Beiträge von st_84

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Natürlich siehst du das richtig, du hasst da eher missverstanden worum es mir bei dem Kommentar ging.


    Es geht mir dabei um die Rolle des 6'ers und nicht um die 4er-Kette und deren Außenverteiger.
    Du willst bei Ballbesitz 4-1-3 spielen (was man bei offensiven AußenVT wohl auch eher ein 2-3-3 nennen kann und ich genauso spielen lasse).
    Wie ich guenter verstanden habe, spielt er im Grunde das gleiche System mit 4er-Kette und Außenverteidigern die sich offensiv einschalten. Der Unterschied ist nur, dass er beim Umschalten auf Offensive den 6'er in die Abwehr zurückzieht, wobei du ihn vor der Abwehr spielen lässt.
    Wie du richtig beschreibst kann der 6'er dann als Absicherung mit den beiden Innenverteidigern ein Dreieck bilden und dient zusätzlich trotzdem auch als Anspielstation hinter den Angreifern. Wen sich der 6'er bei guenter in die Abwehr fallen lässt, fällt er als Anspielstation hinter den Angreifern weg. Genau da sehe ich den Widerspruch bei guenter.Er schreibt er hat das geändert, weil er mehr auf Offensive setzt, nimmt aber gleichzeit eine Anspielstation in der Offensive weg und zieht sie in die Abwehr zurück.
    Ich setze stärker auf Offensive und lasse dafür bei Ballbesitz einen Mann mehr hinten als im vorherigen System, das passt bei mir nicht zusammen.


    Womit guenter Recht hat und was ja anscheinend auch dein Hauptproblem laut deinem Eingangspost ist, ist eben die Abhängigkeit vom 6'er. Du hast in diesem System eben einen Spieler von dem im Grunde deine gesamte Balance zwischen Offensive und Defensive abhängt.
    Wenn du ihn wie guenter bei Ballbesitz zurückziehst hast du wahrscheinlich ein Loch im Zentrum und er fehlt als Anspielstation, dafür hast du aber eben bei Ballverlust sicher eine Absicherung mehr.
    Wenn er dir bei fast jedem Angriff mit in die Spitze geht, hast du genauso ein Loch in der Zentrale und die Gegner rennen dir bei jedem Konter direkt auf die Abwehr, quasi ohne ein Mittelfeld überspielen zu müssen, genau dieses Problem hattest du ja erkannt und willst du abstellen.

    Zitat

    zu 1: ausprobiert und davon abgekommen, da mir zuviel vom 6er abhängig, und ich stärker auf Offensive setzte
    bin dann umgestiegen auf 3 - 2 - 3 mit ähnlicher Vorgabe wie du, bei Abwehr wurde daraus ein 4-3-1
    in der Offensive ging ein 6er mit, der andere 6er rückte in die Abwehr für den offensiven Abwehrspieler, dies im Wechsel


    Das verstehe ich nicht.
    Du willst stärker auf Offensive setzen, aber dein System finde ich eher defensiver als offensiver.

    Hallo,


    ich praktiziere das schon über die ganze Saison im Grunde so.
    Von den Ergebnissen her im Grunde positiv, die ersten zwei Saisonspiele hatten wir knapp verloren und danach kamen 8 Siege in Folge. Das letzte Spiel gegen einen direkten Mitkonkurrenten um die Meisterschaft leider 1:0 nach einem langen Ball verloren, wobei wir eigentlich die überlegene Mannschaft waren. Naja, 2 Punkte Rückstand auf die Spitze bei noch 7 Spielen gegen Gegner die wir in der Hinrunde alle geschlagen haben, da sollte noch was möglich sein.


    Jetzt aber zum wesentlichen...
    Raumdecken, Verschieben, Ballorientiertes Verteidigen sollte für die Kinder kein großes Problem sein. Meine hatten unter ihrem alten Trainer letzte Saison in ihrem ersten D-Jahr auf dem 11er Feld noch mit Libero und Manndeckung gespielt und wirklich keine Ahnung von modernem Verteidigen, trotzdem haben sie das sehr gut verstanden und auch schon in den ersten Spielen gut umgesetzt.
    Ich kann da nur die Erfahrungsberichte auf http://www.abwehrkette.de/artikelubersicht/ hervorheben, aus denen hatte ich mir selbst einen kleinen Crashkurs zusammengestellt und das vor der Saison an einem Sonntag Vormittag als längeres Sondertraining eingeführt.


    Was ich selbst leider erst Ende der Vorrunde gemacht habe, aber jedem nur raten kann, ist mit den Eltern eine kleine Taktikbesprechung an der Tafel zu machen und ihnen die Grundzügedes Ballorientierten Verteidigens in der Viererkette zu erklären und wie ihr spielen wollt. Es gibt nichts schöneres als wenn dein Außenverteidiger der auf der gegenüberliegender Seite vor den Eltern spielt und in einer Situation in der er Richtung Ball verschieben sollte (und das auch richtig macht) von den Eltern reingerufen bekommt "Was machst du da? Du kannst doch nicht deinen Gegenspieler da frei stehen lassen! Bleib an dem dran!".


    Zum Spielsystem allgemein:
    Bei eigenem Ballbesitz in das offensive System zu kommen klappt recht gut und sollte auch nicht das Problem sein. Die Außenverteidiger musste man am Anfang immer etwas antreiben auch wenn das Spiel gerade auf der gegenüberliegenden Seite läuft mit aufzurücken, aber das bekommt man mit der Zeit und etwas Überzeugungsarbeit recht gut hin. Sie sollem bei mir immer das Spiel breit machen und ich habe ihnen die Seiten linie als ihre beste Freundin vorgestellt, wenn wir in Ballbesitz sind. http://www.youtube.com/watch?v=EKLktdDXP_U&feature=relmfu Wenn man die Spieler bei eigenem Abstoß schon so aufstellt, dann kann da eigentlich auch nicht mehr viel schiefgehen.


    Das viel größere Problem ist eher bei Ballverlust. bzw. gegnerischen Ballbesitz in das defensive System zu kommen.
    Gegen schwächere Gegner sowieso, da klappt es die ersten 15 Minuten, aber wenn es zur Halbzeit 2:0 oder 3:0 steht und die Jungs merken, dass der Gegner ihnen sowieso nicht gefährlich wird, dann kann man das ziemlich vergessen. Je nachdem wie deine Mannschaft da stärkemäßig liegt in deiner Liga, würde ich gute Freundschaftsspielgegner suchen, die deine Mannschaft wirklich komplett in der Defensive fordern.
    Ich hatte Anfang der Saison einen Gegner aus dem Nachbarkreis der hier in Gegend so ziemlich die stärkste D-Mannschaft hat und uns auch in allen Belangen überlegen war, aber gerade für die Schulung der Defensive war dieses Spiel sehr wichtig.
    Aber auch gegen die starken Gegner ist das nicht so einfach, da bleiben meistens auch einer oder zwei einen Moment vorne stehen und schalten nicht sofort auf Defensive um, wirklich in ein 4-4 kommt man doch eher selten, jedenfalls aus dem flüssigen Spielverlauf heraus. Da muss muss der Ball meistens doch erstmal ins Seitenaus oder der Gegner muss wirklich erstmal langsam hinterum aufbauen damit das klappt. Die Außenverteidiger machen das im Normalfall bei mir besser, die sind immer schnell wieder in der Viererkette, bei den drei Offensiven harkt das doch manchmal.


    Was ich auch etwas schwierig finde, aber so propagiert wird, ist in diesem Zusammenhang das konsequente Zustellen vorne bei gegnerischem Abstoß. Das lasse ich zwar auch machen, aber eigentlich wäre es für das Schulen des Systems und des Verschiebens der ganzen Mannschaft besser es nicht zu tun, weil man wohl kaum seine Mannschaft einfacher wirklich mal komplett hinter dem Ball in das System bekommt. Das ist natürlich eine Frage wie man da seine Prioritäten setzt und was einem in dem Moment wichtiger ist.


    Generell würde ich sagen, das Grundsätzliche Verständis für das System ist da, aber gerade das Umschalten von Offensive auf Defensive (vor allem diese Richtung) und umgekehrt ist in der Umsetzung dann oft nicht so einfach. Aber gerade das zu Fordern und zu Lernen finde ich sehr wichtig und vielleicht sollte man da in der D-Jugend noch nicht zu viel erwarten. Es gibt da ja auch im Profibereich einen Verein mit einem Holländer und Franzosen als Offensive Außen, die sollen gerüchteweise auch nicht gerade das schnelle Umschalten in die Defensive erfunden haben, wobei ich davon ausgehe, dass sie das Prinzip im Grunde verstanden haben.
    Den 6'er etwas zurückgezogen zu lassen finde vollkommen in Ordnung. Ein Jahr später auf dem 11er Feld wirst das ja wahrscheinlich so haben. Je nachdem wie die spielst bleibt einer der bieden Sechser bei Ballbesitz ja auch eher als Absicherung zurückgezogen oder falls du nur mit einem Sechser spielst sowieso. Auf dem 9er Feld finde ich die Rolle des zentralen Mittelfeldspielers sowieso etwas schwer zu definieren, da er in in diesen 4-1-3, 2-3-3, 4-3-1, 4-4 Systemen eben gleich mehrere Aufgaben auszufüllen hat, die sich auf dem Großfeld zwei oder sogar drei Spieler teilen. Da braucht man schon einen guten und intelligenten Jungen auf der Position.

    Hallo,


    bei mir waren letzten Sommer 2/3 der Mannschaft in einem Zeltlager in der letzten Ferienwoche, ich hatte dann bis zum ersten Punktspiel auch nur 2 Wochen Zeit und in den Ferien anfangen machte wenig Sinn.


    Am letzten Ferienwochenende habe ich Sonntag Vormittag einen Crashkurs Ballorientiertes Verteidigen/Viererkette gemacht, so ca. 3 Stunden. Das hat eigentlich gut geklappt und ich konnte in den nächsten "normalen" Trainingseinheiten gut darauf aufbauen.

    Andre


    Ich verstehe nicht wo denn der Offensivgedanke bei der Viererkette fehlt. Vielmehr würde mir der bei deinen vorgeschlagenen Systemen fehlen, da habe ich nämlich einen Spieler weniger der sich ins Offensivspiel einbinden kann. Wenn ich mit Viererkette spiele, dann kann ich meine AV dazu bekommen mit anzugreifen und habe nur zwei Leute hinten stehn. Bei drei Verteidigern bekommst du deine Außenverteidiger nicht mit nach vorne, dir mag das Ergebnis vielleicht zweitrangig sein, bei den Kindern selbst ist es aber anders und spätestens nach dem dritten Kontergegentor bleiben die zu dritt hinten.


    Außerdem ist man ja nicht verpflichtet große Mannschaftstaktik mit den Kindern zu machen, nur weil man mit Viererkette spielt. Irgendein System muss man schließlich spielen, man muss den Kindern ja trotzdem keine großen Vorträge and der Taktiktafel halten. Ist das schon Mannschaftstaktik wenn ich meinem Mittelfeldaußen sage, bei Ballbesitz gehst du in den Sturm und bist Außenstürmer? Oder der Außenverteidiger soll bei Ballbesitz offensiv die Außenbahn besetzen, gegebenfalls den Außenstürmer hinterlaufen?
    Die Grundlagen der Viererkette und des Ballorientierten Verteidigens fällt ja auch eher noch in die Gruppentaktik und ich finde, dass D-Jugendliche damit nicht überfordert werden. Gerade weil sie auf dem kleineren, engeren Feld mit 9 Spielern spielen, finde ich das zum erlernen der Viererkette gut.


    Alles was du da als Ausbildungsziele beschrieben hast und was wichtig in der D sein sollte ist vollkommen richtig, aber warum sollte man das in einem System mit Viererkette schlechter ausbilden können?
    Der Ausbildungsgedanke ist genau der Grund warum ich so spielen lasse, weil ich der Auffassung bin, dass ich mit der Viererkette alles was man mit drei Verteidigern ausbilden kann genauso gut ausbilde und dazu sogar noch mehr.


    Ich werde jedenfalls weiterhin ein dynamisches 4-3-1 spielen lassen, dass bei Ballbesitz ein 2-3-3 ist. Ich kann es auch jedem nur empfehlen, es mit der Viererkette auf dem 9er-Feld mit der D-Jugend zu versuchen.

    Hallo, bin noch ziemlich neu hier und auch allgemein neu im Trainergeschäft und das hier ist mein erster Beitrag :)


    Ich habe frisch eine D1 übernommen und lasse mit Viererkette spielen. Ich versuche mal meine Erfahrung zum Thema widerzugeben:


    Bei uns wurde das 9er Feld erst dieses Jahr eingeführt, letztes Jahr hat meine Mannschaft unter dem alten Trainer auf 11er Großfeld mit Libero und Manndeckung gespielt. Meine Spieler hatten also noch nie wirklich etwas von ballorientiertem Verteidigen und Viererkette gehört.


    Trainingsauftakt war nur eine Woche vor dem ersten Turnier, die Woche drauf war direkt ein Pokalspiel und danach ging direkt die Quali los.
    Ich habe die Jungs zum Auftakt Sonntag vormittags für 4 Stunden auf den Sportplatz geholt um mit genügend Zeit das neue System einzuführen. Ich habe mir da von www.abwehrkette.de was zur Einführung der Viererkette aus dem Crashkurs und den Erfahrungsberichten zusammengeschustert. Das hat alles ganz gut geklappt und sie haben das sehr schnell verstanden.
    Unter der Woche im normalen Training habe ich nichts mehr zu dem Thema gemacht, außer in den Abschlussspielen auf das richtige Verschieben und Rausrücken zu achten und sie da zu korrigieren.


    Ich habe bisher jedes Spiel (ein Turnier, 4 Freundschaftsspiele, ein Pokalspiel und 5 Qualispiele) 4-3-1 spielen lassen und fordere von meinen Außenverteidigern bei Ballgewinn mit anzugreifen, also auf 2-3-3 bei eigenem Ballbesitz umzustellen. Das ballorientierte Verteidigen an sich klappt schon gut. Es wurde auf jeden Fall verstanden und man sieht wie sie versuchen es umzusetzen. Am Anfang waren die Außenverteidiger etwas zu ängstlich im Spiel nach vorne und sind da zu selten mitgegangen, da muss man sie immer wieder ermutigen und das habe ich vor fast jedem Spiel und in fast jeder Halbzeit angesprochen, aber es wird von mal zu mal besser.


    Das viel größere Problem sind allerdings die Zwischenrufe von außen! "Deckt doch mal richtig die Männer!" oder "Der da hinten steht ganz frei, geh doch mal an den ran!" Bei solchen Zwischenrufen rauft man sich nur noch die Haare und sieht all seine Arbeit schon wieder fast zerstört. Die Kinder werden dadurch sehr verunsichert, ihr Trainier erklärt und trainiert ballorientert zu verteidigen und die Eltern und Mecker-Rentner hinter der Bande fordern mit ihren Zwischenrufen was ganz anderes. Da muss man schon sehr aufpassen und sofort versuchen den Eltern klar zu machen das so etwas nicht geht.


    Insgesamt kann ich aber nur zur 4er-Kette in der D-Jugend raten. Die Qualirunde haben wir als 2. abgeschlossen, wobei ein Gegner der Gruppe ein Spitzenverein hier im Kreis ist, der auch einfach individuell auf allen Positionen besser besetzt ist. 30:8 Tore in den 5 Qualispielen lassen auch nicht wirklich auf eine zu defensive Einstellung schließen, auch wenn man nominell 4 Verteidiger auf dem Feld hat.
    Ein großer Vorteil ist für mich, dass die Kinder sehr gut das schnelle Umschalten von Defensive auf Offensive bei Ballgewinn lernen können und im Gegensatz zu einem System mit drei Abwehrspielern die Verteidiger sich besser nach vorne einbringen können.
    In der Qualirunde hat jeder meiner Verteidiger ein Tor geschossen, sowohl die Außen- als auch die Innenverteidiger.