Beiträge von Schimanski

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    Eine Ergänzung: Der Stützpunkttrainer hat mir bestätigt, dass die zwei, drei Spielern die noch gehen müssen, alle aus der ersten Jahrehälfte kommen werden.
    Derzeit sind 13 aus der ersten Jahrehälfte dabei (einer ist vorletzte Woche ausgeschieden, ich hatte es erwähnt), 8 aus der zweiten Jahrehälfte und bei einem weiß ich nicht, wann er geboren ist (ich gehe aber von der ersten Jahrehälfte aus, da er physisch kräftig ist). Die drei Torhüter sind alles aus der ersten Jahreshälfte. Wenn man die nicht mitrechnet und dann noch zwei, drei abzieht, die ausscheiden, dürfte das Gleichgewicht stimmen.


    Die Torhüterwahl kann ich übrigens nicht so richtig nachvollziehen. Alles gute Schnapper, aber am Ball sehr mittelprächtig. Einer von den dreien hat keine Ahnung wie er Bälle in neue Räume mitnimmt, kann nur mit einem Fuß passen und hat dabei noch eine gewisse Streuung. Für die Integration ins Aufbauspiel nicht brauchbar. Aber er wird von seinen Mitspielern trotzdem oft angespielt, weil sie es aus ihren Vereinen nicht anders kennen. Könnte noch "lustig" werden...

    holzi: Ja, genau so ist das. U12 MSV gegen U12 Stützpunkt, alle Jahrgang 2005.


    Aus beiden Mannschaften wird die Kreisauswahl gebildet, wobei das natürlich nur auf Kreise zutrifft, wo ein NLZ ansässig ist.
    Genau deswegen besteht die Mannschaft des MSV auch zu mindestens 50% aus Spielern, die eigentlich aus anderen Kreisen kommen und nur wegen des NLZ jetzt in unserem Kreis gemeldet sind.


    Und genau deswegen fand ich die Leistung des MSV auch nicht sooo beeindruckend. Eine eingespielte Mannschaft, die über die Kreisgrenzen hinaus einsammelt und sich wöchentlich auf höchstem Niveau mit anderen NLZs misst, sollte eigentlich ein bunt zusammen gewürfelte Breitensport-Truppe klarer distanzieren.


    In der Vorwoche spielten die 2004er auch gegeneinander. Das ging 3:1 für den MSV aus.

    Gestern war das Testspiel gegen die U12 des MSV. Das Spiel wurde 3:0 verloren, aber die Stützpunktjungs konnten gut mithalten. In Tempo, Technik und der Athletik war kaum ein Unterschied sichtbar. Die Tore resultierten dann auch eher aus "Geschenken", die gemacht wurden. Teilweise der fehlenden Abstimmung geschuldet, teilweise auch weil die Potentiale der Stützpunkt-Mannschaft nicht immer ideal verbunden waren. Zur Halbzeit wurde bis auf einen Spieler komplett durchgewechselt. Laut Stützpunkttrainer war in Halbzeit 1 die stärkere Mannschaft auf dem Feld. Die Unterschiede waren aber nicht dramatisch. Meine persönlich stärkste Stützpunkt-Mannschaft wäre dann auch eher eine Mischung aus beiden Teams.


    Formation war ein 2-4-2 gegen ein 3-4-1 (MSV), also in letzter Linie hatten die verteidigenden Mannschaften je einen Spieler Überzahl, so dass sich die Formationen weitestgehend neutralisierten. Beide Mannschaften verschoben extrem in Ballnähe, eigentlich typisch für Leistungsfussball. Alles wurde versucht spielerisch im Kurzpass zu lösen. Keine langen Bälle. Interessanterweise verzichteten beide Teams auch aufs Zustellen und Pressen/Anlaufen der ersten Aufbauspieler, sondern hielten dafür eher das Mittelfeld kompakt.


    Die ersten zehn Minuten waren sehr ausgewogen, wobei der Stützpunkt gefährlich über die Außen kam. Auf links sehr auffällig und zwingend, auf rechts eher "bemüht". Leider kam man aber nicht zum Tor durch, weil die Abstimmung im Sturm fehlte. Danach übernahm der MSV das Zepter, zirkulierte viel herum, ohne wirklich zwingend in die Box zu kommen. Das Spiel des Stützpunkt bestand aus schnellen, vertikalen Umschalten, dass aber immer wieder von der Überzahl des MSV erstickt wurde. Hier hätte ich persönlich mir in der einen oder anderen Situation mehr Geduld und Einbindung der nachrückenden Spieler gewünscht. Aber so gab man den Ballbesitz immer wieder schnell ab und bekam ihn auch nicht so leicht zurück, weil die Außen tiefer und absichernder agierten und die Stürmer im Anlaufen nicht den nötigen Druck aufbauen konnten. Das 0:1 war einem Fehler im Aufbauspiel geschuldet und schnellem Ausspielen des MSV in die sich bietenden Räume.


    In Halbzeit 2 war das Spiel vom Stützpunkt im Aufbau etwas unstrukturierter und wilder. Vorne hat es mit aber besser gefallen, weil man sich nicht über individuelle Durchschlagkraft, sondern auch über gruppentaktische Elemente durchzuspielen versuchte. Es gab sogar zwei, drei Chancen, die ein Stürmer der ersten Stützpunkt-Halbzeit vermutlich gemacht hätte. Zu den Gegentore kann ich nicht so viel sagen, weil ich zu weit weg stand. Es sah aber schon so aus, dass es eher Abstimmungs- und Zuordnungsprobleme waren. Der Stützpunkttrainer war mit der Leistung seines Teams dann auch zufrieden.


    Vom MSV war ich persönlich etwas enttäuscht. Das Coaching war IMHO übertrieben und vom Timing auch nicht immer optimal, wobei man die Fachkompetenz des Trainers schon raushörte. Mir was das aber zu viel Zwangsjacke und Eindämmen von Spielfreude, was man den Jungs auch teilweise ansah. Wirkliche Durchschlagkraft oder Lösungen im letzten Spielfelddrittel fehlten auch weitestgehend.


    Der Spieler, der von meiner Mannschaft zum MSV gewechselt ist, hat laut seinem Vater Fortschritte in Ballan- und mitnahme und Orientierung gemacht. Im Spiel war er auf der Sechs relativ unauffällig und dribbelte viel weniger als bei uns, sondern spielte absichernder und passspielfokussierter. Hier kann sich jeder seinen eigenen Reim draus machen. Trotzdem möchte ich auch etwas Positives zum MSV sagen. Der stärkste Spieler spielt seit der U9 dort, also mittlerweile im vierten Jahr. Aus dieser U9 sind übrigens noch zwei Spieler da.

    Wieso will keiner eine II-er Mannschaft trainieren?
    Weil das Wettspiel am Wochenende, die Siege, der Nervenkitzel und die Erfolge die "Bezahlung" für den Ehrenamtlichen sind. Sie befriedigen den - meist männlichen - Urinstinkt nach Wettkampf. Und das geht am erfolgreichsten in Ier-Teams und nicht mit "Resterampentruppen".
    Fussballtrainer ohne Wettspiel und Tabellen macht keiner freiwillig und unentgeltlich. Ansonsten würden vereinsunabhängige Fussballschulen nicht so viel Geld kosten.
    Umgekehrt ist das der Grund wieso Fussball bezahlbar und ein Volkssport ist. Nur durch Wettspiele und Tabellen finden sich so viele Ehrenamtler.
    Gute Ausbildung und Wettspiel beißen sich öfters. Ehrenamt ohne Wettspiel geht aber nicht. Ergo kostet gute Ausbildung immer (viel) Geld und ist für ein Volkssport praktisch unbezahlbar.

    Weiter geht`s...


    Ich muss die Zahl 17 korrigieren. Bis gestern waren noch 23 Spieler dabei, davon drei Torhüter und drei Nachzügler. Der Stützpunkttrainer hat am letzten Spieltag zu meinen Jungs gesagt, dass noch drei gehen müssen, also plant er wohl mit 17 Feldspielern und drei Torhütern. Einer der Nachnominierten musste gestern gehen, zwei weitere Spieler folgen wohl in den nächsten Wochen, ggf. auch welche aus den 17 die eigentlich für ein halbes Jahr "safe" waren. Nun gut. Ich finde das jetzt nicht ganz so fair den Kindern gegenüber, aber es ist halt eine Auswahlmannschaft. Muss man wohl so akzeptieren.


    Zum RAE: Hier kommt langsam ein Ungleichgewicht rein. Von den 23 waren 15 aus der ersten Jahreshälfte, acht aus der zweiten Jahrehälfte. Davon wiederum zwei von Juli und zwei von August. Das heisst, 83% sind in den ersten acht Monaten geboren. Eigentlich müssten es theoretisch 66% sein. Es bleiben vier Spielern aus Oktober/Novermber/Dezember, davon drei aus meiner Mannschaft. Ich hoffe, dass die dadurch "safe" sind. Garantieren kann das aber wohl keiner.


    Vor zwei Wochen war der Leistungstest, der wohl deutschlandweit einheitlich ist. Anhand der objektiven Werte möchte man wohl Vergleichbarkeit herstellen und die Entwicklung der Spieler dokumentieren. Es gab fünf Stationen, in denen immer die Zeit genommen wurde:


    1. Sprint über 10/20m
    2. Geschicklichkeitslauf um sechs Stangen
    3. Das gleiche mit Ball
    4. Passen gegen zwei gegenüberliegende Wände (abwechselnd drei auf die eine, drei auf die andere Wand, in der Mitte war ein Quadrat abgesteckt, in dem mindestens zwei Kontakte für die Ballverarbeitung vorgeschrieben war)
    5. Ballhochhalten im Lauf, rechts/links abwechselnd um sechs Hütchen in Achteranordnung herum


    Meine subjektiven Eindrücke: Das Leistungsniveau lag dicht beeinander. Beim Passen erreichte aber einer eine Topzeit, der optisch nicht sonderlich geschmeidig war, aber irgendwie Glück mit seinen Kontakten hatte.
    Der Stützpunkttrainer erzählte mir im Nachhinein, dass es beim Sprint schon starke Unterschiede gab (seine Aussage: Da kommt es auf die zweite Stelle hinter dem Komma an) und zwei meiner Spieler überragende Zeiten erreichten (beide aus der ersten Jahreshälfte ;) ).


    Interessant war das Dribbling, also Punkt 3. Einige machten das beidfüßig rechts/links Innenseite, einige nahmen vermehrt ihren starken Fuß und einige nahmen ausschließlich ihren starken Fuß, Innen-/Außenseite.


    Katastrophal war nur das Ballhochhalten. Da schafften es die wenigsten bis zum ersten Hütchen. Aber auch ich habe dafür keine Trainingszeit verschwendet. Deswegen nehme ich das bei meinen Jungs auf meine Kappe. Die Spieler aus den anderen Vereinen waren aber auch nicht besser.


    Letzte Woche gab es ein Testspiel gegen die gleichaltrige Niederrheinauswahl im Mädchenbereich. Das Spiel wurde 7:0 gewonnen. Alle Spieler bekamen in etwa gleiche Spielzeit (16 waren eingeladen). Formation war 2-4-2, wobei die zwei Sechser und die Stürmer sich unterschiedlich hoch staffelten. Coaching hat mir gut gefallen und deckt sich auch mit meiner Philosophie. Das Spiel war nett anzuschauen. Alle Jungs viel unterwegs und bemüht spielerische Lösungen zu finden. Teilweise war die Rückraumabsicherung etwas luftig, aber die Mädchen konnten das nicht bestrafen. Sie waren zwar vom Speed und von der Technik stark, aber in Sachen Wucht und Konsequenz klar unterlegen. Eine echte Herausforderung waren sie deswegen IMHO nicht. Diese Herausforderung kommt aber nächste Woche. Dann wird gegen die U12 des MSV Duisburg gespielt. Aus beiden Mannschaften wird dann ja die Kreisauswahl gebildet.


    Im Training wird weiter viel 1:1 und Finten trainiert. Teilweise aber auch Passen und Technikparcour ohne Gegnerdruck und Entscheidungsoptionen. Für meinen Geschmack etwas zu lang und monoton, aber die Jungs moppern noch nicht. Sie gehen gerne zum Stützpunkt.


    Im Training wird jetzt auch vermehrt auf dem großen Feld gespielt. Verbunden mit den Eindrücken des Testspiels kann man die Jungs nun einigermaßen allumfänglich einschätzen. Hier zeigt sich schon, dass Spieler die im 1:1 und im 4:4 glänzen konnten, nun Schwächen zeigen. Teilweise wird zu lange gedribbelt, wirre Entscheidungen getroffen (ich vermute mangels Übersicht), schlecht abgesichert und sich im Raum auch ungeschickt bewegt, so dass das die Bindung zum Spiel fehlt, das Sichtfeld ungünstig ist oder die Spieler schnell Gegnerdruck bekommt.


    Nicht ganz überraschend haben diese Spieler in ihren Vereinen auch nicht das volle Vertrauen des Trainers, da ihnen dort in der Anfangsformation - laut Aufstellung auf fussball.de - mehrfach Spieler vorgezogen wurden, die beim Stützpunkt früh rausgeflogen sind. Hier gibt es also anscheinend ein starkes Ungleichgewicht zwischen individueller Qualität und Wert für die Mannschaft. Hier dürfte interessant sein, wie der Stützpunkttrainer das in den nächsten Monaten bewertet. Ich habe schon den Eindruck, dass auch er gerne Spiele gewinnt und diese Spieler ihm dabei - Stand jetzt - nicht so viel helfen wie andere. Wenn es aber wirklich um Talentförderung geht, darf das eigentlich - wenn überhaupt - nur eine untergeordnete Rolle spielen.


    Schönen Gruß

    Umschalten und Kontern gehört natürlich dazu.


    Eigentlich geht es aber in der Übung darum, dass ein Pass leichter als ein Durchdribbeln ist. Wenn deine Spieler frontal anlaufen und das Passtor nicht zumachen, reicht ein einziger Innenseitstoß zum Torerfolg. Sie müssen also im Bogen anlaufen (Passtor in den Deckungsschatten nehmen) und den Angreifer zum Dribbeltor lenken. Wenn der Angreifer sich dann entscheidet durch das Dribbeltor zu gehen, können die Verteidiger aus der seitlichen Stellung sofort mitgehen und idealerweise Körper zwischen Ball und Gegner bekommen und den Ball ablaufen und erobern.


    Wenn du den Effekt des Bogenlaufes noch steigern willst, kann du die Spieler auch diagonal aus den Ecken starten lassen. Anspiel dann vom Verteidiger aus der Ecke wo das Dribbeltor ist. Damit zwingst du den Verteidiger sofort nach dem Anspiel zum Bogenlauf anzusetzen und das Passtor zu schließen.


    Gruß, Christoph


    P.S. Die Herkunft der Übung ist oben auch verlinkt. Dafür auf "Fupa schrieb" klicken.

    Ich bin noch auf der Suche nach ein, zwei Übungsformen, um die Spieler auch ein wenig beim "1:1 defensiv" zu schulen. Dass sich die Abwehrspieler seitlich zum Gegenspieler bewegen und ihn vom eigenen Tor weghalten. Habt ihr für mich ein paar Tipps?



    Aufgrund der Rahmenbedingungen (Feld und Tore) muss der Verteidiger das Passtor schließen und den Gegener auf das Dribbeltor lenken. Während dieses Dribblings kann er Körperkontakt aufbauen und den Ball erobern. Der Angreifer versucht durch geschickte Täuschungen (Finten!) doch auf das Passtor abschließen zu können oder Tempo aufzubauen, um einen Punkt im Dribbling zu erreichen.

    Der Übungsaufbau ist aber in der Hinsicht zu überdenken, dass Pass- und Dribbeltor auch mal anders herum aufgebaut werden, um das Anlaufen in die andere Richtung zu üben.

    Von mir gibt`s auch mal wieder etwas Feedback...


    Die letzten Wochen zogen sich so ein wenig wie Kaugummi und bei der Elternschaft unserer Mannschaft machte sich so ein wenig Unzufriedenheit wegen der unklarer Lage breit. Bei mir persönlich übrigens auch. Der Grund war, dass der Kader immer noch nicht annähernd feststand. Es wurden mehrfach weitere Spieler - teils in großen Gruppen - nachgesichtet, weswegen auch mal Einheiten ausfielen, dann konnte der Trainer nicht, dann waren Ferien und dann Feiertag. Hinzu kam, dass die Einheiten inhaltlich wenig Neues boten. Es war eigentlich immer das gleiche. Isolierte Technikübungen an Hütchenstrecke, 1 gegen 1 und Abschlussspiel in kleinen Gruppen. Selektions- und Sichtungsphase halt. Demnächst soll es bunter werden.


    Nichtsdestotrotz diente diese Phase natürlich weiterhin dazu, die vermeindlichen Talente herauszufinden. Der Stützpunkttrainer war für die Selektion auch viel an den Spieltagen auf den Fussballplätzen unterwegs. Ich traf ihn mehrfach und er schaute sich auch von uns weitere Spiele. Dabei gab es auch immer Feedback und/oder aufbauende Worte nach verlorenen Spielen, zudem tauschten wir uns über die "Probleme" unserer Mannschaft aus und er schickte mir sogar per WhatsApp eine Trainingseinheit als Lösungsmöglichkeit. Kurzum: Unser Stützpunkttrainer scheint ein feiner Mensch und ziemlich engagiert zu sein.


    Eine interessante Geschichte am Rande: Vor ca. vier Wochen wurde ein Spieler von mir aussorttiert. Begründung war, dass ihm ein wenig das Tempo in den Aktionen fehlte (übrigens auch das Argument für die zwei Spieler, die zu Beginn gingen). Der Stützpunkttrainer sah diesen Spieler dann aber im Spielbetrieb und holte ihn kurzerhand letzte Woche zurück. Er spielt bei mir Innenverteidiger und ist da eine absolute Bank, gerade auch weil er sehr spielstark ist. Besonders gefallen hat dem Stützpunkttrainer in diesem Spiel aber wohl die Zweikampfführung und das Timing in seinen Aktionen. Diese Aspekte werden bei dem Sichtungstraining natürlich - wenn überhaupt - nur am Rande beurteilt. Wie der Stützpunkttrainer immer wieder betont, gibt es Auflagen vom DFB, auf tempo- und fintenreiche sowie durchschlagskräftige Dribbler zu schauen. Hinzu kommt, dass traditionell die talentiertesten Spieler einer Mannschaft meist im Zentrum spielen, so dass sich dann die Kreisauswahl aus Sechser, Zehnern und Außenspielern zusammensetzten würde. Da eine Kreisauswahl aber auch eine Abwehr braucht, wurde mein Spieler wohl zurück geholt.


    Gestern war dann auf jeden Fall Stichtag. Der Kader wurde für das nächste halbe Jahr festgesetzt. 17 Spieler. Hinzu kommen noch zwei Wackelkandidaten, die erst später hinzugestoßen sind und noch ein paar mal vorspielen sollen. Das angestrebte Gleichgewicht zwischen erster und zweiter Jahrehälfte wurde nicht ganz erreicht, aber wohl annähernd. Wenn ich die talentierten 2005er-Spieler meines Kreises vor dem geistigen Auge durchgehe (nach über sechs Jahren Trainerdasein hat man ja praktisch alle mindestens einmal gesehen), fällt mir auch nur ein Spieler ein, der nicht bei der Sichtung war, aber locker das Zeug dazu hätte. Ob der Trainer ihn nicht entdeckt hat oder ob der Spieler nicht kommen wollte, kann ich aus der Ferne natürlich nicht sagen. Unabhängig davon scheint das Ziel, alle talentierten Spieler aus den Nicht-NLZs einzusammeln, aber erreicht worden zu sein.


    Von meinen elf Spielern haben es sechs in den Kader geschafft. Einer ist ins NLZ gewechselt, zwei mussten ganz früh gehen (ich hatte es in diesem Thread schon ausgeführt), ein Torwart ging vor einem Monat selbstständig (ihm war die Vierfachbelastung (zwei Einheiten bei mir, einmal Torwarttraining und einmal Stützpunkt) plus Schule zu viel) und der zweite Torwart wurde gestern nach Hause geschickt. An dieser Stelle sei auch nochmal erwähnt, dass es beim Stützpunkt kein Torwarttraining gibt und selbst der Stützpunkttrainer bestätigte, dass eine dritte Einheit Torwarttraining den Spielern mehr bringen würde als das Stützpunkttraining und deswegen im Zweifel vorzuziehen sei. Beim anderen Torwart kamen in den letzten Tage die gleichen Zweifel wie beim ersten Torwart auf, weswegen die gestrige Entscheidung womöglich nicht ganz so tragisch war.


    Schlussendlich stellt meine Mannschaft nach derzeitigem Stand die meisten Kreisauswahlspieler im 2005er-Jahrgang, obwohl wir nur einen Ascheplatz haben und bei uns im Kreis die Talente eigentlich in anderen Vereinen spielen bzw. dort eingesammelt werden. Die sechs Spieler sind auch alle bei mir im Verein groß geworden, keiner wurde woanders abgeworben. Drei sind seit dem ersten Bambini-Jahr da, drei kamen zu Beginn bzw. im Laufe der F-Jugend. Nichtsdestotrotz möchte ich nicht verschweigen, dass ich meine Jungs in dem jetzigen 17er-Kader eher am unteren Ende der Leistungsskala einstufen würde. So wirklich herausragend ist keiner. Und beim nächsten Selektionsprozess kann es - je nach Entwicklung - auch den einen oder anderen treffen. Stolz macht die Quote mich trotzdem. Das Trainertalk-Forum hat da übrigens sicher auch einen großen Anteil, da ich hier viel gelernt und gerade in Bambini-Zeiten auch immer wieder darin bestärkt wurde, KiFu-gerecht auszubilden.


    Wie geht`s weiter? Nächste Woche wird eine Leistungsdiagnostik durchgeführt. Danach folgen zwei Testspiele gegen die U12 vom MSV und einer Mädchen-Niederrheinauswahl. Im Training sollen jetzt auch neue Inhalte und Trainingsformen auftauchen. Dann melde ich mich wieder. Bis dann...

    Danke für den Bericht.


    Ich sehe die Arbeits- und Spielweise vieler NLZs kritisch. Trotzdem sind sie für mich irgendwie Vorbild. Klingt eigentlich widersprüchlich. Ich versuche es auszuführen.


    Kritisch sehe ich die NLZs deswegen, weil dieses Streben nach Bestleitungen die wenigsten Kinder über zwölf Jahre durchhalten werden. Da werden viele dran zerbrechen. Aber es ist Leistungsfussball, Selektion und perspektivisch auf Erfolge (auch finanzielle) hin optimiert. Genau deswegen ist es auch Vorbild. Leistungorientiert ausbilden möchte ich nämlich auch.


    Im Gegensatz zum Leistungsfussball, wo ich die Verantwortung bei den Elten sehe (man weiß schließlich worauf man sich einlässt, wenn man ins NLZ wechselt), habe ich als Breitensporttrainer aber die Aufgabe abzuwägen, wieviel Leistung ich von meinen Jungs einfordere und welche Inhalte ich übernehme. Ich kann und sollte mir die Arbeit der NLZs anschauen, aber sie 1:1 kopieren sollte ich nicht, weil ich auch die Verantwortung für den Menschen dahinter trage.

    Ich habe die obige Übung nur einmal in der Saisonvorbereitung gemacht. Das Rüstzeug, um die Situationen dann im Spiel zu meistern, müssen die Jungs sich über Spielformen aneignen. Sowas kann man IMHO auch nicht coachen oder an der Taktiktafel beibringen. Die Jungs brauchen möglichst viel Input in Sachen spielen, ausprobieren und Erfahrungen sammeln, vom 1:1 bis zum 4:4, mit und ohne Überzahl, mit viel Umschalten, mit Wandspielern, auf viele kleine und große Tore, mit immer wieder neuen Herausforderungen in Sachen Orientierung, Zielen und Rahmenbedingungen.


    Um das mit der Dreiecksbildung zu lernen eignen sich womöglich erstmal Rondos in ihrer einfachsten Form (3 gegen 1). Aber ich würde davon nicht zu viel machen. Bei Rondos fehlt mir persönlich der Torbezug und der Raumgewinn. Aufbauend auf dem Rondo darauf kann man auch sicher sowas machen: Umschalten, Handlungsschnelligkeit, Zweikampf, Überzahl, Torschuss
    Ab dem 2 gegen 1 kann man das Auffächern/aus dem Deckungsschatten lösen einfordern, ab dem 3 gegen 2 dann auch die Dreiecksbildung. Ggf dann die Übung auch mal einfrieren und bei falschem Freilaufverhalten die richtigen Lösungen mit den Jungs erarbeiten.


    Auch bei der Tschechenrolle (eigentlich eine Übung fürs Umschalten und die Ausdauer) passiert es oft, dass die drei Angreifer auf einer LInie parallel zum Tor laufen (worst case). Hier kann man ebenfalls unterbrechen (wenn der Ball bei einem Außenspieler ist, einfach die Frage stellen, wieviele Mitspieler jetzt anspielbar sind ;) ) oder die Jungs auffordern mehr Tiefe/Diagonalität zu erzeugen

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    Für die Dreiecksbildung eignen sich grundsätzlich auch alle Funino-Varianten. Steigern kann man das noch in dieser Form: Spielform 3 gegen 3 plus 2 auf vier Tore Hier ergeben sich die Dreiecke schon alleine durch die Rahmenbedingungen von alleine.



    Gruß, Christoph

    Hallo zusammen,


    hier noch eine schöne Übung, die viele Facetten schult und ordentlich Speed beinhaltet:



    Das Spielfeld ist etwa 15m x 15 m groß. Auf zwei nebeneinanderliegenden Seiten stehen je zwei Mini-Tore. Etwa 12m mittig davor je zwei Hütchen, zwischen denen sich die Spieler - aufgeteilt in zwei Teams - anstellen. Alle mit Ball am Fuß!
    Ziel ist es ein gewisse Anzahl an Toren, beispielsweise 10, zu erzielen. Nach zehn Toren beginnt dann eine neue Runde. Die Mannschaften beginnen immer abwechselnd. Beispielsweise fängt rot in der ersten Runde an. In der nächsten Runde dann blau.


    Der erste Spieler hat es leicht. Er dribbelt ohne Gegnerdruck auf die zwei ihm gegenüberliegenden Tore und versucht ein Tor zu machen (was ihm in 99% der Fälle auch gelingen wird). Und dann geht die Post ab. Unmittelbar nachdem der Ball im Tor (oder im Aus) ist, startet der Spieler der blauen Mannschaft und versucht auf die anderen beiden Tore zu treffen. Der rote Spieler wird zu diesem Moment zum Verteidiger, schaltet blitzschnell um und versucht den Torerfolg von blau zu verhindern. Das 1 gegen 1 dauert solange bis der Ball im Tor oder im Aus ist (meist nur ein paar Sekunden). Danach startet sofort wieder ein neuer roter Spieler mit Ball ins Feld. Der "alte" rote Spieler scheidet aus, holt seinen Ball und stellt sich wieder hinten an. Der blaue Spieler, der eben noch Angreifer war, wird zum Verteidiger und spielt gegen den "neuen" roten Spieler. Und so geht es immer weiter.


    Es ensteht ein Kreislauf an 1 gegen 1-Duellen, die wirklich viele Dinge parallel schulen: Zuallerst natürlich das 1 gegen 1 offensiv und defensiv in allen möglichen Varianten (seitlich, diagonal, frontal, im Sprint, aus dem Stand, mit Vorsprung, verfolgend, etc.) Das kommt daher, weil der verteidigende Spieler aufgrund des vorigen Duelles immer aus verschiedenen Richtungen und Positionen kommt und nicht nur die Winkel, sondern auch die Abstände ständig variieren. Kein Duell ist wie das andere. Genau wie im Spiel ;) Zudem hat der Angreifer zwei Tore/Ziele, was die Anwendung von Finten, Körpertäuschungen und Richtungswechsel provoziert. Man sieht da als Trainer wirklich eine Vielzahl an Lösungsmöglichkeiten.


    Aber es werden noch andere Aspekte geschult: Handlungsschnelligkeit, Umschalten, Antritt, Dribbling/Ballführung, Passspiel/Abschluss, Entscheidungsfindung (der Spieler kann auch das 1:1 meiden und sofort versuchen abzuschließen), Orientierung im Raum. Alles ständig unter spielnahem Gegnerdruck, mit Entscheidungsoptionen, unter höchstem Speed und in Wettkampfform.


    Ggf. muss man am Anfang als Trainer die Spieler daran erinnern a) zu starten und b) umzuschalten. Aber die Jungs haben das schnell raus. Schließlich wollen sie (für ihr Team) gewinnen und jede Chance nutzen. Idealerweise feuern sie sich noch gegenseitig an. Dann ist richtig Zug drin :thumbup:


    Noch was zur Spielerzahl: Acht Spieler finde ich ideal. Bei weniger kann es zeitlich kritisch werden mit dem Ball holen und sich neu anstellen. Bei mehr Spielern sinken natürlich die durchschnittlichen Aktionszeiten pro Spieler. Aber die Duelle sind intensiv und kurzweilig, so dass selbst 12, 13 oder 14 Spieler sich nicht groß langweilen.


    Alterklasse ab der F-Jugend bis zu den alten Herren. Aber selbst fussballgeile Bambini wird man damit nicht überfordern...im Gegenteil...Umschalten und 1 gegen 1 kann man nicht früh genug üben.


    Viel Spaß!


    Gruß, Christoph

    tobn: Ja, sehe ich genauso. Dass mit dem Absichern und Reinschieben habe ich letzte Saison - im ersten D-Jugendjahr - auch nicht explizit gefordert. Jetzt spielen wir aber als (überwiegend) Jungjahrgang in der Leistungsklasse (höchste Liga bei uns im Kreis) und da müssen wir einfach besser abgesichert gegen Ballverluste im Aufbau stehen. Da drei zentrale Abwehrspieler für mich keine Option waren (wegen der schlechteren Dreiecksbildung zum Torhüter und weil ich keinen Mittelfeldspieler opfern wollte) habe ich mich entschieden den Außen diese Aufgabe zu geben. Dieses Pendeln zwischen Breite geben und Reinschieben haben selbst die weniger spielintelligenten Kandidaten mittlerweile verstanden. Im Idealfall (wenn die Jungs sehr fleißig laufen und es im Spiel nicht zu viele Ballbesitzwechsel gibt) hast du dir eine Position "gespart".


    bob-rooney: Zu unserer Formation steht in diesem Thread einiges drin.


    Ich würde das Aufbauspiel mit eurer Formation üben, Stürmer weglassen und genauso viele Gegenspieler gegenüberstellen (Überzahl muss über den Torwart und/oder über einen reinkippenden offensiven Spieler gewährleistet werden). So lernen die Jungs a) den Torhüter als Drucklöser zu benutzen und b) sich von offensiven Positionen fallen zu lassen, falls der Gegner sehr hoch verteidigt, um den Mitspielern zu helfen. Das war für mich auch ein zentraler Aspekt dieser Übung.


    Beim 3-3-2 bzw. 3-4-1 ist die Dreickecksbildung formativ nicht ganz so ideal, so dass du unter Umständen (je nachdem wie variabel sich die Jungs auf ihren Positionen verhalten) leichter zu pressen bist bzw. Probleme beim Rauspielen bekommst.


    Meine persönliche Meinung: Ganz wichtig finde ich das "Breite geben". Damit kann man schon viele gegnerische Formationen "auflockern", weil in der D-Jugend keiner mit vier Spielern auf einer Linie spielt. Es ergibt sich eigentlich immer der Effekt, dass man entweder auf dem Flügel Platz bekommt oder - wenn der Gegner stark mannorientiert spielt und ebenfalls "breit" verteidigt - damit die Schnittstellen geöffnet bekommt.


    Ebenfalls wichtig: Das erste Anspiel vom Keeper auf den ersten Aufbauspieler sollte in den Halbraum erfolgen. Im Halbraum hat der Verteidiger prinzipiell ein gutes Sichtfeld (eigener Torhüter, anderer Innenverteidiger, Sechser und Außen sind ohne große Körperdrehungen nur mit Kopfdrehungen zu erfassen). Ein Anspiel ins Zentrum ist da wesentlich problematischer, weil Teile des Spielfeldes nicht erfasst werden, da sie im Rücken sind.


    Dazu hat man im Halbraum zwei offensive Passmöglichkeiten, eine rechts diagonal, eine links diagonal. Diese Optionen hätte man bei einem Anspiel auf die Außen nicht (da wäre auf einer Seite die Auslinie). Hinzu kommt für den Aufbauspieler noch der Torhüter als Drucklöser (ebenfalls diagonal, nur hinten) und ein zweiter Innenverteidiger im anderen Halbraum für die Seitenverlagerung. Das sind dann vier Anspielstationen. Damit ist der Aufbauspieler schwer zu pressen bzw. anzulaufen. Hinzu kommt noch die Option langer Ball oder Dribbling (was der Spieler allerdings nur probieren sollte, wenn der Sechser sich zu Absicherung fallen lässt).


    Du solltest jetzt schauen, wer in deiner Formation die Breite gibt und wer sich für das erste Anspiel im Halbraum stellt. Dann bist du ein Schritt weiter. Mutig wäre es, wenn du im Aufbau von 3-4-1 auf 2-5-1 umstellst. Dafür muss nur der zentrale Abwehrspieler auf die Sechs und die zwei Sechser auf die Zehn gehen. Dann hast du genau die Formation wie in der Übung oben.


    Gruß, Christoph

    Hallo Mario,


    ich würde einfach maximal spielnah auf einer Spielhälfte bis zur Mittellinie mit Gegenspieler durchspielen.


    Hier als Beispiel wie ich es bei meiner D-Jugend gemacht habe (kannst du auf deine C-Jugend hochbrechen, indem du je einen Spieler pro Team ergänzt):


    Übungsablauf:


    Wir spielen mit zwei Innenverteidigern, zwei Außen und einem Sechser gegen einen Gegner in 1-3-1-Staffelung.
    Dazu haben wir zwei Zehner, die außerhalb des Spielfeldes hinter der Mittellinie stehen. Der ballnahe Zehner darf (und soll) sich zur Unterstützung fallen lassen. Es darf immer nur ein Zehner im Spielfeld sein.
    Beim Anspiel des Torwarts sind beide Zehner aber immer außerhalb des Spielfeldes, um die (hier nicht vorhandende) gegnerische Verteidigung hinten zu binden und Raum für den Aufbau zu schaffen.


    Die Jungs sollten einfach drauf los spielen. Was ich von den Jungs sehen wollte und dann auch gecoacht habe:


    - maximale Breite der Außen (auch um Raum für den Sechser zu schaffen oder die Schnittstelle zum Zehner zu öffnen) und offene Stellung
    - wenn der Ball auf eine Seite gespielt wurde, soll der ballferne Außen und der IV zur Absicherung ins Zentrum schieben
    - Angriff abbrechen und Seitenverlagerung (ggf. über Torwart -> Überzahlspieler), falls der Gegner gut zuschiebt
    - wenn die Seitenverlagerung eingeleitet wird, muss der Außen sofort wieder maximale Breite geben und auffächern
    - ein Zehner soll sich sich situativ im Feld anbieten um Verbindungen herzustellen (Timing, offene Stellung)
    - wenn verlagert wird, sollen die Zehner die Rollen tauschen (einer geht, der andere kommt)
    - wenn zugestellt wird, sollen sich der Sechser situativ mit einer Täuschung lösen und auf den Torwart klatschen lassen, um das Spiel zu eröffnen und die Überzahl über diesen zu nutzen
    - gleichzeitig soll sich ein Zehner in den Sechserraum fallen lassen


    Ziele waren:


    - Durchbruch über die Dribbellinien außen oder
    - Druckpass in das zentrale kleine Hütchentor (soll den Stürmer darstellen) oder
    - Anspiel auf den zweiten Zehner, der außerhalb des Mittellinie steht
    - auf keinen Fall ein Gegentor nach Ballverlust bekommen (hat auch geklappt ;) )


    Der verteidigenden Mannschaft habe ich verschiedene Strategien zugeflüstert (zustellen (jeder einen Mann) oder voll drauf gehen oder Angriff auf eine Seite lenken oder passiv und kompakt im Mittelfeld bleiben und alle Ziele schließen).


    Ergänzend kann man bei einer C-Jugend sicher mit Positonsrochaden und/oder abkippendem Sechser spielen und den Moment der Rochaden bzw. des Abkippens thematisieren (wann macht es Sinn und wieso).


    Gruß, Christoph


    P.S. Automatismen würde ich nicht einfordern. Lösungsmöglichkeiten besprechen/anbieten und die Jungs dann situativ selbst entscheiden lassen. Entscheidungen ggf. per Freezing oder danach mit den Jungs diskutieren.

    Bzgl. des spielnahen Trainings, müssen doch erstmal in einfachen Übungen (wie z. B. A spielt auf B, B leitet weiter auf C....) die Grundlagen trainiert werden, um diese dann in spielnahe Übungen mit Zeit- u. Gegendruck trainiert zu werden. Das 1. Von Deinen Videos (Ballan- u. mitnahme), finde ich echt klasse, gehört aber doch auch zu den Grundlagen, oder?

    Ja, ich finde man kann Grundlagen und viele Ballkontakte immer gut ins Aufwärmen integrieren.
    Der methodische Aufbau vom Einfachen zum Schweren hat sicher seine Berechtigung. Trotzdem sollte man sich immer vor Augen halten, dass viele herausragende und kreative Fussballer auf der Straße groß geworden sind. Da gab es auch kein Grundlagentraining bevor gespielt wurde.



    Zitat von bob-rooney

    Die Begründung von Viktoria05 ist mit Sicherheit richtig und da gehe ich auch voll mit, nur finde ich es z. T. schwierig, wenn ich etwas vermitteln möchte, dafür eine spielnahe Übung / Situation zu konstruieren (liegt wohl an meiner geringen Erfahrung).

    Einige Dinge kann man in isolierten Übungsformen sicher am besten erklären und veranschaulichen. Aber am besten lernen die Jungs immer noch beim "Spielen". Man muss den Übungsaufbau halt entsprechend auslegen. Dafür braucht es natürlich Erfahrung, aber auch die Fähigkeit das eigene Training zu reflektieren. "Spielen" heisst für mich immer, die Spieler haben a) Entscheidungsoptionen und b) Gegnerdruck. Daraus ergibt sich dann zwangsläufig c) Spaß und Motivation (was "A spielt auf B, B leitet weiter auf C" nur bedingt liefert).



    Zitat von bob-rooney

    - Zu der Hallo wach Übung, noch ein paar Verständnisfragen.
    Der Signalgeber ist der Spieler mit Ball und läuft dieser dann ohne Ball zurück um sich frei im Raum anzubieten?

    Stone hat es passend erklärt. Ich finde die Übung übrigens ziemlich spielnah. Solche Situationen gibt es bei hektischen Spielen oft im Mittelfeld. Zwei Spieler kämpfen um den Ball und ein - zuerst unbeteiligter - Spieler muss eine Distanz schaffen, um die Überzahl zu nutzen. Direkt nach dem Kampf um den Ball muss dann von den zwei duelllierenden Spielern auf Offensive bzw. Defensive umgeschaltet werden.
    Ich mache es übrigens so, dass ich direkt nachdem das Duell entschieden wurde, von "10" oder "5" runterzähle. Wenn der Abschluss bis "0" nicht erfolgt ist, endet das Duell. Damit bekommt man einen guten Zug zum Tor und eine spielnahe Risikobereitschaft in die Aktion, die idealweise viel Durchschlagskraft erzeugt.

    Ich habe sowohl im ersten als auch jetzt im zweiten D-Jugendjahr das defensive 1 gegen 1 nur in der Saisonvorbereitung geschult. Dann aber intensiv und nachhaltig während des Trainingslager ohne den Zeitdruck des gewöhnlichen Trainings. Ich habe den Jungs gesagt, ich mache das so lange bis ihr das kapiert habt (also seitlich-lenkend anlaufen, eine Seite zumachen und dann mitgehen und idealerweise ablaufen und erobern). Ich habe mir einen ganzen Tag Zeit genommen und bin Schritt für Schritt vorgegangen (also erst Taktiktafel, Video vom FVN, Fangspiele ohne Ball, und dann abschließend mit Ball bis zum Erbrechen, immer wieder korrigierend und coachend). Ich habe den Jungs gesagt, dass ich sie danach die ganze Saison damit in Ruhe lasse. Daran habe ich mich gehalten. Das hat letzte Saison prima geklappt. Natürlich habe ich sie während des Spiels oder des Trainings immer mal wieder daran erinnert, wenn sie falsch angelaufen sind, aber explizit trainiert habe ich es nicht mehr. Somit stand während der Saison bei den Übungen zum 1 gegen 1 immer der offensive Aspekt an erster Stelle.

    Ich halte Ballan- und mitnahme in diesem Alter für elementar wichtig. Dabei alle möglichen Varianten berücksichtigen und trainieren, möglichst nicht im Stand, sondern spielnah aus einer Bewegung des Spielers. Dabei gibt es drei Richtungen, die zu beachten sind (Richtung des Balles, Laufweg des Spielers (in welchem Winkel zueinander), Mitnahme in welche Richtung). Dazu kommt dann noch die Technik, also welchen Fuß und welche Seite des Fußes nehme ich. Sowas würde ich in dem Alter möglichst oft und abwechslungsreich ins Aufwärmen integrieren, z.B. so:

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    Passen wir dann nebenbei geschult.


    Der Großteil des Trainings (mindestens 2/3, besser 3/4) sollte aber spielnah (also mit Gegnerdruck und Entscheidungsoptionen) trainiert werden, selbst mit Spielern, die technisch noch nicht so stark sind. Begründung hier: http://viktorias05er.jimdo.com/fussball-durch-fussball/


    Inhalte:


    1 gegen 1 und 2 gegen 1-Situationen mit Schnelligkeitsaspekten, sowas z.B. http://www.scstaaken-jugend.de…nach-wettlauf-hallo-wach/


    oder sowas:

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    Dann Spielformen, die auf dem 1 gegen 1 aufbauen und gruppentaktische Aspekte beinhalten: Umschalten, Handlungsschnelligkeit, Zweikampf, Überzahl, Torschuss


    Und natürlich die Klassiker, die auf Funino aufbauen, in allen möglichen Facetten, z.B. so: Spielform 3 gegen 3 plus 2 auf vier Tore


    Und mit technisch starken U12 würde ich so Dinge wie Ballzirkulation und (Gegen-)Pressing in Spielformen trainieren, z.B. so: Ballzirkulation vs. Pressing und schnelles Umschalten



    Gruß, Christoph


    P.S. Die Übungen sind nur Beispiele. Im Internet findet man unzählige Varianten.

    Ich finde Rotation kann in jeder Altersstufe Sinn machen. Für die individuelle Entwicklung ist es selten nachteilig. Natürlich können irgendwann auf höchstem Niveau ein Mehr an positionspezifische Trainingsinhalte und Erfahrungen den Unterschied ausmachen. Auf Kreisliganiveau denke ich aber dass die Vorzüge der Rotation immer gewichtiger sind.
    Deswegen ist die Rotation IMHO nicht unbedingt vom Alter abhängig, sondern vom Erfolgsdruck der Mannschaft. Im Kinderfussball ist diese gering, umso älter die Spieler werden, desto mehr rücken die mannschaftlichen Interessen in den Vordergrund. Das dürfte meist ab der D-Jugend der Fall sein. Das 9er-Feld würde ich da schon als Übergangsphase sehen...

    Sind sie einfach zu blöd (provokativ formuliert)? Oder haben sie weniger gute/intelligente/begabte Spieler? Oder sind die Voraussetzungen in den jeweiligen Mannschaften einfach grundsätzlich anders gelagert?


    Wie schätzt ihr das ein?


    Ich finde es passt gut zu dem, was wir trainieren, was die Jungs können und was ich von den Jungs sehen möchte. Jeder Trainer hat da seine eigenen Vorlieben.


    Ich finde z.B. eine Dreierkette hinten (die eigentlich alle irgendwie spielen) immer problematisch weil Torhüter und zentraler Abwehrspieler praktisch auf einer Flucht stehen. Da wird es von der Staffelung schon schwierig den Torhüter einzubinden, was für mich persönlich sehr wichtig ist. Anderen Trainer ist das egal oder sie haben einen Torhüter, der nicht mitspielen möchte.


    Andere Trainer wollen vielleicht auch mehr Präsenz an den Stellen, wo die spielentscheidenden Dinge stattfinden, also vor den beiden Toren. Da macht es Sinn mit drei vorne und drei hinten zu spielen. Unsere Formation ist ja eigentlich ein 2-5-1, also im Mittelfeld sehr dicht besetzt und an den Enden eher nicht, was zum einen den "Alle greifen an, alle verteidigen"-Gedanken fortführt, zum anderen aber tendenziell auch eher das Kurzpassspiel fördert und auch die Arbeit gegen den Ball beeinfllusst (Gegenpressing vs. Rückraumabsicherung). Das findet sich vielleicht auch nicht jeder Trainer wieder oder es fehlen einfach die passenden Spielertypen oder es wird auf andere Schwerpunkte hin trainiert.

    Chris: Kann ich bestätigen. Ich habe mir jetzt schon alle Gegner in unserer Liga angeschaut. Keiner hat das vergleichbar gespielt.
    3-2-3, 3-1-3-1, 3-3-2 sind üblich. 1-3-1-3 und 4-4 habe ich auch schon gesehen, waren aber eher Exoten.
    Scheint also an diesem Forum zu liegen, wobei ich hier auch viel Inspiration bekommen habe... ;)