Andre, an deinem Post "stört" mich so einiges:
Bei allem Respekt, aber die Aussage, " Ich sage und meine fest, dass das Thema Bankdrücker im Breitensport abgeschafft gehört." ist einfach nur plakativ. In etwa vergleichbar mit einem Politiker, der meint Arbeitslosigkeit gehört abgeschafft, o.ä.
Ich denke, jeder Trainer würde gerne eine Mannschaft trainieren, wo immer immer jeden lohnend einsetzten kann.
1) Aber gerade im Breitensport, hat man viele Kinder, die aus diversen Gründen mal fernbleiben, man muss also mit einer größeren Varianz in der Spieleranzahl am Wochenende leben. Daraus folgt, dass ein knapp bemessener Kader, schnell dazu führt, dass man nicht genügend Spieler hat.
2) Selbst wenn du einen optimalen 12-Mann-Kader (Beispiel E-Jugend) hast, was machst du im Winter bei Hallenturnieren? Dann müssen dort doch sicherlich auch Kinder am Wochenende aussetzten! (Wer mehr als 8 Feldspieler zu einem Hallenturnier mitnimmt, kann diese, in meinen Augen, nicht alle lohnend zum Einsatz bringen.)
3) WIe will man eine Trainingsdiziplin (die mir auch im Breitensport wichtig ist, denn es ist ein Mannschaftssport, soziale Komponenten zu erlernen gehört auch dazu) durchsetzten, wenn man permanent darauf angewiesen ist, dass alle auch zum Spiel kommen, ganz gleich, ob sie trainiert haben, ob sie entschuldigt oder unentschuldigt gefehlt haben, wie sich den Mitspielern oder den Gegnern verhalten haben, ob sie die Trainingsarbeit massiv gestört haben, etc.
Wir Trainer haben auch einen pädagogischen Auftrag. Gerade in den jungen Alterklassen, mit zunehmendem Alter wird das Erlernen sozialer Ziele immer schwerer.
4) Gerade im Breitensport, können Vereine die Spieleranzahl schwer regulieren. Man kann aus diversen Gründen die Kader nicht knapp bemessen, denn für viele (kleine Anzahl der Aktiven) Mannschaften reichen meist die Kapazitäten (Trainer, Platz) nicht aus, und wenn man sich für wenige anzahlmäßig kleine Mannschaften pro Jahrgang entschließt, alle anderen abweist, was macht der Verein, wenn ein paar Spieler aufhören oder wechseln, besonders beim Wechsel ins Großfeld oder den 9er-Fussball?
Soll er dann aus Mangel an auffindbaren Neueintritten (die mesten spielen ja mittlerweile woanders) die Mannschaft abmelden? Oder Spieler abwerben? (Dagegen sprichst du dich doch immer aus)
5) Warum sollen die Kinder nicht lernen, dass man auch mal nicht zum Wettkampf eingeladen ist? Wichtig ist doch nur, dass die Spielzeit am Ende des Monats, der Saison für JEDES Kind lohnend war. Da kann man doch auch mal ne Woche aussetzten. Natürlich nicht mehrere Wochen hintereinander. Damit können F-Jugendspieler umgehen (zumindest, wenn die Eltern nicht gegen den Trainer arbeiten).
6) gibt sicherlich noch weitere Gründe...
Deine Aussagen empfinde ich, bei allem Respekt, oft nur noch undurchdacht, stimmenerhaschend, realitätsfremd und scheinbar von den eigenen persönlichen Frusrtrationen geleitet (bzw. über dein Kind prohiziert).
Es ist nicht das erste Mal, dass du dich über den Trainer eines deiner Kinder ausläßt. Ständig kritisierst du diese, für Taktik, Umgang mit den Kindern, Einsatzzeiten, etc.
Du marschierst zum Vorstand, und wahrscheinlich "fachsimpelst" du mit anderen Eltern am Spielfeldrand.
Du scheinst genau so ein Vater zu sein, den sich kein Trainer wünscht. Immer am Nörgeln, nie zufrieden, immer den "Besserwisser" raushängen lassen, wahrscheinlich schaust du dir jedes Training deiner Kinder aus Nahdistanz an, soweit es dir arbeitstechnisch möglich ist.
Die Saison hat kaum angefangen, dein Sohn hat im Punktspiel ein 12 min gespielt, also ein Fünftel. Ist nicht wirklich viel, aber auch nicht gar nicht. 60 min Spielzeit heißt D-Jugend, deinen Ausagen stets folgend, in einem leistungsorientierteren Verein. Dort finde ich es o.k., wenn ab D-jugend, dann auch gewisse Unterschiede in der SPielzeitz gemacht werden, die auf Leistung und Einsatz beruhen. Nie ins Extreme verfallend (Spieler spielt gar nicht, wenn eingeladen), aber nicht alle gleichviel.
Nach einem Spiel, mit einem Fünftel Spielzeit, schon Schaum vor dem Mund zu haben, und den Vereinswechsel zu besprechen, naja, ich mache mir meine Gedanken.
Was ist denn, wenn er im nächsten Spiel, lohnend, also 30-35 min spielt? Dann wechselt du auch, deinen Aussagen folgend. Ich denke mir meinen Teil.
Eine Empfehlung von mir (wie du mit ihr umgehst, sei dir überlassen): Bleibe mal einige Zeit dem Sport deiner Kinder fern. Bringe sie hin, hole sie ab, aber bleibe dem Platz fern. Frage deinen Sohn, ob er Spaß hatte, ob er gewonnen hat oder ob er was erzählen will, aber unterhalte dich nicht über Taktik, Spielzeit o.ä. mit ihm. Er sollte enscheiden, was er erzählen will, nicht du durch deine gezielten Fragen.
P.S.:
"Den Trainer unter Zeugen befragen, ..." was soll denn dieser Scheiß.
Wozu die Zeugen? Willst du ihn dann zur Rechenschaft ziehen, wenn er dann doch anders handelt?
Scheinbar geht es dir nicht primär, um deinen Sohn, sondern um einen Konflikt du vs der andere Trainer (egal welcher, ist wie hier im Forum).
Wenn der Trainer meines Sohnes, mir völlig widerstreben sollte, dann wechselt mein Sohn. Ich brauche keine Zeugen, kein Streit, kein Recht vs Unrecht, und kein Klagen beil Vorstand etc. Denn es geht nicht um mein Ego, sondern darum, dass mein Kind sich wohlfühlt, Spaß hat, und sich eventuell noch gut entwickelt. (sportlich, wie sozial).