Beiträge von maitre999

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    Wenn es irgendwie geht, nimm das Kind. Eigentlich gehört es ja dahin.


    In jedem Fall solltest Du jetzt schon beim Jugendleiter auf der Matte stehen für einen weiteren Trainer spätestens ab der neuen Saison. In dem Alter ist zumindest bei uns der größte Zulauf zu verzeichnen. Im Sommer wirst Du mit 25 Kindern da stehen. Das ist irgendwann nicht mehr gut zu handhaben, gerade nur mit einem halben Co. Da wäre aufteilen angebracht. Zu dem Thema gibt es ja bereits diverse Threads.


    Wir lassen die Jungs (2008er) einfach nur spielen. Machen eigentlich in jedem Training einen Parcour. Manchmal stellen wir da ne Bank schräg vors Tor. Gegen die müssen sie flach passen, um den abprallenden Ball mitzunehmen und aufs Tor zu knödeln.
    Trainer abschießen spielen wir auch gern (kranken Elefanten mit Betäubungsgewehr 20 mal abschießen oder so), da muss man auch gezielt schießen/passen und den Abpraller irgendwie wieder kontrollieren


    Das ist, finde ich, ein guter Ansatz. Spielerisch verpackt ist das eben nicht so eintönig und statisch wie die Gassenform. Ein anderes Spiel mit Zielpassen: Diverse Hütchen oder Kegel aufstellen. Die Kinder schießen die Hütchen um, und der Trainer muss sie wieder aufstellen. Wenn irgendwann alle Hütchen liegen, haben die Kinder gewonnen (was natürlich am Ende passieren sollte). Wenn alle stehen, hat der Trainer gewonnen.


    Doppelpassübungen halte ich in dem Alter für etwas zu früh. Frank hat 2009er, also 5-Jährige.

    Ich nutze Leiter und Ringe gelegentlich mit meiner F (oberer Jahrgang). Meist während eines Spiels oder Spielform, bei der ich in drei Gruppen aufteile. Für die jeweils freie Gruppe baue ich dann einen kleinen Parcour auf, z.B. einfache Schrittfolge durch die Leiter, kleiner Hütchenslalom evtl. auch mit Ball, ein Sprunghinderniss (gerade in der Halle gibt es viele Möglichkeiten) und ein paar Ringe. Schön sind in der Halle auch Balancierübungen z.B. über umgedrehte Bänke. Insgesamt bin ich da auf der Linie von open-minded.


    In den Aufbau versuche ich, möglichst Vielseitigkeit reinzubekommen. Ich korrigiere da nur wenig, motiviere allenfalls zu einer korrekten Ausführung. Die Voraussetzungen sind bei meiner Truppe auch ziemlich unterschiedlich. Ggfs. mache ich das auch als Wettbewerb auf Zeit, wobei dann für Fehler eine Strafsekunde gebe, damit möglichst sauber ausgeführt wird. Insgesamt dauert das pro Gruppe 5-8 Minuten, so dass jedes Kind den Parcour maximal 4-5 mal ausgeführt hat. Mehr wäre aus meiner Sicht in der Altersklasse zu eintönig.


    Wichtig finde ich den Punkt von Sir Alex, alle koordinativen Fähigkeiten zu schulen. Da sollte man die Leiter nicht überstrapazieren, auch wenn manche Schrittfolge vielleicht schön aussieht. :D

    Ich bin zwar erst ein paar Jahre im Geschäft aber vorwiegend in der Altersklasse. Da will ich mich noch mal äußern.


    Zunächst allgemein: Ich bin kein großer Freund davon, die Altersgrenzen in dieser Altersklasse zu überspringen, und das obwohl ich schon Kinder aufgenommen habe, die noch G hätten spielen können. Allzu häufig sind die Initiatoren entweder die hoch motivierten Eltern, die ihrem Kind in der höheren Mannschaft eine bessere "Förderung" zukommen lassen wollen oder die Trainer der oberen Altersklasse, die ihre Truppe mit einem spielstarken Bambini verstärken wollen. Dafür bleiben dann die weniger begabten F-Jugendlichen auf der Bank oder gleich zu Hause.


    Wesentlich ist für mich auch, was das Kind will. Das ist leider häufig in seinem Ursprungszustand nicht mehr leicht festzustellen. Wenn die Frage ansteht, wurde das Kind in den oben genannten Fällen von den Eltern oder dem oberen Trainer wahrscheinlich schon so beeinflußt, dass es noch oben wechseln will. Dann ist der eigentliche Spielspass schon in den Hintergrund gerückt.


    Jetzt aber konkret zu den Fragen

    lurani13


    1. Welche fussballerischen Fähigkeiten sollten nach deiner Meinung gegeben sein, einen Bambini mit 1 - 2 oder sogar 3 Jahre älteren Kindern gemeinsam Fussballspielen zu lassen?

    Ich würde hier keine konkreten Fähigkeiten definieren. Das Kind sollte im Leistungsgefälle der oberen Mannschaft aber mindestens im Mittelfeld sein.


    Zitat

    1.1. Wo siehst du die Grenzen, nach denen mein sich entscheiden sollte, ob ein Wechsel in einer Mannschaft mit älteren Spielern sinnvoll erscheint oder nicht?

    Schwer zu sagen, Leistung ist ja nur selten konkret meßbar, bei Bambini sowieso. Richtschnur ist für mich wie geschrieben das Niveau der oberen Mannschaft.


    Zitat

    2. Sollte die Entscheidung höher zu wechseln ausschließlich auf fussballerische Merkmale bezogen sein oder so das Kind auch noch irgendwie mit anderen Spielern mit gleich großem Wortschatz kommunizieren können?

    Eine gewisse geistige Reife gehört für mich schon dazu. Wenn da eine nennenswerte Diskrepanz zur höheren Mannschaft vorliegt, würde ich abraten. Das Verhältnis zu den Spielern ist da ja nur eine Sache. Die Kommunikation mit dem Trainer kommt ja auch noch dazu. Wenn dieser die Mannschaft generell altersgemäß anspricht (was ohnehin nicht immer der Fall ist), muss das Kind auch folgen können. Die Kommunikation mit 8-Jährigen kann sich schon von der mit 6-Jährigen unterscheiden. Bei den einen ist manchmal noch der Märchenonkel gefragt, bei den anderen braucht man mit Piratengeschichten nicht mehr zu kommen, weil sie schon durch SKY und FIFA14 gestählt sind.


    Zitat

    3. Spielt es eine Rolle, ob er Freunde in seiner bisherigen Mannschaft hat oder haben Freundschaften gar nichts mit dem Vereinsfussball zu tun?


    Das spielt eine wichtige Rolle. Meist wollen die Kinder ja mit ihren Freunden zusammen spielen, haben vielleicht nur ihretwegen zum Fußball gefunden. Es gilt da besonders wie schon genannt der Spielerwille.


    Zitat

    4. Wer (Trainer, Eltern, Spieler) entscheidet über einen Mannschaftswechsel?

    Sprechen sollten alle miteinander, auch der Jugendleiter sollte involviert sein. Wenn dann auch alle zustimmen, ist die Sache klar. In anderen Fall muß der Jugendleiter entscheiden. Hier kann es diverse Konstellationen des Willens geben. Das würde aber jetzt zu weit führen.


    Zitat

    5. Welche Erfahrungen hast du mit Spielern gemacht, die jeweils vorzeitig in eine Altersklasse höher gewechselt sind?

    Durchwachsene.

    • Kind ist körperlich und geistig sehr weit, hat auch eine Klasse übersprungen und spielt so mit seinen Mitschülen. Läuft sehr gut.
    • Verhaltensauffälliges Kind mit mehreren Diagnosen (ADHS, Sprachfehler) und laufenden Therapien (Ergotherapie, Logopädie, besucht Förderschule), dazu sehr zappelige alleinehrziehende Mutter und sehr dominanter Großvater, der sich in Erziehung und Fußballförderung einschaltet. Vom fußballerischen her geht es noch einigermaßen, das Kind ist auch von der Mannschaft akzeptiert, aber ansonsten von den Einflüssen total überfordert.
    • Der Rest liegt irgendwo dazwischen. Meist sind schon Freunde in der oberen Mannschaft, so dass die Eingliederung klappt. Spielerisch sind die Kinder meist schon überdurchschnittlich gewesen, so dass sie in der Mannschaft einigermaßen mithalten konnten. Wer als Bambini in den unteren F-Jahrgang wechselt, hat es aber auch teilweise mit zwei Jahre älteren Gegnern zu tun. Das ist im allgemeinen schon zu viel. Die geistige Reife ist aber vielleicht das größte Thema. Die älteren erwarten manchmal schon so etwas wie Zusammenspiel (die Trainer und Eltern häufig sowieso). Wenn ein Bambini das noch nicht macht, was total normal ist, wird schnell mal ein Sündenbock gesucht. Insgesamt wird es in der F häufig ernster. Bei uns gibt es da leider schon Tabellen, über die ausführlich gesprochen wird. Mit dem Druck im Hinterkopf ist die Niederlage für manchen 6-Jährigen eine mittelschwere Katastrophe. Das sind jetzt nur zwei Punkte, die für die starke Berücksichtigung der geistigen Entwicklung sprechen. Da gibt es sicher noch mehr. Oben hatte ja schon die Kommunikation genannt.

    Da kann ich mich Guenter nur anschließen. Ich finde die Mitteilung sowohl in den beschriebenen Fakten bzw. Konsequenzen als auch im Ausdruck durchaus angemessen.


    Hier wird die Reihenfolge im Satz kritisiert. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass wir es bei den Vorstandsmitgliedern mit Ehrenämtlern, d.h. im Normalfall Laien zu tun haben. Wenn man hier die Maßstäbe, die wir an PR-Abteilungen von Großkonzernen haben, anlegt, wird man kaum zu einer angemessenen Beurteilung kommen. Und wenn man sich überlegt, was besagte Konzerne schon für Pannen in der Kommunikation nach draußen hatten, sollte man hier nicht zu feinstreifig sein.

    Da halte ich es auch vor der eigenen Erfahrung wie AKjfv. Lass sie hochgehen. Diese Regelung dient doch dazu eventuellen Ängsten gegenüber etwas robusten gleichalten Jungs zu begegnen. Später (vielleicht ab D) können damit körperliche Unterschiede ausgeglichen werden.


    Meine Tochter wäre gestorben, hätte sie in der G bleiben müssen.

    Interessant fände ich, ab welcher Altersklasse die Dvd einsetzbar ist. Eigentlich fängt ja frühestens in der E die Individualtaktik an. Einstieg in Gruppentaktik wäre D. Wie ist das da einzuordnen? Sonst war die MFS ja eher ab E.


    Wurden eigentlich auch diese Altersklassen schon von der Stasi bespitzelt? ;)

    In jedem Fall darf nicht der Vater die Entscheidung treffen. Das wäre fatal. Dann kommt bei nächster Gelegenheit ein anderer und will dieses Recht auch für sich reklamieren. Damit ist der Geist aus der Flasche. Hier ist der Jugendleiter gefragt, falls Du nicht mit dem Trainer der F2 direkt eine Einigung findest.


    Grundsätzlich würde ich sagen, dass der Junge in seinem Jahrgang bleiben sollte, insbesondere in dieser Altersklasse. Er muss seinen Altersgenossen schon deutlich voraus sein, um einen Wechsel nach oben rechtfertigen zu können. Wenn die Mannschaft darüber wegen Spielermangel allerdings nicht spielfähig ist, würde ich als Jugendleiter auch die stärksten Kinder hochziehen, um diesen Mangel zu beheben.

    Kann auch durchaus sein, dass dieser Junge nach 1 Jahr aus eigenem Antrieb wieder auftaucht, es jetzt aber für ihn noch zu früh ist.
    Der Ehrgeiz von Eltern geht leider nicht immer konform mit den Bedürfnissen des Kindes.


    Hatte auch schon solche Fälle. Einer hat sogar drei Mal angefangen und ist dann erst dabei geblieben. Hier war aber auch der Vater die treibende Kraft. Manch einer landet auch bei anderen Sportarten, weil Fussball ihnen doch zuviel Körperkontakt beinhaltet, sie nicht gleich so gut spielen können wie die anderen oder sich nicht auf eine Gruppe einlassen können. Das muss man irgendwie auch hinnehmen.


    Anfangs hatte ich auch den Ansatz in jedem Fall alle, die bei mir auftauchen, dabei zu halten. Das ist sicher zu naiv gewesen. Allerdings versuche ich immer noch möglichst viele zu halten, aber ich komme nach einem Abgang noch in den Schlaf :D

    Pfeffernuss
    Ich bezweifle, dass Bambini das Abstraktionsvermögen haben vom Anschauen einer Taktiktafel her ihre Position auf dem Feld zu finden. Selbst in der F können das viele nicht. Und wenn sie es zu Beginn schaffen, ist diese Ordnung doch nach kurzer Zeit weg.


    Ansonsten würde ich auch sagen, dass man das noch nicht als Ziel in dieser Altersklasse sehen sollte. Hier ist die empfohlene Formation ja ohnehin die G-Jugend-Wolke :D


    Horst Weins Minifussball mit vier Toren ist sicher ein gutes Mittel um das Spiel etwas breiter zu machen. Das sehe ich aber doch eher ab der F. In jedem Fall sind kleine Mannschaften (maximal 4:4) mit vielen Ballkontakten hilfreich.

    Da kann ich mich 16aufmrücken nur anschließen. Schildere dem Jugendleiter die Situation, insbesondere dass Kinder den Verein verlassen werden, wenn sich die Behandlung der Spieler nicht ändert, und die Mannschaft ggf. komplett auseinanderfällt. Das ist für einen Jungendleiter ein wesentliches Argument, um einzugreifen. Sage ihm, dass der Trainer alle Vorschläge, die Situation zu verbessern, abgelehnt hat.


    Eigentlich sollte dann erst einmal ein gemeinsames Gespräch mit Trainer und Jugendleiter stattfinden, aber ob das Erfolgsaussichten hat, ist angesichts Deiner Beschreibung eher unwahrscheinlich. Da scheint jemand persönliche Probleme mit einer Jugendmannschaft abzuarbeiten.


    Bereite Dich darauf vor, die Mannschaft (mit) zu übernehmen. Such Dir einen Partner, mit dem Du Dir eine Zusammenarbeit vorstellen kannst. Überlege Dir, ob Du wirklich Haupttrainer sein willst oder Co. Es hört sich ein wenig so an, als wärst Du eher der zweite Mann. Zumindest lässt die von Dir angenommene Begründung, warum der jetzige Trainer Dich gewählt hat, darauf schließen.

    Kröte


    Der ein oder andere wird mit seinen "alternativlosen" Positionen Grund zur Kritik an Deinem Ansatz finden, wobei mit André die personifizierte Alternativlosigkeit nicht mehr dabei ist. Im Grunde denke ich aber, dass es um den Kinderfußball deutlich besser bestellt wäre, wenn im Regelfall so gehandelt wird wie bei Euch.

    In der F sind 5 Minuten manchmal schon ganz schön lang. Da muss man die Kinder schon fast nötigen, etwas zu trinken und sich mal hinzusetzen, um kurz etwas zu sagen. Die wollen doch gleich weiterkicken. Und regeneriert sind die ja schon innerhalb von ein paar Sekunden ;)


    15 Minuten in der D kommt mir auch schon sehr lange vor. In der E haben wir auch nicht viel mehr als 5 Minuten gemacht. D hatte ich selber noch nicht.

    Stützpunktsichtung müsste oberer E-Jugendjahrgang sein. Bei der Kreisauswahl hängt es nach meiner Kenntnis vom Kreis ab. Soweit ich weiß, wird bei uns da auch schon im unteren E-Jugendjahrgang gesichtet. Das müsste für den betroffenen Jungen dann in der kommenden Saison sein, wenn er 2006 ist.

    Eigentlich unterscheidet sich meine Ansage bei Rückstand in der Pause nicht sehr nicht von der Ansage in Führung. Ich sage, dass das alles halb so wild ist, und versuche möglichst entspannt und locker mit den Kindern umzugehen. Denn manchmal sind sie schon etwas niedergeschlagen oder wütend.


    Ansonsten mache ich es ähnlich wie Soccerbook. Kurze Ansage wie es weitergeht, vielleicht 1-2 kleine Tipps, auf keinen Fall komplizierte taktische Anweisungen. Das können F-Junioren sowieso nicht aufnehmen und in der Halbzeitpause schon mal gar nicht.

    Talentschmiede
    Ich muss Dich etwas vorwarnen, falls Duvor Deiner Registrierung hier nicht schon etwas länger mitgelesen hast.


    Die Mehrzahl der hier aktiven Forumsmitglieder hat sich den Prinzipien des Kinderfussball verschrieben, wo es unter anderem in der F eher darum geht, das freie Spiel mit relativ wenigen Vorgaben und Eingriffen zuzulassen. Da werden allzu aufwendige taktische Überlegungen und stark ergebnisorientiertes Handeln in dieser Alterklasse im Regelfall mit Ironie, Sarkasmus oder Frontalangriff erwidert.


    Aber das soll Dich nicht abschrecken, nur die ein oder andere Reaktion erklären. :D

    Wir haben dieses Jahr bei zwei lokalen Händlern beschafft (Trikots & Trainingsanzüge bei einem, Bälle bei einem anderen). Die sind erst einmal etwas teurer als die günstigsten Online-Shops. Bei der Beflockung war der lokale aber wieder günstiger, so dass es kaum einen Unterschied machte. Vorteil beim lokalen Händler ist sicher auch, dass man mal Ansichtsexemplare zum Probieren mitbekommen kann. Ich weiß nicht, ob so etwas auch bei Online-Shops geht. Nachteil ist wie schon genannt die z.T etwas eingeschränkte Auswahl.