Beiträge von fak

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    Ich tendiere dazu, zumindest einen Teil des Aufwärmens daran anzupassen, was gerade trainiert wird. Feste Elemente sind bei uns Fifa11+ und eine Passform zu Beginn. Danach habe ich etwa zu Beginn der Saison, bei überwiegend Spielern des jüngeren Jahrgangs C-Jugend, eine weiträumige Form mit Torabschluss gemacht, in der die Spieler aus den Positionen raus bestimmte Laufwege gemacht haben, die wir auch im Spiel gerne sehen wollen. Momentan ist unser Fokus auf Angriffspressing und insbesondere Gegenpressing, da mache ich dann Formen dazu, etwa auch sowas wie 5 vs 2 auf 3 mit den Startspielern (zwei Quadrate, Ball halten 5 gegen 2 wie "Eckchen", bei Balleroberung spielen die zwei ins andere Quadrat, zwei der Mannschaft mit Ballverlust wechseln dann rüber und es wird dort 5 vs 2 gespielt - es sei denn sie erobern vor dem Pass rüber den Ball zurück, dann verbleibt der Ball im Feld). Das fordert durchaus Aufmerksamkeit, ist aber auch keine Garantie dafür, dass die Spieler dann bei Spielbeginn wach sind. Ich habe es mit sehr unterschiedlichen Spielvorbereitungen erlebt, dass die Spieler zu Beginn gepennt haben; aber auch, dass sie wach waren, ich sehe da keine deutlichen Effekte, zumindest bei meiner aktuellen Mannschaft.


    Eine Beobachtung, die ich bei unseren zwei Mannschaften gemacht habe, ist, dass die Intensität des Aufwärmens sich je nach Fitnessgrad und Qualität der Spieler deutlich unterscheiden sollte. Bei unserer ersten Mannschaft braucht es ein wenig Vollgas auch schon im Aufwärmen, damit die auf Touren kommen. Wenn ich bei der zweiten Mannschaft dasselbe Aufwärmen mache, dann sind die Spieler teilweise schon vor Spielbeginn halb kaputt.

    @fak


    Genau diese Antwort habe ich eigentlich erwartet! Sobald ich ein "weiches Argument" einsetze, kommt als Antwort "... etwas geleistet hat, darf man sich wie ein Vollidiot benehmen .." Es würde deshalb auch nichts bringen, wenn ich Gleiches auf den Schiedsrichter übertragen würde?


    Wenn du damit einverstanden bist möcht ich aus dem Grunde, weil immer wieder die selben emotionalen Argumente entgegen gebracht werden, diese Diskussion beenden! Man muß sich nicht immer einig werden, sollte dennoch Respekt vor der Meinung des Anderen haben!

    Mir ist nicht ganz klar, was du im ersten Absatz meinst, aber wenn ich's richtig interpretiere: der Unterschied ist halt, dass der eine sich daneben benommen hat und der andere nicht :). Aber da sind wir ja dann genau an dem Punkt, an dem du zurecht ansprichst, dass wir uns da wohl nicht einig werden. Ich finde deine Meinung zu dem Thema komplett falsch und auch kaum nachvollziehbar, deswegen fällt es mir auch schwer, sie einfach so stehen zu lassen, aber nachdem jetzt über Tage hinweg von jedem von uns im Prinzip immer wieder dasselbe geschrieben wurde sollten wir's deinem Vorschlag entsprechend dann dabei belassen; agree to disagree, wie man's auf Englisch so schön ausdrücken kann.

    Handhaben wir durchaus unterschiedlich. Wer gar nicht im Training war in einer Woche ist in der Regel auch nicht im Kader, selbst wenn er sich zurückmeldet. Wobei es da Ausnahmen gibt, wenn zum Beispiel in der ersten Mannschaft nur 14 Spieler zur Verfügung stehen an einem Wochenende. Dann wird aber in der Regel aus dem Startelfplatz, wenn er es denn leistungsmäßig aktuell wäre, ein Platz auf der Bank zu Beginn. Ausschlusskriterium ist für uns da dann noch, ob ein Spieler freitags in der Schule war, weil wir davon ausgehen, dass es in der Regel nicht sinnvoll sein kann, Samstags intensiv Fußball zu spielen, wenn man Freitags noch nicht in der Lage war, in der Schule zu sitzen. Das führt bei ehrgeizigen Fußballern dann schon mal dazu, dass wir von Streitereien Freitags morgens berichtet bekommen, weil der Spieler unbedingt in die Schule will und die Eltern aber sagen, dass er noch zu krank ist... :D


    Für mich ist das stark davon abhängig, wie man Spieler einschätzt. Zumindest wenn man die Mannschaft schon länger kennt kennt man ja diejenigen, die bei einem Schnupfen gerne mal im Training fehlen, weil sie gerade auch noch was anderes zu tun haben und kann sie von denen unterscheiden, die wann immer irgendwie möglich immer da sind. Die generelle Zuverlässigkeit ist also ein starkes Kriterium und dann je nach Altersklasse und Spielklasse auch die Leistung. Wir haben beispielsweise gerade 39 Spieler in einer großen Gruppe, mit denen wir einmal auf Verbandsebene und einmal auf Kreisebene spielen. Wir könnten also immer die erste Mannschaft auffüllen mit Spielern, die die komplette Trainingswoche absolviert haben - da aber nur 16 Spieler wirklich leistungsmäßig in der Lage sind, in der höheren Liga zu spielen, würden wir niemandem einen Gefallen tun, wenn wir da die Trainingsbeteiligung als absolutes Kriterium nehmen würden. Wie TW-Trainer schon gesagt hat gibt es da immer mehrere Kriterien und es ist in der Regel eine Entscheidung von Fall zu Fall.

    Ja, so kann man das in einem Dorfverein machen! In der Bundesliga sollte das jedoch so geregelt werden, als das diese Situation erst gar nicht entsteht! Sonst wird der Eindruck erweckt, man müsse den Trainer wie einen Schuljungen maßregeln! Doch der hat, ebenso wie der Schiedsrichter bereits außergewöhnliches geleistet und sollte dementsprechend mit dem nötigen Respekt behandelt werden!

    Weil man etwas geleistet hat, darf man sich wie ein Vollidiot benehmen ohne dafür mit entsprechenden Konsequenzen rechnen zu müssen? Interessante Argumentation, aber keine, die ich mir zu eigen machen würde.

    @GrätscheIch habe zwar nur Aussschnitte davon gesehen! Roger Schmidt hat seine Strafe bekommen! Das Thema ist abgehakt. Aber es kann und darf nicht sein, dass Schiedsrichter schadlos davon kommen, wenn sie ihre Autorität dazu mißbrauchen Trainer vorzuführen, indem sie ein Bundesliga-Spiel unterbrechen. Da wäre nicht nötig gewesen! Sonst kommen wir irgendwann dahin, dass jemand einen Trainer nicht mag und sobald der anfängt zu gestikulieren die Eskalationsstufe höher fährt, um es ihm mal richtig zu zeigen. Das ist für mich Kasperleteater und hat nichts mit Professionalität zu tun!


    Noch mal: es geht nicht um Roger Schmidt, sondern darum, dass sich soetwas nicht wiederholen darf, dass ein Bundesligaspiel auch dann unterbrochen werden kann, wenn weder Leib noch Leben der Spieler in Gefahr ist!

    Ein Spiel kann dann nicht vernünftig fortgesetzt werden, wenn einer der zentral Beteiligten den Anweisungen des Schiedsrichters keine Folge leistet. Das war hier der Fall.

    Bei solchen Dingen musst du immer die spezifischen Regelungen des Landesverbands - manchmal sogar des Kreises - in dem du dich befindest beachten. Daher kann ich jetzt als jemand aus dem FV Rheinland keine sichere Auskunft geben. Ich vermute allerdings, dass dem nichts entgegen stehen sollte; ist bei uns zumindest so (wobei man seit dieser Saison auch Spieler in zwei Spielen an einem Tag einsetzen darf, sinnloserweise). Evtl. würde ich dann beim ersten Spiel den Schiedsrichter nochmal darauf hinweisen, die betreffenden Spieler bitte zu streichen oder zumindest nicht als eingewechselt auf den Spielbericht zu setzen, da es zumindest bei uns die Schiedsrichter manchmal mit diesen Dingen nicht so genau nehmen, gerade im unteren Jugendbereich, und dann Spieler als eingesetzt oder nicht eingesetzt auftauchen, obwohl das nicht den Tatsachen entspricht.

    Wenn Trainer, die sich wie in diesem Fall wohl geschehen, das ganze Spiel über daneben benehmen einer Anweisung des Schiedsrichters nicht Folge leisten, dann sollten mehr Trainer auf die Tribüne geschickt werden und notfalls auch mehr Spiele abgebrochen werden. Ich sehe das durchaus als letzte Eskalation seitens des Schiedsrichters (naja, außer Spielabbruch), finde das aber angemessen gewählt. Wenn zentral am Spiel Beteiligte deinen Anweisungen nicht Folge leisten, dann kannst du das Spiel nicht fortführen. Und mit Schmidts Gestik war es auch nicht mehr möglich, zu ihm zu gehen und mit ihm zu sprechen.

    Jep. Total dämlich, dass sowas überhaupt gemacht wird. Die Reaktion darauf wundert mich nicht besonders, auch wenn sie natürlich doof ist. Das geht aber wieder vorbei und hoffentlich werdet ihr in Zukunft keine Turniere mehr haben, auf denen so ein Quatsch veranstaltet wird.

    Ich würde beim Thema Finten auch zwei Dinge unterscheiden: einerseits das Training von anwendbaren Finten und andererseits das Anregen zu neuen Bewegungserfahrungen. Was tatsächlich anwendbare Finten anbelangt bin ich weitgehend bei Sir Alex - einfache Körpertäuschung und Pass-/Schussfinte. Denn das sind Dinge, die jeder Spielertyp meines Erachtens erlernen und auch gebrauchen kann. Und die Körpertäuschung ist auch bei vielen komplexeren Finten das Element, auf das es letztlich ankommt und gleichzeitig das, was viele nicht richtig beherrschen. Da wird dann ganz toll über den Ball geschert, aber ein konzentrierter Verteidiger lacht sich kaputt, weil eben die Körpertäuschung nicht da ist. Gewichtsverlagerung und dann Temposteigerung aus dieser Bewegung raus, das ist letztlich zentral und wird oft aber nicht beachtet oder beherrscht.


    Darüber hinaus gibt es aber natürlich eine Vielzahl an Finten, die für Spieler, die sie noch nicht kennen, neue Bewegungserfahrungen darstellen, zumindest im unteren Jugendbereich. Da kann es meines Erachtens aber nicht Ziel des Vereinstrainings sein, davon mehrere inklusive der zur Beherrschung notwendigen Wiederholungszahlen einzuüben. Ziel ist es da für mich eher, dass Spieler Dinge kennenlernen und mal selbst ausprobieren. Wenn sie dann Bock drauf haben, üben sie selbständig weiter. Wenn nicht, ist das aber auch verzichtbar und es würde für mich unverhältnismäßig Trainingszeit in Anspruch nehmen (und meines Erachtens auch die meisten Spieler irgendwann langweilen), wenn da Bewegungen eingeschleift werden. Zumal meine eigene Erfahrung als Spieler ist, dass Finten sehr individuell sind; sprich, verschiedenen Spielern passen verschiedene Bewegungen besser.


    Ich würde also den Fokus im Training einerseits eher auf die Basics legen; wenn es andererseits aber neue Anregungen sein sollen, dann würde ich ruhig verschiedene Dinge in einem Block anbieten.

    Wie @Reddinga schrieb, geht in den meisten Fällen der Schiri zum Trainer und verweist ihn freundlich und bestimmend auf die Tribüne. Genauso holt sich wohl jeder Schiri einen Spieler ran, wenn er ein Foulspiel begann. Habe es noch nicht erlebt, dass ein Schiri eine Gelbe/Rote Karte 30m entfernt vom Sünder gab oder den Kapitän dafür hinschickte.


    Es waren einfach beide Stur und wollten schauen, wer den "längeren" hat. ...


    Im Prinzip schon. Ich habe auch zunächst mal gedacht, dass der Schiedsrichter sich keinen abgebrochen hätte, wenn er gerade hingegangen wäre. Andererseits war die Gestik von Schmidt so, dass er der Chef in der Situation wäre und den Schiedsrichter quasi herbeizitieren kann. Dass der Schiedsrichter darauf nicht eingeht und eben klarstellt, dass er der Chef auf dem Platz ist halte ich dann auch für angemessen.


    Übrigens fand ich das Verhalten von Schmidt zwar daneben, aber für mich noch zu entschuldigen. Während des Spiels überzogen, danach zwar ein wenig zurückgerudert, aber nicht weit genug. Mit ein oder zwei Tagen Abstand kann er es dann wahrscheinlich anders sehen. Ok, Fehlverhalten, das bestraft gehört und dann ist es auch wieder gut. Der Auftritt von Völler allerdings, der nicht direkt an der Aktion beteiligt war und dann aber im Interview nach dem Spiel ein Zeug von sich gibt, inklusive "der Schiedsrichter hat sich bei uns revanchiert"...ich halte mich gerade schon schwer zurück, um beim Thema Völler nichts Justiziables zu schreiben...sagen wir mal so: wenn solche Leute, die (und ja nicht zum ersten Mal) so unkontrolliert solches Zeug erzählen und dann auch noch bei manchen Leuten Ansehen genießen anstatt regelmäßig ausgelacht zu werden, dann wundert es mich nicht, dass ähnlich dämliches Verhalten auf anderer Ebene ebenso auftritt und von manchen noch für normal gehalten wird. Die weiter oben diskutierte Unvergleichbarkeit von Profi- und Amateurfußball mag es zwar in manchen Punkten geben; letzten Endes ist es aber derselbe Sport und das, was medial wahrgenommen wird, hat da meines Erachtens durchaus Vorbildcharakter, ob man das will oder nicht.

    Wie fandet ihr die gestrige Leistung des Schiedsrichters beim Spiel: Gent ./. Wolfsburg? Sollte man so auch in der Bundesliga pfeifen?

    Ich fand den Schiedsrichter gut, weil mutig. Mutig etwa, das Auflaufen bei Dante kurz vor dem Sechzehner nicht zu pfeifen. Allerdings lag er in dieser bestimmten Situation meines Erachtens falsch - ich begrüße den Mut trotzdem, weil der Schiedsrichter anhand seiner eigenen Wahrnehmung gepfiffen hat und nicht eine Situation, die halt meistens gepfiffen wird, dann auch pfeift. Generell werden mir nämlich solche Auflaufsituationen zu viel gepfiffen, auch wenn der verteidigende Spieler eindeutig die Laufrichtung aufnimmt und halt aber noch im Weg ist. Ich hatte das Gefühl, dass der Schiedsrichter einzelne Situationen versucht zu beurteilen, statt wie viele Schiedsrichter nach dem "wird schon Foul gewesen sein, in so Situationen pfeifen ja die meisten"-Prinzip zu pfeifen.

    Warum wird hier der Angreifer angegangen, der bei einem Foul fällt??? und selbst wenn er theatralisch fällt.....na und- er wurde gefoult. Unsere lieben Schiedsrichter sollten mal lieber dieses dämliche griechisch-römische Ringen bei Eckbällen vor dem Tor ahnden....und der Zuschauer das ächten.


    Ich bin mir sicher , ein Robben kann auch stumpf weiterlaufen bis er wirklich umgehauen wird...aber dann spielt er nur 25 % der Spiele. Seine Theatralik wird also auch ein Selbstschutz sein, um den Schiedsrichter auch leichtere Fouls zu signaliesieren und nicht auf Teufel komm raus weiterlaufen und den Helden spielen


    Sehe ich anders. Wenn es üblich ist, dass theatralisch gefallen und bei jeder Berührung geschrien wird, dann stellen sich Schiedsrichter darauf ein und ahnden dementsprechend auch vorwiegend Situationen, bei denen schauspielerisch nachgeholfen wird. Es nervt aber doch, sich das anzuschauen bzw. wenn man direkt am Platz ist anzuhören. Wäre es nicht akzeptiert, dieses Theater, dann könnte man dahin kommen, dass Schiedsrichter in die Lage versetzt werden, auf das zu achten, was tatsächlich passiert und nicht auf das, was daraus gemacht wird. So, wie es aktuell ist, ist es enorm schwer für Schiedsrichter, sich darauf zu konzentrieren, was tatsächlich passiert. Das ist aus meiner Sicht ein generelles Problem im Fußball; Robben ist nur ein extremes Beispiel dafür. Ist letztlich ein Problem kollektiven Handelns, das - wie so viele dieser Art - kaum gelöst werden wird, weil's halt immer genug Arschlöcher gibt, die den eigenen Vorteil suchen.

    Ich glaube ihr habt das falsch Verstanden. Ich interpretiere die kryptischen Zeilen @Andre s so, dass es nur eine logische Konsequenz sei, dass Spieler so leicht von NLZ's abgeworben werden können, weil die Vereine an der Basis kein Konzept, menschlich schwache Trainer, egoistische Vorstände und ahnungslose Ehrenamtler haben.


    Das habe ich auch so verstanden. Es ist nur absolut nichts neues, in der Form schwer zu lesen und im Ton meines Erachtens unnötig aggressiv.

    Den Spieler aufnehmen. Der entscheidende Unterschied hier ist, dass du nicht die Vereine abgrast um alles einzusammeln, was einigermaßen kicken kann, sondern du bildest selbst (vermutlich) gut aus und das ruft dann Interesse hervor. Das finde ich völlig unproblematisch, wenn auch der Aufwand nicht unbedingt zu begrüßen ist - aber wenn die Eltern es leisten können und es von Kind/Eltern ausgeht finde ich es dann auch mal in der Altersklasse ok.


    Neben der Altersfrage besteht da für mich ein entscheidender Unterschied zwischen Vereinen, die tatsächlich ein hochwertiges Training anbieten und in Summe mit einem insgesamt fußballerisch höheren Niveau damit eine bessere fußballerische Ausbildung für Spieler und andererseits Vereinen, die irgendwann mal höhere Jugendklassen erreicht haben und evtl. im Seniorenbereich noch verhältnismäßig hoch spielen und dann in der Umgebung die stärksten Spieler abwerben. Die sie dann nicht vernünftig ausbilden, aber aufgrund des Talenteeinsammelns immer noch die Klasse halten und aufgrund der Spielklasse und des entsprechenden Namens dann immer weiter für Spieler attraktiv bleiben, ungeachtet der Arbeit, die dort tatsächlich geleistet wird.


    Es mag im Münchner Raum so sein, dass die dortigen großen Vereine tatsächlich gut arbeiten; unter den Bedingungen würde ich es tatsächlich hauptsächlich als Kompliment sehen, wenn ein Spieler dorthin wechselt und mich für den Spieler freuen. Das sieht in der Fußballprovinz aber je nachdem ganz anders aus. Gestern gegen die C2 eines Senioren-Verbandsligisten gespielt, der hier durchgehend recht hohe Jugendklassen spielt. Wir haben uns dann darüber gewundert, dass da vorrangig Spieler des älteren Jahrgangs unterwegs waren. Im Gespräch sagte der dortige Trainer dann, dass sie nur maximal 10 Spieler des jüngeren Jahrgangs haben, die nächstes Jahr für die C1 infrage kommen, sie würden also 10 neue Spieler brauchen zur nächsten Saison. Dabei ist der Verein durchaus auch schon in jüngeren Jahrgängen unterwegs um Spieler aus dem Umfeld einzusammeln. Zur nächsten Saison werden sie dann sicher auch Spieler von uns ansprechen - wobei ich nicht davon ausgehe, dass da jemand wechselt, weil wir 1. gute Arbeit machen und 2. in der Altersklasse aktuell die selbe Spielklasse haben. Die anderen Vereine, deren Spieler wechseln, werden sich aber sicher freuen...ich frage mich da halt, warum die nicht ihre eigenen Spieler ausbilden? Deren direktes Einzugsgebiet ist doppelt so groß wie das meines Vereins; für die ist es aber anscheinend bequemer, einfach Spieler einzusammeln, als selbst vernünftig auszubilden. Und dieser Verein ist nur ein aktuelles Beispiel, bei uns gibt es diverse solcher Vereine und dagegen nur sehr wenige, die tatsächlich auch selbst vernünftig ausbilden. Es ist also kein Problem, wenn NLZs ab einer gewissen Altersklasse talentierte Spieler versammeln und die dann sehr gut ausbilden. Wie sich das Ganze aber nach unten fortsetzt, das ist aus meiner Sicht ein großes Problem.

    Ich habe ja schon viel unnötig aggressiven Quatsch von dir gelesen, aber das setzt nochmal einen oben drauf. Herzlichen Glückwunsch. Und was soll das jetzt irgendjemandem hier sagen, außer, dass du es schon immer alles besser gewusst hast?


    Ich bin gerade dabei ein Mail an betroffenen Verein zu senden (wenn ich fertig bin würde ich den Schrieb hier gerne posten)

    Was soll dir die Mail bringen?Natürlich ist sowas schon unmoralisch, aber der Anrufer wird dadurch nicht verhaftet oder bestraft. Am Ende wird man das Abwerben nie verhindern können und deswegen ist jeder Gedanke daran, wie du das verhindern kannst, überflüssig. Es ist doch eine Bestätigung deiner guten Arbeit, dass:


    1. deine Spieler so gut sind, dass andere Vereine ihn haben wollen und
    2. der Vater deine Arbeit so schätzt, dass ein Wechsel gar nicht in Frage kommt.


    Wenn deine Elternschaft und vor allem die Kinder sich bei dir so Wohl fühlen und du die (vor allem sportlichen) Argumente bringst, dass ein Wechsel eher ein Rückschritt ist, ist alles andere zweitrangig.
    Verschwende deine Gedanken nicht in negative Energie, sondern siehe es als Ansporn noch bessere Arbeit zu bringen, denn das ist es, was die Betroffenen und auch alle anderen im Team vorwärts bringen.
    Jemand dem so Angebote gefallen wirst du durch Mails oder Beschwerden eh nicht halten können.




    Ich sehe das anders. Abwerben (und immer früheres und immer dümmeres) wird man kaum Verhindern können. Das ist einfach ein Gefangenendilemma, in dem man im Prinzip mitmachen muss, weil die anderen es halt auch so machen. Das was dann dabei rauskommt ist für keinen der Beteiligten eine wirklich gute Lösung, aber um bei einer besseren Lösung anzukommen bräuchte es so viel Koordination, dass das kaum klappen wird. Nichtsdestotrotz muss man ja nicht alles einfach hinnehmen. Ich halte es durchaus für richtig, so jemanden mal auf sein dämliches Verhalten anzusprechen. Dass das dann im Regelfall nichts groß ändern wird, sei mal dahingestellt. Es zeigt aber zumindest auf, dass man das Verhalten für daneben hält. Ich weiß nicht, ob das jedem Startrainer einer Hochleistungstruppe vom österreichischen Zweitligisten klar ist, dass es Leute gibt, die das Verhalten für völlig daneben halten. Und in Einzelfällen würde ich sogar ein Überdenken nicht ausschließen.

    Du hast aber jetzt den Hang, diese körperliche Bedingtheit auszublenden, wenn du diese nur als Ausrede siehst. So kommt es mir zumindest vor. Klar, sein Verhalten kann man ändern und dadurch auch sehr viel an seiner körperlichen Verfassung. Aber ist es im Extremfall, bei 70%, denn nicht legitim, ein wenig zu meckern ob dieser 'Ungerechtigkeit'? Das ist doch nur menschlich.
    Deshalb finde ich in dem Sinne den Artikel auch nicht schlecht. Die entscheidende Information ist in diesem Artikel eben, dass das eigene Verhalten teilweise und manchmal sogar sehr extrem weniger Einfluss hat. Das ist die Sachinformation, während du die Appellebene hineininterpretierst. Es sollte also ganz einfach diese Sachinformation im Vordergrund stehen und die suggeriert mMn nicht, dass man nichts an seinem Körper ändern könnte. Das wäre auch sachlich falsch und nicht förderlich für Menschen die abnehmen wollen. Genauso falsch wäre es aber, die körperliche Bedingtheit zu sehr auszublenden, denn dann kommt man sehr schnell zu dieser Stigmatisierung von dickeren Menschen, dass sie faul (und dumm) seien. Das finde ich mindestens ebenso problematisch und diese wissenschaftlichen Tatsachen als Ausreden zu bezeichnen, ist wie ich finde schon bedenklich.
    Letztlich soll jeder selber entscheiden, wie er sich wohlfühlt und die Gesellschaft hat kein Recht durch Stigmatisierung diese Menschen dazu zu bringen, einem gesellschaftlichen Idealbild zu entsprechen.
    In diesem Thread war es zuletzt ja andersrum, dass dünne Menschen im Fokus standen. Da stimme ich Milky Way zu, wenn diese Kinder fit sind, spricht nichts für eine wie auch immer aussehende Intervention. Ich finde es aber auch nicht schlecht, wie der Threadersteller ein Auge auf das Problem zu haben. Denn wir hatten im Verein jetzt einen Fall, in dem ein Mädchen an einer Magersucht litt und deshalb auch professionell behandelt wurde. Das ist ein sensibles Thema und mit Eltern und Betroffenen zu reden ist da der richtige Schritt.


    Zum Thema Ernährungspyramide, die tobn ansprach, habe ich auch vor kurzem einen interessanten Artikel in der Sueddeutschen gesehen, in dem es darum ging, wie unterschiedlich allein die Ernährungspyramiden in den verschiedensten Ländern aussehen. Ein klarer Hinweis darauf, dass das Thema komplex ist und es nicht die beste Ernährungsweise gibt, wenn sich die Experten schon nicht einig sind. Weiteres Beispiel: die Deutsche Gesellschaft für Ernährung steht der veganen Ernährung bei Kindern kritisch gegenüber, während das amerikanische Pendent diese uneingeschränkt für jede Altersgruppe und auch Schwangere als, wenn richtig gemacht, unproblematisch einstuft. Da hat sich unser Minister für Ernährung und Landwirtschaft mit seinen Aussagen in der BILD (?) auch für weitere sachliche Diskurse disqualifiziert.


    Den Taz-Artikel kannte ich auch schon, beschäftige mich wie gesagt gerade sehr viel mit dem Thema. Auch der hat einige vernünftige Punkte, ist aber in seinen Grundaussagen wiederum für Übergewichtige problematisch, weil auch er verhindert, dass man als Übergewichtiger selbst Verantwortung übernimmt. Dabei blende ich körperliche Unterschiede nicht aus, wie schon mal ausgeführt, ich halte es nur für überhaupt nicht sinnvoll, sich daran so festzuhalten. Man hat für alles mögliche unterschiedliche Voraussetzungen, die sich in einer Mischung aus Genen und Sozialisation ergeben. Nur ist man dann irgendwann ein erwachsener Mensch und dann kann man sich entweder in die Ecke setzen und heulen, weil die 70% Voraussetzungen so gemein zu einem sind, oder man kann sehen, dass die 30% einem eine Menge Spielraum lassen und was tun. Wenn man das denn will.


    Das ist der Punkt, an dem der Artikel eine richtige Sache anspricht: es ist halt nicht die Aufgabe von anderen, zu beurteilen, ob jemand fett sein darf oder nicht. Wenn jemand Übergewicht hat und sich damit wohlfühlt, seine Sache. Wenn jemand Übergewicht hat und sich nicht wohlfühlt aber trotzdem nichts dagegen macht, seine Sache. Aber wenn in dem Artikel gesagt wird, dass Forscher nicht wissen, wie man abnimmt und das alles so komplex ist, dann ist das Bullshit. Richtig sicherlich aus wissenschaftlicher Perspektive, dass die ganzen Prozesse und Ursachen nicht klar sind. Das ändert aber immer noch nichts daran, dass man abnimmt, indem man mehr Energie verbraucht als man aufnimmt. Das wird sich auch mit fortschreitender Forschung nicht ändern. Und das bedeutet auch zunächst mal: man kann abnehmen. Es ist dann immer noch schwer genug, weil man das richtige Verhältnis aus Nahrungsaufnahme und körperlicher Betätigung, das für einen passt, finden muss und weil vielleicht Essen noch andere Funktionen einnimmt als die pure Nahrungsaufnahme, weil das Umfeld es einem erschwert und so weiter. Es ist aber halt nicht so, dass "die Gene" oder so es unmöglich machen, weil es einen Set Point oder ähnliches gibt. Wenn Übergewicht tatsächlich zentral von den Genen abhängen würde, wie erklärt sich dann der rasante Anstieg an Übergewichtigen in den letzten Jahrzehnten?


    "Sie müssten ja nur ein wenig Maß halten am Mittagstisch, öfter mal radeln oder joggen". Genau das ist, wenn auch vereinfacht formuliert, richtig. Es ist nicht Aufgabe der Gesellschaft, das Einzelnen vorzuhalten, aber es ist schon ganz gut das im Dschungel von Wunderdiäten, absurden Ernährungsempfehlungen und fragwürdigen, dafür weitgehend rezipierten Studien ("Übergewicht ist eigentlich gesund") zu wissen. Wie wirkungsvoll die taz dabei einem Stigma entgegenwirkt, indem sie den Artikel mit einem fetten Mann illustriert, der vor Fast Food und Colaflaschen sitzt, sei mal dahingestellt. Im Übrigen dürften, um mal wieder auf das Originalthema zu sprechen zu kommen, Untergewichtige zumindest direkten Kommentaren zu ihrem Gewicht eher ausgesetzt sein, als Übergewichtige.


    Das mag so sein, dass es einen genetischen Anteil gibt. Das stelle ich gar nicht in Abrede. 40 bis 70 Prozent, selbst wenn man die Zahl mal so akzeptiert, sind aber noch eine recht weite Spanne. Gehen wir aber mal von 70% Genen aus. Bleiben 30% Verhalten. Aber ist das eine sinnvolle Rechnung? Die würde dann vielen sagen, dass sie letztlich kaum was machen können, weil der größte Anteil ja genetisch ist. Die sinnvolle Rechnung macht man dann auf, wenn man sieht, dass es einerseits Gene gibt, die unterschiedliche Voraussetzungen vorgeben, es eben andererseits unser Verhalten gibt. Und für das können wir 100% Verantwortung übernehmen. Nichts anderes schrieb ich weiter oben. Wenn zwei Menschen dasselbe essen und der eine ist 10cm größer und verstoffwechselt anders (und mache das auch nur 100kcal pro Tag aus), dann zeigen sich ganz unterschiedliche Effekte auf die körperliche Konstitution. Man muss sich also seinen Voraussetzungen entsprechend ernähren. Und ja, diese Voraussetzungen sind unterschiedlich. Life's unfair and then you die.
    Die Studie sieht anhand des Abstracts ganz gut aus. Der Artikel ist, wie in der Regel bei dem Thema, Müll. Die entscheidende Information (mit Bewegung und vor allem Essen kann man sein Gewicht im Normalfall regulieren) ist irgendwo unter lauter Ausreden vergraben, die in dem Fall übergewichtigen Menschen suggerieren, Abnehmen wäre unheimlich komplex und womöglich für sie persönlich gar nicht zu schaffen. Das ist angesichts der gesundheitlichen Nachteile von Übergewicht eine schädliche Botschaft und die wird bei dem Thema ständig verbreitet.