Beiträge von Schimanski

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    Hallo zusammen,


    ich habe mein Anliegen doch ausführlich dargelegt. Da muss man mich doch nicht mit einem plumpen Einzeiler abwatschen :thumbdown:


    Ich kenne die Inhalte und Ziele des Kinderfussballs, vor allem aber kenne ich die Herangehensweise. Hier möchte ich mich speziell auf das Buch von Horst Wein beziehen. Seinen Ansatz zur Entwicklung der Spielintelligenz finde ich vorbildlich. Wieso nicht auch das Positionsspiel in diesen Prozeß integrieren (das macht Horst Wein in vielen Übungen und Spielformen übrigens auch)?


    Nochmal: Ich möchte keine Kind etwas aufzwängen. Ich möchte keinem Kind die Freiheit und die Kreativität rauben. Ich möchte von keinem Kind Dinge erwarten, die es noch nicht vollbringen kann. Wenn ein Kind sich nicht an die Position hält ist mir das vollkommen schnuppe.


    Ich denke nur, dass die Kinder es auch selber spannend finden, wenn sie eine Position bekleiden und vielleicht selbstverantwortlich die Ordnung in ihrere Kette regeln. Mindestens die Hälfte der Kinder haben schon eine gute Spielübersicht, erkennen Freiräume und Unterzahl- bzw. Überzahl-Situationen in ihrer gröbsten Form. Wieso nicht darauf aubauend den Kindern einen groben Rahmen geben. Fördert das nicht auch die Spielintelligenz? Kann man damit etwas falsch machen?


    Zu den Anworten:


    Germancoach: Die Idee klingt nicht schlecht, zumal man den Kindern im Spiel weiterhin alle Freiheiten zugesteht. In welchem Alter war das?


    Zu Ketten und Dreiecken: Ich denke, der DFB empfhielt die Kette als Grundlage für das spätere ballorientierte Verteidigen im Mannschaftverbund. Da bilden sich ja von ganz alleine Dreiecke und vertikale Verschiebungen. Wenn man den Bambinis das instinktive Spiel nicht verbietet, habe ich da auch keine Sorgen, dass die Jungs stur in einer Kette verharren ;)


    anakiny: Freies Spiel konnte ich jetzt mehr als ein Jahr beobachten.
    Was mir auffällt: Viele dribbelstarke Rechtsfüßler zieht es im Spiel auf die linke Seite und sie bekommen dann an der Grundlinie Probleme. Die Kinder lachen zwar schon selber drüber, aber können das selbst nicht komplett abstellen. Woran liegt das?
    Zudem haben wir Kinder die instinktiv "hinten absichern" oder sich instinktiv in die freien Räume bewegen (und dann enttäuscht sind, wenn sie von ihren Mitspielern übersehen werden :D ). Es gibt auch Kinder, die ich derzeit eher auf dem Tennisplatz sehe, weil sie eigentlich immer ihr eigenen Spiel durchziehen und mit Mannschaftsspiel nix am Hut haben. Aber da soll man bei den Bambinis ja noch Geduld haben (nur: wieso können es die anderen Kinder schon?).


    2:2, 3:3 oder 4:4 spiele ich schon seit Beginn der Bambini-Zeit. Ich sehe darin auch einen ganz wichtige Grundlage zur Entwicklung des Spielverständnisses. Sie haben viel Ballkontakte, können das Spiel überblicken, Mitspieler im Auge behalten und Freiräume erkennen. Das kann ich jedem Bambini-Trainer-Neueinsteiger ans Herz legen.


    Oliver: Der DFB empfiehlt ab der F-Jugend mit zwei Dreierketten zu spielen. Spezialsieren will ich auch kein Kind. Sie sollen weiter flexibel geschult werden und keine festen Positionen bekommen.


    @All: Mir geht es auch gar nicht darum, eine Grundsatzdiskussion über Kinderfussball, freiem Spiel und Systeme zu führen. Dazu gibt es hier im Forum genügend Threads.
    Das Problem vom freien Spiel aufs Positionsspiel umzustellen, hat doch jeder Trainer irgendwann. Spätestens von der E- in die D-Jugend.
    Anstatt den Prozess mit einem Schlag zu vollziehen, kann man ihn doch eher fließend in kleineren Jahrgängen einleiten ohne dabei das freie Spiel zu unterbinden. Man orientiert sich am Entwicklungsstand der Kinder, reflektiert (mit den Kindern) die Spielweise und zieht seine Schlüße daraus.
    Mit geht es jetzt nur darum, wie man diesen Prozeß einleitet ohne die Kinder vor den Kopf zu stoßen oder wichtige Trainingsinhalte zu vernachlässigen.


    Gruß, Christoph

    Hallo zusammen,


    ich würde die Kinder im zweiten Bambini-Jahr langsam an die Dreierkette ranführen.
    Bis jetzt haben die Jungs frei und stark ballorientiert gespielt. Das möchte ich auch gar nicht ändern, sehe ich in ihrem instinktiven Spiel die Grundlage für modernes Pressen und ballorientiertes Verschieben.


    Mein Trainingskollege und ich sind aber mittlerweile an dem Punkt, wo wir denken, dass ihnen etwas Struktur und Ordnung gut tun würde. Wir wollen die Kinder dabei nicht in ein festes System pressen, das ballorientierte Spiel soll nach wie vor im Mittelpunkt stehen.


    Das System soll keine strenge Vorgabe sein, was bei Missachtung mit Gebrüll am Seitenrand bestraft werden, sondern nur eine grobe Orientierung für die Kinder. Was sie daraus machen, ist ihre Sache. Ich strebe eine Entwicklung an, die die Kinder selbstbestimmt durchleben sollen, die ich nur langsam anstoßen möchte.


    Mir geht es dabei nicht darum, erfolgreicher zu sein oder es schöner aussehen zu lassen, nein ich denke, die Kinder sind langsam bereit, den nächsten Schritt zu gehen.
    Wir sind in der glücklichen Lage, die zehn besten Kinder des Jahrgangs, alle etwa gleich stark, trainieren zu dürfen. Fußballerisch sind wir über den Punkt Gänseblümchen pflücken, ein bisschen gegen den Ball treten und über den Platz tollen, längst hinaus.


    Wir spielen im Training viel vereinfachten Mini-Fußball (die Kinder beherrschen also schon "breit aufstellen" und Spielverlagerungen in ihrer einfachsten Form) und besprechen mit den Kindern auch immer wieder wie wichtig die Balance zwischen Offensive und Defensive. Wir lassen die Kinder auch immer ihr eigenes Spiel reflektieren, indem wir uns nach den Trainingsspielen zusammen setzten.
    Diskussionen darüber, wer vorne und wer hinten spielt, gibt es nicht. Alle Kinder wissen, dass sie Verantwortung für Offensive und für Defensive haben. Im Spiel kristallisieren sich zwar trotzdem gewisse "Spezialisten" heraus, aber die Balance stimmt und kein Kind ist ausschließlich vorne oder hinten zu finden.


    Da wir zehn Kinder haben, bietet sich an, drei feste Ketten zu bilden (plus Torwart), die wir so zusammenstellen würden, dass sie eine gute Mischung aus Kämpfer,
    Dribblern, Techniker, physisch starken, offensiv orientierten und Defensivspezialisten darstellen und alle etwa ähnlich stark wären.
    Die Kinder würden dann (erstmal?) fest zusammen bleiben, immer zusammen ausgewechselt und abwechselnd die Offensiv- und die Defensivreihe bilden. Meine Überlegung geht sogar soweit, dass die Kinder selbstverantwortlich untereinander die Ordnung regeln.


    Jetzt zum Problem: Wie leite ich den Übergang ein? Gibt es Trainingsformen, ohne dabei die eigentliche Inhalte des Kindertrainings groß zu vernachlässigen? Oder solle ich den Kindern das einfach nur sagen? Soll man das einfach mal im Trainingsspiel machen oder im "Meisterschaftsspiel"? Wie würdet ihr das angehen?


    Ich bin gespannt auf eure Antworten!


    Schönen Gruß, Christoph

    Hallo,


    was man bei der Diskussion nicht vergessen sollte: Die Eltern!


    - reinrufende Trainer sind kompetent
    - Kinder, die viel Pass spielen, haben einen kompetenten Trainer
    - Kinder, die scheinbar in einem festen System spielen, haben einen kompetenten Trainer
    - Eltern haben meist keine Ahnung vom "modernen" ballorientierten Verteidigen
    - Eltern haben meist keine Ahnung von den Idealen des Kinderfussball


    Man muss also zwangsläufig den Dialog mit ihnen suchen, sonst gibt es bald Ärger. Ich spreche da aus eigener Erfahrung ;)


    Gruß, Christoph

    Hallo Nille,

    Das finde ich, ist nicht der Sinn eines Fußballspieles.

    Was ist denn der Sinn eines Fußballspiels in der F-Jugend?
    Das es so aussieht wie bei den Erwachsenen? Das man Schulterklopfer von den Eltern bekommt weil es wie im Fernsehen aussieht? Weil man so erfolgreicher ist?


    Ich würde den Sinn eines Fußballspiels in der F-Jugend-Spiels eher so beschreiben:
    Spielerisches und mit positiven Emotionen (Spaß) verbundenes Erlernen von Fußball in seiner einfachsten Form: verteidigen und angreifen. Grundlage/Basis für ein langes Fußballleben schaffen. Der Entwicklungsgedanke steht im Vordergrund. Die Kinder sollen ausprobieren, eigene Erfahrungen machen, das Spiel erforschen und Spielintelligenz entwickeln.


    Wenn man diese Aspekte mit einem System verbinden kann, spricht nix dagegen. Aus meiner Erfahrung bei den Bambinis widersprechen sich diese Punkte aber nur allzu oft.


    Gruß, Christoph

    Andrè, da bin ich bei dir.


    Aber wenn ich den DFB richtig verstanden habe, ist der Grund viele Dinge im Kinderfußball noch nicht zu machen, dem Zeitfaktor geschuldet.
    Man soll kein Kopfballspiel schulen, man soll kein Torwarttraining machen, man soll kein Überzahlspiel traineren, weil die Zeit zu knapp ist und andere Dinge wie Bewegungsschulung und Individualtaktik wichtiger sind.
    Natürlich schadet es den Kindern nicht, wenn man Kopfball trainiert, Torwarttraining oder Überzahlspiele macht, solange der Spaß nicht leidet. Wichtiger sind laut DFB aber andere Sachen.
    Hier geht es darum, Prioritäten zu setzen. Horst Wein setzt sie anscheinend wohl etwas anders.


    Gruß, Christoph

    Hallo,


    ich lese das Buch von Horst Wein derzeit auch. Eine dicke Empfehlung von mir. Sehr geil, auch wenn ich einige Ansätze (noch?) nicht nachvollziehen und teilen kann.


    Grundsätzlich halte ich die Idee von der Förderung der Spielintelligenz für den entscheidenen Punkt im Kinderfußball. Hier liegt so viel Potential brach. So Spieler wie Götze werden zu Hauf nachrücken, wenn im Kinderfußball flächendeckend umgedacht wird.


    Minifußball in vereinfachter Form habe ich mit meinen Bambinis auch schon einige Mal gespielt. Der entscheidene Punkt dürfte wohl sein, dass es den Jungs tierisch Spaß macht und sie mittlerweile schon fragen, ob wir das Spiel mit den vier Toren wieder spielen können ;)


    Die Jungs stellen sich schon jetzt versetzt und breit auf und spielen vereinzelt Diagonalpässe. Ich muss allerdings dazu sagen, dass mein Co-Trainer und ich die Kinder auch oft darauf hinweisen und wir gerne mitspielen und das Spiel etwas lenken, also eigentlich die Ideale des Kinderfußballs verletzen. Das geschieht aber alles ohne Druck. Da wollen wir mit der Zeit noch etwas ruhiger werden. Wir wollen dem Spiel aber etwas Struktur geben und von Anfang an die Idee des Minifußballs vermitteln. Die Jungs sind ja auch erste 6 Jahre. Das ist wohl noch etwas zu früh für "echten" Minifßball ohne Fremdsteuern, aber wenn`s den Jungs Spaß macht?
    Wir setzen uns aber vor dem Spiel und nach dem Spiel zusammen und versuchen in Gesprächen die Unterschiede zum "normalen" Fußball mit den Jungs herauszuarbeiten. Es ist halt ein stetiger Prozeß. Ich bin aber schon jetzt zufrieden.


    Jetzt komme ich aber zu einem Punkt, der für Andrè nicht ganz uninteressant sein dürfte.
    Horst Wein baut in seinem Buch viele Übungen auf den Minifußball auf. Sehr oft auch viele Übungen, wo es um Überzahl-Situationen, Gruppentaktik und Passspiel geht, also eigentlich Dinge, die der DFB erst aber der D-Jugend propagiert. Horst Wein hält sich zwar mit konkreten Altersangaben zurück und spricht von Entwicklungstufen, aber man kann herauslesen, dass die meisten Übungen schon in der F-Jugend angewendet werden können und sollen.


    Horst Wein will mit dieses Übungen die Entwicklung der Spielintelligenz stimulieren. Ich sehe hier einen zum DFB-Konzept etwas abweichenden Ansatz. Wäre interessant zu wissen, wie das andere User sehen. Ich weiß schon, dass man das alles nicht so eng und wörtlich nehmen soll, aber die Unterschiede sind schon elementar...


    Gruß, Christoph

    Hallo,


    danke für das nette Feedback.


    Zur goldenen Ananas: Die ist mir auch wichtig. Ich gewinne gerne. Ich schmücke mich auch gerne mit Siegen. Aber ich opfere die Kinder dafür nicht.
    Im Endeffekt bin ich genauso siegesgeil wie die ahnunglosene Joysticktrainer, ich möchte die Früchte nur nicht sofort, sondern in ein paar Monaten/Jahren ernten. Mich würde es tief enttäuschen, wenn aus den Jungs nix wird und nicht mindestens einer über die Kreisliga hinauskommt.


    Es gibt zwei Dinge, die es mir relativ einfach machen, an der DFB-Philosophie festzuhalten:


    1. Der Verein, in dem ich bin, hat einen relativ guten Zulauf, so dass zu mir viele Kinder gekommen sind, die ein gewisses fussballerisches Talent mitbringen. In einem kleinen Dödelsverein wäre es viel schwerer gewesen, die DFB-Linie zu fahren. Da hätte ich vielleicht Kompromiße eingehen müssen, um die Kinder nicht von einer Niederlage in die nächste begleiten zu müssen.


    2. Ich habe schon in der Winterpause bei einem Hallenturnier (also nach einem halben Jahr) die ersten positiven Konsequenzen der DFB-Philosophie erfahren. Das ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, dass unser - ich sage es jetzt mal großkotzig - ballorientiertes Spiel auch Vorteile bringt. Unsere Jungs waren einfach lauf- und spielfreudiger, aggressiver und bissiger als unsere Gegner. Wir haben dann auch direkt ein Unentschieden gegen eine 04er-Mannschaft geholt und zwei 05er-Mannschaften klar dominiert.



    Zu unserem Verein: Ich glaube, die Strukturen sind da noch relativ verkrustet. Der Verein lebt von seinem guten Ruf und dem guten Zulauf. Ich möchte nicht ausschließen, dass wir auch gute Trainer haben, aber trotzdem spürt man, dass im Verein Ergebnisse vor Ausbildung kommen.
    Ich als "ahnungsloser" Bambini-Papa werde da auch nix zu melden haben. Was wird sich ein 15 Jahre ältere Trainer mit mehreren Jahren Trainer-Erfahrung, der auch mal Landesliga gespielt hat, von mir sagen lassen? Ich habe da auch ehrlich gesagt kein Interesse missionarisch aktiv zu werden. Mir reichen schon die Probleme in unserer Mannschaft :D


    Gruß, Christoph

    Hallo Andrè,

    Ganz toll, finde ich super klasse, hätte von mir kommen können ;)

    Ich deute den " ;) " mal so, dass dir einige Aussagen bekannt vorkommen :D
    Ich habe hier viel gelesen. Einiges ist hängen geblieben, klang für mich schlüssig bzw. konnte ich in der Praxis wieder finden. Das ist dann in dem Elternbrief gelandet. Aber ich stehe 100%ig hinter den Aussagen. Das ist nicht einfach kopiert.



    Zu den Eltern: Sie kennen den Thread hier. Zumindest habe ich ihnen den Link geschickt. Es kann also sein, dass der eine oder andere mitliest. Von daher kann ich hier nicht zu deutlich werden ;)



    Aggressiv war die Stimmung nicht. Die Hälfte der Eltern waren die ganze Saison über sowieso schon relativ entspannt. Die hätten eigentlich auch zu Hause bleiben können. Da spüre ich Vertrauen. Die sehen den Bambini-Fußball eher locker. Da waren wir auch im Vorfeld beim Small-Talk am Spielfeldrand auf einem gemeinsamen Nenner. Vielleicht konnten sie trotzdem etwas mitnehmen und können unser Verhalten (mein Co-Trainer ist sehr loyal) besser nachvollziehen.


    Dann gibt es Eltern, da habe ich im Gesicht schon eine Verunsicherung gesehen. Das sah so aus, als ob ihnen bewusst wird, dass sie etwas falsch gemacht haben. Da war so eine Mischung aus Neugier und Scham. Kaum Widerworte. Eher Verständnis.


    Dann gibt es noch Eltern, von denen etwas Gegenwind kam. Aber auch hier keine Vorwürfe oder Unverständnis. Auch hier waren wir uns schnell einig, dass der Spaß des Kindes im Vordergund steht. Trotzdem kann ich schlecht beurteilen, ob sie meinen Standpunkt nachvollziehen konnten. Das letzte Wort kam meist von mir. Ich habe auf jede Frage/Vorwurf Antworten gehabt, weil ich mir schon im Vorfeld denken konnte, in welche Richtung das gehen wird.
    Ob da jetzt ein Umdenken stattgefunden hat oder man mich in die Besserwisser-Ecke abgeschoben hat, vermag ich noch nicht zu beurteilen. Das werden die Reaktionen der nächsten Wochen zeigen. Trotzdem waren die Diskussionen nicht hart geführt. Meistens hatten beide Seiten ein Lächeln auf den Lippen.


    Ich selber war sehr angespannt, habe mich auch mal verhaspelt, konnte aber trotzdem viele Punkte in Ruhe ausführen. Mein Co hat mich auch oft unterstützt. Er ist erst nach einem halben Jahr dazu gestoßen und hat die DFB-Philosophie am Anfang auch nicht nachvollziehen können. Er hat aber eingesehen, dass das der richtige Weg und hat diesen Wandel den Eltern gegenüber auch so verkauft. Das habe ich schon als gewichtiges Argument empfunden, weil er schließlich von "deren Seite" kam und er jetzt aber hinter mir steht.


    Am Spielfeldrand habe ich übrigens kaum ein Problem mit den Eltern. Da ist meistens Ruhe und wenn, dann kommen Anfeuerung und Fremdsteuern in Form von "Schieß" oder "Lauf", also alles halb so wild.


    Das Problem liegt außerhalb des Spielfeldes. Einige Eltern sind mit der Art und Weise wie wir spielen lassen (ohne System, (fast) ohne Reinrufen) und das wir Alleingänge und Dribblings zulassen, nicht einverstanden. Da wird mehr Erwachsenenfußball erwartet.
    Ich vermute, das bekommen auch deren Kinder mit und sind deswegen nicht so gut auf uns zu sprechen. Zudem erzählen die Eltern den Kindern etwas anders als wir. Dass das Kind dann verunsichert ist, versteht sich von alleine. Die Eltern sagen "passen", wir sagen "dribbeln" :D


    Andere Eltern sehen halt mehr ihren Filius als Superstar. Die vergessen, dass das ein Mannschaftssport ist. Auch da wollten wir mit dem Elternabend ein Zeichen setzten.


    Und dann gibt es noch andere Eltern, die waren eigentlich die ganze Saison über relativ entspannt, und fangen jetzt durch die Unruhen an, auf die Kinder einzureden. Auch hier wollten wir mit dem Elternabend unseren Standpunkt verdeutlichen.



    Das erste Jahr war auch nicht so leicht für uns. Wir haben als reiner 05er-Jahrgang in jedem Spiel gegen 04er-Kinder gespielt. Gerade am Anfang ohne jegliche Erfahrung gab es eine Klatsche nach der anderen. Dann ist Unruhe vorprogrammiert. Wir haben in der Rückrunde (trotz freien Spiels ;) ) aber mehr gewonnen als verloren. Da kann man schon sehen, was die Jungs für einen Sprung gemacht haben.
    Jetzt kommen wir in das zweite Jahr und sind der ältere Jahrgang. Da werden uns die Ergebnisse also etwas schützen und wir haben etwas weniger Druck. Wir müssen uns nicht mit physisch übermächtigen Gegnern rumschlagen. Auch die Kinder knicken bei deutlichem Rückstand schnell ein und verlieren die Lust, wenn sie merken, dass sie keine Chance mehr haben. Das wird uns nächstes Jahr nicht passieren. Da kann man dann auch dem Kinderfußball viel besser gerecht werden, viel routieren, auf Ausputzer/Systeme/Fremdsteuern/Taktik verzichten, etc.


    Von daher bin ich entspannt und freue mich auf die neue Saison ;)


    Gruß, Christoph

    Teil 2:

    Hallo,


    ich wollte mich nochmal zurückmelden.


    Der Elternabend ist gelaufen. Ich denke wir haben uns ganz sinnvoll ausgetauscht, wobei ich danach irgendwie das Gefühl hatte, noch nicht alles erzählt zu haben und die eine oder andere Argumentation vielleicht nicht 100%ig "angekommen" ist.
    Aber ich habe auch ein ganzes Jahr Bambini gebraucht, um Praxis und Theorie argumentativ schlüssig mit der DFB-Phliosophie zu verbinden. Vieles, was der DFB propagiert wirkt im ersten Moment befremdlich und unlogisch. Obwohl ich den Weg gegangen bin, habe ich vieles erst im Laufe der Zeit nachvollziehen können.
    Von daher kann ich von den Eltern nicht verlangen, dass sie es in 3-4 Stunden schaffen. Wenn es so einfach wäre, hätte man diese Probleme ja auch nicht ;)


    Um die ganze Sache abzuschließen habe ich noch eine E-Mail verfasst. Die eine oder andere Geschichte, Argumentation oder Wortwahl sollte euch bekannt vorkommen, habe ich doch vieles hier aus dem Forum übernommen (obwohl die Formulierungen alle von mir sind). Danke nochmal ans Forum!


    Hier ist der Inhalt der E-Mail:





    Teil 2 folgt (trainertalk.de lässt nur 10000 Zeichen zu :rolleyes: )

    Hallo zusammen,


    ich komme jetzt ins zweite Bambini-Jahr. Im ersten Jahr habe ich mich weitestgehend an die DFB-Empfehlung gehalten. Mit Ausputzer und System haben wir auch mal grob probiert, aber wieder verworfen. Die letzten Spiele sind wir wieder zum freien Spiel übergegangen. Alle verteidigen, alle greifen an. Das klappt auch schon ganz gut.
    Wir haben in Ballnähe oft eine Überzahl und viele Balleroberungen, gerade gegen Mannschaften, die ihre Kinder in starre System packen, was sehr oft der Fall ist. Trotzdem verteilen sich die Jungs schon ganz gut im Raum und übernehmen auch Verantwortung für die Defensive. Das Spielverständnis wächst stetig. "Blöde" Kontertore werden immer seltener, hauptsächlich gegen physisch stärkere Mannschaften. Drauf geschissen ;)
    Mittlerweile verstehe ich auch, dass die freie Spielweise die erste Annäherung an das ballorientierte Spiel einer Viererkette ist. Bambinis machen das instinktiv. Dortmund in klein sozusagen ;)


    Nun zu meiner Frage: Ab der F-Jugend empfiehlt der DFB die Kinder grob und ohne Druck mit zwei Dreierketten spielen zu lassen. Der Übergang wird natürlich fließend vonstatten gehen, aber wie? Sobald man die Kinder auf Positionen stellt, bleiben sie stehen und stellen das ballorientierte Spielen ein. Das kommt für mich nicht in Frage.
    Versteht ihr mein Problem? Die Kinder sollen ja spätestens in der C-Jugend beides mischen. Systemtreue und Ballorientierung. Derzeit sind die beiden Sachen aber komplett gegensätzlich. Wie an und aus, wie ja und nein, wie schwarz und weiß.
    Wie bekommt man den Übergang möglichst elegant hin? Ist das eine Frage von Reife? Verstehen die Kinder mit 7, 8 oder 9 Jahren das sie sich auch in der defensiven Dreierkette nach vorne verschieben sollen? Kommt das von alleine? Oder kann man als Trainer den Übergang steuern?


    Gruß, Christoph

    Hallo,


    in der D-Jugend habe ich keine Erfahrung.
    Ich würde aber auch immer ein ganzheitliches Training anstreben. Die Zeit ist zu kostbar, um sie mit eintönigem Konditionstraining "alter Schule" zu vergeuden.
    Bei den Bambinis mache ich oft diese Übung: http://www.soccerdrills.de/Zwe…%20seiten/zweikampf17.htm
    Das macht den Jungs sehr viel Spaß. Ich schaue nur in glückliche, kämpfende und schwitzende Gesichter.
    Es beinhaltet spielerische Aspekte, fördert die Zweikampfstärke, beinhaltet mehrere Wettkampfformen (wer rennt schneller, wer setzt sicht im 1:1 durch, wer trifft das Tor) und fördert auch die Kondition. Wenn man das mit 3 bis 4 Paaren, spielt haben die Jungs auch immer Erholungsphasen dazwischen, was der typischen Belastung in einem realen Fussballspiel sehr nahe kommt. Zudem lernen die Kinder sich auch mit erhöhtem Puls und im belasteten Zustand den Ball zu behaupten und den Abschluß zu suchen.
    Das soll jetzt nur ein Beispiel sein, es gibt bestimmt mehrere solcher Übungen, die die Kondition "versteckt" fördern.


    Gruß, Christoph

    Ich finde es gar nicht schlimm, mit 3-jährigen Fussball zu spielen, solange man auf Meisterschaftsspiele verzichtet.
    Man macht einfach eine Turn- und Spielstunde. Etwas dribbeln, etwas schießen, etwas fangen, etwas werfen, etwas klettern, etwas springen, Plumpssack, Fangen spielen, etc.
    Die Mütter/Väter der Kinder sollten natürlich dabei bleiben und ggf. unterstützen, trösten und aufpassen.
    Mein Sohn (5 1/2 Jahre, jetzt begeisterter Fussballspieler) war mit drei Jahren auch in so eine Art Kinderturnen von einem Handballverein. Ich bin froh, dass er da war. Das hat ihm motorisch und koordinativ einiges gebracht, was er jetzt im Fussball nutzen kann.


    Gruß, Christoph

    Hallo,


    ich muss mich nochmal melden.
    Ich finde den Beitrag von tobn auch sehr treffend. Er hat die Sache wirklich sehr gut analysiert. Ich finde auch die Vorschläge von ihm auch bereichernd und werde mir davon etwas annehmen bzw. habe ich heute schon gemacht.


    Wir hatten heute ein Spiel. Tja, und so ein Spiel kann einiges ändern. Ich habe die Sache wohl auch etwas zu überspitzt und pessimisitsch dargestellt, um die Sache anschaulicher zu machen und Reaktionen zu bekommen.


    Schon alleine die Ankündigung des Elternabends und einige Gespräche mit den Eltern und zwischen den Eltern haben sich heute auf dem Platz widergespiegelt. Die Jungs haben zum einen viel Spielfreude gehabt, sehr gut zusammen gespielt und gerade die "traurigeren" Kinder haben heute hervorragend gespielt. Einer war bester Mann, überall auf dem Platz zu finden, mit unzähligen guten Dribblings und Vorlagen, der andere hat zwei Netze gemacht und war defensiv ähnlich stark.


    Zudem hat man an den Rufen der Eltern gemerkt, dass sich alle Seiten des Problems bewusst sind. Beide Seiten sind ein Schritt aufeinander zugegangen. Es wurden Pässe und Zusammenspiel gelobt und Tore nicht über alles gestellt. Zudem haben die Eltern wohl die "Passpflicht" aufgehoben. Alle Kinder sind heute mutig nach vorne gelaufen und haben wieder Zug zum Tor entwickelt.


    Ich werde euch auf dem Laufenden halten...


    Gruß, Christoph



    Edit: Als Ergänzung zu Punkt 3 von tobn: Ich eier nicht rum. Ich lobe das Zusammenspiel und freue mich über Pässe. Ich streube mich nur dagegen, dass Pässe von außen
    auferzwungen und die Kinder fremdgesteuert werden. Ich bin in dem, was ich von den Kindern verlange und was ich erwarte, sehr zielgerichtet.
    Ich habe schon eine Vorstellung davon, wie die Jungs spielen sollen.
    Leider haben die Eltern da andere Vorstellungen und messen die Kinder am Ergebnis bzw. die einen an Pässen, die anderen an Toren. Da gilt es auf dem Elternabend einen gemeinsamen Nenner zu finden.

    Hallo zusammen,


    erstmal danke für die Antworten. Ich versuche mal der Reihe nach darauf einzugehen.

    Ich habe schon ähnliche Sachen probiert (ein Tor zählt nur, wenn jedes Kind einmal am Ball war). Ich fand das aber nicht bambini-gerecht. Der Spaß und die Spielfreude gingen gegen Null.
    Aber vielleicht ist deine Methode da passender.

    Zitat

    Bei meinem alten Verein gibt es die Minis 2004, 2005 und 2006...derzeit.


    Wieviele Teams habt ihr und wenn "nur" ein Team....wieviele Spieler sind darin?

    Ich habe einen reinen 05er Jahrgang. Zudem trainieren drei schwächere 05er bei den 06er mit, da sie bei uns überfordert sind. Ich kann also schon behaupten, dass die Kinder leistungsmäßig sehr eng beieinander liegen.

    Da hast du mich falsch verstanden. Ein Änderung der Philosophie kommt für mich nicht in Frage. Und das Ergebnisdenken der Eltern hoffe ich mit dem geplanten Elternabend weitestgehend aus der Welt zu schaffen.
    Das wirklich Problem liegt auf dem Platz. Spielerisch talentierte Spieler weinen, sind traurig und lassen sich hängen, weil nicht abgespielt wird und andere für ihre Torerfolge gefeiert werden.
    Beim letzten Spiel wollte der koordinativ veranlagteste nicht mitspielen und ist zu Hause geblieben. Da schrillen bei mir alle Alarmglocken.
    Ich möchte halt so wenig wie möglich die Kinder zum Passen auffordern. Man nimmt ihnen dadurch einfach ihre Leichtigkeit und beraubt sie auch ihrer Stärken.


    Ich weiß, das Bambinis von Natur aus sehr ich-bezogen sind. Deswegen bin ich auch keinem Kind böse. Aber wenn andere Kinder darunter leiden, kann das nicht im Sinne der DFB-Philosophie sein.

    Das ist alles in Planung bzw. habe ich in der Vergangenheit auch schon in Einzelgesprächen getan. Hier sehe ich mich auch in der Verantwortung. Man muss zusammen an einem Strang ziehen und den Weg gemeinsam gehen. Es löst aber trotzdem nicht (oder nicht vollkommen) das Problem auf dem Platz...


    Auch nicht schlecht, wobei die mathematische Umsetzung wohl daran hapert, dass die Dropse noch alle im Kindergarten sind. Ich werd`s aber mal probieren.


    Ja, das mache ich auch schon. Ich fordere oft den Torschütze auf, sich beim Passgeber zu bedanken. Das ist aber wieder fremdsteuern, womit ich mich generell schwer tue.
    In der Nachbesprechung lobe ich auch ganz besonders die Kinder, die hinten aufgepasst haben. Auch erwähne ich immer wieder, dass der Erfolg ohne die Abwehr nicht möglich wär. Die Kinder, die keine Tore geschossen haben, sind für dieses Lob aber nicht sonderlich empfänglich.
    Auch auf dem Platz gibt es immer wieder Lob für die Rückwärtsarbeit.
    Ein Junge hat letztens zu seiner Mutter, als die ihn aufforderte doch auch mal alleine zu gehen, gesagt, dass er nicht so spielen will wie die anderen. Er will richtigen Fussball spielen, also zusammen und mit passen.
    Überspitzt formuliert, ersticken die Alleingänger die Entwicklung der Spielintelligenz und des Spielverständnisses der anderen.


    Oft macht ein Pass ja gar nicht Sinn. Im Gegenteil sind die Pässe oft zu lasch und werden von den anderen abgefangen. Die DFP-Philosophie gibt ja in jungen Jahrgängen eine Schulung des 1:1 vor. Passspiele sollten dagegen nur selten trainiert werden. Daran halte ich mich auch grob.


    Pässe spielen eigentlich nur ein paar Jungs wirklich gut. Die haben auch schon ein gewisses Spielverständnis. Das kommt am besten zur Geltung, wenn man 2:2 oder 3:3 spielt. Aber auch hier entscheidet selten der Pass, sondern oft der Zweikampf über Tor bzw. Nicht-Tor.


    Ich jetzt bin ich wieder bei dem Punkt, wo die Katze sich in den Schwanz beisst.


    Zitat


    Es
    würde mich auch nicht wundern, wenn hinter den Forderungen der Kinder
    zumindest teilweise die Eltern stehen, die der Meinung sind, ihr Kind
    würde den Ball nicht oft genug bekommen und die anderen seien zu
    egoistisch. Das ist dann ein gewisser Drahtseilakt..

    Da bin ich voll bei dir. Die einen Eltern geben Star-Wars-Karten für Tore, die anderen Eltern verbieten den Kindern alleine zu laufen und verlangen (den nutzlosen) Querpass.
    Genau deswegen haben wir auch den Elternabend einberufen.


    Mein Sohn bekommt von mir nie etwas gesagt. Er schafft den Spagat auch relativ gut. Er schiesst Tore, passt gerne, freut sich auch für die anderen und ist eigentlich immer (außer bei Niederlagen) glücklich. Für mich ein Zeichen, dass der Schlüssel zu dem Ganzen (auch?) bei den Eltern zu suchen ist.



    Zitat

    Das
    geht aber nun mal gar nicht. Ich habe das, als es nicht von selbst
    aufhörte, streng und sofort sanktioniert: der Gegner hat den Ball
    bekommen. Hätte das nicht gereicht, so hätte ich auch noch ein Gegentor
    gegeben oder den Schuldigen kurz (d.h. unter eine Minute) Pause machen
    lassen.

    Damit wir uns nicht falsch verstehen, will ich das konkretisieren. Der technisch gut Spieler erobert den Ball und dribbelt los. Die anderen Spieler sind durch die Schulung des freien Spiels gewöhnt, sich zum Ball zu orientieren (anstatt in den freien Raum zu laufen). Der körperlich robuste ist dann irgendwann neben oder vor dem technisch starken Spieler, schiebt seinen Körper zwischen Ball und Mitspieler und dribbelt weiter. Der technisch starke Spieler stellt die Arbeit ein, der Robuste macht das Tor. Könnte man mit gutem Willen als gelungendes Zusammenspiel sehen, frustet aber mindestens einen der beiden.
    Wieder bin ich bei dem Punkt, dass die Förderung des freien Spiels zu Lasten einiger Spieler geht.


    Das bezog sich auf die "Meisterschaftsspiele". Da spielen wir ja 6+1. Im Training spielen wir maximal 4:4 und immer ohne Systemvorgaben.


    Gruß, Christoph

    Hallo zusammen,


    das erste Jahr Bambini ist jetzt bald rum. Ich habe mich zu weiten Teilen an die DFB-Philosophie gehalten (freies Spiel, wenig Manipulation vom Spielfeldrand, alle Kinder bekommen fast die gleiche Spielzeit, Spaß steht im Vordergrund, Bewegungs- und Koordinationsschulung, abwechslungsreiches Training, Abschlußspiele in kleinen Mannschaften, Entwicklung steht im Vordergrund, Ergebnis zweitrangig, etc.).
    Spielerisch und körperlich haben sich die Jungs nach meiner Einschätzung gut entwickelt. Von anderen Trainern werden wir auch oft wegen unserer Spielweise gelobt.


    Im ersten Halbjahr haben wir aufgrund der Unerfahrenheit und den körperlichen Nachteilen (alle meine Kinder sind aus dem jungen Jahrgang) alle Spiele verloren, im zweiten Halbjahr haben wir oft mithalten können und die Hälfte der Spiele auch gewonnen.
    Im Moment steigt aber der Unmut zwischen den Kindern und den Eltern. Ich habe zwei Kinder, die physisch am robustesten sind. Beide sind fussballerisch und vor allem koordinativ aber eher schwächer. Sie schießen bei uns aber die meisten Tore, da sie auch noch einen guten Zug zum Tor und einen starken Willen mitbringen.


    Nun haben wir auch ein paar Kinder, die fussballerisch stärker sind. Diese Kinder neigen dazu mannschaftsdienlicher zu spielen und/oder viel Defensivarbeit zu verrichten. Torerfolge gibt es bei diesen Kindern seltener. Diese Kinder und deren Eltern werden immer gefrusteter, da Kinder ja praktisch überall an Toren gemessen werden und sich auch untereinander gerne daran messen.
    Das merkt man mittlerweile auch beim Training. Die Kinder beschimpfen sich schon gegenseitig ("Gib doch mal ab"). Die "guten" Kinder stellen das Mitspielen ein, weil die physisch stärkeren oft vieles alleine machen und ihnen sogar mal den Ball abnehmen.
    Mittlerweile haben die Eltern der physisch starken Kinder wohl von dem Unmut wohl auch Wind bekommen und sagen ihren Kindern, dass sie mehr abgeben sollen. Damit verlieren diese aber ihren Zug zum Tor und ihre Unbefangenheit. Also sind im Moment fast alle gefrustet.


    Ein Elternabend zu dem Thema ist in zwei Wochen geplant. Das aber nur am Rande.


    Trotzalledem bleibt natürlich das Problem, wenn man das freie Spiel fordert und fördert, dass sich das erstmal nicht ändern wird. Grobe Versuche, die Kinder (ungezwungen) in ein System zu stecken, und Stürmer und Abwehrspieler rouchieren zu lassen, enden darin, dass die Kinder auf ihren Positionen verharren und die Stürmer das Verteidigen einstellen und die Abwehrspieler nicht mit am Angrifssspiel teilnehmen. Ich vertrete aber wohl wie die meisten hier den Standpunkt, dass die Mannschaft kollektiv angreift und verteidigt und sich ballorientiert verschiebt. Das machen die Bambinis ja instinktiv schon so. In einem System hören sie damit aber auf. Das kann also (derzeit) keine Lösung sein.


    Ich bin im Moment relativ ratlos, weil sich anscheinend das freie Spiel und glückliche Kinder ausschließen...


    Gruß, Christoph