Beiträge von ReMigius

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    Ein herzliches Grüßgott an alle!


    Ich würde gern eure Meinung zu einem etwas komplizierten Thema hören. Ich versuche das Ganze so knapp wie möglich zu halten, bitte lest den Text wenn möglich trotz der Länge durch, ich freue mich über jeden Rat! :)


    Ich trainiere nunmehr seit zwei Jahren die damalige G-Jugend und jetzige F2-Jugend (Jahrgang 2005, mit 3 Jungs vom Jahrgang 2006) eines Vorortvereins. Das erste Jahr war ich alleine mit den 15 Kids und dieses lief insgesamt eher mäßig. Nicht nur, dass die (eigentlich nicht wichtigen) Ergebnisse immer eher bescheiden waren, auch entwicklungstechnisch haben die Jungs in dieser Zeit wenige Fortschritte gemacht.


    Vor einem Jahr hat sich dann mal doch ein Vater erbarmt und ist meinem monatelangen Flehen erlegen (oder war es sein eigener Ehrgeiz? :rolleyes: ), mir könne doch mal jemand helfen, denn alleine 15 Kids Übungen anzubieten, in denen sie einerseits viel lernen, aber andererseits nicht nur stehen, ist über einen längeren Zeitraum beinahe unmöglich.
    Seitdem hat sich vieles zum Positiven verändert. Manche Jungs haben sehr große Entwicklungsschübe gemacht und sehr viele Jungs haben sich deutlich verbessert, was sich letztlich dann auch in den Ergebnissen niedergeschlagen hat (nur noch unwesentlich mehr Niederlagen als Siege).


    Nun kann der Vater mir jedoch höchstens (und sogar das manchmal nicht!) einmal in der Woche am Wochenende helfen, da er einen Job weit außerhalb angenommen hat und unter der Woche nicht mehr da ist. Zur Erklärung: Da ich weiter weg studiere, trainieren wir Freitag und Sonntag. Dass am Sonntag immer nur ca. die Hälfte der Mannschaft da ist, versteht sich von selbst?
    Es war schon mit der Hilfe schwer genug mit praktisch eineinhalb Trainingseinheiten pro Woche mit den anderen Mannschaften mitzuhalten, die alle zweimal pro Woche trainieren (ich rede von der Freiluftsaison). Nun stehe ich wieder mindestens einmal in der Woche am Freitag ohne Hilfe da. Andeutungen bei den Eltern haben bislang in keinster Weise gefruchtet, auch früher, wenn der Vater mal nicht konnte, ist trotz mehrerer Bitten von meiner Seite und der des helfenden Vaters nur ein einziges Mal jemand eingesprungen zum Helfen.


    Mir ist klar: Zum einen werden die Kids entwicklungstechnisch wieder sehr weit zurückgeworfen werden, wenn das über einen längeren Zeitraum so bleibt. Zum anderen will ich mir das auch selber einfach nicht mehr antun, mich allein mit 15 Kids ?rumzuplagen? (nicht falsch verstehen, ich mag die Jungs alle und liebe meinen ?Trainerjob? eigentlich).


    Wir werden Ende Februar einen Elternabend abhalten. Nun habe ich mir überlegt, die Eltern vor die Wahl zu stellen: Entweder mir hilft jemand (wenn sie sich alle abwechseln muss ja von jeder Familie jeder nur praktisch jedes 15. Mal ran ? gut das wird höchstwahrscheinlich so nicht geschehen) oder ich teile dem Vorstand mit, dass ich binnen eines Monats nur noch als Co-Trainer agieren werde, d.h. wenn bis dahin niemand gefunden ist, der das Amt übernimmt, werde ich von meinem Amt auch ganz zurücktreten. Gute Gründe habe ich auch, ich schreibe meine Bachelorarbeit und das wird so schon stressig genug? Ich muss diesen Grund dazu nennen, denn das Argument mit der Entwicklung würde beim Vorstand nicht fruchten, im Moment betreut ein Trainer zwei Mannschaften gleichzeitig, weil wir nicht genügend Betreuer haben. Das heißt, ein Trainer für meine F2 wird nur dann als Priorität gesucht werden, wenn ich den Vorstand vor die Alles-oder Nichts-Wahl stelle, denn sie werden nicht einfach 15 Kids ohne Trainer dastehen lassen (hoffe ich zumindest).


    Insgeheim hoffe ich natürlich, dass die Eltern entweder doch (möglicherweise abwechselnd) helfen oder ? auch das werde ich als Möglichkeit nennen ? irgendjemanden kennen, der mir helfen könnte (gern auch als gleichgestellter Mittrainer). Ich werde erst den Eltern eine Woche Zeit geben, um darüber nachzudenken und mir Alternativen aufzuzeigen. Sollte sich in diesem Zeitraum nichts ergeben, werde ich den Vorstand informieren.
    Mein Vorteil wäre, dass ich halt doch ein ziemlich gutes Standing bei den Eltern habe, ich glaube fast alle würden gerne mit mir weiterarbeiten. Zumal ich auch den Schwächeren mehr Einsatzzeiten gönne als praktisch fast jeder andere Verein in der Umgebung?


    Nun meine Frage an euch: Ist das zu erpresserisch, ich setz den Eltern ja damit quasi die Pistole auf die Brust?
    Habt ihr unabhängig davon andere Vorschläge in Petto, um das Ganze zu lösen?


    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe! :rolleyes:

    Hallo TTtimo,


    ich muss ehrlich sagen, dass ich den Kader an deiner Stelle auch einfach früher herausgeben würde.
    Ich mach das sogar noch extremer, wir haben immer am Samstag das Spiel und ich gebe am Tag darauf den Kader für den nächsten Samstag heraus.


    Wenn ein Kind beim Training einen schlechten Tag hat, muss das ja nicht zwangsläufig am nächsten Tag so sein. ;)
    Wenn jemand krank wird, sollte es eigentlich kein Problem sein, beim Training am Freitag dann einen Ersatz zu organisieren bei 7 verbleibenden Jungs, da wird nicht jeder einen Ausflug geplant haben...


    Meine Meinung: Lieber in solchen Punkten auch mal nachgeben und bei dann (in meinen Augen) wirklich wichtigen Sachen konsequent sein.


    Gruß,


    Philipp

    Hallo Jose-Mourinho,


    der Spieler nahm 20 Sekunden am Spiel teil (allerdings ohne einen Einfluss auf das Tor).


    Ich fand das Verhalten des Trainers richtig und konsequent, was anderes wäre es natürlich gewesen, wenn der Spieler schon nach 2, 3 Sekunden rausgelaufen und nicht mehr am Spiel teilgenommen hätte.

    Bei uns hat letztens bei einem Hallenturnier eine Mannschaft nach ca. 20 Sekunden ein Tor geschossen.


    Der Trainer der Mannschaft ist zum Turnierleiter und hat das Tor annulieren lassen. Begründung: Zu dem Zeitpunkt standen immer noch 7 Spieler von seiner Mannschaft auf dem Feld anstatt der 6 zulässigen, weil da ein Junge nach dem gemeinschaftlichen Mannschaftskreis anscheinend einfach gepennt hatte und nicht rausgegangen ist.


    Der Spieler hatte keine Ballberührung, stand hinten, und hatte keinerlei Einfluss auf das Tor.


    Gemerkt hatten das Ganze auch höchstens die Eltern der eigenen Mannschaft.


    Es gibt also auch immer wieder Positivbeispiele :thumbup:

    Andre: In deinem Beispiel mit den 40 Jungs magst du Recht haben.


    Aber ich behaupte jetzt mal, dass ca. 80% aller G-Jugenden nur höchstens 20 Jungs umfassen. Und dann ist das auf alle Fälle durchsetzbar und auch in pädagogischer Hinsicht wertvoll.


    Ich sitze immer mindestens eine halbe Stunde über dem Trainingsprogramm (auch damals bei der G-Jugend!), dann ist eine SMS bei Nichterscheinen nur angebracht...


    Bei mir müssen die Eltern auch keine Gründe angeben, ein einfaches "XXX kann heute nicht" reicht völlig aus.


    Gruß,


    Philipp

    Viele stellen es hier so dar, dass Grätschen ein Mittel fußballerisch eher unbegabter Spieler ist.


    Ich kenne viele umgekehrte Beispiele.


    Ich bin selber kein begnadeter Spieler und benutze praktisch nie die Grätsche, auch weil ich Angst habe, den Gegenspieler dadurch zu verletzen.


    Der beste Spieler meiner Mannschaft benutzt in jedem Spiel die Grätsche mindestens 3mal. Er hat noch nie einen Gegenspieler verletzt und immer den Ball getroffen.


    Meiner Erfahrung nach haben Grätschen nicht unbedingt etwas mit dem fußballerischen Können zu tun...

    Mit türkischer Mentalität hat das rein gar nichts zu tun.


    Heute hat der andere, DEUTSCHE Trainer, seine Spieler während des Spiels als "Pfeifen" beschimpft...


    Am meisten hat mich dann geärgert, dass die dann das Spiel gegen uns noch mit 3:2 gewonnen haben, da wird ja so ein Verhalten sogar anscheinend "belohnt". :thumbdown:


    Negativbeispiele gibt es leider immer wieder. :(

    Ich habe heute vom Vater auf Nachfrage erfahren, dass es wohl zweimal der selbe Spieler im Training gewesen ist. Interessanterweise war es einer der eher schwächeren Kids. Dass die Aussage nicht nochmal kommt, werde ich - so glaube ich - in einem Gespräch mit diesem erreichen.


    Trotz allem bleibt das Problem, dass ich das Selbstvertrauen von xxxx wieder stärken will. Deine Maßnahme hört sich gut an, CoachDanny, die werde ich ausprobieren.


    Hat vielleicht sonst noch jemand Vorschläge? Ich bin dankbar für jeden Rat! :thumbup:

    Hallo,


    ich habe einen Spieler, der einen sehr schwachen Schuss hat, technisch auch kaum in der Lage ist, Dribblings auszuführen. Alles kein Problem, in der F2-Jugend gibt es halt häufig solche Spieler. Ein weiteres Problem ist, dass er sich bei Zweikämpfen kaum rantraut, aber in einem Spiel (vor einem halben Jahr) schon mal gezeigt hat, dass er es kann, da hat er sich in jeden Zweikampf geworfen und auch fast alle gewonnen! Er ist für sein Alter ein wenig größer als der Durchschnitt und auch kräftig genug, am Körperbau liegt es nicht...


    Die letzten Wochen ist es dann noch mal viel schlimmer geworden, er stand in den Spielen praktisch physisch auf dem Platz, hatte aber nur 2-3 Ballberührungen, wenn es hoch kommt. Wenn ein Gegner mit Ball kam, hat er brav den Weg frei gemacht.


    Zudem hat er in den letzten beiden Wochen zweimal im Abschlussspiel zu mir gesagt, dass ihm das Training keinen Spaß macht und ob er sich raussetzen darf (waren Trainings mit sehr viel Spielanteilen!). Daraufhin habe ich den Vater mal darauf angesprochen, ob er mit seinem Sohn reden kann, weil ich wissen wollte, ob das jetzt am Training - also an meinen Übungen - oder am Fußballspielen selbst liegt. Habe dann gestern diese Antwort per Mail bekommen:


    Was unser Gespräch betrifft, ist das Problem dass xxxxx ein paar mal gesagt bekommen hat das er schlecht ist beim Fußballspielen. Sowas findet er ganz schlimm. Das Training und die Spiele machen ihm nachwievor viel Spaß. Es stimmt wie du sagst dass er beim den Spielen vorsichtiger ist als beim üben.


    Dazu nur die Anmerkung, dass diese Aussagen mit dem schlecht Fußballspielen nicht vorkamen, als ich dabeistand. Also müssen sie auf dem Bolzplatz oder Abseits beim Training gefallen sein.


    Wie würdet ihr vorgehen? Wie kann ich dem Jungen mehr Selbstvertrauen und damit wieder Spaß am Fußball vermitteln?


    Vielen Dank schon mal für eure Antworten! :]

    Tja, da muss ich dann auch mal sagen:


    Wer auf die Seite von Mannes Mannschaft schaut, sieht dort auch, dass ein Junge bisher bei jedem Spiel in der Saison draußen war und immer nur eingewechselt wurde, und zwar in der F-Jugend...


    Zudem scheint immer die selbe "Anfangssieben" zu spielen.


    Hauptsache, jemand sieht sich selbst als qualifizierter Trainer... :D

    Einen "Höhepunkt" im Kinderfussball habe ich vor 3 Wochen ebenfalls miterleben dürfen.


    Zur Vorgeschichte: Ich habe in meinem Team fast ausnahmslos kleine Spieler, so dass wir bisher in jedem Spiel durch die Bank fast eine Kopfgröße kleiner als die Gegner waren.


    Wir hatten dann ein besonders großes Team mit 4:2 besiegt, viele Eltern des Gegners hatten sich schon auf der Seitenlinie unheimlich aufgeregt und permanent reingeschrien, weil sie nicht fassen konnten, wie schlecht ihre Jungs denn spielen würden - auch die sind wohl auf die Körpergröße unserer Spieler "hereingefallen".


    Mein Eindruck: Die Gegner hatten sehr stark angefangen und sehr schnell das 1:0 geschossen. Dann kam eine kleine Phase, in der beide Teams ungefähr gleichwertig gespielt haben. Das sahen einige Eltern der anderen wohl schon als peinlich an, denn in dieser Phase kam es dann schon dazu, dass teilweise 3 Eltern gemeinsam auf ein Kind eingeschrien haben.


    So kam es wie es kommen musste: Die Kinder des Spielpartners wurden immer nervöser und hektischer und machten nur noch Fehler. Dass wir das Spiel gewannen, haben wir wohl diesen Eltern zu "verdanken".


    Nach dem Spiel dann die Demonstration einer pädagogischen Meisterleistung: Der gegnerische Trainer rief seine Jungs zusammen und sagte ihnen: "Schaut euch den Gegner an! Die Jungs waren durchweg kleiner und jünger als ihr. Und von denen lasst ihr euch besiegen! Ihr solltet euch schämen!".


    Dass die Gegner älter waren, stimmt - glaube ich - übrigens gar nicht, dass hat er wohl nur gesagt, um seine Kids noch mehr runterzuputzen...


    Unglaublich, was im Spielbetrieb der F2 zum Teil auf einmal los ist....im gesamten letzten Bambini-Jahr gab es nur faire und kinderfreundliche Spiele.... ;(

    Schimanski, dein Vorhaben mit der Defensivverantwortung für die unbelehrbaren Kids ist an sich verständlich.


    Allerdings lässt du die anderen, defensiv zuverlässigen Kinder, durch diese Radikalmaßnahme mitleiden, deshalb wäre das für mich ein No-Go.


    Der Vorschlag von Steini erscheint mir bisher am vernünftigsten, obwohl er natürlich auch sehr hart ist.


    Schwierige Sache das Ganze, beim ersten Spieltag in der F-Jugend vor 2 Wochen gabs bei uns auch praktisch keine Defensive, nur unserem Torwart war zu verdanken, dass bei 5 Mal alleine aufs Tor zulaufen der Gegner nur ein Tor zustande kam.


    Danach haben wir intensiv mit den Kids geredet, dass zum Fußball auch die Verteidigung gehört, und vor allem betont, dass es dem Torwart gegenüber unfair sei, ihn im Stich zu lassen...


    Ich hoffe, du kannst das Problem lösen, zumal deine Prinzipien wirklich 1a sind (Ich schau immer wieder auf eure Webseite ;) ).


    Und ich würde bei den Minis, F und E


    a) jeden aus meinem ausgewählten Team tutto kompletti bedienen. Niemand würde ausgeschlossen, egal welches Spiel...weil wir sind ein Team. Das würden meine Jungs so leben und die Eltern auch.


    Meiner Meinung nach ist das keine gute Lösung. Ich nehm zu jedem Spiel immer nur 9 meiner 15 Jungs mit. Ansonsten muss ich 1. an der Seitenlinie sechs 6-7jährige Jungs bändigen und 2. wäre das Verhältnis von Aufwand für die Eltern zur Spielzeit der Jungs aus meiner Sicht zu groß.


    Für mich ist da Rotation das A und O, wichtig ist nur, dass alle gleichermaßen spielen. Aber nicht auf ein Spiel, sondern auf die Saison bezogen!


    Solche Pauschalisierungen sind immer etwas heikel... ich kenne Mannschaften, die besitzen 20 und mehr Jungs. Und die soll man alle in einem Spiel einsetzen? Na, ich danke...

    Ein fester 6er Stamm in der G-Jugend? Ich hoffe, du meinst aber damit nicht, dass diese 6 immer am Anfang auf dem Platz stehen?


    Wenn da einige nicht ganz die Konzentration aufbringen können, dann ist das schon in Ordnung, wenn sie ein bisschen weniger spielen. Aber eine Stammelf?


    Bitte überdenk das nochmal! Bambini-Fussball hat mit Erwachsenenfussball nichts zu tun.


    Ein Vorschlag: Nimm doch von deinen sechs besten Spielern immer abwechseln drei mit und füll dann die restlichen Plätze mit den anderen Spielern auf. Dann haben die Schwächeren drei Stärkere, an denen sie sich orientieren können und das ganze endet nicht im Chaos, aber trotzdem können alle regelmäßig spielen.


    Gruß,


    Philipp