella und Weißbrot kann man massiv abnehmen - wenn man weniger Energie aufnimmt, als man verbraucht. Man kann auch massiv zunehmen - wenn man mehr Energie aufnimmt, als man verbraucht.
    Hinter der Wahrnehmung, dass manche Menschen essen können, was sie wollen, während andere bei jeder Kleinigkeit zunehmen stehen zunächst einmal ganz einfache körperliche Voraussetzungen wie die Körpergröße und damit verbundene Masse, die den Grundumsatz bedingt. Dann der Leistungsumsatz, neben den großen Bewegungen verbraucht zum Beispiel Hibbeligkeit durchaus nennenswert Kalorien. Und schließlich, nicht zu unterschätzen, verschätzen sich Menschen systematisch, wenn sie ohne genaue Dokumentation einschätzen, wieviel Energie sie aufnehmen. Systematisch in dem Sinne, dass übergewichtige Menschen ihre Kalorienaufnahme sehr häufig und teilweise massiv zu niedrig einschätzen - umgekehrtes gilt für dünne oder erst recht untergewichtige Menschen. Wenn du als dünner Mensch sagst, du könntest fressen was du wolltest, dann kann es gut sein, dass so ein gefühlter Fresstag bei dir weniger Kalorien beinhaltet als bei einem dicken Menschen, der sagt, er würde eigentlich nur normale Mengen essen und trotzdem zunehmen.


    Leicht offtopic, aber ich hoffe trotzdem passend und weil das ein Thema ist, mit dem ich mich aktuell viel beschäftige, konnte ich mich nicht zurückhalten :D .

    Bei Militärsprache fällt mir ein...vielleicht sollte man mal wieder dazu übergehen, den Kapitän wie zu Beginn des Fußballs in Deutschland "Fußballkaiser" zu nennen. Wobei das heute vielleicht andere Assoziationen weckt als damals...

    Wir haben durchaus mal das mit dem Deckungsschatten erklärt. Normal sprechen wir aber eher vom Passweg und ich habe auch den Eindruck, dass das verständlich ist. Denke eigentlich nicht, dass Passlinie da noch besser ist, aber ist sicher auch gut.

    Irgendwie hab ich nur auf so einen Kommentar gewartet :D


    Also für die Stadtkindern mit ihrem Kunststoffbelag oder die ganz Armen die noch auf Asche spielen, einfach ein Akkuschlagbohrer und ein 12mm-Betonbohrer mit zum Training nehmen. Dann klappt es auch mit den Slalomstangen zum in den Boden stecken. Nur nicht erwischen lassen...


    Lass mal. Wir haben ohnehin schon immer wieder Spaß mit unserem Sportamt, das unseren luxuriösen Aschenplatz gerne mal für ein paar Tage sperrt weil der zuständige Herr "aus seinem Fenster auf einen anderen Platz gucken" kann und "da standen Pfützen drauf". Da bohre ich mal lieber keine Löcher, sonst wird der Platz sofort für ein halbes Jahr gesperrt...

    Punkt b) kapiere ich nicht. Ich betrachte jetzt die verteidigende Mannschaft. Die hat die Option, die ballführende Mannschaft zu attackieren oder sie erstmal kommen zu lassen. In beiden Fällen ist sie erstmal nicht in Ballbesitz. Wieso hemmt dann diese Phase (egal wie die Mannschaft sich verhält) die spielerische Entwicklung der verteidigenden Mannschaft? Verstehe ich nicht. Oder beziehst Du Dich auf die angreifende Mannschaft? Die kommt bei einem pressenden Gegner natürlich nicht so zur Entfaltung. Aber genau das zwingt deren Spieler, einen Ticken schneller, präziser und schlauer zu spielen als ohne diesen Druck. Das sind doch genau die Reize, die man haben will. So hatte ich mein letztes Posting gemeint. Kapiere also auch so nicht, wieso Du die beiden Punkte "Jagen des Gegners" und "Spielintellektuelle Entwicklung" so in den Gegensatz stellst.


    Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen, verstehe diesen Beitrag aber sehr gut. Sicherlich ist Gegnerdruck hilfreich, um sich weiterzuentwickeln. Es kommt aber auf das richtige Maß an. Einem F-Jugendspieler im ersten Training hilft Gegnerdruck sicherlich nicht bei der Entwicklung. Das ist natürlich das Extrembeispiel. Mein Eindruck ist aber generell, dass im unteren Jugendbereich (alters- wie leistungsmäßig) in der Regel die Fähigkeit, Druck auf den Gegner auszuüben, die technischen und taktischen Möglichkeiten im Offensivspiel übersteigt. Das führt dazu, dass bei entsprechendem Coaching eine Mannschaft Erfolgserlebnisse haben wird, indem sie immer drauf rennt, einfach weil noch so viele Fehler gemacht werden, dass das zu Erfolgen führt. Das führt aber nicht unbedingt zu einem guten Fußballspiel. Es führt zu genau dem hektischen Hin und Her, was mittlerweile schon manche in der Bundesliga bei den meisten Mannschaften beklagen. Das Spiel ist schnell, aber zu Ungunsten von anderen Spielqualitäten.


    In meiner C-Jugend, Leistungsklasse, ist es so, dass in der Hinrunde 10 von 11 Gegnern vorne zugestellt haben und eigentlich immer nach vorne drauf rennen beim Verteidigen (die 11te Mannschaft steht einfach irgendwo so im Mittelfeld rum). Eine Mannschaft machte das immerhin sehr geplant, bei den anderen konnte ich überhaupt kein System dahinter entdecken. Da meine Mannschaft in der Spielklasse eher schwach ist, insbesondere auch körperlich und wir so weder besonders viele lange Bälle kloppen können (und auch wollen) entsteht oft ein enormer Druck, jeder wird sofort unter Druck gesetzt, es entstehen viele Ballverluste auch in der eigenen Hälfte. Daraus ergeben sich gut Torchancen für den Gegner. Wenn der Gegner aber mal weiter hinten den Ball erobert sind die meisten Mannschaften völlig planlos und knallen den Ball irgendwie nach vorne. Torerfolge für den Gegner: ja, aus tornahen Balleroberungen. Weiterentwicklung des Offensivspiels? Nur sehr bedingt.


    Auf der anderen Seite würde ich gerne mit meiner Mannschaft verschiedene Offensivlösungen erarbeiten. Wir haben eigentlich für unsere beiden C-Jugendmannschaften ein gemeinsames Spielkonzept, das auch offensiv gewisse Grundabläufe und sich daraus ergebende Angriffsoptionen ergibt. Das brauche ich aber nicht, weil die Gegner gar nicht normal verteidigen, sondern immer nur mit Druck, Druck, Druck nach vorne rennen. Hätte ich mehr Spieler, die den Ball schon lang knallen könnten, wäre das also die Offensivoption, aktuell versuchen wir mit zwei, drei Pässen hinten raus zu kommen und dann einen Steckpass hinter die Abwehrreihe des Gegners zu legen (die letzte Linie der Gegner steht in der Regel, sobald der Ball in unserer Hälfte ist, an der Mittellinie und weicht auch höchstens zehn Meter zurück, dann rennen wieder alle nach vorne, unabhängig von der Spielsituation). Statt Vielfalt im Offensivspiel zu erproben spielt meine Mannschaft also offensiv auch total eindimensional, weil nichts anderes geht. Das hat sicher etwas damit zu tun, dass es eine schwache Mannschaft in der Spielklasse ist, aber eben auch mit der taktischen Ausrichtung der meisten anderen Mannschaften. Selbst wenn die taktische Ausbildung nicht so schlecht ist wie bei unseren meisten Gegnern führt meines Erachtens die verbreitete Ausrichtung des Defensivspiels auf frühestmögliche Durckausübung zwar zu Erfolgen für die jeweilige Mannschaft, wenn (wie meines Erachtens sehr oft) aber das Spieltempo dadurch höher wird als es die technischen Fähigkeiten eigentlich zulassen, dann entsteht damit mehr Gebolze und weniger Weiterentwicklung der Spieler, als möglich wäre.


    tldr: Gegnerdruck ist gut, er muss aber an technische Fähigkeiten und Handlungsschnelligkeit angepasst sein, sonst überfordert er.

    Es spricht für mich nichts dagegen, auch mal mit den Eltern darüber zu reden, ob das wohl die richtige Sportart ist. Da könntest du vielleicht auch in Erfahrung bringen, ob sein Verhalten auf dem Platz anders ist als sonst, oder ob er sich sonst in sozialen Kontexten (oder vor allem im Schulsport) ähnlich verhält. Einziger Hinderungsgrund für so ein Gespräch wäre für mich, dass du dann womöglich nochmal das mit den Einsatzzeiten auf's Brot geschmiert bekommst :D . Gleichzeitig gilt aber: Wenn der Junge dabei bleibt solltest du ihn aus meiner Sicht einsetzen, in den regulären Spielen und in den Trainingsspielen untereinander sowieso.

    Um das bereits geschriebene nochmal zu bestärken: Wir betreuen momentan im Trainerteam zwei C-Jugendmannschaften; eine spielt Verbandsliga, die andere höchste Kreisklasse. Einen Großteil der SpielerInnen begleiten wir seit den Bambini. Der beste Spieler bei den Bambini und in der F-Jugend wurde mit der Zeit relativ immer schlechter, war zu Beginn der C-Jugend eher ein Kandidat für die schwächere Mannschaft und hat dann aufgehört. Ein Spieler, der in der E-Jugend noch eher in der unteren Hälfte zu finden war, spielt jetzt regelmäßig Verbandsliga. Ein Spieler, der mir im zweiten D-Jugendjahr noch Bauchschmerzen bereitete, weil ich das "jetzt hab ich einen Spieler weniger"-Gefühl hatte, wenn er auf dem Platz war, ist jetzt Leistungsträger in der C2. Dieser Spieler hätte vermutlich mit dem Fußball aufgehört, wenn er nicht so regelmäßig gespielt hätte wie bei uns. Was hier im Umkreis bis auf eine Ausnahme überall der Fall gewesen wäre. Es geht aber auch nicht nur um die sportliche Entwicklung der einzelnen, ein Verein braucht ja nicht nur Fußballspieler, um zu funktionieren. Wir agieren zwar jetzt in der C-Jugend deutlich leistungsorientierter, aber in der zweiten Mannschaft verschaffe ich Spielern nach wie vor Einsatzzeiten, die uns womöglich den ein oder anderen Punkt kosten, weil sie so schwach sind. Der eine ist aber schon als Schiedsrichter aktiv, der andere hat zwar athletisch so große Probleme, dass er selber kein guter Fußballer wird, versteht aber das Spiel so gut und ist sozial so super eingebunden und kann mit anderen umgehen, dass jetzt schon zu 99% klar ist, dass der mal Trainer wird - und zwar ziemlich sicher ein richtig guter. Nächstes Jahr steigt er denke ich mal als Betreuer bei den Bambini mit ein. Und wird dann hoffentlich nach und nach die Erfahrungen weitergeben, die er als eher schwacher Spieler gemacht hat: dass er halt auch geschätzt wird und seine Einsatzzeiten bekommt. Und so stellen wir den Verein auf eine immer breitere Basis. Dabei kommt dann am Ende oben auch mehr Qualität raus - aber vor allem kommt ein soziales Umfeld zustande, das vielen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine sportliche Heimat bietet. Ich würde also - gerade im unteren Jugendbereich - nicht zu einseitig auf die sportlichen Fähigkeiten schauen. Mal abgesehen davon, dass die sich unerwartet entwickeln können - in alle Richtungen - geht es in einem Fußballverein um so viel anderes. Das sollten wir als Trainer nicht aus den Augen verlieren.

    ich finde ehrlichkeit in solchen fällen am besten. Schenke den Eltern reihnen Wein ein und sage was du im training für Beobachtungen gemacht hast. Es ist für niemanden hilfreich wenn aus falscher Rücksicht um den heissen brei gesprochen wird. Es gibt kinder mit verschiede talenten. Fussball scheint nicht sein talent zu sein.
    Hin und wieder mache auch ich das. Die Eltern sind idR dankbar wenn man ihnen sagt was fakt ist.


    Finde ich grundsätzlich schon richtig, nur fehlt dem Jungen der Beschreibung nach noch eine zentrale Erfahrung, die zum Fußball im Verein dazugehört. Der Schritt wäre aus meiner Sicht dann angebracht, wenn diese Erfahrung einige Male gemacht wurde und dann alles beim alten bleibt. Meine Erfahrung ist, dass Kinder, von denen man in der F-Jugend oder auch E-Jugend noch denkt, dass sie definitiv bei der falschen Sportart sind, in der D- oder C-Jugend schon brauchbare Fußballer auf Kreisebene sein können. Wobei das hier trotzdem eher so klingt, als wäre das jemand, der wahrscheinlich dann doch irgendwann aufhört, weil es tatsächlich nicht passt. Das ist für mich aber zunächst mal kein Grund, ihm die Erfahrung von Spieltagen vorzuenthalten.

    Kommt der Junge denn gerne?


    Generell kann ich zwar dein Problem verstehen mit 15 Spielern, von denen nur 10 spielen können, aber aus meiner Sicht gehört in der E-Jugend noch jeder Spieler, der regelmäßig im Training ist und sich sozial einigermaßen vernünftig benimmt regelmäßig in den Kader.

    Laufwege auf jeden Fall auch üben. Nur mit Erklären/Vormachen wird das schwierig und je nach Variante kommt es ja auch stark aufs Timing an. Willst du genau vorgeben, welche Position jeder Spieler nimmt? Oder sollen die Spieler selbständig alle Positionen besetzen? Wie wird festgelegt, welcher Eckball gespielt wird? Oder sind die Laufwege immer gleich?

    Ist glaube ich kein sonderlich ergiebiges Thema. Wie schon gesagt ist der springende Punkt die Athletik, das wird es nur wenigen Frauen erlauben, im ganz hohen Männerbereich zu pfeifen. Dazu kommt eben, dass es wesentlich weniger Mädchen und Frauen gibt, die im Fußball aktiv sind, was dazu führt, dass es weniger Spielerinnen und eben auch Schiedsrichterinnen gibt, die höchstes Niveau erreichen. Das sieht man meines Erachtens auch, wenn man Frauenspiele anschaut. Da sind viele Schiedsrichterinnen selbst bei internationalen Begegnungen deutlich schwächer als ihre männlichen Kollegen, meiner Ansicht nach.


    Schiedsrichterinnen im Männer- oder Jungenbereich werden sicherlich je nach Spieler unterschiedliche Wirkungen haben. Ich erinnere mich, dass ich als Weichei immer ganz besonders brav sein wollte, wenn wir im Jugendbereich mal (selten) eine Schiedsrichterin hatten. Spieler, die mehr in Richtung Machismo tendieren werden da vielleicht eher eine Tendenz in die andere Richtung haben. Wobei das ja auch bei männlichen Schiedsrichtern so ist; manche Spieler können mit jenen Schiedsrichtern besser, andere mit diesen.

    Ich denke auch, dass es da mehr Informationen braucht. Wie ist das Einzugsgebiet und die Struktur? Also: welche Vereine gibt es drumherum und wie sind die aufgestellt, wie ist die Einwohnerzahl, innerhalb derer ihr realistischerweise Spieler finden könntet? Und: wie ist der eigene Verein aufgestellt; verstehe ich es richtig, dass es aktuell gar keine Jugendmannschaften gibt?

    Bei uns braucht's gar keine Flüchtlinge, damit wir keine Hallenzeiten haben...


    Wir trainieren halt so weit es geht draußen, spielen aber dort dann das ein oder andere mal 4 vs 4 nach Futsalregeln. Drei mal oder so pro Winter schaffen wir es doch, eine Halle zu organisieren. Mancherorts geht auch mal Cage Soccer, aber das ist natürlich kostspielig.


    Was die Taktik anbelangt gibt es sehr unterschiedliche Ansichten. Die grundsätzliche Frage ist natürlich erstmal, wie intensiv man sich bei wenigen Turnieren und kaum Training überhaupt damit beschäftigen will. Wir spielen 2-2 und trainieren ein paar Spieleröffnungen und mögliche Laufwege, die möglichst auch Parallelen zu dem aufweisen, was wir draußen machen.

    Diese Selbstkasteiung können nur wir Deutschen. Bloß gut, dass wir damals nicht den Titel geholt haben - da kämen jetzt garantiert welche auf die Idee, dass dieser zurückgegeben werde müsse.


    Grüße, philippe


    Selbstkasteiung können auch andere. Aber nachdem wir bei der Korruption nicht besser waren als die anderen sollten wir dann jetzt wenigstens da besser sein, oder wie darf ich das verstehen? Ich fände es ganz sympathisch, wenn wir tatsächlich bei uns eine Mehrheit dafür fänden, die Angelegenheit vernünftig zu untersuchen. Das wäre doch mal ehrenhaft. Stattdessen beschimpft die Bild erstmal den Spiegel, weil der die Geschichte aufgedeckt hat, im Zug höre ich wie Leute den armen Niersbach bedauern, hier ist dann Zwanziger der Böse, weil er auch an der Aufdeckung beteiligt ist. Dabei ist es eigentlich doch gar nicht so kompliziert: Deutschland kann eine WM ausrichten und hat das auch gut getan. Unabhängig davon scheint es so zu sein, dass bei der Vergabe nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Da steht es einer Demokratie und einem Rechtsstaat gut zu Gesicht, das möglichst gut zu untersuchen. Das hat eben genau mit Demokratie und Rechtsstaat zu tun, in dem man sich an die Regeln halten sollte und nicht mit Selbstkasteiung. Den Hinweis auf den WM-Titel lasse ich mal außen vor, der hat nämlich nun wirklich keinen vernünftigen Bezug mehr zu dem Thema.

    Danke für den kurzen geschichtlichen Abriss, tobn :-). Mir ist natürlich durchaus bekannt, dass das da oben keine allgemeingültigen Definitionen waren, das hätte ich vielleicht dazuschreiben können. Es war mehr so mein Ausdruck dessen, was ich für ein sinnvolles Verständnis in diesem Kontext hielte. Es fällt mir äußerst schwer, mit der unfassbaren Dämlichkeit von organisierten Religionen umzugehen. Irgendein Typ schreibt vor 2000 Jahren etwas auf, was er so richtig findet und behauptet, das wäre ihm von Gott - wer oder was auch immer das gerade ist - diktiert worden und Menschen 2000 Jahre später meinen, sie müssten sich daran halten, weil das dann andere so weitergetragen haben. Das ist so dumm und unreflektiert...es fällt mir wie gesagt schwer, damit umzugehen. Und das richtet sich ausdrücklich gegen jede Form von organisierter Religion. Die genau ist nämlich, in jeder Geschmacksrichtung, ein massives Problem für eine aufgeklärte Gesellschaft. Mein Verständnis einer guten Gesellschaft ist, dass es möglichst viele Dinge geben sollte, von denen man 99,9% überzeugt ist. Aber nichts, was zu 100% gilt. Das ist für mich der Ausdruck einer aufgeklärten Haltung. Die 100% gibt es immer dann, wenn da etwas religiöses dahinter steht.


    Ich bin 99,9% davon überzeugt, dass Frauen und Männer sich die Hände geben dürfen sollten. Es kann gerne jemand versuchen, bei den 0,1% anzusetzen und zu versuchen, mich davon zu überzeugen, dass es besser ist, wenn das nicht gemacht wird. "Der Prophet hat das aufgeschrieben" ist dabei argumentativ in etwa auf Kindergartenniveau. Wobei meine Nichte in dem Alter besser argumentiert hat. Es macht mich traurig, wenn solcher Schwachsinn nach wie vor bei Menschen Anklang findet. Gleichzeitig bin ich übrigens der erste, der auf religiöse Dinge Rücksicht nimmt (Ramadan, Fehlen wegen Gottesdienst etc.). Weil es eben den Menschen wichtig ist, weshalb es menschlich geboten ist, darauf wann immer möglich einzugehen. Allerdings muss man sicher bei Dingen, die etwa der Gleichberechtigung entgegen stehen, schon aufpassen, was man in welchem Rahmen hinnimmt und wo man sich massiv dagegen wendet. Eine diesbezügliche Intoleranz ab einem gewissen Punkt hat dann meines Erachtens auch nicht viel mit den großen Bögen zu drittem Reich und niederländischer Volksmentalität hie und deutscher Volksmentalität da, die TW-Trainer spannt, zu tun.

    Zu dem Thema kursieren meines Wissens die unterschiedlichsten Ansichten. Der eine will kein "lass" hören, die andere kein "hab ich", wieder anderen ist sogar schon aufgefallen, dass das ersatzweise zum "lass" zumindest in unserer Gegend eingeführte "leo" völlig sinnfrei ist, weil es ja keinerlei Verbesserung bezüglich der möglicherweise irritierenden Wirkung eines solchen Rufs darstellt, wenn alle das Kommando kennen und ggf. darauf hören. Die einzig sinnvollen Lösungen wären entweder solche Rufe gänzlich zu verbieten, oder aber Situationen danach zu beurteilen, ob der Ruf dazu gedacht war, einem Mitspieler zu helfen, oder einen Gegenspieler zu irritieren. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was dazu in den Regeln steht. Aber auf jeden Fall eine Sache die in der Praxis immer mal wieder unbefriedigend gehandhabt wird.


    Edit: Codewort, wie von Cokefreak genannt, geht natürlich auch.