Beiträge von Schimanski

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    Für mich persönlich wäre die Entscheidung eine mittlere Katastrophe. Uns würde ein Jahr D-Jugend in der Leistungsklasse als Altjahrgang geklaut werden. Ab der C-Jugend ist die Perspektive im Verein derzeit nicht so rosig, so dass die Mannschaft wohl zerbrechen würde. Ich hoffe, die Verantwortlichen finden irgendwie eine Lösung die Vorteile beim Übergang zum Herrenfussball zu erhalten und gleichzeitig die Nachteile im unteren Jugendbereich zu vermeiden...

    Ganz sicher ein berechtigter Einwand.


    Meinem Eindrücke nach, müssen die NLZs dann aber auch im unteren Jugendbereich besser arbeiten. Von den gesichteten NLZ-Spielern in der U9 bis U13 kommt doch nur ein Bruchteil in der U19 an. Wieso werden die ganzen "Talente" ausgetauscht und aussortiert?


    Ich denke, die unteren Jahrgänge sind für viele NLZs ein Laster, weil dort einfach die Perspektive für die 1.Mannschaft fehlt. Dort wird wenig investiert. Konzepte werden nicht eingehalten. Jeder Trainer kocht sein eigenes Süppchen. In erster Linie zählt für diese dann der eigene Erfolg und den misst man oft an Ergebnisse (obwohl nicht um Auf- und Abstieg gespielt wird). Es regiert das kurzfristige Denken. Hohe Fluktuationen. Nicht kindgerechter Konkurrenzdruck. Als Alibi wird der große Name und der hohe Zulauf angeführt. Ausbildung ist zweitrangig. Es gibt hunderte Geschichten dazu.


    Wenn ich das als Stützpunktrainer jahrelang mitbekommen ist es doch legitim, dem Spieler, der in einer leistungsstarken Breitensportmannschaft spielt und parallel im Stützpunkt gefördert wird, nahe zu legen, erst später zu wechseln.


    Übrigens hat unser Stützpunkttrainer einem Jungen, der jetzt zum BVB wechselt, diesen Schritt empfohlen. Er scheint als nicht pauschal davon abzuraten...

    Bis jetzt nichts Neues. Das nächste Training ist am 6.Juni. Dann folgen noch zwei weitere Termine vor den Sommerferien. Der Kader ist im Moment etwa 30 Kinder groß, wovon aber einige zur neuen Saison ins NLZ wechseln und dann rausfallen. Ich weiß, dass einer nach Bochum, einer nach Schalke, zwei nach Dortmund und einer zum MSV geht. Bleiben also etwas 25 Kinder, wobei ich damit rechne, dass noch ein paar Nachzügler aus Mannschaften, die nicht gemeldet haben, in den Kader stoßen.


    Der Spieler, der zum MSV geht, ist aus meiner Mannschaft. Zwei weitere aus meiner Mannschaft haben ebenfalls eine Zusage vom MSV bekommen, haben sich aber entschieden noch ein oder zwei Jahre bei mir zu bleiben :thumbup:


    Aus meiner Mannschaft sind nach wie vor neun Kandidaten dabei, abzüglich des MSV-Spielers dann nur noch acht. Die zwei, die nicht weitergekommen sind, sollen aber weiter in Beobachtung bleiben. Der Stützpunkttrainer bat mich, ihn zu infomieren, falls die Jungs einen Leistungssprung machen. Dann würde er sie sich nochmal anschauen. Er hat mich zudem schon mehrfach nach interessanten Spielen und Turnieren gefragt, wo starke Mannschaften aus unserem Kreis aktiv sind. Unsere Spiele möchte er auch regelmäßig anschauen. Demnächst spielen wir ein Freundschaftsspiel gegen den ambitioniertesten Nicht-NLZ-Verein im Kreis (der natürlich in jedem Jahrgang die meisten Stützpunktspieler stellt). Das wird er sich anschauen kommen.


    Bis jetzt kann ich also aus meiner Sicht kaum etwas Negatives sagen. Kommunikation und Engagement sind vorbildlich.

    Und nochmal etwas Feedback...


    Die Saison ist vorbei. Wir konnten sie ohne Niederlage und mit nur fünf Gegentoren beenden. Die Entwicklung der Kinder ist sehr positiv. In der Rückrunde versuchten viele Gegner gegen uns höher zu attackieren, vermutlich weil sie darauf spekulierten, uns im Aufbau den Ball abzujagen, da sie aus der Hinrunde wussten, da wir keine langen Bälle schlagen. Dadurch bekamen viele Spiele einen neuen Reiz, nachdem in der Hinrunde gegen uns noch viel "gemauert" wurde.


    Grundsätzlich denke ich, dass die physische Unterlegenheit uns sehr gut getan hat. Das Gefühl der Unterlegenheit hat uns dazu gezwungen, alternative Lösungen zu finden. Zum einen durch Kollektivität und ein besseres Zusammenspiel (Passspiel, Freilaufen, offene Stellung, Bewegung abseits des Balles, Mannschaftsstaffelung, Umschaltverhalten, etc.), zum anderen auch in der individuellen Entwicklung, da es natürlich trotzdem zu vielen 1:1-Situationen kam, in denen wir körperlich meist unterlegen waren, so dass die Jungs den Sinn von Abschirmungen, Körpertäuschungen, Finten, Beidfüßigkeit, Tempowechseln und einer engen Ballführung erkannten.


    Ich bereue den Schritt in die D-Jugend hoch zu gehen kein bisschen. Im Gegenteil. Mir fallen jetzt nach der Saison noch weniger Nachteile ein als vor der Saison. Auf dem 7er-Feld haben wir weiter Freundschaftspiele und Turniere gespielt, so dass wir die positiven Einflüße des Kleinfeldfussballs ebenfalls genutzt haben.


    Nach dem Sommer wartet dann die nächste Herausforderung auf uns. Da der Jahrgang über uns eher durchschnittlich ist, werden wir als Jungjahrgang in der Leistungsklasse spielen (da ist bei uns die kreishöchste Liga, wo - ermittelt durch Auf- und Abstieg - die 12 besten Teams (von knapp 100 Vereinen) spielen). Der Kader wird durch die drei stärksten 2004er ergänzt, aber alle elf 2005er, die letzte Saison mit mir schon hoch gegangen sind, werden ebenfalls dabei sein und - so hoffe ich doch - von den Erfahrungen der letzten Saison profitieren. Immerhin haben sie genauso viel Spielerfahrungen auf dem 9er-Feld wie ihre ein Jahr älteren Gegner.

    Weiter geht`s...


    Heute gab es die zweite EInheit, wobei die Gruppeneinteilung und der Aufbau identisch waren, also Dribbling-Parcour und dann Abschlusspiel auf vier und zwei Tore. Nur die Zweikampfübung entfiel. Ich persönlich hatte mit neuen Übungen gerechnet. Aber gut. Heute sichtete auch ein weiterer Trainer, wobei der Stützpunkttrainer des 2005er-Jahrgangs natürlich wieder da war. Insgesamt wurden in den zwei Einheiten also drei Meinungen eingeholt. Ich habe mit dem Stützpunktrainer danach gesprochen. Laut seiner Aussage decken sich die Eindrücke der verschiedenen Trainer zu über 90%.


    Von den knapp 50 Kinder wurden ca. 20 nach Hause geschickt und ca. 30 Kinder bekamen einen Zettel, wo sie ihre persönlichen Daten aufschreiben mussten. Diese Daten werden dann in den nächsten Tagen vom Stützpunkttrainer in die Datenbank der Talentsichtung eingegeben. Ab dann sind diese Jungs also in der Talentsichtung des DFB erfasst. Ebenfalls sollen diese 30 Kinder vor den Ferien noch dreimal wiederkommen. Ziel ist es, die Gruppe weiter zu verkleinern, um dann nach den Sommerferien in der (vorerst) finalen Zusammensetzung an den Start zu gehen. Wie groß die Gruppe wird, wurde unterschiedlich kommuniziert. Vorgabe ist wohl 15, wobei es auch ein paar mehr sein können.


    Zudem hatte der Stützpunktrainer noch elf Kandidaten auf der Liste, die nicht bei der Sichtung waren, aber über Spielbeobachtungen, Nachmeldungen und/oder als Tip an ihn heran getragen wurden. Wie diese Spieler gesichtet werden, kann ich nicht sagen.


    Von meinen elf gemeldeten Spieler sind neun genommen worden, darunter beide Torhüter. Erstaunlichweise sind nur unsere beiden besten Torschützen nicht dabei. Über die Hälfte der fast 100 Saisontore entfallen auf diese beiden Spieler, und das gegen Verteidger und Torhüter, die ein bis zwei Jahre älter sind (für die, die es nicht wissen, wir sind als E-Jugend in D-Jugend gestartet). Beide verfügen über die beste Schusstechnik in meiner Mannschaft, also zumindest auf den Vollspannstoß und die Härte bezogen. Beide sind beidfüßig, technisch sauber, können Bälle gut behaupten und verfügen auch ein breite Repertoire an Ballfertigkeiten. Beide können nicht nur hart schießen, sondern auch fein lupfen und unterschnittene Flugbälle schießen. Beide gehören in Sachen Ballgefühl zu den Stärksten im Team. Beide verfügen über ein sauberes Passspiel und nehmen Bälle gut an und mit. Aber sie sind nicht dabei. Wieso?


    Zumindest zu einem Kandidaten hat sich der Stützpunkttrainer so geäußert, dass ihm seine Bewegungen zu behäbig und langsam sind. Bei dem anderen vermute ich die gleichen Argumente. Beide sind physisch eher wuchtig, tendenziell laufschwächer und haben vielleicht auch ein paar Kilos zu viel auf den Rippen.


    Einige Spieler von mir haben seit letzter Woche auch Angebote von einem NLZ vorliegen. Auch hier wurden eher die Spieler ausgewählt, die ein hohes Tempo gehen, viel Meter machen und quirlig sind. Der Umstand, dass diese Jungs Schwächen in der Technik (linker Fuß unsauber, viel unpräziser Außenrisskram, Innenseitstoß über große Distanzen sowie Flugball mit großer Streuung, Vollspannstoß wird nicht angewendet) und im Spielverständnis (tendenziell zu ballorientiert, wild und vertikal) haben, scheint eine untergeordnete Rolle zu spielen. Es zählt der Speed, die Athletik und die Bereitschaft in jeder Sekunde aktiv am Spiel teilzunehmen.


    Was das über unsere Talentsichtung aussagt, kann ich nicht beantworten. Dafür fehlen mir die Erfahrungswerte, vor allem in Bezug auf die Entwicklung in älteren Jahrgängen. Ob das alles richtig ist, wage ich ein wenig zu bezweifeln. Mich würden eure Meinung interessieren...

    Ich persönlich werde in Zukunft keine Trainingszeit mehr damit verschwenden, die Jugendlichen über Leitern und Stangen springen zu lassen. Das sind nur annäherungsweise die Bewegungen, die sie im Spiel brauchen. Praxisnäher finde ich die Schulung der Koordination indem man einen Ball hinzu nimmt und die Koordination parallel zu allen anderen Aspekten schult.
    Zum Aufwärmen beim Spiel (und Training) mache ich zum Beispiel gerne diese Übung: http://tv.dfb.de/video/twente-enschede-fintenschule/11700/ 5 Minuten reichen ja völlig. Die Jungs haben einen Ball am Fuß, bringen den Kreislauf in Schwung und machen bei den Finten komplexe Bewegungsabläufe, die maximal spielnah sind und parallel das Ballgefühl verbessern. Die Finten sollte man natürlich immer wieder erweitern und variieren.

    p.s. Darf man aus Neugier fragen, was du so machst? :)

    Bücher schreiben, zum Beispiel.


    Ich muss zugeben, dass mich obiges Buch stark beeinflusst (hat). Für mich ist es die Fortsetzung des Horst Weins-Ansatz für den Jugend- und Seniorenfussball.
    Ich versuche auch - soweit es möglich ist - alles in Spielformen zu trainieren.
    Trotzdem finde ich Rundläufe nicht schlecht, weil man die Jungs alle gut beschäftigt bekommt und dann mehr Ballkontakte und Aktionen als in den meisten Spielformen möglich sind (es sind ja auch idealerweise mehr Bälle im Spiel). Mindestens 2/3 des Trainings verusche ich aber möglichst spielnah und wettkampforientiert zu machen.


    Marco: Danke für das PDF. Ziehe ich mir jetzt mal rein...

    Ich kann deine Skepsis nicht nachvollziehen. In erster Linie ist es eine Sichtung und kein Training. Kandidat A spielt einen Flugball aus B (Sichter kann die Qualität des Passes beurteilen). Kandidat B kontrolliert das hohe Zuspiel (Sichter kann die Qualität der Ballan- und mitnahme beurteilen). Kandidat A läuft als Verteidiger ins Feld. Kandidat B geht ins 1:1 und versucht zum Torabschluß zu kommen (Sichter kann die defensiven und offensiven Qualitäten im 1:1 sowie den Torabschluß beurteilen). Meine Jungs fanden die Übung übrigens gut und haben gefragt, ob wir sie auch mal machen können. Und ja, ich muss Follkao zustimmen, ein kleiner, wenn auch anspruchsloser Umschaltmoment ist auch eingebaut...

    Als absichtlichen Fehlpass würde ich es nicht bezeichnen. Es ist eher eine Spieleröffnung. Wenn man den Ball absichtlich schlecht spielt, um das 1:1 erfolgreicher zu gestalten, wirft das auch kein gutes Bild auf den Spieler, zumal ja noch ein Laufweg dazwischen liegt. Einen wirklichen Vorteil erreicht man dadurch nicht. Ich habe das zumindest nicht beobachten können.


    Und zu dem Thema, ob ein E-Jugendlicher das können muss: Es ist Talentförderung. Da möchte man ja bewusst die guten von den sehr guten trennen. In unserem Kreis gibt es geschätzt 500-600 2005er. Davon sollten die besten 20-30 in der Lage sein, so einen Ball zu spielen...

    Das erste Sichtungstraining war gestern. Zwei zeitlich versetzte Gruppen mit ungefähr 25 Kindern, davon in jeder Gruppe zwei bzw. drei Torhüter. Das Training wurde von zwei Stützpunkttrainern begleitet. Alles lief relativ entspannt, geordnet und harmonisch ab.


    Eingeteilt waren die Gruppen - wie schon erwähnt - nach Alter. Der Stützpunktrainer hat mir auch vorher versichert, dass er - um der Entwicklung des RAE-Effektes entgegenzusteuern - aus jeder Gruppe etwa gleich viel Kinder nehmen möchte. Er sagte sogar, dass er eigentlich aus der zweiten (jüngeren) Gruppe mehr Kinder nehmen muss. Mir war im ersten Moment nicht ganz klar, wie er das meint. Aber ich schätze, er geht davon aus, dass die Kinder die im NLZ des MSV spielen, größtenteils aus der ersten Jahreshälfte sind. Wenn er - kreisbezogen - eine ausgewogene Altersbesetzung haben möchte, muss er das mit mehr Kindern aus der zweiten Jahreshälfte kompensieren. Ehrlich gesagt, ziehe ich meinen Hut vor dieser Konsequenz und bin gespannt, ob sie das auch so weiter leben.


    Da ich beide Gruppen gesehen habe, noch ein kurzer Eindruck von mir. Es gab in beiden Gruppen Ausreißer, die physisch entweder früh- bzw. spätentwickelt sind, aber man konnte im Mittel schon die Unterschiede in der Entwicklung sehen. Interessanterweise gab es in der älteren Gruppe viele Kinder, deren Spiel sich über Durchschlagskraft und Kraftdribblings definierte und die auch die Zweikämpfe öfters etwas wilder und körperlicher führten. In der jüngeren Gruppe waren hingen mehr quirlige Spieler, die auf das Zusammen- und kluges Bewegungsspiel setzten. Ihre Zweikampfführung war eher von einer gewissen Geschickligkeit geprägt.


    Die Erklärung ist für mich relativ einfach. Jede Gruppe bevorzugt die Lösungen, mit denen sie im Ligabetrieb erfolgreich ist. Die älteren Kinder nutzen ihre physischen Vorteile, die jüngeren Kinder entwickeln alternative Lösungen.



    Der Trainingsablauf war wie folgt:


    5 bis 10 Minuten haben alle zusammen im Kreis gesessen und der Trainer hat geredet. Was, weiß ich nicht.


    Aufbau 1: Ein simpler Dribbelparcour, vierfach aufgebaut. An jedem Parcour fünf bis sechs Kindern. Dann Dribbeln in diversen Varianten. Innenseite, Außenseite, schwacher Fuß, im Wechsel, Sohle, auf Tempo, mit vorgegebenem Abfolge, mit zwei Bällen, Wettkampf der Gruppen gegeneinander, etc. Hier fand ich das Niveau eigentlich ziemlich hoch bzw. die Differenz zwischen den starken und den schwächeren Spielern war zu sehen, aber nicht dramatisch. Die größten Unterschiede hat man eigentlich im Bewegungsablauf gesehen.


    Aufbau 2: Diagonaler Flugball (der wurde ganz speziell gefordert) von der Grundlinie neben dem Tor an die Strafraumgrenze. Da dann Ballannahme aus der Luft, Ballkontrolle und ein diagonales 1-gegen-1 mit Torabschluss. Der Gegenspieler war derjenige, der den Flugball gespielt hat. Die Rollen wurden natürlich gewechselt. Hier fand ich die Unterschiede dramatisch. Zum einen im Anlaufen (jeder zweite frontal), zum anderen auch das Fintenrepertoire und die Kreativität (Beidfüßigkeit). Den Flugball konnte auch nicht jeder.Teilweise waren es Schüsse. Manchmal kam der Ball aufgrund schlechter Körper- und Fußhaltung nicht hoch genug.


    Aufbau 3: Zwei Spielfelder, einmal mit vier und einmal mit zwei Toren. Hier waren die Unterschiede zwischen den Kinder am offensichtlichsten. Wenn in einem Team zum Großteil schwächere Spieler waren, lief gar nix. Selbst die guten Spieler gingen dann mehr oder wenig unter. Das äußerte sich in einer unzureichenden Mannschaftsstaffelung, schlechten Bewegungen abseits des Balles, fehlende Übersicht, schwacher Technik unter Wettkampfbedingungen, instabiler Entscheidungsfindung und mangelhafter Laufbereitschaft.


    Hier setzt eigentlich auch der einzige Kritikpunkt von mir an, da sich einige Kinder deutlich unter Wert verkauft haben und andere Kinder aufgrund starker Mitspieler glänzen konnte. Der Stützpunktrainer kündigte schon an, die Gruppen für nächste Woche (wo alle wiederkommen sollen) so zu belassen. Das finde ich nicht richtig, wobei ich seine Motive natürlich nicht allumfänglich kenne. Wenn es ihm aber wirklich nur um die Selektion geht, sollte er die Gruppen anhand der Eindrücke der ersten Einheit ausgewogener zusammenstellen.


    Nächste Woche sollen dann die Spieler benannt werden, die in den folgenden zwei, drei Einheiten bis zu den Sommerferien nicht wiederkommen brauchen. Zum einen die besonders gute Spieler, die dann nach dem Sommer einsteigen. Zum anderen die Spieler bei denen es auf keinen Fall reicht.

    Die Frage, die sich viele Eltern - gerade im Kinderbereich - stellen, ist doch die, ob man nicht etwas verpasst oder der Zug schon abgefahren ist, wenn man nicht schon im Grundschulalter ins NLZ wechselt. Die Statistiken sprechen da eine ziemlich deutlich Sprache, weil die wenigsten der U9-U11-Spieler "oben" ankommen und die wenigsten der derzeitigen Profifussballer schon in der U9-U11 in einem NLZ gespielt haben. Die meisten sind mit 12-14 Jahren gewechselt.


    Meine eigenen Erfahrungen bestätigen diese Tendenz übrigens. Ich beobachte die Entwicklung der NLZ-Teams meines Jahrgang in den letzten drei Jahren zumindest grob. Einige Spiele kann man sich im Netz ansehen, andere habe ich live gesehen. Zudem haben wir auch immer mal Freundschaftsspiele gegen NLZ-Teams gemacht. Meine Feststellung: Die NLZ-Teams sind uns in den drei Jahren nicht enteilt. Die NLZ-Teams sind meist etwas bissiger, aggressiver, handlungsschneller, vielleicht auch wüster. Aber gerade in Sachen Technik, Spielintelligenz und Taktik verläuft die Entwicklung eher parallel. Der Vorteil im Breitensportverein liegt darin, dass die Jungs angst-, stress- und druckfrei Fussball spielen. Ich denke, dass das in diesem menschlichen Entwicklungsstadium ein wichtiger Punkt ist...kommt natürlich auch immer auf die Persönlichkeit an...


    Trotzdem kann ich jeden verstehen, der dem Ruf des NLZ erliegt. Diese Erfahrung mitzunehmen, würde ich niemanden vorwerfen.


    Bei uns sind am kommenden Montag auch zwei 25er-Gruppen vorgesehen, die hintereinander trainieren. Interessanterweise hat der Stützpunktrainer die knapp 50 Spieler nach Geburtstag eingeteilt. Als Grund nannte er die Bevorzugung von früh geborenen Spielern in Auswahlmannschaften, übrigens in jeder Sportart. Ein bekanntes und hier auch schon oft diskutiertes Thema (RAE-Effekt).
    Jetzt bleibt nur die Frage, ob das auch konsequent durchgezogen wird. Theoretisch müsste er aus jeder Gruppe die besten acht Spieler nehmen, auch wenn Nummer 8 der Jüngeren eigentlich schlechter als Nummer 9 der Älteren ist. Auch hier bin ich gespannt wie sich das Thema entwickelt...


    P.S. Eine Einteilung in Quartale fände ich eigentlich noch besser, da mein Sohn von November ist ;)

    Nun noch etwas zu unserem Spiel von Samstag. Der Stützpunktrainer nannte mir nach dem Spiel neben dem Torhüter noch drei Nummern von Spielern, die er schon jetzt sofort nehmen würde. Interessanterweise war deren Spiel keinesfalls fehlerfrei. Im Gegenteil. Sie haben in einigen Situationen sogar ungewöhnlich viele Fehler gemacht (was aber auch mit dem Gegner und dem Spielcharakter zusammenhing).


    Was die drei Spieler gemeinsam haben und hatten: Sie sind sehr laufstark und aktiv. Im ersten Moment fand ich seine Beurteilung deswegen relativ oberflächig. Mir ist aber im Nachhinein eingefallen, dass ich exakt die gleichen Spieler ausgesucht habe als es vor zwei Monaten darum ging, dass unsere zwei Jahre ältere D 1 in der Leistungsklasse Spieler von uns als Unterstützung braucht, weil sie viele Ausfälle hatten.


    Damals war meine persönliche Argumentation anscheinend ähnlich. Für mich war dabei aber entscheidend, dass sie in einer fremden Mannschaft möglichst schnell Fuß fassen und dem höheren Tempo und der höheren Körperlichkeit Stand halten können. Ich weiß aber auch, dass in unserem Umfeld andere Spieler, die läuferisch nicht so stark sind, ähnlich wertvoll für den Mannschaftsverbund sein können. Einfach aus dem Grund weil sie Qualitäten haben, die das Zusammenspiel betreffen, also Spielintelligenz, Raumverständnis, Variabilität oder auch so Dinge wie Ruhe vor dem Tor/unter Druck, speziell passende Laufwege oder einfach einen guten Charakter. Meine "Sorge" ist jetzt, dass diese Qualitäten übersehen oder als nicht so wichtig erachtet werden und die Jungs sich dadurch unter Wert verkaufen.


    Ich bin gespannt, wie sich diese Sitaution entwickelt. Guckt der Stützpunkttrainer weiter "nur" auf`s laufen oder erkennt er mit der Zeit auch andere Qualitäten der Spieler.

    @Schimanski


    Alles klar! Dann drück ich dir mal die Daumen, das ein oder vielleicht mehrere deiner Kandidaten sich für die Auswahl empfehlen können.


    Im Regelfall ist es so, als das die Ergebnisse im Sichterteam ausgetauscht werden und der jahrgangsverantwortliche Stützpunkttrainer mit den Eltern der Gesichteten Kontakt aufnimmt. Die "Wackelkandidaten" werden ebenfalls eingeladen. Nach ca. 3 Trainingseinheiten entscheidet man sich erst mal für ein festes Auswahl-Team, was sich danach kaum noch ändert.


    Er hat mir gestern als Ziel den Beginn der Sommerferien genannt. Bis dahin gibt es wohl vier Einheiten. Er sagte, die besten erkennt man sofort und die "Graupen" auch. Dazwischen ist das Leistungsgefälle sehr gering, so dass man etwas Zeit bräuchte.


    Was ich schon im ersten Schritt interessant finde, ist wie unterschiedlich die Landesverbände die Stützpunkte casten.In Eurem Falle ist es offensichtlich so, dass ein Spieler, der von seinem Verein nicht vorgeschlagen wird, zunächst nicht in den Fokus gerät.
    In Niedersachsen haben wir den Sparkassencup.
    http://www.nfv.de/wettbewerbe/…/sparkassen-fussball-cup/
    Da es sich um einen Pflichttermin für den älteren E-Jugendjahrgang handelt, müssen wir hier alle U11-Spieler präsentieren.
    Da ich schon ein paar Jahre in dieser Altersgruppe unterwegs bin, habe ich schon einige Sparkassencups mitgemacht. Es gibt aus meiner Sicht bei dieser Geschichte auch einiges Verbesserungspotential. Alle U11-Spieler auf diese Weise einmal einem Sichter zu zeigen, finde ich aber gut.


    Dazu wollte ich sowieso noch was schreiben...


    Bei uns haben nur etwa ein Zehntel der Vereine im Kreis Spieler vorgeschlagen. Ich habe die Liste vorliegen. Die drei wohl stärksten Teams sind aber dabei, mit knapp 75% der Gemeldeten. Da ich die 2005er aus meinem Kreis gut kenne, würde ich auch sagen, dass da nicht so viele Kinder fehlen. Mir fallen spontan noch drei, vier starke Teams mit je zwei bis drei Spielern ein, denen ich zutrauen würde, auch in die engere Auswahl zu kommen.


    Hinzu kommt noch, dass am Sonntag die Stadtpokal-Finalrunde in Duisburg ist. Da werden die Stützpunkttrainer auch sein. Letztes Jahr haben sie dort noch eine Menge Kinder angesprochen und eingeladen. Mülheim und Dinslaken sind beim Stadtpokal aber nicht dabei und aus diesen beiden Städten hat nur ein Verein Spieler gemeldet. Hier sind also auch noch ein paar Jungs, die (erstmal) ungesichtet bleiben, wobei der Stützpunkttrainer mir sagte, dass sie dahin auch ihre Fühler ausgestreckt haben.


    ich nehme mal an, dass dein Sohn nicht an der E-Jugend-Kreisauswahl teilgenommen hat und nunmehr direkt zum DFB-Stützpunkt (ab D-Jugend) gelangt ist?

    Meines Wissens gibt es bei uns keine E-Jugend-Kreisauswahl.


    Es soll in diesem Thread auch nur in zweiter Linie um mich als Papa gehen. In erster Linie bin ich Trainer von elf Kandidaten, die zum Sichtungstraining geschickt wurden. Ob einer oder mehrere Jungs oder mein Sohn dabei sind, ist noch nicht entschieden.


    Als Trainer kannst du die Aussagen der Abwerber sicher besser einschätzen und direkt erkennen, warum der Abwerber-Verein der Qualität seiner Jugendtrainer nicht vertraut, sodass er sich gezwungen sieht, die Jungs aus anderen Vereinen dadurch abzuwerben, in denen er euch das erzählt, was ihr gerne hören wollt.

    Ich habe keine Sorge wegen Abwerbern. Zum einen sind meine Eltern sehr geerdet, zum anderen gibt es auf Breitensportebene keine großartigen Alternativen in unserem Kreis. Im Gegenteil. Wir werden nächste Saison als Jungjahrgang vorraussichtlich in der Leistungsklasse starten und das kann kein anderer Verein in unserem Kreis bieten. Zudem sind wir auch einfach eine gewachsene, harmonische Gemeinschaft. Selbst ein Wechsel ins NLZ würde ich derzeit keinem empfehlen. Das hat der Stützpunkttrainer auch gesagt. Erst ab der C-Jugend, also in zwei Jahren, kann ein Wechsel Sinn machen, sowohl ins NLZ als auch ein einen Breitensport-Verein, der höher spielt.

    Angefangen hat es im Ende März, als auf der Hompage vom FVN, dieser Bericht erschien und parallel die Vereine angeschrieben wurden. Unser Geschaftsführer kam dann Tage später mit diesem Schreiben und der Bitte, dass ich mich darum kümmern sollte, zu mir.


    Ich habe dann per E-Mail dem Staffelleiter eine Liste aller Kinder von mir mit den Worten:


    Zitat von Ich

    Die Liste ist relativ lang, da die Kinder alle gut sind, aber unterschiedliche Stärken besitzen.
    Ich vermag nicht zu beurteilen, auf welche Stärken im Stützpunkt Wert gelegt wird.
    Das sollen die Trainer des Stützpunktes entscheiden.

    geschickt.
    Diese E-Mail ist auch an den Stützpunktrainer weitergeleitet worden.


    Persönlich kennengelernt habe ich ihn dann letzten Samstag als er mit dem Stützpunkttrainer, der für den Jahrgang 2002 zuständig ist, unser Meisterschaftsspiel besuchte. Er stellte sich vor dem Spiel bei mir vor und bat mich nach dem Spiel nochmal zu einem Gespräch. In diesem lobte er unser Spiel. Er war begeistert davon, wie die Kinder die Räume anlaufen, wie schnell sie umschalten und wie stark sie auch technisch seien. Zudem lobte er die Positionsrotation.


    Von unseren zwei Torhütern (jeder eine Halbzeit) gefiel ihm der besser, der sich öfters von der Linie löste und - so sein Wortlaut - den Ball wollte. Dazu sei gesagt, dass beide Torhüter von uns gute Feldspieler und sehr sicher im Passspiel sind. Das liegt daran, dass sie in jungen Jahren auch viel im Feld gespielt haben und dass wir sie jetzt in der D-Jugend immer aktiv in die Ballzirkulation eingebunden haben. Der Torhüter, den er stärker gesehen hat, ist aber eigentlich etwas unkonstanter und fehleranfälliger. Aber das konnte man in diesem Spiel nicht sehen. Dafür aber das progressivere und aktivere Stellungsspiel. Was dem Stützpunkttrainer gefallen hat.


    Ich muss jetzt los, gleich kommt aber noch was...

    Fangen wir ganz vorne an...und das liegt schon einige Wochen und Monate zurück...


    Über unsere Stützpunktraining und die Strukturen habe ich im Vorfeld wenig bis gar nichts gehört. In unserem Verein gibt es in den Jahrgängen über uns keine Stützpunktspieler, wobei das nicht daran liegt, dass die Jungs oder der Verein nicht wollen, sondern weil vor allem die Qualität fehlt. Ein jetziger U13-Spieler von uns war vor zwei Jahren mal bei einigen Sichtungstrainingen, aber die Sache ist dann irgendwie eingeschlafen, weil er an zwei Terminen nicht konnte und die Stützpunkttrainer wohl auch nicht die unbedingte Notwendigkeit gesehen haben, sich um die Spieler weiter zu bemühen.


    Dann habe ich mich letztes Jahr mit einem Trainer einer 2004er-Mannschaft (jetzige U12) unterhalten, der sich eher negativ zum Stützpunkttraining äußerte und wenig Sinn darin sah, seine Jungs dahin zu schicken. Vorwurf war vor allem, dass da hauptsächlich Scouts von anderen Vereinen stehen, um die Kinder abzuwerben.


    Der Neffe meines ehemaligen Trainerkollegens war auch einige Zeit beim Stützpunkttraining. Er fand das Training relativ monoton und langweilg. "Die machen da immer das Gleiche" war sein Vorwurf.


    Das waren meine - zugegebenermaßen - unscharfe Wahrnehmung aus der Distanz.


    Die ersten direkten Kontakte hatte ich dann in den letzten Tagen. Dazu gleich mehr...