Beiträge von Don Quijote

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    Danke, dass Du dieses Thema aufwirfst, denn die Heterogenität der Mannschaft ist auch eines meiner größten Probleme. Denn haben wir 2 Spieler aus 2003, die genauso schwach sind, wie Du es beschreibst. Aktuell haben wir die in die 2004er Mannschaft gesteckt (wir haben Jahrgangsmannschaften in der F), aber mir graust schon vor dem nächsten Jahr, wenn die hoch mit in die E müssen. Denn obwohl wir alles andere als ein Leistungsverein sind, sind die schon in der F2 komplett überfordert.


    Und meine Erfahrung ist genau wie Deine: Natürlich kann ich mit Einzeltraining da ein bisschen was rausholen. Das versuche ich ohnehin mit allen so machen, Leistungsunterschiede gibt es ja immer. Aber bei den 2 Spielern ist das extrem, da müsste ich mich eigentlich das komplette Training nur mit denen beiden beschäftigen. Aber darunter leidet der Rest der Gruppe, dem ich dann weniger Zeit widmen kann. Das kann es nicht sein.


    Patentrezept habe ich nicht, leider. Wegschicken mag ich die nicht, aus prinzipiellen Gründen. Wer Spass hat, soll weiter mitspielen. Natürlich kann man mal über eine andere Sportart mit denen reden. Aber ganz ehrlich: Mir fällt keine Sportart ein, in der ich meine Kandidaten wesentlich besser einschätzen würde. Aktuell tendiere ich dazu, die mitlaufen zu lassen, wie man z.B. auch jüngere Geschwister mal mitmachen lässt: Sie sind dabei, können alles ausprobieren, aber müssen auch mal zur Seite treten, wenn etwas nicht klappt. Wer hat eine bessere Idee?


    Grüße
    Oliver

    Mit etwas Verspätung jetzt doch noch ein Feedback:


    Dass in dem Weinschen Buch bei der E-Jugend vergleichsweise wenig Technikschulung auftaucht, kann auch daran liegen, dass der Autor Wiederholungen vermeiden wollte. Denn schließlich sind ja bei der F-Jugend viele Übungen dargestellt, die kann man mit der E auch machen. Aber Du hast Recht, der Schwerpunkt bei Horst Wein ist das taktische Verständnis, die Spielintelligenz - und das nicht nur individuell, sondern auch in der Gruppe.


    Einige Vielschreiber hier im Forum nehmen das DFB-Konzept sehr wörtlich, für mein Empfinden zu strikt. Meines Erachtens muss man als Trainer flexibel sein: Das DFB-Papier interpretiere ich so, dass der Schwerpunkt in der F+E auf der Technik liegt, zumal die angemessene Beherrschung der Technik ja Grundvoraussetzung für alle weiteren Schritte und für jede Taktik ist. Aber schon bei meiner F1 merke ich, dass manche Spieler von selbst erste auch gruppen-taktische Überlegungen anstellen und umsetzen. Das fördere ich als Trainer, auch wenn das explizit noch kein Schwerpunktthema ist. Thema sind hier z.B. Absprachen untereinander (wer bleibt hinten als Absicherung) oder Freilaufen + Passspiel. Dazu sind im Buch von H.Wein ja viele Anregungen.


    Manche Spieler sind aber in der F1 noch lange nicht so weit, die haben noch so viel Probleme mit der Technik, dass sie gar nicht in der Lage sind, taktisch zu agieren. Auch diesen Spielern muss ich im Training gerecht werden, d.h. mit den schwächeren Spielern muss ich noch viel mehr an den Grundtechniken feilen. Ich finde es oft schwierig, beides unter einen Hut zu bringen. Beides bewegt sich nach meinem Verständnis im Rahmen des (wie Du zu Recht schreibst) recht schwammigen DFB-Konzeptes. Ich weiss nicht, ob es Absicht ist, dass das DFB-Konzept so allgemein bleibt - vielleicht kann man das in der Kürze auch nicht konkreter fassen oder man versucht wirklich nur eine sehr grobe Richtung vorzugeben, die dann jeder Trainer im Zusammenspiel mit seiner Mannschaft individuell mit Leben füllt.


    Letztlich ist es mir auch schnuppe, ob ich 100% nach DFB trainiere oder nicht. Ich versuche mir Gedanken zu machen, und wenn mich etwas überzeugt, versuche ich das umzusetzen. Ich versuche auch, in meine Mannschft "hineinzuhorchen". Sehr oft wandle ich meinen Trainingsplan während des Trainings ab, weil ich merke, dass eine Übung nicht so funktioniert, wie ich das gedacht hatte. Wenn die Kinder aber geschwitzt und mit einem Grinsen aus dem Training gehen, dann war's richtig.


    Grüße :)
    Oliver

    ...Wir machen Breitensport, sicher, aber den ersten Jungen sehe ich eher beim Judo oder beim Karate und den zweiten eher im Bereich Leichtathletik. Ich vertrete jedoch die Auffassung, solange ein Kind Spaß an unserem Training und an den Spielen hat, soll es auch kommen. Was würdet Ihr tun bzw. was ist Eure Meinung hierzu?

    Sicher kannst Du das Thema mal mit dem Jungen oder den Eltern bereden. Aber ich sehe es wie Du: Solange es den Jungs Spass macht, sollen sie kommen und mitspielen - egal ob sie nun talentiert sind oder nicht.


    Grüße
    Oliver

    Vorab: Willkommen im Forum! Hast Du, Eigengewächs, auch einen "richtigen" Namen?


    Was Du beschreibst, kenne ich auch. Patentrezept gibt es nicht. Gerade wenn man das DFB-Konzept (Rotation, Spielsystem, offensiv...) umsetzt, kommt man gegen manche Mannschaften unter die Räder. Was könnt Ihr tun:


    - Offenbar habt Ihr Euch bei der Mannschaftmeldung zu gut gemeldet - könnt Ihr das korrigieren?
    - Mach Freundschaftsspiele gegen schwächere Mannschfaten, evtl. sogar gegen jüngere
    - Bleib Deinem Konzept dennoch treu


    Der erste Punkt ist der wichtigste. Erfahrungsgemäß seid Ihr nicht die einzige spielschwache Mannschaft. Du musst versuchen, gegen Mannschaften auf demselbsn Niveau anzutreten. Alles andere wird nicht kurzfristig funktionieren.


    Grüße
    Oliver

    ...die vorlage des erweiterten führungszeugnisses gehört bei uns in ein gesamtkonzept zum thema kinderschutz....<ZITAT GEKÜRZT>... lediglich ein neuer trainer, obwohl es ihm von anfang an bekannt war, weigert sich.

    Ich finde Eure Bemühungen aller Ehren wert, Respekt! Wenn der Trainer da mitzieht und lediglich die Abgabe des Führungszeugnisses verweigert, würde ich die Sache still und heimlich auf sich beruhen lassen. Dann könnt Ihr zwar nicht mehr sagen "ALLE unsere Trainer haben ein Zeugnis vorgelegt", aber das scheint ja nicht Eure Hauptabsicht zu sein.


    Grüße
    Oliver

    Wäre ich bei der Übernahme meines Trainerjobs nach einem Führungszeugnis gefragt worden, wäre ich etwas angefressen gewesen. Ich mag es auch nicht, wenn eine Kassiererin im Supermarkt in meine Tasche reingucken will. Aber ich hätte das Führungszeugnis wohl besorgt, das wäre es mir wert gewesen.


    Inhaltlich bin ich bei tobn. Ich halte den Nutzen der Aktion für sehr gering, wenn es überhaupt einen gibt. Der Verein sollte versuchen, effektivere Konzepte zu entwickeln statt die Energie auf die Durchsetzung des Führungszeugnisses zu vergeuden. Bsp: Trainer immer als 2er-Gespann einsetzen (hilft ja ohnehin beim Training), gegenseitige Aufmerksamkeit wach halten, unabhängigen Ansprechpartner anbieten...


    Grüße
    Oliver

    Um es nochmal klar zu sagen. Die Frage des Threaderstellers bezieht sich auf F oder E-Jugend ("Kinder"). Da halte ich das unangekündigte Fernbleiben in der Tat für hanebüchenen Unsinn. Bei einer U17 mag das im Einzelfall anders aussehen, das beschreibt Zodiac ja recht eindrücklich. Aber auch da halte ich das nicht für ein "Rezept", das man mehrmals einsetzen kann.


    Grüße
    Oliver

    Ja, "wachmachen" ist ein gutes Stichwort. Ich lasse manchmal auch einfach vollkommen chaotisch spielen, alle gegen alle auf ein Tor - manchmal auch mit 2 Bällen. Das gibt ein Mords-Gewusel, aber zumindest bewegen sich normalerweise alle.


    Was man immer wieder sieht ist, dass sich alle Mann zum Torschuss anstellen. Das wäre mir zu statisch. Zumal solche unbedrängten Schüsse im Spiel ohnehin die Ausnahme sind.


    Grüße
    Oliver


    Sind sie nicht 6 bis 9 Jahre alt? In der zweiten Jahreshälfte geborene Kinder müssten beim Eintritt in die F noch sechs sein. Beim Übergang zur E sind dann die Kinder, die in der ersten Jahreshälfte geboren sind, bereits neun.

    Also zwischen 6,5 und 9,5 ;)


    Aber das ist schon wahr: Ich habe bei F meinen Jungen vor Augen, der geht in die dritte Klasse. Wenn ich da an Erstklässler denke, sieht's anders aus.


    Grüße
    Oliver

    Wir reden hier von 5-6-Jahrigen.

    Nein, es geht um F-Jugend, also 7-9 Jahre.


    ...Wie ich schon sagte, mein Sohn wäre da raus.

    Ich rate jetzt einfach mal (und bitte vorab um Entschuldigung, wenn ich daneben liegen sollte): Du hast Dir die Nachbarvereine angesehen, um zu ergründen, ob die für Deinen Sohn nicht vielleicht besser wäre als Euer jetziger Verein. Was Du gesehen hast, gefällt Dir nicht. Also wird Dein Sohn nicht dahin gehen. Dann ist doch alles in Ordnung.


    Was ich unnötig finde, ist die Bewertung der Jugendarbeit von außen. Wozu soll das gut sein? Bist Du in Deiner Entscheidung unsicher und suchst jetzt Rückendeckung im Forum? Es kann gute Gründe geben, das Training intensiver zu gestalten. Und im Gegensatz zu anderen Mitschreibern halte ich 3-mal Training in der F für unproblematisch. Mein Kleiner ist 8 und spielt täglich. Organisiertes Training ist 2-mal, an den anderen Tagen spielt er mit Kumpels. Geschwitzt ist er in jedem Fall. Ich würde ihm das nie so aufdrücken. Aber ich sehe auch nicht, warum ich ihm das verbieten sollte, wenn er sich wieder den Ball unter den Arm klemmt...


    Grüße
    Oliver

    Klasse Posting, Tirus :thumbup: ! Insbesondere hast Du auch die hier im Forum immer wieder diskutierte (scheinbare) Diskrepanz zw. "frei spielen lassen" und "Aktivität des Trainers im Training" sehr gut aufgerollt.


    Mehr evtl. später, muss jetzt arbeiten. Aber mein Lob musste ich dennoch schnell loswerden.


    Grüße
    Oliver

    Mit dem "verheizen" wäre ich vorsichtig. Wenn ein F-Jugendlicher Spass dran hat, ist 3-mal Training die Woche+Spiel sicher kein Problem. Wenn er es nur macht, weil die Eltern das so wollen, sieht es anders aus. Aber das ist von außen (offenbar geht es nicht um Euren Verein?) kaum seriös abzuschätzen.


    Dass Bambinis in der F mittrainieren, halte ich auch für unproblematisch solange die a) spielerisch & körperlich einigermaßen mithalten können (also eher Frühentwickler sind) und b) solange sie das selbst wollen. Wobei auch hier b) wichtiger als a) ist.


    Vielleicht haben die beiden genannten Vereine auch nur einfach mehr Spieler als notwendig? Dann ist es ja sehr sinnvoll, zusätzlich zu den Pflichtspielen auch noch Freundschaftsspiele anzubieten, damit jeder mal dran kommt. Gerade auch die 3x20min klingen danach.


    Grüße
    Oliver

    Melde ein zweites Team.

    Mit 15 Spielern in der F-Jugend? Dann kann man aber nur die Daumen drücken, das keiner krank wird. Mir wäre das zu knapp. Aber das hängt sicher auch davon ab, wie bei Euch im Landesverband das Aushelfen der Mannschaften untereinander geregelt ist und ob man die Termine der beiden Mannschaften entzerren kann.


    Wir haben bei uns derzeit ein ähnliches Problem. Wir gehen zum größten Teil nach der Trainingsbeteiligung. Wer immer kommt, wird auch spielen.
    In der Theorie soll ja jeder die selben EInsatzzeiten bekommen.

    Im Spiel eingesetzt werden bei mir nur die Spieler, die auch ins Training kommen. Wer nur sporadisch trainiert, spielt auch nur sporadisch. So verstehe ich auch die von Dir zitierte "Theorie". Es kann nicht sein, dass einer immer da ist und sich anstrengt - und dann lässt Du den zuhause für jemanden, der nur alle 4 Wochen mal beim Training aufkreuzt. Ich dachte, das wäre selbstverständlich.


    Grüße
    Oliver

    Hmm, Tom, ich verstehe Dein Posting nicht, vor allem nicht Deinen letzten Satz. Die Aussage von TW-Trainer ist doch:


    - Man kann annehmen, dass das Fussballertalent nicht vom Kalendermonat der Geburt abhängt.
    - Folgerichtig sind in der Nationalmannschaft die Geburten (fast) ausgeglichen über alle Monate.
    - Aber in den U-Mannschaften sind die früh im Jahr geborenen deutlich in der Überzahl.


    Das bedeutet, dass
    a) in den U-Mannschaften Spieler spielen, die nur deshalb besonders gut in ihrem Jahrgang sind, weil sie früh im Jahr geboren sind und daher Entwicklungsvorteile haben
    und
    b) Dass Spieler nur deshalb NICHT in den U-Mannschaften spielen, weil sie das Pech hatten, spät im Jahr geboren zu sein und daher relativ zu ihrem Jahrgang Entwicklungsnachteile haben.


    Löst man diese beiden Punkte, dann wird man im Resultat eine bessere Förderung erhalten.


    Grüße
    Oliver

    Aber nochmal zur Beteiligung der Eltern: manche Eltern ziehen toll mit, sind immer da, machen Fahrdienste, helfen beim Kuchenstand usw. Andere halten sich da ziemlich raus. Natürlich sind die Voraussetzungen unterschiedlich, Eltern eines Einzelkindes haben einfach mehr Zeit als Eltern von 3 Kindern z.B. Problematisch ist das gerade bei den Kleinen (G+F), die noch permanent bemuttert werden sollen/wollen.


    Ein Patentrezept habe ich nicht, außer den betreffenden Eltern permanent auf die Nerven zu gehen. Die Kinder zu benachteiligen (z.B. nicht einzusetzen) und so indirekt Druck auf die Eltern auszuüben halte ich für falsch. Aber klar, mit einem 12er Kader kann es dann schnell eng werden. Wenn die Eltern schlecht mitziehen brauchst Du eher 15 Spieler.


    Grüße
    Oliver