Beiträge von Tirus

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    Tirus: Ja, so habe ich mir das auch vorgestellt. Meine Idealvorstellung wäre es, wenn man den ganzen Platz hätte und somit vier Minifußballfelder parallel bespielen könnte. Ich müsste mal überlegen, wie viele Mannschaften man dann sinnvollerweise im Turnier hat, so dass die Pausen lang genug, aber noch nicht zu lang sind..

    Meine Idee ginge halt in die Richtung zwei bis drei Freundschafsspielgegner einzuladen, gar nicht so sehr Turnierbezogen. Dann nach Möglichkeit 8 Teams bilden und dann auf 4 Minifußballfelder, die bei uns übrigends in eine Platzhäflte passen, munter drauf loszuspielen. Bei ungeraden Teams dann halt die Idee mit dem Zusatzparcour und den Extrapunkten die da erworben werden.



    Was das Training über den Winter anbelangt, bin ich in der schönen Position zwei Hallentermine zu haben. Wir haben es so organisiert, dass wir die Mannschaft zweigeteilt haben. Montags Gruppe A Halle, Mittwochs Gruppe A+B draußen, Donnerstags Gruppe B Halle. Liegt daran dass die Hallen recht klein sind, und mit tw über 20 Kindern dort das sonst nicht durchführbar ist. Ein Rückgang der Trainingsbeteiligung ist mir bisher draußen nicht aufgefallen.


    Ich kenne das Problem des "freiwilligen Trainings" aber aus dem letzten Jahr. Da begibt man sich auf dünnes Eis und steht mal in voller Kaderstärke und zwei Tage später runter zu einem einzigen auf dem Platz :D .

    tobn ich finds auch sehr interessant mich mit dir auszutauschen und bin doch ein bißchen neugierig geworden je länger ich darüber nachdenke.

    Damit will ich nur sagen, man kann durchaus auch fehlerhaftes Verhalten in der Gruppe identifizieren, zumindest in der E. Ob meine Jungs das bereits vor zwei Jahren, d.h. in der F gekonnt hätten, fällt mir allerdings jetzt schwer zu beurteilen. Sicher höchstens teilweise..

    Ja man könnte, sollte es aber je nach Gegebenheit/Alter/Leistungsstufe auch besser nicht. Das man in einer E auf andere Aspekte bereits Wert legen kann als in einer F ist denke ich unstrittig. Sollte nur verdeutlichen was ich aktuell, F-Jugend , da eventuell beobachte. Identifizieren kann man auch in einer F sicherlich gute und schlechte "gruppentaktische" Verhaltensweisen. Nur da es wahrscheinlich kein Trainingsziel darstellt, würde ich es außer bei gutem Verhalten (loben) unter den Tisch fallen lassen.

    Ich bin grundsätzlich bei dir, aber es gibt halt auch Spiele, die im Nachhinein schwer zu beurteilen sind, weil sie so viele und so stark unterschiedliche Eindrücke hinerlassen. Hast du das noch nie erlebt, dass dich ein Spiel so ein bisschen ratlos hinerlassen hat, wie es denn nun zu beurteilen sei? Das Spiel, das hier den Auslöser für meinen ersten Beitrag in diesem Thread gab, war so eines. Da gab es einiges an Licht, aber auch ganz dunkle Schatten. Und dazu auch noch von Allem im Überfluss. Da fiel es mir danach erst mal richtig schwer, das Gesehene zu ordnen, einzusortieren und zu bewerten. Wenn ein solches Spiel die Ausnahme wäre, dann könnte man es einfach ad acta legen. Wenn sich aber schon seit Saisonbeginn in den Spielen ständig helle Momente mit tiefschwarzen abwechseln, ist das nicht so einfach möglich.

    Also vorab, ich will dich nicht davon abbringen Videoaufzeichnungen zu nutzen. Meine Bedenken bei "unsachgemäßer" Anwendung habe ich ja geäußert und die teilst du ja auch.


    Ich versuche mal zusammenzufassen wozu du die Videos nutzt.


    --> Fehler finden, die man übersieht und die zum aktuellen Schwerpunkt passen.


    Ich achte zu allerst auf eben das. Alles andere ist für mich erstmal nebensächlich. Ich selektiere hier also vorab. Videounterstützung kann hier sicherlich helfen.


    --> Situationen erkennen, die ich sonst nicht sehen kann (Bsp Verhalten der Abwehrspieler während ich noch den Angriff verfolge)


    Sowas würde ich als generelle Spielsituationen verstehen. Fangen wir z.B. sehr oft Tore nach eigenem Angriff, würde ich dann ein paar Spiele gezielt die hintere Reihe beobachten. Auch hier wieder Selektion. Hier ist ein Videomitschnitt sicherlich extrem hilfreich.


    --> Komplette Spielsituationen aufklären können (bsp Wo ist der Ursprungsfehler eines Tores?)


    Das wäre für mich nicht so wichtig. Eine solche Kette ist für mich wenig bedeutsam. Kommt ein bestimmtes auslösendes Verhalten öfter vor, denke ich das es mir auffällt. Hier sehe ich auch die größte Gefahr sich in vielleicht unbedeutenden Fehlern zu verlaufen. Denn auch wenn du alles siehst, muss man ja immer noch einordnen und gewichten. Da hilft der angeborene Selektionsmechanismus eigentlich ganz gut.


    --> Warum rutscht ein Spiel ab? Wie kommt es zu einer Negativspirale?


    Darauf zielt ja auch deine zitierte Frage ab wenn ich sie richtig lese. Das ist für mich eigentlich unbedeutsam. Ich achte nur auf generelle Leistung über ein Spiel hinweg. Diese Frage ziehlt mir zu sehr auf das Gewinnen eines bestimmten Spiels ab, als auf die Beobachtung des Leistungstandes der Kinder. Ebenso fallen hier für mich viele andere Aspekte mit hinein, Ausdauer, Konzentration, generelle Verfassung am Spieltag etc.


    Zeigt meine Mannschaft z.b. 15 Minuten ein Bombenspiel und bricht dann völlig ein, würde ich das allgemeiner bewerten. Für mich wäre es eine Leistung, die zwar erreicht werden kann auf Grund des Trainingsfortschritts, die aber noch nicht verfestigt ist.


    Hier hat eine Videobetrachtung für mich den Beigeschmack des Leistungssports. 40 min sind gut, was können wir gegen die letzten 10 schlechten machen. Ich würde mich eher über die guten 40 min freuen und darauf vertrauen, dass mit zunehmender Erfahrung und Training sich auch Leistungen über einen längeren Zeitraum stabilisieren müssen und können.


    Für mich sind solche Einbrüche im Kinderbereich sowieso eher natürliche Konzentrationsprobleme, gegen die ich sowieso wenig ausrichten kann. In solchen Phasen gilt es dann motivieren, motivieren und nochmals motivieren.


    Also diesen Punkt würde ich eher kritisch sehen, und empfinde Analysen hier vielleicht als etwas übers Ziel hinausgeschossen.


    Da ich wie gesagt eigentlich nur auf die Trainingsinhalte achte, hinterlässt mich auch kein Spiel ratlos. Ich ziehe Unmengen an Informationen aus jeder gespielten Minute. Manche Ergebnisse oder Spielverläufe kann ich natürlich auch nicht erklären, da diese aber für mich unbedeutend sind, beunruhigt mich meine Unkenntnis dort weniger.

    Beim 2:1 geht es beim Abwehrspieler aus meiner Sicht nur um die Individualtaktik, das ist die nächste Stufe nach dem 1:1. D.h., wenn ein Spieler weiß, wie er am geschicktesten einem einzelnen Angreifer gegenüber tritt, kann der zweite Angreifer dazu kommen, um die Aufgabe noch mal deutlich zu erschweren, denn nun muss ja der Verteidiger lernen, wie er den ballführenden Angreifer möglichst isoliert, um wieder die für ihn lösbare 1:1-Situation zu erreichen.


    Für die Angreifer hingegen ist es schon viel mehr eine gruppentaktische Aufgabe, denn i.d.R. ist es geschickter, die Überzahlsituation zu nutzen, um den Verteidiger auszuspielen als ins 1:1 zu gehen. Insofern sehe ich hier eine gruppentaktische Aufgabe bei den Angreifern, eine individualtaktische beim Verteidiger.

    Völlig richtig, ich hatte mich nur aufs offensive 2v1 bezogen. Meine Anmerkung zielte nur darauf ab, eventuell aufkeimende Diskussionen über Gruppentaktik im Kinderfußball im Vorhinein zu entschärfen :P . Über- und Unterzahlspiel gehört für mich ab F-Jugend dazu. Hier auch das wichtigste, unabhängig davon wie man eine Verhaltenswiese beschreibt, mann muss halt immer schauen ist sie Teil meines (möglichst kindgerechten) Traings und ist sie daher wichtig für meine Bewertung des Spiels.



    Auf jeden Fall hast du mich neugierig gemacht. Am Wochende haben wir ein Freundschaftsspiel für unsere zahlreichen Neuanmeldungen im Team. Also größtenteils Spieler die ich noch nicht so gut kenne, die noch einen "wenig anspruchsvollen Fußball" zeigen :rolleyes: und die erst zwei oder drei Freundschaftsspiele absolviert haben. Ich werde mal Elternteile darauf ansprechen das Spiel mit dem Handy zu filmen und mir dann ne Kopie zu geben. Ich erwarte also massenhaft Fehler, die das Spiel bestimmen werden.


    Ich werde dann mal nach meiner üblichen Auswertung nochmals das Spiel anschauen und mal gucken, wo Zusatzinformationen kommen und ob die mir etwas bringen. Bin gespannt auf den Versuch.

    "eigentlich unentschieden, schließlich haben wir das 7m-Schießen gewonnen"


    Exakt diesen Satz kenne ich auch. Das ist genau die Denke der Kleinen, und wenn man sich versucht in sie hineinzuversetzen kann man jedes Spiel völlig unabhängig vom Ergebnis zu einem schönen Erlebnis machen.


    Wie gesagt, das abschließende Elfmeterschießen und gemeinsame Verabschieden bei den Eltern gehört bei mir mittlerweile zum festen Bestandteil von Freundschafts- und "Pflichtspielen". Es sind so einfache Sachen, die die Drucksituation eines solchen Spiels für Kinder zu einer angenehmen Erfahrung machen können.


    Ich fände es toll, hier eventuell noch andere Ideen zu hören.

    Hallo TRPietro,


    ich bin diese Saison aus dem Bereich D/C Jugend runter die F-Jugend gewechselt, und hatte ähnliche Illusionen wie du. Ich dachte auch, hier würde es weniger verrückt zu gehen, es würde um die Kinder gehen, oder man hätte einfach Freude am Spiel. Dem war nicht so. Irgendwie haste sogar mehr Stress als vorher, da in der D/C Jugend deutlich weniger Eltern noch Interesse für das Hobby ihrer Kinder zeigen ;)


    Zu den Spielerpässen, das kenne ich ebenfalls, nur verstehe ich das Problem nicht wirklich. Es ist doch im Prinzip ein Lob für deine Spieler, wenn der andere Trainer hinterher glaubt, diese wären eventuell ein Jahrgang höher.
    Ich habe, bei einer F, dieses Jahr noch keine Passkontrolle gehabt. Zwei bis dreimal haben mich hinterher Trainer auf bestimmte Spieler angesprochen. Da habe ich die Pässe dann auch gerne gezeigt, weil diese Spieler einfach körperlich und fußballerisch deutlich weiter sind, und ich das daher auch gut nachvollziehen kann. Danach habe ich sowas immer als Extralob an die Spieler weitergegeben, so nach dem Motto die konnten gar nicht glauben das ihr genauso alt seid wie sie :thumbup:


    Das so etwas natürlich nur nach einer Niederlage kommt ist doch auch verständlich. Da werden dann mögliche Ursachen abseits der eigenen Leistung gesucht. Wenn dich das wirklich wurmt, macht doch einfach immer eine Passkontrolle. Das dauert idR 2-3 min vor jedem Spiel und erspart dir dann im Zweifelsfall die blöden Geschichten nach Abpfiff.


    Was die Aggressivität angeht.


    Das ist doch auch völlig normal, und ich glaube nicht das es schlimmer als früher ist. Ich habe im Thread zum Hallentraining ja schon geschrieben, dass für mich das schlimmste am Hallenfußball die zu hohe Aggressivität ist. Da gehört rigoros durchgegriffen und auch jede Grätsche gehört in der Halle für mich abgepfiffen weil die Verletzungsgefahr der Kinder einfach zu hoch ist.


    Das sich die Eltern, und tw Trainer des eigenen Teams da immer als die eigentlich benachteiligten sehen, ist für mich auch verständlich. Die haben ja auch Angst um ihre Kinder, und da werden Situationen dann eher selektiv wahrgenommen. Das ist normal, und geht mir sicher auch so.


    Nur andere Trainer dann dort anzumeckern würde ich bei meinen Eltern sicherlich nicht durchgehen lassen. Deine Antwort fand ich da schön entwaffnend :thumbup:

    Natürlich bin ich der Meinung, sehr liebe Junioren zu trainieren die hart und aggressiv aber immer fair spielen

    Ich möchte hier nichts unterstellen, aber wenn ich schon die sprachliche Unterteilung brauche, aggressiv ABER fair, dann scheint das für mich aus der Ferne so, als ob da eventuell etwas übers Ziel hinausgeschossen wird. Ist nur eine Vermutung wegen der Aussage.


    Sry, aber diesen Satz habe ich vor zwei Jahren bei D-Turnieren zu oft gehört. Immer hieß es hart/aggressiv aber fair, sei doch alles in Ordnung. D-Jugend und auch E-Jugend Turniere sind für mich tw die reinsten Klopperveranstaltungen. Das liegt am wenigsten an den Kindern, eher an den Trainern und am meisten an den inkompetetenten Schiedsrichtern. Da wird bei der Begrüßung z.B. angesagt, Grätschen werden abgepfiffen, Checks an der Bande werden abgepiffen, denkste das macht jmd? Ich hatte einmal den Nerv das bei der Spielleitung zu monieren, da hieß es dann, dann müssen wir ja nur noch Pfeiffen.


    Ich mag auch, sagen wir mal, ein körperbetontes Spiel. Nur bitte nicht in der Halle, da gehört sowas auf Grund der erhöhten Verletzungsgefahr nicht hin.


    Abschließend würde ich sagen, es ist nicht schlimmer geworden, sondern es ist und bleibt der ganz normale Fußballwahnsinn. Wobei ich in den letzten Jahren da eher eine Besserung erlebe.

    In diesem Zusammenhang würde es mich mal interessieren, ein Minifußballturnier durchzuführen, zu dem auch andere Vereine eingeladen sind. Allzu viele könnten es nicht sein, da ja in 4'er-Teams gespielt wird. Das könnte evtl. die Vorteile des Spiels in kleinen Gruppen und die Herausforderung des Spiels gegen unbekannte Gegner kombinieren. Und dann noch nach dem Schweizer System, hachja, das wäre doch was. Jetzt müsste sich nur noch ein Termin finden...


    Das wäre auch für mich die ideale Vorstellung. Das geht allerdings auch mit nur einem Freundschaftsspielgegner. Zwei Minifußballfelder nehmen nicht so viel Platz weg, und dann zwei Teams je Mannschaft a 4-5 Spieler bilden. Im Bereich der unteren Jugenden von BuLi-Vereinen findet man diese Form der Freundschafts- aber auch Pflichtspiele mittlerweile sehr häufig an.


    Oder wenn du eventuell 5-6 4er Teams hast, bauste noch nen Dribbelparcour oder ähnliches für Zusatzpunkte neben auf. Dann haste quasi eine komplette Trainingseinheit am Samstag, die alle Vorzüge des Spiels gegen unbekannte Gegner mit einschließt. Hach wäre so was schön :love: . Müsste man eigentlich mal machen.

    Hallo,

    - Bedingungen aufstellen (z.B. Tore dürfen nur mit links geschossen werden. Und wenn wir verlieren? Sind die Kinder dann vermutlich sauer auf mich, wäre ich als Kind auch)
    - Passpiel einfordern, Dribblings verbieten (zu viel Fremdsteuern, hemmt die Spielfreude)
    - Raubolzen verbieten, flachen Spielaufbau verlangen (wahrscheinlich auch grenzwertig)
    - Stürmer hinten spielen lassen, Verteidiger vorne (schwierig, da wir noch ohne feste Positionen spielen)

    Diese deiner Überlegungen finde ich für eine Bambinitruppe (koorigier mich wenn ich mich irre) schlichtweg unangemessen. Sollte es wirklich zu einseitig werden, solltest du meiner Meinung nach einfach auf einen Spieler mehr beim Gegner, oder weniger bei dir setzen.


    Ansonsten versuchs doch mal das Umfeld aufzulockern, so dass das Ergebnis unwichtiger wird.
    Teams mischen finde ich immer sehr gut, nur gibts da wenige Trainer die soetwas mitmachen glaube ich.
    Oder ein 7m schießen nach Abpfiff, gehört bei uns mittlerweile zum Standard, wo du dann bewusst einen eher schwächeren Torwart aufstellst. Ich habe die Erfahrung gemacht, das viele Kids das Ergebnis ob eines verwandelten Elfmeters schon völlig vergessen haben.
    Oder gemeinsame Verabschiedung der Teams bei den Eltern (also ne schöne Kette die gemischt ist, Team A, B, A usw...) tröstet auch oft über eine Niederlage hinweg, weil dann allen applaudiert wird.


    Ich finde solche Aktionen auch tendenziell schöner, als irgendwelche Regularien um meine Kids in ihrem Spiel zu reglementieren. Eigentlich sollen sie frei spielen aber ab 5-0 dann nicht mehr? Finde ich bissl komisch. Ich nehm dann einfach Spieler runter wenn die Überlegenheit zu augenscheinlich wird, aber von Sonderregeln halte ich nicht so viel.

    Interessant finde ich an diesem Thread, dass alle etwas anderes unter "normalem Hallenfußball" verstehen: Futsalball, Filzkugel, Standardball, mit/ohne Bande, mit/ohne Rundumbande, mit/ohne Mittellinienregel, eingeschränkte Mittellinienregel, mit/ohne Rückpassregel, 4+1, 5+1, 5m-Tore, 3m-Tore usw.... Diese Parameter finden sich in unterschiedlichen Konstellationen im Regelwerk der Kreise wieder. Und das kann dann durchaus zu einem ganz anderen Spiel führen.


    Hier finde ich auch interessant, wie sich manche Konstellationen einfach logisch ergeben.


    Spiele ich bis D-Jugend mit Filzball, brauche ich auch die Bande. Weil sonst ist der Ball bei 10 Minuten Spielzeit gefühlte 300 mal im aus. Spiele ich mit einem Futsalball, geht es für mich auch ohne Bande recht gut, nur würde ich da eher zu "großen" Toren anstatt der Handballvariante tendieren, weil beim Futsallball die Schüsse tendenziell nicht so torgefährlich sind.


    Habe ich nun die Kombination Filzkugel und Bande, bewegt sich der Ball sehr schnell und tw unkontrolliert übers Feld, was für mich die Gefahr schneller unkontrollierter Aktionen, und damit die Verletzungsgefahr erhöht. Verletzungsgefahr ist wie gesagt das größte Problem bei Kinderturnieren, die die kleinen auch immer so blöd fallen, dass der Schmerz maximiert wird. Also nach meiner Argumentation ist so ein Futsallball auch eher verletzungsverhindernd.


    Zu taktischen Kniffen oder Aufstellungen mache ich mir bei einer F-Jugend eigentlich keine Gedanken. Die Kids sollen bei so einem Turnier einfach möglichst viel Spaß haben.

    Hallo, also wenn ich an Antizipation und Fußball denke, würde wohl diese Definition am ehesten meinen Vorstellungen entsprechen.

    Die zweite Sorte Antizipation ist die "Vorhersage", wie sich eine Situation entwickeln wird. Es gibt ja das Bonmot "gehe nicht dahin, wo der Ball ist, sondern dahin, wo der Ball sein wird." Das geschieht oft unbewusst. Das ist der Punkt der Spielintelligenz, den Andre aufführt. Das Weinsche Training liefert Übungen dafür, wo es nicht stumpf auf die techn. Ausführung einer Aktion ankommt, sondern wo gleichzeitig spielnah immer wieder Entscheidungen zu treffen sind. Aus meiner Sicht ist das auch klar ein Punkt, der mit Spielerfahrung zu tun hat.

    Und wie hier schön beschrieben, würde ich Automatismen und einen reichhaltigen Erfahrungsschatz an Spielsituationen als Vorraussetzung betrachten.

    Auf Horst Wein wurde ja nun schon vermehrt hingewiesen, und ich finde die Verbindung gut und richtig. Weil Antizipation hat definitiv etwas mit Spielintelligenz zu tun. Ein Spieler der schon im Ansatz die Intention des Gegners erkennt, der schnell verarbeitet welches Lösung in Situation X am angemessensten ist und der erkennen kann, wie Situation Y zwei Sekunden später ausschaut, der ist für mich ein intelligenter Spieler.


    Auf die Frage der gezielten Trainierbarkeit würde ich eher negativ antworten. Antizipationsvermögen und Spielintelligenz entwickeln sich, wenn ich grundlegende Situationen (z.B. 2-1 Überzahl) immer wieder in den unterschiedlichsten Variationen trainiere, und die Spieler sich einen reichhaltigen Erfahrungsschatz aneignen können. Das gelingt mit den Übungen von Horst Wein, so meine ich, eigentlich recht gut. Auf Grundlage dieser Erfahrungen lernen sie dann Situationen zuerst richtig einzuschätzen und in einem weiteren Schritt richtig zu antizipieren.


    PS: Eine Übung fällt mir jetzt doch noch für eine F aufwärts ein. Eine Linie von 10 Metern, Spieler C dahinter, Spieler B davor und Spieler A mit Ball 10 Meter entfernt. A soll nun zu C im Rücken von B passen. C soll sich hinter der Linie freilaufen und B soll den Pass vor der Linie abfangen. B darf sich dabei nicht umschauen, sondern soll auf Blickrichtung, Fußstellung etc von A achten und so dessen Absicht antizipieren.

    Hallo,

    Mich "stört" an Freundschaftsspielen das 7:7 und das generelle Gewinndenken des Umfelds, das den Kindern (und mir) die Leichtigkeit nimmt.
    Ein internes 4:4 oder 3:3 bringt da für die fussballerische Entwicklung IMHO viel mehr.
    Allerdings habe ich festgestellt, das die Freundschaftsspiel den Kindern in Sachen Körperlichkeit, Robustheit und mentaler Stärke (wie stelle ich mich auf einen unbekannten Gegner ein) sehr gut tut. Die Kinder werden durch die "Praxis", die sie in den Freundschaftsspielen erleben, in den "Pflichtspielen" mutiger und selbstbewusster.


    Wie seht ihr das?

    Ich finde das ist eine interessante Unterteilung.


    Ich würde hier unterteilen in "Spiel-Fähigkeit" (also die Fähigkeit in einem Spiel erfolgreich bestehen zu können) und in die "Fähigkeit zu Spielen" (hier eher die Grundlegenden Fertigkeiten um überhaupt ein Spiel spielen zu können, ob erfolgreich oder nicht). *Freie Definition einfach von mir mal so erfunden* 8)


    Ich habe zZ in der F2 ziemlich viele Neuanmeldungen, so dass ich die Beobachtung bestätigen kann, dass diese Kids mit jedem Freundschaftsspiel besser werden. Nur was bedeutet besser für mich? Für die Spiel-Fähigkeit sehe ich das durchaus so wie Schimanski, Robustheit, Einsatz und mentale Stärke werden für mich hier entwickelt. Ebenso sich auf unvorhergesehene und unbekannte Spieler und Situationen besser einstellen zu können.


    Nur für die technische Entwicklung, also die Fähigkeit zu spielen, ist für mich das Training deutlich besser geeignet.


    Wenn ich nun überlegen müsste, was mir wichtiger wäre, so würde ich das Training bevorzugen. In einem 3v3 Turnier, unterbrochen von Übungen im Technikbereich nehmen die Kinder imO deutlich mehr mit als in einem Freundschaftsspiel. Die Entwicklung in den Spielen geht für mich wie gesagt gerade am Anfang sehr schnell, weil die Situation für Neuanfänger sehr ungewohnt ist. Aber ich sehe das so, dass ein Seniorenspieler wenn er mit der G-Jugend angefangen hat, über 14 Saisons Spielbetrieb verfügt, und daher hier ausreichend Erfahrung sammeln konnte. Ich würde eigentlich daher immer eher zur Trainingseinheit als zum Freundschaftsspiel tendieren.


    Und um noch was zur Eingangsfrage zu sagen: Wir trainieren mit der F2 2x wöchentlich + Spiel am Samstag. Ist eigentlich auch in jedem verein bei uns in der Staffel so.

    Wenn ich aber noch einen Versuch unternehmen darf, zu erklären, was ich mit den anderen Fehlern meine: es gibt Gegentore, da meint der überraschte Zuschauer z.B. gesehen zu haben, dass die Abwehr gepennt hat, der Treffer geht eindeutig auf ihre Kappe. Guckt man sich das aber später mal genauer an, dann stellt man wieder z.B. fest, dass die Abwehr auf verlorenem Posten stand, weil sich alle Stürmer vorne links geballt haben, eine riesige Lücke im Mittelfeld gelassen haben, leichtfertig und eigensinnig den Ball verloren und die Abwehr dann alleine gegen vier Angreifer ließen. Das klingt jetzt hier wie eine ganz eindeutige Situation, die man erkennen müsste, sie sind es aber nicht immer..


    Besonders im Gedächtnis bleiben dabei natürlich immer Gegentore. Sie sind oft genug nicht repräsentativ, aber haben eine inhärent stärkere Haftkraft, behaupte mir da keiner das Gegenteil. Da habe ich schon oft genug erlebt, dass ich über die Gründe für ein Gegentor durchaus anderer Meinung war als Zuschauer.

    Ja, das hatte ich schon in etwa so verstanden. Ich wollte auch nur anmerken, dass es wenig Zusatzinformationen für mein Training bieten würde. Weil ich nicht glaube, das G/F/E Jugendliche die Situation korrekt erinnern würden, wenn sie für Erwachsene nichteinmal so klar ist, dass sie sofort gesehen wird. Ich müsste Ihnen also die Videos zeigen, und auch dann würde ich bezweifeln, dass sie die Situationen umsetzen könnten.


    Wie gesagt, Videos sind nice to have, nur über einen Zusatznutzen würde ich doch große Zweifel anmelden. Ich würde aber nicht soweit gehen und behaupten, ein Trainer der soetwas für sich und seine Analyse nutzt, handelt prinzipiell nicht kindgerecht.

    Hmm.. sind es aber nicht in diesem Alter meistens individuelle Fehler und weniger Fehler der Mannschaft als Gesamtheit? Oder du meinst hier weniger eine spezifische Situation in einem speziellen Spiel als eine allgemeine Situation wie z.B. "Ball
    wurde hinten am Flügel erobert"?

    Eher noch einfacher, also erstmal schauen wurde der Ball überhaupt erobert, wie ist das individuelle Zweikampfverhalten. Oder was passiert mit dem Ball nach der Eroberung. Aber auch diese Infos erstmal für mich persönlich, und dann die Ergebnisse mit den Trainingsinhalten abgleichen. Eine Analyse mit der Mannschaft würde nicht stattfinden. Hier wohlgemerkt F-Jugend, in einer E kann man da sicher auf aufbauende Aspekte schauen.


    Oder wie gesagt sind einfache Überzahlsituationen für mich z.B. ein "taktischer Ausbildungsinhalt". Die Frage die ich mir dann nach dem Spiel stellen würde, wäre für mich verhält sich mein Team in der Summe der Spielaktionen mehr richtig als falsch. Das wäre aber ein sehr subjektiver Eindruck, auch wenn man auf einem Video sicherlich schön die Aktionen gänzlich gegeneinander aufrechnen könnte. Mir würde aber der subjektive Eindruck reichen, ob sie überhaupt etwas in diesem speziellen Fall richtig machen oder ob sie mehr richtig als falsch machen.


    Die Trennung individuelle Fehler vs Fehler der Mannschaft ist halt manchmal nicht so klar. Beim 2-1 macht da idR einer einen individuellen Fehler, da hier aber mindestens zwei Spieler von uns beteiligt sind, kann man halt je wie man den Begriff versteht, von der einfachsten Form der Gruppentaktik ausgehen oder dies bei der Individualtaktik verorten.


    Tirus
    sei mir nicht böse aber wenn du wirklich glaubst das du Filme von G-Bambinis Aufnimmst und dann mit einer Taktiktafel deren Fehler gemeinsam analysierst, und das meinte ich mit meiner Aussage dann ist das krank

    Fehler analysiern, im Training korrigieren, einzelne Spieler korrigieren, vermutlich auch taktische Anweisungen




    E Jugend!!!

    fussiball, in dem von mir zuerst zitierten Absatz sprachst du natürlich von einer G-Jugend. Da du aber auch über E-Jugend sprichst, wollte ich nur aufzeigen, dass wenn man tatsächlich mit Videoaufzeichnungen arbeiten würde sich das nicht notwendigerweise um nicht-kindgemäßes Training handelt. Auch hier kann ich mich auf kindgemäße Ausbildungsinhalte konzentrieren und eine Positionsfixierung, wie von dir unterstellt, hat meiner Meinung nach gar nichts damit zu tun.


    Ich denke keiner redet hier von einer 1,5-stündigen Taktikbesprechung mit Videoaufzeichnungen und Beamer mit der Mannschaft. Aber für eine Aufarbeitung des Spiels für sich selbst als Unterstützungsmaßnahme für die eigenen beobachtungen könnte ich mir das prinzipiell schon vorstellen.

    Allerdings muss ich auch sagen, dass die Truppe, die ich jetzt habe, tatsächlich leider eher schwächer ist und gerade der Transfer der Trainingsinhalte in das Spiel den meisten meiner Spieler offenbar deutliche Probleme bereitet. Das hat aber nichts mit irgendwelchen Videoaufzeichnungen zu tun..


    ...


    Das dürfte auch so sein. Nach einem Katastrophenspiel wie unserem letzten ist es aber auch ganz nett, im Film auch die guten Szenen noch mal ansehen zu können. In der E gibt es aber durchaus auch schon für das Spiel wichtige Situationen, die sehr schnell ablaufen, und in denen der Ball so weit fliegt, dass du die Entstehung der Situation nicht wahrnehmen kannst. Z.B. schnelle Konter nach einem Befreiungsschlag.

    Gerade wenn man eine leistungsschwächere Gruppe hat, wobei es für mich in der F/E Jugend nur ganz wenige wirklich leistungstarke gibt, also wirklich Mannschaften die wenige Fehler begehen, liegen die Probleme oft deutlich zu Tage. Fehler finden ist oft nicht schwer. Ich denke wir Trainer sehen auch oft das negative im Überfluss (daher finde ichs toll das du gerade etwas von guten Szenen schreibst, die gehen für mich nämlich eher unter). Wirklich schwierig ist es diese Fehler einzuordnen und nach Wichtigkeit zu sortieren, und diese dann im Training auch entsprechend zu bearbeiten. Hierzu, so ist meine grundlegende Meinung, bedarf es keines Videomitschnitts, dass sollte im Vermögen der Trainer liegen so etwas auch während des Spiels zu erkennen. Wobei ich in den unteren Jahrgängen bis einschließlich D-Jugend sowieso nicht viel davon halt, Trainingsinhalte auf Fehleranalysen zu gründen.


    Die Frage die ich mir halt bei Videoaufzeichnungen stelle ist folgende,
    wenn ich als Trainer manche Situationen nicht in "Echtzeit" bewerten
    und analysieren kann, ist das dann etwas, das ich von den Kids erwarten
    kann?


    Und nun kommen wir doch noch mal zur Taktik, denn, wie du, Tirus, ja auch schon hast feststellen können, auch bei Horst Wein wird Taktik trainiert. Kindgemäß zwar, aber sie kommt vor. Und E-Junioren können schon verstehen, dass es sehr riskant ist, wenn man ein oder sogar zwei Gegenspieler zwischen sich und dem eigenen Tor aus den Augen lässt. Wenn man ihnen das erklärt bzw. sie im Training an diese Erkenntnis heran führt, ist das noch lange keine taktische Fessel.

    Bin ich vollkommen bei dir und von taktischen Fesseln habe ich denke ich auch nichts gesagt. Nur auch diese taktischen Inhalte sind doch tw sehr einfach gehalten, so dass ich denke, das grobe Fehler einem Trainer aus dem normalen Spiel heraus auffallen sollten.



    Auch hier gilt : Die Frage die ich mir halt bei Videoaufzeichnungen stelle ist folgende,
    wenn ich als Trainer manche Situationen nicht in "Echtzeit" bewerten
    und analysieren kann, ist das dann etwas, das ich von den Kids erwarten
    kann?


    Wichtig ist für mich persönlich das grobe Verhalten. Macht meine Mannschaft in Situation X über das Spiel gesehen mehr richtig als falsch. Die Frage ist für mich auch, was ist ein Fehler? Falsches Verhalten ist für mich in den meisten Fällen kein Fehler, sondern einfach Teil eines Lernprozesses. Zum Fehler wird es erst, wenn ich sicher weis, dass die Spieler es eigentlich verstanden haben und eigentlich in der Lage sind, es umsetzen zu können.



    Ich denke wir sind da auch nicht weit auseinander. Meine Kritik sollte auch nur ein Hinweis darauf sein, dass man bei Videoaufzeichnungen vorsichtig sein sollte, die Situationen immer richtig einordnen muss, und sehr vorsichtig sein sollte seine Trainingsinhalte auf diese Fehleranalysen zu stützen. tobn ich denke meine Befürchtungen sind bei dir nicht der Fall, es war eher allgemein gehalten.


    genau das ist so ein Fall mit der G Jugend, wenn die mit Taktiktafel und Video arbeiten dann Analysieren sie auch die Kinder, da ist wieder der Typische Fall von Übertreibung, denn wenn die Analysieren und dadurch verbesserungen erreichen möchten geht das nur mit festen Spielerpositionen erst dann macht das ganze Sinn, da würde man auch eine gute Mannschaft haben, allerdings der Preis wären langfristig Spieler die auf Dauer nur eine Position spielen können ,der Supergau im Kifu

    Also diese Argumentation ist für mich nicht schlüssig. Wenn ich mich Taktiktafel und Video arbeiten WÜRDE, dann kann ich mich auch durchaus auf ausbildungsgemäße Trainingsinhalte beziehen. Einfache Überzahl oder Unterzahlsituationen fallen mir z.B. als taktisches Element in der F-Jugend und sicherlich auch E-Jugend ein. Diese Verhaltensweisen KÖNNTE ich mit Tafel und Video erklären, und sie wären für mich sowohl altersgerecht als auch vollkommen positionsunspezifisch. Ebenso könnte ich auch Unsauberkeiten in der Technikausführung beim Passspiel/Torschuss etc mit Videoaufzeichnungen bearbeiten, und das hat ja nun auch wenig mit Positionsidioten zu tun.

    Also ich kann fussiball da teilweise schon verstehen.


    In meiner F-Jugend habe ich langfristige Trainingsziele die in Blöcken abgearbeitet werden. Ich richte mein Training daher nach meinen Zielen aus, nicht nach den Fehlern die im Spiel passieren. Mir sind die einzelnen Fehler die ich als Trainer am Rande nicht wahrnehme also ziemlich wurscht. Wenn ich sie nicht bemerke, waren sie eventuell auch nicht so bedeutend. Ich hoffe halt die gröbsten Probleme auch selbst erkennen zu können.


    Auf der anderen Seite sind solche Viedeoaufzeichnungen schon toll. Habe von einem Elternteil auch mal ein paar solcher Aufnahmen bekommen wo man dann einzelne Sachen sehr schön nochmals sehen konnte, durchaus auch solche, die ich im Spiel so oder überhaupt nicht wahrgenommen hatte. Man kann da sehr gut aufbröseln was Spieler X in der Situation Y falsch oder richtig macht. Als Zusatzinfo finde ich das extrem spannend, nur für die Trainingsarbeit nutzt es mir persönlich nichts. Weil die gröbsten Probleme die Spieler haben, und die ich daher zuerst individuell mit ihnen angehe, sehe ich durch die Fülle an Aktionen im Training und im Spiel.


    Als effektives Intrument sehe ich Videoaufzeichnungen eigentlich erst bei gruppentaktischen Verhaltensweisen oder wenn es darum geht die letzten prozent an Leistung noch herauszukitzeln. Aber wenn es jemand so hilft, oder man es einfach für sich als Zusatzinfo nutzt und da keine "Mannschaftssitzungen mit Viedeoanalyse" (Überspitzung) abhält habe ich da auch kein Problem. Die Gefahr sehe ich daher auch darin, dass man sich eventuell in Fehler verrent, die eigentlich für die Gesamtheit des Spiels gar nicht so bedeutend sind.

    Außerdem kann ich auch fundiert sagen, was gut war und auf konkrete Beispiele verweisen, an die sich die Kids ja, wie gesagt, dann auch erinnern können.

    tobn gerade da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Bei unter D-Jugend finde ich das Erinnerungs- und Abstraktionsvermögen bei vielen Kindern derart gering ausgeprägt, dass es für sie oftmals keinerlei Nutzen hat, wenn die Fehler nicht direkt nach der Aktion angesprochen werden. Bei der F-Jugend ist tw in der Halbzeit schon die ein oder andere Spielsituation zuweit weg =) . Und auch in der E-Jugend finde ich trifft dies oftmals noch zu.

    Ich finde das ein ganz interessantes Thema. Ich hatte bis zu dieser Saison nur D-Jugend aufwärts trainiert, und so war die Trainingsgestaltung für eine F2 ziemliches Neuland für mich.


    Ich habe mich also versucht schlau zu machen, und habe eine ganze Reihe von solchen Phantasiespielen gefunden. Nur war es mir anfangs schlichtweg zu peinlich und zu blöd. Da war ich zu sehr Trainer um den Kleinen da etwas von Kobolden und Elfen zu erzählen. Ich habe also versucht die Übungen ohne die Phantasieerklärung abuzuhalten, was dann mitunter zu Problemen im Verständnis, Ablauf und in der Geduld der Spieler und Trainer führte. Nun zum Glück habe ich meine anfängliche Scheu abgelegt und habe deutlich weniger Stress und dafür mehr Spaß im Training.


    Ich sehe aber nicht das große Problem ähnliche Geschichten zu benutzen. Ganz im Gegenteil kann man hier oft auf Vorwissen aufbauen. Also auch ruhig mal ähnliche Geschichten zu unterschiedlichen Trainingseinheiten benutzen, wenn sich diese logisch verbinden lassen.


    Wir haben z.B. vor kurzem folgende Spielform gehabt. 4v4 auf 4 Tore. Hinter den Toren musste sich in einer Endzone ein Spieler immer so anbieten, dass er einen Pass sauber annehmen konnte. Dann gabs ein Tor und Aufgabentausch mit dem Passspieler. Die Erklärung war simpel. Da ist das Gefängnis mit dem Gefangenen dem ihr den Schlüssel durch ein Loch in der Mauer zustecken müsst. Alles war klar und lief reibungslos.
    Ich meine nun, das es unter anderem so gut und reibungslos lief, weil wir sehr oft Spiele machen, wo Kinder mit dem Ball als Schlüssel befreit werden müssen. Sie haben also ein Grundprinzip bereits verinnerlicht, was dann nur noch auf die neue Spielsituation/Trainingsform angewandt werden muss.


    Mittlerweile versuche ich mir für jede Übung eine kurze Geschichte zurecht zu legen. Zum Glück bin ich noch nicht an dem Punkt angekommen, wo mir die Ideen ausgehen.


    Ansonsten finde ich die Idee mit dem Thema welches sich durch eine ganze Trainingsform zieht richtig gut und ich werde mal schauen ob mir da für die nächste Woche gerade in der Halle etwas einfällt.

    Hallo,


    ich nutze die Halle im Winter gerne zum Training, nur Turniere finde ich in der Regel nicht so prickelnd.


    Wir werden wohl die komplette "Winterpause" hindurch zumindest einmal in die Halle gehen mit der F-Jugend. Wir machen ein paar Technikübungen mit dem "normalen" Hallenball und danach ein recht langes Abschlussturnier mit einem Futsalball. Ich habe mal ein Training das Turnier mit Futsalball, und ein anderes mit normalen Ball spielen lassen. Ohne den Futsalball ist das ein einziges herumgetrete und gespringe. Leider ist mein Futsalball ein Seniorenmodell, was man mitunter an den recht schwachen Torschüssen wohl auch merkt, werde mir nun aber auch einen light Futsalball besorgen. Für eine F-Jugend ist der Ball meiner Meinung nach unersätzlich.


    So gerne ich die Halle auch im Training benutze, so große Probleme habe ich doch in der Regel mit Hallenturnieren (gerade bei Turnieren mit Bande).


    Also so ein Hallenturnier gerade mit Bande ist schon was feines, und ich spiele sowas gerne auch selbst aktiv. Nur als Trainer habe ich dafür mittlerweile keinen Nerv mehr. Das Problem ist einfach, dass du meistens bei solchen Turnieren sehr wenige gute Schiedsrichter hast. Ab E-Jugend aufwärts kriege ich da bei vielen Aktionen an der Bande aus Angst um die Spieler beinahe einen Herzinfakt. Mit welcher Aggressivität dort tw attackiert wird, und mit welchem Selbstverständnis manche Attacken da weitergelaufen lassen werden gefällt mir einfach nicht. Ebenso wird oftmals das unsägliche Gegrätsche in der Halle nicht geahndet.


    Ich hatte die Hoffnung dass im F-Jugend Bereich das eventuell anders läuft. Leider nicht, nur nicht aus böswilliger Absicht sondern aus reinem Unvermögen. Da versucht ein Spieler eng an der Bande durchzugehen und der Gegner ist einfach zu langsam und lässt das Bein stehen. Ergebnis ist ein hoher Abflug Richtung Hallenwand.


    Meine Schlüsse für mich sind daher, im Hallentraining nehme ich nun die Seitenauslinien als Begrenzung (auch wenn diese tw leider nur 50cm von der Wand entfernt sind) und ich werde auch nur an Turnieren teilnehmen, bei denen ohne Bande gespielt wird.

    Gruppengespräche würde ich persönlich dann doch eher mit der ganzen Mannschaft machen. Ich habe von meiner D-Jugend immer erwartet, dass sie ein grundlegendes Verständnis von allen Positionen haben. Läuft etwas nicht so, und man spricht es an, können die anderen "Zuhörer" in meinen Augen nur davon profitieren. Auch für das Verhalten der Offensiven kann es ganz befruchtend sein, wenn sie mal mit den Sorgen und Nöten einer Kette konfrontiert werden ;)


    Bei Einzelkritik sehe ich das ähnlich wie die meisten hier, dass sollte man nach Möglichkeit unter vier Augen besprechen um den Eigenheiten der Spieler besser Rechnung tragen zu können und ein "Blosstellen" zu verhindern. Auch fand ich diese Gespräche immer deutlich produktiver, in der Gruppe sind sie dann oft entweder völlig eingeschüchtert oder stellen total auf stur um ihr Gesicht nicht zu verlieren.

    Zur Alterseinteilung, die Übungen ausm Heftchen sind allesamt für mindestens Altjahrgang F-Jugend.
    Im Buch von ihm gibts folgende Einteilung Stufe 1 - Spiele grundlegender Fertig- und Fähigkeiten (ab 7 Jahre), 2 - Spiele für Minifußball (ab 8 Jahre), 3 - Spiele für Fußball 5 und Fußball 7 ab 10 Jahre usw. Dem ganzen wird ua noch ein Sportkindergarten oder eine Ballschule vorgeschoben, also im Prinzip der Minikicker Bereich.

    Bzgl. der "Spielerbefragung" zur Förderung der Spielintelligenz bin ich auch unsicher. Ich verstehe Horst Wein so, dass er jeweils Handlungsalternativen anbieten will, aus denen das Kind sich das individuell passende auswählt. Zur Wahl wird es durch gezielte Fragen des Trainers ermuntert. Aus meiner Erfahrung ist das Reden über solche Alternativen mit 7- bis 8-jährigen sehr zäh. Die sind es nicht gewohnt, über den Fussball zu sprechen, die wollen kicken ;). Allerdings kann es schon hilfreich sein, den Kindern mit der Frage zumindest bewusst zu machen, dass es da verschieden Möglichkeiten gibt zum Ziel zu kommen - und dass manche erfolgversprechender sind als andere.

    Ja ist ne schwierige Sache. Ich habe es mal ausprobiert in 2 leistungsunterschiedlichen Gruppen im Training. In der schlechteren Gruppe hatte ich 4 hübsche Bilder auf unserer Asche nach meinen Fragen und eine sehr spärliche und wenig zielführende Teilnahme. In der starken Gruppe, haben sie sich zunächst nicht so richtig getraut glaube ich. Danach wurde es aber besser und man konnte mittels Fragen wunderbar das Problem umschreiben. Also meine Erfahrung ist, es klappt auch mit 7 Jährigen, also mit Sicherheit auch mit 8 Jährigen.

    Mir fehlt halt in dem Heft die Alterseinteilung, die er im Buch -wie du es sagst- vornimmt

    Du hast dich imho nicht verlesen. Ich meine da gibt es keine Einteilung. Daher war auch immer mein Rat gewesen, das Buch holen, weil nur dort wirklich erklärt wird, was womit bezweckt werden soll. Das Heft ist eine Beilage zu ner DVD meine ich. Da sind halt ausschließlich Übungsformen und -variationen aufgelistet. Ich habe die DVD nicht, würde mir aber vorstellen das in dieser eventuell mehr auf die Philosophie die dahinter steckt eingegangen wird. Ganz ehrlich das ist kein Mangel, und auch keine geschickte Ausweitung auf möglichst alle Altersklassen. Wer sich informiert, kann die Altersklassen herausfinden. Hoffe meine Altersangaben oben helfen die Verwirrung etwas zu schlichten.

    Im Gegenteil, die Wissenschaft belegt ja nun unumstößlich, dass ein Kind bis zu einem gewissen Alter -grundsätzlich- bestimmte Dinge nicht tun kann

    Das würde ich nicht so absolut sehen. Das kindliche Gehirn ist zu unglaublichen Leistungen in der Lage. Mit ensprechendem "Unterricht" können viele der vermeintlichen Rückstände ohne Probleme aufgearbeitet werden. Die Frage die man sich immer stellen muss, ist das wirklich nützlich, oder reicht das von allein Gelernte aus. Andre, du hast ja immer das schöne Beispiel mit den Geschwindigkeiten und dem Auto auf der Strasse. Was ist hier nun der wichtige Fakt? Können sie es nicht, weil das Gehirn noch nicht weit genug entwickelt ist, und daher mit einer solchen Aufgabe nicht klar kommt? Oder wäre es möglich, dass das Gehirn zwar prinzipiell in der Lage dazu wäre, nur die Erfahrungen fehlen, um schnelle, effiziente und sichere Urteile abgeben zu können. Ich tendiere im F-Jugend Alter bereits eher zur 2. Möglichkeit. Womit wir wieder den Bogen zur Frage spannen könnten, indem ich eine solche Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten stimuliere in dem ich eine anregende Spielumgebung schaffe, und wenn es nur simpler Minifußball ist. Auch da wird schon der Aufmerksamkeitsfokus durch die 2 Tore vom Zentrum auf die Peripherie verlagert.


    So und nun noch was Aktuelles was mich schon erstaunt hat.
    Ich war auf einer DFB-Kurzschulung für den Bereich Mini bis E-Jugend. Ich gehe mal davon aus, dass das was uns die Dozenten dort vermitteln aktueller DFB Wissenstand ist für eine F-Jugend ist. Dann kann man nur sagen, DFB und Horst Wein sind identisch. Der Hauptteil könnte 1 zu 1 aus dem Buch von Horst Wein stammen. Spielform, Übungform, Spielform ( bei Wein hätte Spiel, Korrekturspiel, Spiel gestanden denke ich) Altersempfehlung, F Altjahrgang. Ebenso sollen Spieler über Fragen auf Probleme aufmerksam gemacht werden, anstatt sie nur zu instruieren. Empfehlung, ebenfalls ab F-Altjahrgang möglich. Und Spielintelligenz soll durch freies Spielen gefördert werden (schließt Provokationsregeln mit ein).
    Was mir bei Wein immer fehlte war ein koordinativer Teil. Da setzt der DFB nun einfach Koordinationsübungen mit rein. Obwohl 50% der Kursteilnehmer diese nicht korrekt ausführen konnten sagte auch hier der Ausbilder, F Jugend Altjahrgang ;)


    Meine Schlussfolgerung, es gibt NULL Unterschiede zwischen der DFB Philosophie und der von Horts Wein, die sind mittlerweile identisch. Die DFB Adaption von Horst Wein gefällt mir persönlich sehr gut, und für mich war die Schulung nochmals eine Bestätigung, dass der Weg den ich mit den Kleinen eingeschlagen habe, nicht so verkehrt sein kann.


    mfg Tirus

    Die Kurzschulung ist da aber dann doch ein richtiges Argument für etwas sinnvolles aus meinem vorigen Post :)


    In dieser Kurschulung wird auch erklärt, wie man auf die Spieler zugeht, Training, Spiele usw.
    Daher ist es auch PFLICHT, in SH zumindest, als Haupttrainer (als Co meine ich nicht, weiss ich aber nicht 100% genau) diese Schulung, die JEDERZEIT im Verein durchgeführt werden kann, zu machen.

    Jo, hab ich direkt auch schon umgesetzt die Idee, die Newbies mal mit so etwas zu beglücken ;) . Pflicht ist es bei uns FLVW nicht.

    Man könnte doch auch in der Saison mal Tage einführen, bei denen interessierte Trainer eine Trainingseinheit mit Kindern oder Jugendliche durchführen können. An sich ein Tag für kommende Trainer ist eventuell eine Gute Idee. Es findet eine Art Trainerversammlung statt. Jeder Trainer erzählt ein wenig von seinen Aufgaben und anschließend geht es auf den Platz. Es wird eine Trainingseinheit von einem Haupttrainer gemacht und anschließend können die interessierten Übungen machen. Halt ein Schnuppertraining für Trainer.

    Naja dann kann man eigentlich auch direkt zur Kurzschulung. Das Problem was ich anspreche ist weniger die Rekrutierung. Die Jungtrainer sind da.

    Als Co-Trainer daneben stehen und zugucken bringt denke ich kaum einen Reiz für Interessierte. Es geht immer übers selber machen.

    Eben darum gehts mir, wie man das ganze für sie möglichst leerreich, interessant und ansprechend gestalten kann. Sehe nach euren Posts so zwei Hauptideen wie mans machen könnte. Entweder direkt im Verein schulen, und dann möglichst aktiv einbinden oder halt über DFB Kurzschulungen.

    Moin Meistermacher 2009,


    da stellt sich mir die Frage, was ist Leistungsfußball im Jugendbereich? Ich finde man sollte vorsichtig mit solchen Begriffen im Jugendfußball sein. Ich kenne eigentlich nur Mannschaften die von Leistungsfußball im Jugendbereich sprechen, die auch eine erste Jugendmannschaft in der entsprechend höchsten Spielklasse des jeweiligen Verbandes besitzen.
    Man kann, wenn man über 2 Mannschaften in einer Altersstufe verfügt, diese leistungsgemäß zusammenstellen, man kann leistungsorientiert trainieren, von Leistungsfußball sprechen kann man dann aber noch nicht.

    PS: ich weiß nicht in welcher Klasse dein Team spielt, weil C1 Meisterstaffel sagt mir jetzt erstmal nichts.


    In fast allen unteren Klassen gibt es für mich keinen Leistungsfußball. Viele die davon sprechen, reden in meinen Augen nur von der Leistung des Trainers, und oft ist es dieser selbst der da spricht.

    Und da hilft auch die gebetsmühlenartige Wiederholung solcher Sätze nichts:


    Fussball ist und bleibt ein Ergebnissport, ob man das nun möchte oder nicht :)


    Im Erwachsenenfußball sicher. Aber im Jugendfußball auch? Ist dem wirklich so?

    Warum melden höherklassige Mannschaften ihre älteren Jahrgänge z.B. eine Altersklasse höher an? Weil ihnen an der Ausbildung von Spielern für ihre Männermannschaften liegt, stärkere Konkurrenz um die Spieler wirklich zu fordern. Würde es ihnen um die Ergebnisse der Jugendteams gehen, müssten sie diese doch in ihrer aktuellen Altersklasse belassen, da dort ja dann bessere Platzierungen eingefahren werden könnten.

    Warum sehe ich Jugendleistungsfußballmannschaftstrainer (geiles langes Wort), die sich über von hinten lang raus geschlagene Bälle beschweren, bei einem Gegentor durch missglückten Spielaufbau von hinten aber ruhig bleiben und den Versuch loben? Es wird hier nicht ergebniseffektiver Fußball gespielt, sondern Ausbildungsunterstützender.
    Meiner Meinung nach ist es so. Betreibt ein Verein wirklich Leistungsfußball im Jugendbereich sind die Ergebnisse egal. Eine hohe Spielklasse wird angestrebt, aber nur um ein gewisses Forderungsniveau im Wettkampf zu haben. Die Ergebnisse in der Spielklasse stehen in der Regel hinter den Ausbildungszwecken zurück.

    Wie gesagt, ich weiß nicht in welcher Klasse ihr unterwegs sein, aber wenn von Leistungsfußball gesprochen wird, kann ich deine Aussagen bezüglich stark übergewichtiger Kinder z.B. nicht verstehen. Denn diese habe ich dann sicher nicht im Kader, bei vielen Mannschaften kommen diese nicht einmal in die C2, selbst wenn nur zwei Mannschaften vorhanden sind. Im Gegenteil habe ich in der Regel einen derart homogenen Kader, das zwischen den Spielern auf dem Platz und Spielern auf der Bank nur minimale Unterschiede bestehen. Die Frage nach „Starken“ und „Schwachen“ stellt sich hier dann auch nicht.


    Das Problem was ich sehe ist einfach, das viele Trainer denken sie wären mit dem Aufstieg von Kreisliga B zu A dann in den Dunstkreis des Leistungsfußballs gerückt, und könnten nun wie BuLi Trainer mit ihren semi-professionellen Schützlingen umgehen. Von all den Leistungstrainern in der Kreisliga C will ich hier gar nicht sprechen.


    Soviel dazu, wie ich Leistungsfußball im Jugendbereich verstehe.


    Ich formuliere jetzt mal etwas überspitzt wie ich deine Aussagen lese: Leistungsfußball ist es, wenn die Leistung im Vordergrund steht und man möglichst viele Spiele gewinnt, Meisterschaften holt und Aufstiege feiert. Breitensport dagegen ist so ne Art spaßiges Nachmittagsbetreungsangebot, um die Kinder davon abzuhalten vorm PC zu sitzen, oder Drogen zu nehmen (Wie gesagt, von mir bissl pauschalisiert)


    Du erwähnst ja nun öfter das Wort leistungsorientiert, was für mich aber immer noch etwas anderes als Leistungsfußball ist. Leistungsorientiert trainiert doch jeder Trainer. Ich kenne keinen Trainer, der seine Jungs nicht besser machen möchte. Die Spieler oder Mannschaft weiterentwickeln, die Leistung steigern, auch gewinnen wollen, alles keine schlechten Sachen, nur macht man das um sich SEINEN Wunsch von Siegen zu erfüllen, oder macht man es zum Wohle der Entwicklung der Kinder?


    Ich bin ein Trainer, der GERNE Leistungsorintiert trainiert. Das heisst, das ich möchte, das die besten auch spielen.

    Aber nicht NUR die Leistung im Spiel, sondern auch im Training.


    ...


    Leistung heisst für mich: Fähigkeiten insgesamt Fussball, Trainings Leistung, und das sich jemand anstrengt. Stimmt alles, spielt er auch in der C1.


    Also würdest du einen Spieler A, der sagen wir mal 30% besser ist als Spieler B, aber 20% schlechter im Training mitgemacht hat nach deiner Gewichtung spielen lassen?
    Aus meiner Gleichung fällt „Fähigkeit Fußball allgemein“ völlig raus. Hat Spieler A weniger und schlechter trainiert, kann er 200x besser sein als B, B wird am Samstag in der Startelf stehen. War zusammen mit den Kindern vor der letzten Saison so ausgemacht, ist von mir möglichst transparent durchgezogen worden, und von allen (meist :P ) vorbehaltlos akzeptiert worden. Hier habe ich klar nach Leistung aufgestellt, aber nach Trainingsleistung.


    Zitat

    Und mal hand aufs Herz: würdest du lieber eine Mannschaft trainieren, die motiviert, ehrgeizig, und zielstrebig immer alles gibt und sich durch dein Training enorm verbessern, oben mitspielen wenn nicht sogar 1. sind,
    oder
    lieber eine Mannschaft, die vllt 20 mann gross ist,zum training kommen ganze 6 leute, der rest hat *kein bock* , sitzen vorm pc, nehmen drogen ach und was weiss ich, und zeigen im training die *leck mich doch* einstellung?


    Tut mir leid aber da ist mir wieder zu viel miteinander zusammengeworfen. Auch Mannschaften die unten mitspielen, wenn nicht sogar letzter sind, können motiviert, ehrgeizig und zielstrebig und immer alles gebend sein (wenn nicht sogar mehr als eine Mannschaft die sowieso jeden Gegner 10-0 weghaut) und sich durch mein Training enorm verbessern. Die Stimmung auf Platz 1hoch zu halten ist nicht schwer. Auf Platz 18 trennt sich da die Spreu vom Weizen. Das hat einzig etwas mit dem Trainer zu tun, seiner Art, seinen Trainingsmethoden und seiner Teamführung. Das gilt für dein positives Beispiel eben so wie für dein Negatives. So etwas an der Anzahl der Siege oder dem Tabellenplatz festzumachen greift zu kurz.


    Zitat

    Ich denke, ich habe das sehr hart ausgedrückt. Aber wenn ich nicht ehrgeizig und weiterentwicklungsdenkend wäre, würde ich den Job als Trainer nicht machen.


    Ehrgeizig und auf Weiterentwicklung bedacht bin auch ich, und sicher auch Andre und andere. Unser Ehrgeiz ist aber nicht auf Siege ausgerichtet, sondern auf die Ausbildung der Kinder. Damit sie sich später vielleicht den Traum vom Profi erfüllen oder als Erwachsene möglichst hoch spielen können, oder schon als Kinder in den (wirklichen) Leistungsfußball wechseln oder einfach 20 Jahre Kreisliga C spielen und danach selbst Fußballtrainer werden, weil sie sich Dank ihrer lebenslangen Begeisterung für den Sport und die Erinnerung an ihren früheren ach so spaßigen Trainer und die schöne Jugendzeit dem Fußball so verbunden fühlen. Wie sie in der C-Jugend gegen Gegner XYZ gespielt haben ist doch ab der B-Jugend vergessen.

    Wenn man so sehr auf Leistung (und eventuell auf Anerkennung der eigenen Trainerleistung) aus ist, sollte man sich vielleicht doch eher für den Seniorenbereich entscheiden. Vorstände interessieren idR sowieso nur die 1. Herren, ob Kreisklasse C oder Verbandsliga ist da egal. Und als Jugendtrainer bist du eh immer der angeschmierte. Weil der B-Jugend-Trainer paar Jahre später wegen deiner guten Gruindlagenausbildung mit den Jungs aufsteigt, oder aber dir deine schwer ausgebildeten Talente zu höherklassigen Vereinen abwandern. ;)


    Ich denke auch, dass ich mich teilweise sehr hart ausgedrückt habe. Das ist jetzt auch nicht primär gegen deine Person gerichtet. Ich fand nur in vielen deiner Aussagen Probleme wieder auf welche ich im Jugendfußball gestoßen bin, und die leider Gottes nicht weniger werden, wenn man sich in den Kinderfußball flüchtet.

    mfg Tirus

    Oder aber, was noch weniger Aufwand bedeutet, statt beide Seitenlinien einzurücken, stelle ich die Jugendtore leicht zu einer Seite versetzt auf. Dann kann ich die eine gestreute Seitenlinie benutzen und muss auf der anderen Seite oft nur noch von Ecke 16er zu Ecke anderer 16er mit Hütchen eine Linie bilden.

    Komm mir bitte nicht mit Web nachlesen. Das beleidigt mein Bildunsgrad!

    War nicht auf dich bezogen. Ich meinte jeden den es interessiert, kann sich schlau machen und dann für sich entscheiden ob hier das Problem liegt oder nicht. Weil ich hier sicherlich nicht gegen Windmühlen kämpfe, denn nach meiner Ansicht, hast du die Intention des Artikels oder auch die Ergebnisse der Studien nicht verstanden.


    Für alle die zu faul zum googeln sind. Hier mal ein kleiner Auszug aus "Cognitive Psychology" von Eysenck und Keane.


    "Focused attention (or selective attention) is studied by presenting people with two or more stimulus inputs at the same time, and instructing them to respond only to one." Schon komisch, dass sich Video, und die psychologische Ursprungsstudie auf den "Selective Attention Test" berufen. Von divided attention (oder geteilter Aufmerksamkeit" ist dort nicht die Sprache. Divided attetion wird dem gegenüber gestellt als, "is studied by presenting at least two stimulus inputs at the same time, but with instructions that participants must attend to and respond to all stimulus inputs."
    Sry aber deutlicher kann es nicht gesagt werden. Mehr werde ich dazu auch nicht sagen, da es im Endeffekt nur eine akademische Diskussion ist, wichtig sind die Ergebnisse der Studie bezüglich der negativen Auswirkungen die Instruktionen auf den Lernerfolg, bzw auf die Spielintelligenz/Kreativität haben können.


    Daher auch meine Frage für die jenigen die Life Kinetik kennen, was haltet ihr davon? Ist es im Breitensport überhaupt umsetzbar? Und wie wichtig ist es wirklich um kreativ sein zu können?

    ich halte Life Kinetik für ein gut verpacktes Thema, es ist aber nichts Neues. Das Jonglieren mit den Händen ist Life Kinetik, mit einer Hand ein Haus und mit der anderen Hand gleichzeitig einen Kreis malen, mit zwei Bällen gleichzeitig dribbeln und viele andere Bewegungsformen, alles ist Life Kinetik.

    Uwe,


    das hat ein Ausbilder bei einem DFB Lehrgang fast eins zu eins so gesagt 8) .
    Als Beispielübung hatten wird freies Dribbling. Bei 1 Ball mit Sohle stoppen, bei 2 mit Knie, bei 3 draufsetzen. Dann wurden nach und nach mehr Kommandos hinzugefügt. Sprich 1=blau=Bochum stoppen mit Sohle, 2=rot=Dortmund stoppen mit Knie.


    Hier Übungen für Schnelligkeit (Beine und Kopf!) habe ich versucht, Variationen für eine Übung zu bilden, die mir von einem Trainer mal im Zuge von Life Kinetik erklärt wurde.


    Für meine tägliche Traingspraxis habe ich den Schluss gezogen, nun anstatt Kommandos, vermehrt visuelle Signale zu nutzen (statt "Los" rufen, klatschen, pfeifen z.B. Arm heben, statt 1 oder 2 rufen gelbes oder rotes leibchen hochhalten). Weil für mich ist die Kopplung von visuellem Reiz und motorischer Reaktion für den Fußballgebrauch näherliegend und praxisnäher (es sei denn man möchte seine Kinder für ein Joystick Verhalten auf auditive Reize konditionieren :thumbup: ).


    Life Kinetik hat für mich den Vorteil, das wissenschaftlich klar erklärt werden kann, welche spezifischen Areale des Gehirns mit welchen anderen bei einer Übung verschaltet werden. Das ist bei den meisten, richtiggemachten Koordinationsübungen sowieso der Fall, nur hat sich niemand dafür interessiert was dabei im Gehirn abläuft, wenn die Ergebnisse stimmen wozu auch. Allgemein finde ich es gut, dass dieses Thema durch steigende Popularität von Life Kinetik nun vermehrt in den Vordergrund rückt. Für Breitensport ist es absolut umsetzbar, für Kinder- und Jugendfußball ist es für mich ein muss. Ob da dann auf der Übung Life Kinetik draufsteht oder nicht, ist für mich nicht so wichtig. Wichtig sind die Ergebnisse. Sich über Life Kinetik zu informieren, um eventuell gewisse Hintergrunde besser zu verstehen, kann dabei niemals schaden.


    mfg Tirus