So, ich finde dieser Thread hat sich in eine Richtung entwickelt, die interessante und elementare Dinge der Ausbildung betrifft.
- Auch meine Teams, haben nach einer Hallensaison zunächst Probleme sich auf das größe Feld, also größere Passabstände und Schärfe einzustellen. Ich beende die Hallensaison eigentlich immer gegen Ende Februar (ganz gleich, was für interessante Turniere auch im März noch existieren, es sind eh alle "Hallenmüde") und beginne in den ersten Trainingstagen ganz expliziet mit Passspiel, um Schärfe und Abstände wieder zu automatisieren. Dies mache ich durchaus auch mit eher übertribenen Abständen und Spielfeldlängen, wichtiger als Breite.
Nach 2-3 Wochen, wenn die Spieler dieses aber wieder verinnerlicht haben, spielen sie deutlich besser, als vor der Hallenserie. Ich finde dieser Zeitpunkt ist Jahr für der Moment, wo man die Verbesserung der Jungs am deutlichsten erkennen kann, man erkennt Riesensprünge. Der Zeit und Gegnerdruck war in der Halle so groß, dass ihre Technik und Individualtaktik deutlichst besser geworden ist.
- Deshalb, und hier habe ich eine andere Meinung als PaulBreitner, trainiere ich vor allem in U9-U11, eventuell U12 auf sehr kleinen Spielfeldern (6gg6 innerhalb der Strafraums, den in U9 sogar in der Länge verkürzt.). Gerade am Anfang, wenn ich eine neue Mannschaft übernehme, führt das dazu, dass die Abschlußspiele viele Ballverluste, wenig gelungene Pässe enthalten, aber die Spieler betreiten sehr viele Zweikämpfe, haben viel Zeit und Gegnerdruck erhalten somit ein sofortiges Feedbeck bei schlechter Ballkontrolle. AUßerdem spielt man keinen Gegner mehr aus, indem man ihn weiträumig umkurvt, nein man muss ihn wirklich fintieren bzw. ausdribbeln.
Beobachtet man ein normales E-Jugendpiel auf durchschnittlichem Niveau kann man beonbachten, dass die meisten Spieler nahezu keine echten Zweikämpfe betreiten. Meist dribbelt ein Spieler, immer derselbe einen Gegner aus, daraus enstehen Räume für das Durchstecken oder andere Pässe, die den Mitspieler dann so den Ball erhalten lassen, dass er ohne echten Gegnerdruck diesen umkurven, oder an ihm vorbeirennen kann.
(echter Zweikampf heist für mich, dass sich die Körper, also Oberkörper oder Arme schon berühren, alles andere ist eher weiträumig umkurven.)
Und da das Lösen von offensiven 1gg1-Situationen gerade in dieser Altersklasse in meinen Augen das absolut wichtigste ist, spiele ich im Trainingsspiel häufig auf deutlich verkleinertem Feld.
- Ich weiß, das die Lehrmeinung bei Technik ist, Präzision vor Geschwindigkeit.
Ich habe da mittlerweile eine andere Meinung, klar zuerst muss die Technik in der Grobform erlernt werden. Aber dann erhöhe ich stetig Zeit- und Gegnerdruck, leiber ein wenig unganauer, dafür aber schneller. Ich gehe nicht ins andere Extrem, die Ausführung wird weiterhin trainiert und gecoacht, ich suche da einen Mittelweg, der aber eben auch Schnelligkeit beachtet.
Die Qualität einer Technik kann man in meinen Augen nur über Zeit- und Gegnerdruck definieren, und erreicht mit und durch ihn auch ein höheres Level. Das ist zumindest meine Erfahrung.
Nun zu der Frage mit dem Käfig:
Ich denke regelmäßige Turniere im Käfig, bringen die Kinder weiter, man kann glücklich sein, so etwas im Trainingsbetrieb nutzen zu können.
Allerdings finde ich 90min jede Woche, das ganze Jahr über zu viel. In den Wintermonaten kann man regelmäßg sich einen zweiten Verein dazuholen, wenn man eine Soccherhalle mietet. Man teilt sich die Kosten und spielt die volle Zeit gegeneinander, mit ständig wechselndem Personal. Die Intensität ist derart hoch, dass man wirklich viele Spieler mehr als ausreichend zum Einsatz bringen kann. Hier fallen auch im 90 min so viele Tore, dass bei ungefährer Ausgeglichenheit eh keiner weiß, ob es nun 36 zu 28 oder 32 zu 34 ausgegangen ist. Und jeder SPieler hat eine hohe Intensität und viele Ballkontakte, auch wenn ein wenig gebolzt wird.
Ich denke man sollte stets eine vielseitige Ausbildung anbieten, um verschiedene Aspekte auch jeweils zu berücksichtigen. Dazu gehört auch mal ein wenig "Bolzen" im Käfig, eigentlich geht es hier um Zweikämpfe, Handlungsschnelligkeit, Zweikämpfe,. Handlunsschnelligkeit und Schußtechnik. (neben Ball-an und Mitnahme, die am meisten vernachlässigste Technik im Kinderfussball. "Ihh, die bolzen nur."oder Ihh, die schießen nur." sind gängige Sätze, die "kompetente Trainer und Eltern" gerne in diesem Alter gebrauchen, mit dem Resultat, in das andere, ebenso falsche Extrem zu driften, die Schußtechnik zu vernachlässigen. (Ich hatte zu diesem Thema mal einen Thraed gestartet).
Alles wichtige Ausbildungselemente. Aber eben nicht nur einseitig auf Kosten anderer Inhalte, die keine Zeit mehr finden.