Beiträge von Tirus

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Wenn Hyballa sagt, er trainiert nur in Spielformen etc., dann haben seine Spieler den kompletten Grundlagenbereich schon selbstständig gelegt, ehe es überhaupt mit dem Mannschaftstraining los geht.

    Aber diese Schlussfolgerung darf man meiner Meinung nach auch nicht einfach daraus ziehen ;) . Es ist meiner Meinung schon so, wenn ich mir jetzt z.B. Beiträge in "Fussballtraining" anschaue, das die Tendenz schon in Richtung geht, Ausdauer über Spielformen zu schulen. Wohl auch wissenschaftlich unterstützt, wobei ich für Schnelligkeit und Ausdauer kein Experte bin.


    Aber um nochmal vom Profisport wegzukommen, gerade im Breitensport hat es für mich halt den Vorteil, das man mehrere Sachen gleichzeitig trainieren kann.


    mfg Tirus

    Steht da auch wieviele Kilometer die Aachener Spieler individuell vor dem Trainingsstart abgespult haben??? ;)

    Ey, gute Frage, müsste ich bei Gelegenheit mal nachschauen. Aber bei Mannschaften mit, ich sage jetzt mal "klassicher" Vorbereitung ist es doch auch so, dass die Spieler mit Hausaufgaben in die Sommerpause gehen.

    Meine Frage bezog sich jetzt weniger auf die Haupttrainer.


    Meine Frage war aber eine andere. Es geht nicht um die Haupttrainer, die sind bei uns recht qualifiziert möchte ich behaupten (vllt über 60% haben einen Schein, andere sind sehr lange Trainer, oder auch Schulsportlehrer etc). Mir ging es darum, wie ein Haupttrainer, Jugendliche die sich dafür interessieren als Co Trainer möglichst gut an den Trainerjob heranführen kann. An die Kurzzschulungen habe ich da noch gar nicht gedacht gehabt. Daher danke für den Hinweis.Einige andere Hinweise empfand ich auch sehr interessant, wie etwa einen Verantwortlichen der sich nur um die herangehenden Trainer kümmert, oder eine Ansprechperson ist.


    Also wenn hier noch jmd Anmerkungen in diese Richtung hat, würde ich mich darüber freuen.


    mfg Tirus

    Zur Ausdauer und dem Beispiel Barcelona...


    hier fällt mir noch Allemania Aachen ein. Die haben unter Hyballa ebenfalls komplett auf Ausdauerläufe verzichtet und alles mit Ball in Spielformen verpackt. Laut Aussage des Vereins waren die Laktatwerte besser als in der Vorsaison. Ich denke also grundsätzlich ist es möglich darauf zu verzichten. (und jetzt kommt bitte nicht mit dem Argument die sind letzter und Hyballa ist auch weg ;) )


    Was mich zum Breitensport führt. Ich wage zu bezweifeln, dass in einer Vorbereitung wo ich 1x die Woche 45 Minuten Ausdauerlauf mache, das ganze 4-6 Wochen lang, sich da ein großartiger Effekt einstellen kann. Belehrt mich eines besseren wenn ich mich da irre. Ich denke daher gerade im Breitensport sollte es möglich sein die Ausdauer direkt in Spielformen zu verpacken. Zumal für mich in den meisten Vereinen sowieso die technischen Defizite gravierender sind. Gerade deshalb sollte man sich eher auf Spielformen konzentrieren um hier auf Grund der begrenzten Trainingszeit im Breitensport möglichst immer mehrere Aspekte parallel zu schulen.


    mfg Tirus

    Die Länge ist bei uns vorgegeben mit 70 m lang 50 m breit.

    Ist bei uns auch so, FLVW. Das mit den unterschiedlichen Infos bei Zahlenangaben und den Abbildungen sehe ich genau so wie du. Wie gesagt, bei uns wird von Seitenlinie zu Seitenlinie vorgegeben. Soll nun die offizielle Abbildung stimmen, muss der Platz schon die Maximalausmaße von 110 x 70/75m haben. Das hat hier aber fast kein Platz. Unser schöner Aschenplatz kommt dem würde ich sagen schon nahe, aber gerade die Kunstrasenplätze sind deutlich kleiner. Auf denen kann das so nie umgesetzt werden. Wobei ich immer noch meine, bei uns kann auch von 16 zu 16 gespielt werden mit eingerückten Linien.

    c)Nichtwissende und Leute, denen das ganze grundsätzlich ein Dorn im Auge ist.

    Ich denke das ist das Hauptproblem. Irgendwer hatte ja nen Link gepostet wo sinngemäß stand, aus organisatorischen Schwierigkeiten wird vom Einrücken der Seitenlinie abgesehen. Also jetzt mal ehrlich, welcher organisatorische Aufwand ist denn nötig um eine Seitenlinie mit Hütchen zu markieren?Das ist schon ein wahnsinniger Aufwand der dort von den Vereinen verlangt wird, gut das sich der jeweilige Verband darum kümmert :thumbdown:
    Für mich kann das nur ein vorgeschobener Grund sein.

    De facto fehlt eine Information, die du leichtfüssig versteckst: Weiß zählen! Dieses Beispiel im Video hat rein gar nichts mit der Überforderung durch zu viele Informationen, wie dieser Artikel suggeriert. Es gibt eine einzige Anforderung: zähle die Pässe der weißen.

    Also ich schreibe doch: "Denn habe ich die Instruktion zähle die Pässe von Weis nicht, fällt auch mehr Probanden der Affe auf." Wo da was fehlt, erschließt sich mir jetzt nicht. Wie der von Uwe zitierte Satz meinerseits zeigen dürfte, sind "Zählen" und "Affen sehen" keine großartig komplexen kognitiven Anforderungen die um begrenzte Ressourcen streiten dürften. Daher kann man hier nicht von Problemen der geteilten Aufmerksamkeit sprechen. Ist ja auch nicht Thema des Artikels, das siehst du alleine so. Naja kann ja jeder im Web oder in einschlägiger Fachliteratur nachlesen. Ebenso das Phänomen der inattentional blindness.


    Wenn das Problem mit der Intelligenz des Menschen zu tun hat,

    Hat es nicht, sondern mit den Instruktionen. Auch hier helfen dann eventuell obige Vorschläge für jeden den es interessiert.


    Wenn wir zu der Intelligenz im Fußball zurückkehren, so muss ich mich fragen, weshalb die Brasilianer immer wieder ein Hingucker sind, wohingegen andere in der Philosophie des Lebens nach Kunstgriffen suchen. Gute Fußballtechniker spielen immer anschaulich. Sind sie deshalb intelligent? Haben sie mehr Gehirn? Ist die "distribuive attention" ausgeprägter?

    Spielintelligenz hat weder was mit anschaulich spielen noch mit großem Gehirn zu tun. Im großen und Ganzen geht es um die Fähigkeit, in unterschiedlichen Situationen jeweils die richtige Lösung finden und ausführen zu können.

    Wo zum Teufel hat Horst Wein Fußball gespielt? Mann, ihr zieht Euch allerlei Schrott ungefiltert durch die Nase

    ...


    mfg Tirus

    Das lass mal besser. Das wird nämlich zu eng. Denn: Wie kann ein Feld ausreichend groß für 18 Spieler sein, wenn bereits 14 (also 7:7) den Platz voll erscheinen lassen?
    Ich hab's versucht. Zumal wir einen recht großen Platz haben. Keine Chance. Null Spielaufbau. Eher ging es zu wie bei den Bambini.

    Grad mal im amtlichen Büchlein nachgeschlagen, und da wird tatsächlich nur die Varainte von Seitenlinie zu Seitenlinie vorgegeben. Ich glaube die Idee, von 16er zu 16er kam eher von unserem JL. Ich habe bisher nur ein Spiel unserer D-Jugend auf dem Halbfeld gesehen. Muss auch zugeben, ich fands, im Vergleich zu letzten Jahr, bissl eng. Vom Spielniveau wars für mich OK, und ich fand jeder Spieler hatte sehr viele Ballkontakte. Für mich also in Ordnung, auch wenn ich als D-Jugend Trainer vielleicht anders drüber denken würde.
    PS: E-Jugend spielt bei uns nicht Halbfeld. die Spielen von einer Seitenlinie, bis zum Ende des 16ers auf der gegenüberliegenden Seite, dazu auf beiden Seiten 5 m weg.


    mfg Tirus

    Sry aber wenn du nicht liest was ich schreibe, bzw immer mit ähnlichen Beispielen kommst, dann ist es für mich zu mühsam, das Ganze beständig erneut zu formulieren.
    Sie dir einfach das verlinkte Video in dem Artikel an. Nach deine Argumentation, müsste man ja die Probleme den Affen zu erkennen daher haben, das man nicht gut zählen kann, bzw mit beiden Aufgaben (Zählen und Affen sehen) überfordert ist. Das ist aber nicht der Fall. Denn habe ich die Instruktion zähle die Pässe von Weis nicht, fällt auch mehr Probanden der Affe auf. Das Problem ist also die Instruktion, oder das Joystick-verhalten wenn man es allgemeiner formulieren möchte.


    Der Artikel zeigt doch gerade, das zu viele Instruktionen im Training nicht zielführend sind. Also nicht immer wieder erklären bist es sitzt, so wie du es wieder sagst, immer wieder instruieren, sondern stimulieren durch z.B. Spielformen von Horst Wein. Denn die Studie zeigt, durch Instruktionen wird die Spielintelligenz/Kreativität nicht gefördert.


    mfg Tirus

    Hi Morgi87,

    sinnvoll wäre beim Sprinttraining sogar eine Pause von mindestens >60 Sekunden (optimal sogar 2-3 Minuten, aber wohl in der Praxis nicht umsetzbar).

    Danke für die Anmerkung! Wie gesagt liegt meine Idee bei 2 Gruppen darin, dass eben immer eine Gruppe eine kurze Pause hat. Die 30 sec waren jetzt nur ein Schätzwert. Ich werde bei der nächsten Übung mal drauf achten wie lang die Pause tatsächlich ist und diese ggf verlängern. Dies lässt sich ja sehr gut steuern, indem ich die 2. Gruppe einfach später aufstellen lasse.


    mfg Tirus

    @ Dobrin,


    deswegen schrieb ich ja das solche Verhaltensweisen unter geteilter Aufmerksamkeit verstanden werden können. Eine Aufgabe ist zu schwierig, so das auf Grund der begrenzten Kognitiven Ressourcen nicht noch eine andere ausgeführt werden kann.
    Wichtig ist jedoch dieser Satz:

    Wenn ich nun aber einem Spieler sage, achte auf die Lücke zwischen den Verteidigern, dort kann man einen gefährlichen Pass spielen, dann wird er z.b. eher dazu neigen, gefährliche Diagonalbälle oder auch sinnvolle Quer- oder Steilpässe zu übersehen. Seine Aufmerksamkeit ist zu sehr auf z.B. die Lücke zwischen zwei Verteidigern fokussiert.

    Hier geht es um einen Spieler, der durchaus in der Lage wäre beides auszuführen, oder in dem von mir beschriebenen Fall alle 4 Situationen. Nur dadurch, dass ich mit einer Instruktion seinen Aufmerksamkeitsfokus verenge, nimmt er bestimmte Sachen einfach nicht war. Er hätte ohne die Instruktion, jedoch weniger Probleme damit und würde ein anderes Verhalten zeigen.


    Andre


    Danke für die Blumen :)


    mfg Tirus

    In unseren Artikeln geht es darum, kurz und knapp zu informieren und wer das Thema vertiefen möchte, macht das so wie du. Was hier beim Leser hängen bleiben soll ist, dass der "Joystick" schaden kann. Verpackt werden solche Hinweise in kurzen Artikeln, die nicht wissenschaftlich aufgemacht sind, denn nur dann werden sie auch gelesen.
    Nicht immer hat ein Artikel einen wirklichen Hintergrund und es wird auch über die Geschichte des Fallrückziehers berichtet. Mit dieser Mischung erreichen wir aber viele Leser, die dann auch das lesen, was uns wichtig ist.

    Uwe, mir liegt es fern das zu kritisieren oder irgendwie als unzureichend hinzustellen. Wie gesagt, ich weis nicht ob ich mir mal selbst solche Studien durchgelesen hätte, wenn euer Artikel mich nicht darauf gestoßen hätte. Insofern, Mission erfüllt :thumbup: .


    Ich habe halt etwas ausführlicher dazu geschrieben, weil zum einen das Thema Kreativität im Fußball eines ist, das mich im Moment sehr beschäftigt. Zum anderen fand ich beim lesen, dass aus den Untersuchungen noch ein paar mehr Anregungen gezogen werden könnten, die hier im Forum tw sehr im Detail diskutiert werden.


    Also bitte macht weiter so.


    mfg Tirus

    Hallo,


    erstmal Danke für die interessanten Antworten. Konnte da einiges draus ziehen.

    Eingebettet in einem für alle geltenden, auf Nachhaltigkeit zielenden Konzept sind diese jungen Trainer die Säulen des Vereins. Ohne Konzept kann man nur hoffen, dass sie sich durch eigenes Engagement selber fortbilden. Das wiederum gilt aber für alle Altersstufen. Wenn ihr also untereinander einen guten, engen Kontakt habt, dann entwickelt ein solches Konzept und stellt es dem Vorstand vor.

    Ist durchaus ein Punkt den ich im Kopf habe. Ich habe mir mal ein paar Konzepte angeschaut die so im Internet abrufbar sind. Dabei ist mir folgendes aufgefallen. Da finden sich ganze Passagen teilweise komplett identisch in den meisten Konzepten wieder. Kann es sein, das da einfach gutlautende Formulierungen übernommen werden, einfach weils dann gut ausschaut oder klingt, anstatt sich genaue Gedanken zu machen? Also sprich Hauptsache man hat eins. Die wenigen originären Konzepte die ich fand, waren fast außschließlich von Vereinen, die wohl eher Leistungsorientiert Fußball betreiben.


    mfg Tirus

    Die geteilte Aufmerksamkeit ist eine Komponente, die auch verbessert werden kann durch z.B. gleichzetige Durchführung zweier Aufgaben.
    ...
    Die zweite Komponente ist etwas komplizierter. Es handelt sich hierbei um die Spieler, die oft mit Blick zum Ball spielen, Kopf unten.

    Mit geteilter Aufmerksamkeit hat das nur am Rande zu tun. Niemand hat Probleme, in dem Beispielvideo die Pässe zu zählen und gleichzeitig den Affen zu sehen. Falls doch, sollte er vielleicht schnell zum Neurologen. Worum es hier geht ist die Tatsache, dass durch Instruktionen der Aufmerksamkeitsfokus so eingeengt werden kann, dass Phänomene wie das inattentional blindness auftreten.

    Neben Techniktraining halt Trainings in Spielform oder Spieletrainings mit Provokationsregeln (z.B Minifußball), ....dürfte dieser Linie folgen...glaube ich jedenfalls.

    Andre, das war exakt mein erster Gedanke während ich das las. Also habe ich mir mal die Mühe gemacht und die Studien, die als Quelle angegeben werden, gelesen.


    (und jetzt wirds wieder bissl länger 8) )


    Ich hatte schon in dem einen oder anderen Kontext von Memmert was gehört, weis aber nicht, ob ich mir mal Untersuchungen von ihm zu Gemüte geführt hätte. Zunächst einmal muss ich sagen, dass es in den Studien vornehmlich um Training geht, nicht ums Spiel. Das ist also eine, wenn eventuell auch logische, Erweiterung des Autors des Artikels, aber nicht Gegenstand der Untersuchungen auf die er sich bezieht.


    Vorab, ich beziehe mich jetzt nur auf die Ergebnisse der Studien. Ich will hier keine Aussagen über das Forschungsdesign oder die Analysemethoden tätigen.


    Die Ergebnisse sind für mich jedoch höchst interessant.


    In „I spy with my little eye!” – Breadth of Attention, Inattentional Blindness, and Tactical Decision Making in Team Sports“ geht es um eigentlich drei Geschichten.


    Erstens geht es darum ob inattentional blindness überhaupt im Sport auftritt. Das ist der Fall. Also ist die Ausrede meines Superstürmers, der mal wieder den Nebenmann nicht angespielt hat, er habe ihn nicht gesehen, obwohl er physiologisch dazu in der Lage gewesen sein müsste, richtig.


    Danach wird untersucht, welche Faktoren hier Einfluß haben könnten. Es zeigt sich, das zu viele taktische Informationen vom Trainer zu einer geringeren Aufmerksamkeitsbreite (breadth of attention) führen, die inattentional blindsight begünstigt.


    Zuletzt geht es darum, ob exogene Stimuli (ein freier Mitspieler der ruft oder mit Armen winkt, die inattentional blindness reduzieren können. Auch dies ist der Fall, auch wenn das natürlich ebenso für die Gegner gilt und dadurch der Nutzen eher gering ist. Punkt 3 ist auch für meine weiteren Ausführungen nicht besonders wichtig.


    Was bedeuten diese Ergebnisse nun für mich als Trainer.


    Zum einen muss ich wohl noch genauer hinschauen, wo die Probleme liegen. Sieht ein Spieler den freien Mitspieler nicht (wohlgemerkt, obwohl dieser sich direkt in seinem Blickfeld befindet) liegt es daran, das seine Aufmerksamkeit zu sehr auf ein Objekt fokussiert ist. Mögliche Ursachen könnten sein, dass seine Technik zu schwach ist, er mit dem Gegnerdruck nicht zurecht kommt usw. Einfache Aussagen wie es war eine falsche Entscheidung, oder es liege gar am Egoismus des Spielers greifen hier zu kurz. Für die Ausbildung ziehe ich daraus den Schluss, bevor wir uns an ein ausgeprägtes Passspiel wagen, müssen die Spieler erst einmal den Ball ohne Probleme führen, an- und mitnehmen sowie Gegenspieler angehen können. Ist ja soweit nichts Neues. Das läuft durchaus unter geteilter Aufmerksamkeit.
    Wenn ich nun aber einem Spieler sage, achte auf die Lücke zwischen den Verteidigern, dort kann man einen gefährlichen Pass spielen, dann wird er z.b. eher dazu neigen, gefährliche Diagonalbälle oder auch sinnvolle Quer- oder Steilpässe zu übersehen. Seine Aufmerksamkeit ist zu sehr auf z.B. die Lücke zwischen zwei Verteidigern fokussiert.


    Punkt zwei sind die taktischen Anweisungen. Hier sage ich, muss der Kontext bedacht werden. Sind nun, auch sehr ausführliche, Trainerinstruktionen falsch? Ich sage auf keinem Fall. Man muss sich aber dabei bewusst sein, dass diese eben zur inattentional blindness führen können. Dh für mich praktisch, wenn ich eine Trainingseinheit zum dribbeln mache, evt sogar offensives 1v1 mit Finten und ähnlichem und das alles schön (taktisch) erkläre, dann habe ich im Abschlussspiel tunlichst meine Klappe zu halten, wenn der Stürmer ins 1v1 gegen den Verteidiger geht obwohl rechts neben ihm ein Mitspieler völlig blank steht. Und das liegt nicht daran, das der Stürmer den Mitspieler zwar sieht, aber lieber nun das im Training geübte anwenden will, sondern dass er mit verschiedenen Sachen, Stellung/Entfernung/Bewegung des Verteidigers, Geschwindigkeit, Ballkontrolle, Bewegungsablauf der Finte usw, die ich vorher schön erklärt habe, einfach so sehr beschäftigt ist, das er den Nebenmann wirklich nicht sieht (wie gesagt, obwohl er physiologisch ihn sehen müsste). Ich bin mir ob meiner taktischen Instruktionen des Problems der inattentional blindness bewusst, und deswegen ist das Handeln des Spielers auch gut so.


    Will ich nun aber Spielformen, in denen möglichst kreative Lösungen gefunden werden sollen, dann sollte ich mich mit Instruktionen zurückhalten, was zur zweiten Studie führt.


    Hier geht es darum, wie sich Kreativität trainieren lässt. Es werden drei Möglichkeiten untersucht. Zum einen gibt es Spielformen, die bestimmte taktische Probleme beinhalten. Während in Bedingung 1, die Kinder diese relativ frei spielen können, werden in Bedingung 2 genaue taktische Anweisungen dazugegeben. In Bedingung 3 spielen die Kinder einfach das Spiel. Ergebnis ist, nur in Bedingung 1 lässt sich eine gesteigerte Kreativität messen.


    Diese Ergebnisse sind nun sehr interessant. Zum einen heißt dies, das ich nicht einfach Spielformen zur Kreativität nehmen und dann weiter mein Kontrollding durchziehen kann, indem ich die Kinder massivst instruiere und die taktischen Lösungen vorgebe. Dann bleibt der Lernerfolg nämlich aus.


    Ebenso bedeutet dies, dass ich nicht einfach einen Ball hinlege und die Kinder kicken lasse, denn dies führt ebenfalls zu keiner Steigerung.
    Die Spiele müssen schon konstruiert, Horst Wein würde wohl sagen mit einem taktischen Problem programmiert werden. Die Aufmerksamkeit der Kinder soll auf unterschiedliche Situationen gelenkt werden, so das sie selbstkontrolliert neue Situationen spielen und erfahren können. Ebenso wird in der ersten Studie angemerkt, dass der Trainer die Aufmerksamkeit der Kinder auch lenken soll, z.b. durch Fragen um sie auf gewisse Situationen aufmerksam zu machen. Horst Wein lässt grüßen.


    Dies sind nun Schlüsse der Autoren, die ich aber genau so unterschreiben würde.


    Fazit meinerseits:


    Ich bin erstaunt...


    ...was man als Trainer eines Breitensportvereins alles aus dem Elfenbeinturm Hochschule ziehen kann
    ...wie sehr sich all dies mit dem Konzept von Horst Wein deckt, und verstehe nun jetzt erstmals, was "an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert" bedeutet
    ...dass ich nicht früher auf die Idee gekommen bin, mal einschlägige Fachzeitschriften nach Anregungen zu durchforsten, anstatt immer darauf zu warten bis jemand Kluges ein gutes Buch zum Kindertraining drüber schreibt (wer weis, vielleicht schreibe ich ja dann das nächste ;) )


    Ich kann nur sagen, Uwe, super Artikel den du da gefunden hast. Wie gesagt, für mich höchstinteressante Untersuchungen. Man sollte aber mit generellen Verallgemeinerungen und Schlüssen hier vorsichtig sein.


    mfg Tirus

    Hallo,


    bei uns ist es ebenfalls so, das eingerückt wird. Die fehlenden Linien werden einfach mit Hütchen markiert. Ebenso scheint es freigestellt, ob von 16er zu 16er mit eingerückten Linien gespielt wird, oder ob in einer Hälfte von Seitenlinie zu Seitenlinie gespielt wird. Hier werden ebenfalls etwa 5 m weggenommen. Sinn ist dabei, das je nach Notwendigkeit auch 2 Spiele parallel ablaufen können.


    Lustig finde ich folgendes. Die empfohlenen Feldmaße sind 70x50m. Letztes Jahr waren diese für eine D7 (also 2 Spieler weniger) mit 72x55m angegeben. Gut das wir da letztes Jahr mal den ein oder anderen Meter mehr weggenommen haben, denn für 7 Spieler war das Feld deutlich zu groß. Für 9, würde ich es schon als optimal bezeichnen.


    mfg Tirus

    Hi luka1,

    Warum? 1. Kommando "gelb" Gruppe A läuft zur gelben Linie, Gruppe B gleichzeitig zur "roten" Linie. 2. Kommando: "rot" A zur roten Linie, B zur gelben Linie. A und B bewegen sich dann zwar immer entgegengesetzt, doch auch hierbei müssen sie sich entscheiden (es wird ja immer eine andere Farbe gerufen) und immer in eine andere Richtung laufen. Zusätzlich darf man auch nicht einfach der anderen Gruppe folgen. Als Variation fällt mir jetzt spontan ein Mischen der Gruppen ein (rot steht neben gelb usw.) . Werde ich heute gleich einmal ausprobieren.

    Da hast du vollkommen recht. Ich hatte es anders verstanden. So wie du es meinst, passt es absolut zu den von mir vorgeschlagenen Variationen. Wie gesagt, der Aufbau ist eigentlich so simpel, das man wenn man denn Sinn kennt, da sicherlich noch zahlreiche andere findet.


    mfg Tirus

    Hallo luka1,


    gute Kommentare.

    Was passiert dann mit der Gruppe A, hat die dann Pause? Findet also nach jedem Rot/Gelb-Kommando ein Wechsel der Gruppen statt? Wäre es nicht praktischer (hängt natürlich von der Teamgröße ab) beide Gruppen gleichzeitig starten zu lassen und so einen kleinen Wettkampf zu veranstalten?

    Ja es ging um Wechsel zwischendurch. Kommt selbstverständlich auf die Gruppengrößen an, wie du schon richtig sagtest. Bei Teamgrößen von ca 14 Spielern aufwärts bieten sich je nach Platz 2 Gruppen an. Ebenso muss man auf die Intensität achten. Ist das Training allgemein sehr intensiv oder nehme ich lange Sprintstrecken ist so ne kurze Pause von 30 sec bis die Spieler außen ums Feld zurück Richtung Mittellinie gehen schon richtig. Habe ich blöd ausgedrückt.
    Ansonsten kann man auch bei, sagen wir mal unter 14 Spielern, 2 Gruppen machen und gleichzeitig üben lassen um einen Teamwettbewerb statt Einzelwettbewerb zu machen. Siehste, schon wieder eine Variation an die ich grade nicht gedacht hatte =)

    Oder eine Kombination Gruppe A läuft zur richtigen Farbe, B immer zur entgegengesetzten?

    Diese Variation wäre nicht Sinn der Übung. Es soll hier immer darum gehen, dass die Spieler bevor sie starten können eine Entscheidung treffen müssen. In dem Beispiel würden ja beide Mannschaften nur Richtung ihrer Linie laufen, sie reagieren als nur auf den akkustischen Startreiz (du könntest auch pfeifen). In dieser Übung geht es aber um die Verknüpfung von kognitiven und motorischen Prozessen. Im Spiel müssen auch ständig Situationen erkannt, analysiert und schnellstmöglich darauf reagiert werden. Das soll hier ein wenig simuliert werden.


    Hoffe ist nun besser verständlich.


    mfg Tirus

    Hier mal 2 Übungen die ich bisher von der F-Jugend, über D/C-Jugend bis in den Männerbereich probiert habe. Die Übungen haben für mich mehrere Vorteile.
    1. oftmals langweiliges und eintöniges Sprinttraining wird in interessante Wettkämpfe verpackt (Motivation)
    2. die Vielzahl an Variationen sorgt dafür, dass man die Übung immer wieder einstreuen kann aber immer neue Reize gesetzt werden, Gewöhnungseffekte werden also vermindert
    3. es gewinnt nicht notwendig der Spieler der am schnellsten läuft/dribbelt, sondern der am schnellsten korrekt reagiert (Erfolgserlebnisse auch für schwächer Spieler möglich)

    Übung 1: Rot oder Gelb


    Grundaufbau 3 Linien im Abstand von 12 m (Je nach Leistungsstand der Spieler) markieren.
    Die Spieler in 2 Gruppen einteilen. Gruppe A stellt sich an der Mittellinie auf. Die anderen Linien werden als Rot/Gelb benannt. (Baut man hier die „Linie Rot“ mit gelben Hütchen, und umgekehrt haben wir schon einen neuen Reiz gesetzt). Nach Kommando Rot oder Gelb müssen die Spieler so schnell wie möglich über die entsprechende Linie sprinten. Dann startet Gruppe B.
    Wichtig ist, möglichst nach jedem Durchgang die Orientierung der Spieler verändern, um die Gewöhnung auszuschließen (Blickrichtung Trainer, nach rechts, nach links, vom Trainer weg).

    Variationen der Kommandos:


    a) Statt rufen der Farben farbige Leibchen/Hütchen hochhalten
    b) zu Rot/Gelb nehmen wir nun Zahlen hinzu etwa 1-2
    c) Hinzunahme von Städten/Flüßen/Vereinen oder was einem noch einfällt
    d) Hinzunahme von Rechenaufgaben, Ergebnis Gerade vs Ungerade (Beispiel 7+4=?, 11 ist ungerade, also über Linie Gelb)
    e) Lügen- man sagt vorher an, das nun immer das Gegenteil von dem gemeint ist, was man sagt. Also Kommando lautet Gelb, dh alle Spieler müssen zur Linie Rot


    Sehr lustig ist auch, zwischendurch unsinnige Kommandos zu rufen, wie z.B. Grün, alle Spieler die Laufen bekommen Minuspunkt.

    Variationen des Starts


    a) Hütchentore auf der mittleren Linie markieren
    Spieler führen dort Aufgaben aus (Vorwärts-Rückwärts laufen, Sidesteps usw)
    b) Stangen oder Hürden auf der Mittellinie bereitlegen
    Spieler führen Sprungaufgaben durch (Vorwärts Rückwärts, Seitlich, oder schnelle Schritte über Stangen usw)
    c) Zwei Mittellinien im Abstand von 1-2 m aufbauen. 2 Teams bilden und jeweils jedem Spieler einen Partner zuweisen, Team A muss bei Rot, zur roten Linie, Team B bei Gelb zur Gelben. Bei Kommando Rot, muss nun Team A so schnell wie möglich über die Linie Rot laufen, team B muss versuchen den jeweiligen Partner vorher abzuschlagen. Punktewertung als Mannschaftswettbewerb.

    Variationen mit Ball

    a) Spieler führen zwischen Hütchen Basisbewegungen (Coerver-Übungen) aus
    auf Kommando dribbeln über entsprechende Linie Ball stoppen und drauf setzen.


    Das ganze kann man durch Strafen noch reizvoller gestalten. Der Letzte/Vorletzte bekommen jeweils Strafpunkte. Wer am Ende die meisten hat, bekommt halt eine drakonische Strafe aufgebrummt ;) .


    Übung 2: Orientierung im Viereck


    Ein etwa 3x3m (Leistungsstand der Spieler) großes Viereck mit vier verschieden farbigen Hütchen für jede Gruppe markieren (2-3 Gruppen).
    Die Spieler positionieren sich in der Mitte des Vierecks. Der Trainer ruft eine Farbe. Die Spieler müssen so schnell wie möglich das Hütchen berühren, und dann über Ziellinie sprinten. Steigerung mit 2, 3 Farben die der Trainer ruft, und die Hütchen müssen in korrekter Reihenfolge angelaufen werden. Auch hier wieder, die Startorientierungen ändern(Blickrichtung Trainer, Links, rechts, mit Rücken zum Trainer)


    Variationen der Kommandos


    a) Farben zeigen statt rufen (Mit Leibchen, Hütchen)
    b) Lügen
    immer zum diagonal gegenüberliegende Hütchen der Farbe, die der Trainer aufruft.

    Variationen mit Ball


    Vor dem Viereck jeweils einen Ball bereitlegen. Im Hütchen normaler Ablauf, Farbe wird gerufen, Spieler müssen Hütchen berühren, dann zum Ball sprinten.
    a) Mit Ball über Ziellinie dribbeln
    b) Mit Ball durch Slalom dribbeln
    c) Torschuss aufs leere Tor (eventuell Zielzonen), wer versenkt seine Kugel als erster


    Ich hoffe euch, und den Spielern gefällt die Übung. Mit ein bißchen Überlegen finden sich bestimmt noch zahlreiche andere Variationen, dies sind nur die Variationen, die mir vom letzten Jahr im Gedächtnis geblieben sind.


    msg Tirus

    Dobrin, super.


    mal eine Antwort die ich hundertprozentig so unterschreiben kann ^^ . Wie ich bereits sagte, ist solches "Joystickverhalten" für mich nicht zielführend, Sprich die Kinder müssen selbst in die Lage versetzt werden ihre Entschiedungen korrekt und zielführend zu treffen. Wie ich aber auch bereits sagte, wird dies bereits angesprochen, bzw ist für mich keine Verhaltensweise die auf Dauer geduldet wird.


    Aber darum ging es hier auch nicht. Warum ich das Beispiel überhaupt anführe... Es gibt halt hier vermehrt Beschwerden über Trainer, die mal eben den Joystick am Spielfeldrand auspacken. Meine Beobachtung ist nun, dass dies (jugendliche) Trainer von ganz alleinetuen wenn sie im "Trainerjob" beginnen. Ich traue mir auch durchaus zu, sie argumentativ von der Sinnlosigkeit dieser Habndlung zu überzeugen. Interessant fände ich viel mehr, welche Verhaltensweisen sollen bei jungen angehenden Trainern gefödert werden? Welche Grundtugenden oder Grundfähigkeiten gehören vermittelt, und bedeutend interessanter aber auch schwieriger wie bewerkstelligen wir dies?


    mfg Tirus


    *Tante Edit meint gerade: Es handelt sich um eine F-Jugend. Und sie ist weiter der Ansicht das dort Spielzüge oder ausgefeilte taktische Anweisungen kein Ausbildungsthema, und somit auch nicht Inhalt eines Trainerkommentars sind.*

    ...klar soweit?

    Leider nicht, mag aber an mir liegen...

    Tirus


    Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Habe ich ein Wort bzgl. Leistungssport verloren?

    Du sprachst von Talent das erst ab einer bestimmten Altersklasse erkennbar sei. Vorher maximal über die motorische Ausbildung schätzbar. Unterschreibe ich auch so. Aber das geht für mich wieder in die Richtung Potenzial, kann das Kind später höherklassig spielen. Wie gesagt, es geht nicht darum, sondern einzig und allein darum das ein 5 Jähriger Interesse an Sport, Mannschaftssport und Fußball hat, und diesen gerne spielen möchte. Ist dies in einem BREITENSPORTVEREIN (ich beziehe mich mal hier auf den Titel des Threats) nicht gegeben, läuft dort etwas falsch.



    ... einen anderen Verein suchen, gepflegte Ausdrucksweise ist wichtig

    Hier scheinen wir uns ja einig zu sein.



    mfg Tirus