Beiträge von Sir Alex

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    Im Startpost schreibst du, dass es euer Ziel ist, Unruhe aus der eigenen Mannschaft fernzuhalten.


    Jetzt liest sich das schon anders bezüglich euer Intention...


    Ich will gar nicht werten. Aber man sollte sich über die Ziele einer Maßnahme schon im KLaren sein, um die optimale Entscheidung dann auch zu treffen.
    In diesem konkreten Fall:
    Wollt ihr die Unruhe innerhalb der eigenen Mannschaft minimieren oder wollt ihr anderen Vereinen (und auch den eigenen Spielern) die Sache erschweren?

    Ernstgemeinte Frage:


    Bringt es denn signifikant weniger Unruhe, wenn die Spieler zwar nicht woanders mittrainieren (dürfen, mitunterunter tun sie es ja heimlich), aber trotzdem Gespräche, Spekulationen etc. in vollem Gange sind?


    Ist es nicht eher die Ungewissheit, über die Mannschaftszusammensetzung der neuen Saison, die die Unruhe bringt? Also, ist die Unruhe nicht vor allem dann Geschichte, wenn klar ist, wer kommt, wer geht und wer bleibt?
    In diesem Fall wäre es nämlich eher kontraproduktiv, die Entscheidungsfindung so lange hinaus zu zögern.

    Du kannst ein Mitglied in einem e.V. nicht einfach so ausschließen.


    Das "Problem" haben auch alle NLZs, da zumindest die jüngeren Jahrgänge dem e.V. angehören und nur U17 oder U19 und höher der KG angehören.


    ABER, der Verein muss dem Spieler ja nur ermöglichen am Trainingsbetrieb teilzunehmen, wahrscheinlich auch nur einmal in der Woche, nicht am Spielbetrieb. Außerdem ist der Verein nicht verplichtet das Kind da mittrainieren zu lassen, wo er alters- und/oder leistungsmäßig hingehört.
    Ganz überspitzt formuliert: Notfalls kann der Verein einen Trainer bereitstellen (auch im permanenten Wechsel), der einmal in der Woche mit allen "Aussortierten" aller Altersklassen reines Rundenlaufen anbietet. So lange, bis die alle aus eigenem Antrieb doch fernbleiben.


    Kurz: Wenn der Verein das so durchziehen will, macht es für das Kind gar keinen Sinn, auf das Recht zu pochen. Im Sinne des Kindes ist ein Vereinsaustritt/-wechsel in meinen Augen die einzige Option.



    Ich habe nur die rechtliche Grundlage geschildert. Die moralische Bewertung steht auf einem anderen Blatt.

    guenter,


    das klingt in der Tat logisch und wo du es erwähnst glaube ich tief im Dunklen meines Kopfes, dass ich irgend so etwas schon einmal gehört habe.


    Dazu passt zumindest auch, dass man als Trainer ja nur Mitglied in irgendeinem DFB-Verein sein muss, nicht in dem, wo man Trainer ist.

    Radagast


    Krankenversicherung wird oft angesprochen, kann man abhaken, spielt keine Rolle, das Kind ist immer versichert.


    Guenter, du hast zwar recht, dass ein Kind immer krankenversichert ist, aber es gibt einen Unterschied zwischen Krankenversicherung und Unfallversicherung.


    Sicherlich, in 99,9 % der Fälle, spielt das keine Rolle, da die Verletzung eine ist, bei der sich die Leistungen von Unfall- und Krankenversicherung nicht unterscheiden.



    Aber in dem Fall, wo es zu Folgeschädigungen kommt, gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen den Leistungen.
    Unfallversicherung beinhaltet nämlich auch z.B. Umbauten in Haus/Wohnung aufgrund Behinderung, Gehalt für das Elternteil, was sich temporär (oder sogar ein Leben lang) um das Kind kümmern muss, deshalb nicht mehr )oder zumindest weniger Arbeiten kann, etc.


    Deshalb ist es auch in Kita/Schule(etc. ein Unterschied, ob der Unfall (per Unfallbericht) über die Unfallkasse läuft, oder über die Krankenkasse. (Das der Weg zur Arbeit/Kita/Schule auch zur Unfallversicherung gehört weiß sicherlich jeder. Die Unfallkassen arbeiten seit Jahrzehnten daran, den Weg aus dem Unfallschutz zu bekommen.)




    Mir ist klar, das dies - glücklicherweise - sehr selten wichtig wird und es vielmehr, um das Thema Abwerben geht. Hier würde mich mal interessieren, ob das so überhaupt zulässig ist. Kann nicht jeder Mitglied in mehreren Vereinen sein? Spielrecht kann er nur bei einem Verein haben, klar, aber Trainingbeteiligung hat ja mit Spielrecht wenig zu tun.
    Dann wäre das ganze ja leicht zu umschiffen, wenn man mit Vereinen zu tun hat, die die Kinder als ihre Leibeigenen sieht.
    (Wenn wir auf einen Spieler zugehen, informieren wir immer den Verein, das dieser Spieler bei uns mittrainiert. Umgekehrt wissen meine Spieler, dass sie i.d.Regel woanders mittrainieren können, ich will aber informiert werden.)



    Aber es hat eben schon seine Gründe, warum Unfallversicherung etwas anderes bededeutet als Krankenversicherung.


    Praktisch auf vereinslose Minis bezogen, würde ich auch immer Formulare dabei haben. Die Unfallversicherung gilt meines wissens, ja ab dem Zeitpunkt der Unterschrift der Eltern. Im Fall der Fälle ist das Kind eben kurz vor dem Unfall eingetreten...

    und das ist das eigendliche Problem. ansonsten stimme ich eurer Sichtweise absolut zu.


    die 2 Vereine, die hier in Frage kämen, erfüllen nicht den Anspruch den wir an einen ausbildungsorientierten Leistungsverein haben.


    die Angebotsseite sind oft auch Entscheidungsgründe.


    Wenn ich mich daran erinnere, was zu meiner Aktivenzeit den Jugendspielern, die in unsere Männer aufrückten fehlte...
    Ich spreche nicht davon, dass diese Potential oder Talent hatten, allerdings ist Jugendfussball und Männerfussball noch einmal ein Unterschied. Das Jugendspiel ist einfach viel körperloser.


    Ohne jetzt Bezirksliga-Herren oder A-Jugendfussball auf regionaler Ebene vergelichen zu können, bin ich mir nicht so sicher, wie meine beiden Vorposter.


    Ich würde jetzt sagen, wenn er in seiner Jugendmannschaft nicht überregional spielt, also mindestens Regionalliga, dann ist das Niveau nicht allzu dolle in der A-Jugend. (Ist zumindest bei mir in der Region so, weil einfach einige Vereine überregional spielen und nahezu alle Talente der Region deshalb auch dort kicken.
    Das Verbandsliganiveau A-Jugend kannst du vergessen im Vergleich mit dem Männerfussball. Sich da groß als Spieler weiterzuentwickeln, wenn man zu den guten dieser Liga gehört, naja, ich habe da bedenken. (Wie gesagt, gemessen am Niveau unserer Region.)


    Allerdings kann ich auch nicht beurteilen, wie so das Beziksliganiveau Herren bei euch ist. Ist ja doch sehr unterschiedlich in den Regionen Deutschlands.




    Ergänzend will ich noch anfügen, dass ich eh der Meinung bin, dass U19-Spieler in die Männer gehören und das man die Spielklassen grundlegend reformieren sollte.
    Seit der Stichtagsänderung sind die SPieler ja quasi 8 Monate älter (von 1.8. auf 1.1), dazu kommt, dass sich auch die Kinder heutzutage schneller entwickeln, als vor 20 oder 30 Jahren. Will sagen ein heutiger U18-SPieler ist vergelichbar mit einem U19 SPieler von früher, wenn nicht sogar schon weiter entwickelt.
    Außerdem gilt das auch für die anderen Altersklassen, U13 Spieler sind nicht selten halbe Männer (zumindest in Ballungsgbieten) und gehören aufs Großfeld, haben mehr gemeinsam mit U14 SPielern, als mit U12-Kindern. Genauso U8 hat mehr gemein mit U7, als mit U9. Gilt eigentlich für alle ALterklassen, wie ich finde.


    In Österreich endet die Jugend auch mit der U18, dort gibt es keine U19, zumindest in Wien. Ich glaube aber das gilt im ganzen Land. Sehr sinnvoll
    Also A-Jugend: U18/U17
    B-Jugend: U16/U15
    etc.


    Davon ausgehend, wäre ein Wechsel in den Herrenbereich ja nicht mehr so verfrüht.


    Dann werde ich mal erklären, wie ich das meine, bzw., wie ich zu dieser These gelange.


    Dabei vergleiche ich die heutige Zeit, mit der Zeit vor 20-30 Jahren, als ich Jugendspieler war. (Ich nehme dabei Ballungsgebiete, für sehr ländliche Regionen fehlen mit Daten, Zahlen oder Erfahrungswerte.)


    Heute:
    Schon in jungen Jahren, also F-Jugend wechseln die Spieler zahlreich den Verein. Von ihrem kleinsten Heimatverein zu einem größeren, „besseren Verein oder einem Verein, der in diesem Jahrgang eine gute Mannschaft hat.
    Nicht selten wechseln die Spieler noch innerhalb des Kindesalters, also vor der C-Jugend mindestens ein weiteres Mal. Eben eine Stufe höher, zu einem Verein, der leistungsorientierter ist und/oder eine noch bessere Mannschaft in dem betreffenden Jahrgang hat.
    Die Fluktuation der Spieler ist sehr hoch. Gerade in sog. Leistungsvereinen, die aber eben kein NLZ sind ist die Fluktuation doch weit höher als in den NLZs.
    Von den zahlreichen Wechseln im Bereich bis zur U13 machen doch die Wechsel in das NLZ den kleinsten Teil aus. So viele NLZS gibt es ja nun auch nicht, außerdem ist es zumindest in meiner Region so, dass die Vereine 1-2 Stufen unterhalb der NLZs weit mehr Fluktuation haben, als ein NLZ-Verein.


    Wir haben also viel Selektion im Kindesalter unterhalb der C-Jugend und wir haben den RAE.



    Vor 20-30 Jahren:
    Unterhalb der C-Jugend gab es fast gar keine Wechsel. Man spielte bei dem Verein, wo man angefangen hat. Ganz wenige wechselten eventuell mal in der D-Jugend zum direkten Nachbarverein (also nicht quer durch die Stadt, wie heute), wenn der eigene Verein ein extrem kleiner war. Aber das war auch die Ausnahme.
    (Ich habe zufällig in einem der großen Vereine angefangen zu spielen. War halt der Verein um die Ecke, aber kein Profiverein. Wir hatten bis einschließlich D-Jugend genau 2 Spieler, die zu uns kamen. Beide waren gut. Der eine kam, weil sein großer Bruder in unsere C-Jugend wechselte, der andere spielte vorher beim extrem kleinen Nachbarverein. in der B-Jugend, also der ersten B-Jugend zumindest, waren noch 2 Spieler aus der F-Jugend dabei plus der eine, der in der E-Jugend kam. )
    In der C-Jugend wurde die Landesauswahl gebildet und zur U15 verteilten sich nahezu alle talentierten Spieler auf 3-4 Vereine. Diese Vereine waren immer die gleichen, die dann ab der C-Jugend die Landesmeistertitel unter sich ausmachten.


    Es gab also vor der C-Jugend quasi keine Selektion. (Von der Selektion innerhalb des Vereins und der Mannschaft mal abgesehen).
    Den RAE gab es aber ganz genauso, wie heute. Von den 20-25 besten Spielern des Fussballverbandes, die ab der C-Jugend die Verbandsauswahl bildeten wurde der Großteil von Januar bis November geboren. Damals war der Stichtag der 1.8. Für die Jugendnationalteams galt logischerweise das Selbe.



    Deshalb:
    Es gibt und gab den RAE ganz gleich, ob ein erfolgsgeiler Trainer nun schon bei den jüngsten selektiert oder nicht.
    (Zumindest nicht die Selektion im Sinne von eine Mannschaft zusammen zu casten. Selektion innerhalb einer Mannschaft, also wer ist „Stammspieler“, wer spielt im zentralen Mittelfeld und wer Außenstürmer, etc. darüber will ich keine Aussage treffen. Denn das trifft ja wohl auf Dorftrainer nicht weniger zu, als auf NLZ-Trainer.)



    Auf deine Frage bezüglich eines Wechsels unterhalb der U11 werde ich heute nicht mehr antworten. Dazu bin ich zu müde und dafür brauche ich auch mehr als 3-4 Zeilen.

    guenter


    Interessante These.


    Wenn ich darüber nachdenke bin ich da auch voll bei dir. Die herausragenden Talente fallen bei der flächendeckenden Sichtung in Deutschland mit NLZs und Stützpunkten nicht durchs Raster. Die wirklichen Talente werden spätestens im Verlauf der Stützpunktjahre „gefunden“.


    Auch die Daten unserer Profifussballer (diese sind ja die herausragenden Talente) spricht ja dafür, dass spätestens in der C-jugend alle Talente entdeckt wurden.
    Einen Miro Klose oder HP Briegel, die plötzlich aus dem Nichts auftauchten gibt es doch gar nicht mehr. Oder kennt irgendjemand auch nur einen einzigen Fall von einem bundesligaspieler, der nicht wenigstens vom Stützpunkt und/oder einem Verein ala RW Essen, Unterhaching , Ulm oder TeBe bis zur U15 erfasst wurde?



    Und noch eine letzte Bemerkung zu dir @ TW-Trainer:



    Du behauptest, dass sich der RAE im Erwachsenenalter völlig ausgeglichen hat, also nicht mehr existiert. (Ich bin da anderer Meinung, und von mir untersuchte Daten stützen auch meine These.)
    O.k.
    Nehmen wir nun an, dass deine These stimmt (mehr als eine Aussage das dies ein Faktum sei, wäre aber trotzdem hilfreich für diese Diskussion), muss man dann nicht zu der Schlussfolgerung kommen, dass das Endergebnis stimmt? Wenn im Profifussball die Geburtsmonate der Spieler paritätisch über das Jahr verteilt sind, dann ist doch alles tutti !
    Würde man deiner Forderung nach bevorzugter Förderung von Spätgeborenen auf kosten von Frühgeborenen nachkommen, dann hätte man im Endergebnis ja mehr Spätgegorene im Profifussball, als Frühgeborene!
    Das dürfte doch auch nicht sein, und wäre das dann fair?


    Oder aber, alle Maßnahmen von DFB und NLZs sind egal, da sich am Ende eh die "richtigen" Talente durchsetzten. Aber dann ist alle Kritik am RAE in den Selektionsteams ja überflüssig.



    Ich erwarte keine Antwort. Für mich stimmt ja schon die Ausgangsthese, dass der RAE komplett verschwindet, nicht.


    Sir Alex
    Leider sehe ich mich außer Stande mit dir weiterhin über dieses Thema zu diskutieren.


    Das ist schade, aber eben deine Entscheidung. Darf ich fragen, warum dem so ist?
    Ich dachte, dieses Forum dient (auch) dem kontroversen sachlichen Austausch.



    Außerdem frage ich mich, warum du dann doch noch auf ein paar (ausgewählte) Punkte von mir eingehst. Aber nun gut.



    Ein paar Beispiele sollten genügen:
    1. Niederländisches Modell, bei der sich mehre Vereine die Aufwendungen für die Jugendausbildung teilen. Wo bitte habe ich geschrieben, dass die Niederländer den "RAE-Effekt" in den Griff bekommen haben?
    Es ging lediglich um die Schaffung besserer Rahmenbedingungen durch Kompetenzen und natürlich auch, weil Ausbildung teuer ist! Ferner ergibt sich durch die Bündelung die Möglichkeit, gleich für mehre Vereine in unterschiedlichen Ligen Spieler auszubilden. Denn längst nicht jeder kann sich für höchste Ansprüche empfehlen, ist jedoch für 1 - 2 Ligen darunter genau der Richtige! 2. Kein Punktspielwettbewerb auf Augenhöhe der NLZ in der Umgebung unterhalb der C-Jugend. Seit wann spielt eine U 14 in der D-Jugend und wie kommst du darauf Turniere und Freundschaftsspiele mit dem Punktspiel-Liga-Betrieb zu vergleichen.


    Aber wenn du schon bei der Recherche bist, dann schau doch mal nach, wie oft niederländische Junioren-Nationalteams vor den Deutschen lagen? Wäre natürlich auch in Richtung Ausbildung interessant, diese Erfolge mit der Anzahl der zur Verfügung stehenden Jugendspieler in Deutschland und den Niederlanden zu vergleichen? Kannst du übrigens auch für die Schweiz machen und wirst zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Wir sind längst nicht mehr das Maß aller Dinge. Manche wollen es nur noch nicht einsehen.


    Kritisierst du nicht den DFB dafür, dass er nur „ergebnisorientiert“ ausbildet und forderst nicht gerade du, dass Ergebnisse unberücksichtigt bleiben sollen?
    Dann passt das ja mal überhaupt nicht zu deiner Argumentationslinie mit sportlichen Erfolgen (Ergebnissen) im Jugendfussball zu argumentieren. Vor allem nicht ala Holland landet bei Turnieren vor Deutschland, deshalb ist ihre Ausbildung besser.
    Du musst dich schon entscheiden. Du kannst ja nicht die gleichen Argumenten immer gerade so auslegen, dass sie in deine Argumentationskette passen.



    2. Punktspielwettbewerb auf Augenhöhe erst am C-Jugend möglich
    Klar weiß ich, dass es Auswahlmannschaften gibt, die Freundschaftsspiele oder Turniere spielen. Aber das sind keine Punktspiele. Und seit wann spielen denn U 14 Mannschaften in der D-Jugend-Liga?


    Ich kann und will es auch gar nicht jedem recht machen! Solltest du an einer ehrlichen und fairen Diskussion Interesse haben, werde ich mich gerne wieder mit deinen Argumenten auseinander setzen.


    Korrigiere mich, wenn ich das falsch interpretiere:
    Ich lese aus dieser Aussage, dass du Punktspiele (auch unterhalb der U14) für wesentlich bedeutsamer bezüglich der Ausbildung erachtest, als „normale“ Vergleichsspiele, Freundschaftsspiele oder Turniere? Vom täglichen Training will ich gar nicht erst anfangen, dass ja viel mehr Zeit einnimmt, als Wettkämpfe.
    Wie passt das zu deiner Forderung nach einer Fair-Play-Liga?


    Mal abgesehen davon, dass ich dir bereits verdeutlicht habe, dass erstens für die NLZ, Vergleichsspiele oder Turniere gegen andere NLZs einen signifikant höheren Stellenwert haben, als Punktspiele gegen andere Mannschaften.
    Außerdem habe ich dir den Link, der RSC-Runde gepostet. Eine freie Punktspielrunde aller NLZs im Ruhrgebiet. Von U9-U14. Das z.B. sind doch die von dir geforderten Punktspiele, oder etwa nicht?




    Der RAE zeigt sich jedoch nicht so offen, denn wer wie bei der Mannschaftszusammenstellung und Spielaufstellung berücksichtigt wird, spielt sich abseits der Plätze statt. Jedoch treten die Ursachen dafür (kurzfristige Erfolgsziele von überehrgeizigen Trainern) in ähnlicher Form auf.


    Wenn es uns gelingt, unsere Kinder bei ihrem Hobby zu unterstützen, statt sie mit unseren Erwachsenenzielen unter Leistungsdruck zu setzen, dann können wir den Kindern ihren Fussball wieder zurück geben. Es wird sicherlich noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden müssen.


    Post 67 von dir:


    Der Beweis dafür, dass diese Vereine lieber heute als morgen gewinnen will und das es dabei nicht um die Auswahl und Ausbildung von geeigneten Talenten geht, ist der RAE-Effekt! Den RAE-Effekt zu leugnen zeigt nur das schlechte Gewissen dieser Leute.


    Ich habe diesen Thread nochmal überflogen. Von Anfang an, also schon vor einem Jahr, hat hier nie irgendjemand (auch ich nicht) den RAE geleugnet.


    Vielmehr versuche ich mit dir darüber zu diskutieren, dass deine Schlussfolgerung eben nicht schlüssig ist. Du konntest nach mehrmaliger Aufforderung auch noch keine Argumenten oder gar Fakten/ präsentiere, die deine Behauptung stützen.


    Nachdem ich dich gestern gebeten habe, doch bitte damit aufzuhören, deine Meinungen, Interpretationen oder Schlussfolgerungen als Fakten darzustellen, kommt heute dieser Post von dir:


    @open minded


    Der RAE zeigt sich jedoch nicht so offen, denn wer wie bei der Mannschaftszusammenstellung und Spielaufstellung berücksichtigt wird, spielt sich abseits der Plätze statt. Jedoch treten die Ursachen dafür (kurzfristige Erfolgsziele von überehrgeizigen Trainern) in ähnlicher Form auf.


    Wenn es uns gelingt, unsere Kinder bei ihrem Hobby zu unterstützen, statt sie mit unseren Erwachsenenzielen unter Leistungsdruck zu setzen, dann können wir den Kindern ihren Fussball wieder zurück geben. Es wird sicherlich noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden müssen.


    Nochmal, ich kann dir deine Meinung nicht nehmen, dass alle NLZ- und DFB-Trainer erfolgs- und ergebnisgeil sind und in deinen Augen deshalb der Grund für die Existenz des RAE sind.
    Das ist deine Meinung. Stell es aber nicht so dar, als ob das ein bewiesenes Faktum wäre. Denn wie ich auf den letzten Seiten versucht habe darzulegen, sehe ich das anders. (Und ich will erfolgsgeile Trainer in den NLZs auch nicht leugnen – klar, die gibt es, genauso, wie in jedem anderen Verein auch - nur haben sie keine (kaum) Auswirkungen bezüglich des RAE.)




    P.S.: Gerne können wir auch die Arbeit in den NLZs kritisch diskutieren. WIe gesagt, scheint mir, dass dies dein Hauptanliegen ist. Ich kann dir sogar versichern, dass ich auch nicht alles toll finde. Dann aber in einem anderen, passenden Thread und bitte mit offenen Karten üder die Intention der DIskussion.

    @FB


    Sehr wichtig ist auch die richtige Präsentation gegenüber den Eltern und Kindern. Bereits unterhalb der C-Jugend Erfolgsprognosen abzugeben ist m.E. unseriös und weckt falsche Erwartungen, die nur in ganz seltenen Ausnahmefällen befriedigt werden können.


    Werden lediglich die Inhalte der Frühförderung erklärt, dann ist es O.K.


    Das muss ich auch noch kommenieren.


    Sei mir nicht böse, aber ich frage mich echt, wie du zu solchen Gedanken kommst. Schon der gesunde Mnschenverstand muss einem doch sagen, dass das kaum der Fall sein wird.


    Ich kann mir kaum vorstellen, dass in irgendeinem NLZ in den jungen Jahrgängen ein Trainer oder Funktionär Spielern oder Eltern vermittelt, dass ihr Sohn (wahrscheinlich) Profi wird.


    1) Jeder Trainer weiß, wie klein die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein U10 oder U11 Spieler mal in der Profimannschaft ankommt.
    2) Da spielen so viele faktoren - nicht zuletzt auch Glück - eine Rolle, dass eine solche Aussage unseriös und unglaubwürdig wäre.
    3) Im Gegenteil, den Spielern (vor allen den Eltern) wird ganz klar übermittelt, das die Zeit im NLZ höchstwahrscheinlich eine temporäre Geschichte ist. Die Zeit im NLZ endlich.
    4) jeder kennt doch die Problematik mit den Eltern, die schon die Eusozeichen in ihren AUgen haben, weil ihr 10jähriger Spross mit Ball einen Haken schlagen kann. Wie kontaproduktiv wäre es, diesen Eltern jetzt noch zu vermitteln, das die Bundesligakarriere ihres Sohnes sicher sei. Wie will man dann mit dem Sohn (und den Eltern) noch produktiv arbeiten? Das wäre ja ein klassisches Eigentor.
    5) Ganz im Gegenteil, es gibt wohl kaum Personen im Umfeld einer Familie eines 10jährigen Talentes, die dieser klarer vermitteln, wie weit weg der Sohn vom Profiussballer ist. (Was wir uns immer ärgern, wenn Eltern, Verwandte, Freunde oder auch nur irgendwelche Turnierverantwortliche, "Dorftrainer" oder auch einfache Zuschauer bestimmte Spieler über den Klee loben und diesem sagen. " Du bist ne Rakete, dich sehe ich bestimmt in 10 Jahen in der Bundesliga, ich werde deinen Weg verfolgen.)
    So etwas wird den Eltern oder auch dem Spieler gesagt. Bei "bester Spieler Ehrungen" fallen oft solche Worte, etc.
    Da spielt ein Spieler 2 gute Turniere hintereinander, wird bester Spieler und wir Trainer müssen die Eltern wieder auf den Boden zurückholen.
    (Ich habe schon dafür gesorgt, dass einer meiner Spieler nicht bester Spieler wird, bei einem Bundesligaturnier. Für den Papa war der Junge schon Profi (in der U11) und der Junge wäre das dritte Mal in Serie bei einem Bundesligaturnier bester Spieler geworden. Ich kenne den Veranstalter sehr gut und er tat mir den gefallen, obwohl es gerade bei dem Turnier so war, das er mit weitem Abstand von den Trainer gewählt wurde. (Der Junge war/ist super, aber die Eltern, die auch auf den Jungen einen unheimlichen Druck erzeugt haben, haben es nicht leicht gemacht mit dem Jungen zu arbeiten. Ich war und bin der Meinung, dass er es auch vor allem wegen dieses Umfelds nicht scahffen wird in den Profifussball. Er ist mittlerweile auch zu einem anderen Bundesligisten gewechselt, spielt dort U17.)


    Das ist genauso wie mit der "Mär vom Druck" für die SPieler. Der meiste Druck kommt von den Eltern, dem Umfeld des Kindes. Nicht von den Trainern. (Ausnahmen, also schwarze Trainerschafe gibt es natürlich auch hier).




    TW-Trainer
    Ich werde das Gefühl nicht los, dir geht es vordergründig nicht um den RAE-Effekt bzw. Modelle zur Beseitigung dessen, sondern du bist - warum auch immer, da kann ich nur spekulieren - verbitert über die NLz und nicht gut auf diese zu sprechen. Nicht nur in diesem Theam, sondern auch bei einigen anderen.
    Auch deine letzten Beiträge lesen sich ja mehr, als eine Kritik an den NLZs, als an einer konstruktiven Aufarbeitung der Thematik RAE-Effekt.
    Dieser ist aber natürlich ein dankbares Theams, um Kritik an den NLZs zu üben. Den Effekt kann niemand leugnen und das tut auch niemand. Wenn man die alterstruktur der DFB oder NLZ-Teams kritisiert bekommt man viele "Follower", viel Applaus.
    Aber, wie ich dir versuche klar zu machen, kann man für den RAE-Effekt nicht die NLZs oder den DFB verantwortlich machen. Bei aller - auch berechtigter Kritik - an den NLZs, ich sehe keine praktikable Möglichkeit, um dieses Dilemma auszugleichen. Und du hast hier auch noch nicht den Stein der Weisen präsentiert.

    @FB


    Eigentlich müßte sich in der Schweiz das "Niederländische Modell" realsieren lassen, weil bei euch das Gebiet um die NLZ nicht so groß ist! In Deutschland ist das nicht so einfach möglich, weil die Entfernungen zum nächstgelegenen NLZ längst nicht überall akzeptabel ist. Daraus ist die Idee des Jugendinternats entstanden, in der jährlich einige solcher Fälle einen Platz finden. Bei den Mädchen (B-Juniorinnnen-Bundesliga) gibts hier noch die Variante über die Aufnahme dieser Talente in Gastfamilien.


    Da ich garade die Aufgebote der Nationalmannschafteten bezüglich der Geburtsmonate ihrer Spieler durchgarbeitet habe, ist es schon sehr "witzig", das du ausgerechnet die Niederlande als positves Beispiel im RAE-Effekt-Thread anfürst.


    Mit der Statistik: 7/6/3/2/0/2/2/2/2/1/3/0 (von Januar bis Dezember; 30 Spieler) ist die Niederlande das Team, das - zumindest aktuell - den größten RAE-Effekt aller Teilnehmer aufzeigt.

    @FB und Sir Alex


    Nachdem wir uns darüber einig geworden sind, dass der RAE-Effekt nicht zu leugnen ist und man ja nach "irgendwelchen Faktoren" seine Entscheidungen zu treffen hat, habe ich ein paar Vorschläge für euch:


    Über die Existenz des RAE herrschte immer Einigkeit. Das hat nie jemand bestritten.


    A. NLZ-Teams erst ab der C-Jugend
    Begründung:
    1. Unterhalb der C-Jugend ist ein permanenter Leistungsvergleich mit anderen Teams in der Umgebung nicht möglich. Erst ab dieser Altersgruppe kann man einen Punktspielbetrieb überall auf "Augenhöhe" austragen. In der D-Jugend kann dies selbst in den Ballungszentren nicht immer sichergestellt werden.


    Das ist so nicht richtig. Das habe ich auch schon hier dargelegt. Deine Begründung passt nicht.
    1) NLZ-Nachwuchsteams von U10-U14 bestreiten ca.10-15 Bundesligaturniere. (z.B. http://www.u11-eurocup.de/index2.php , http://www.mhb-stumm-cup.de/ oder http://www.ijc-delmenhorst.de/ oder gar http://en.lechcup.pl/ . Dazu noch des öfteren kleinere Mini-Vergleiche mit 3-4 Mannschaften. Die Reviercuprunde, die die West-NLZ bestreiten habe ich vor einer Woche verlinkt: http://www.rscrunde.de/
    2) Im Gegenteil, ich habe erläutert, dass der Punktspielbetrieb (so er denn überhaupt bestritten wird) eher untergeordnet bezüglich der Ausbildung gesehen wird. Hier wird sich i.d.Regel eine Altersklasse höher gemessen.
    3) Außerdem kann man auch so argumentieren, dass 3 mal 90 min Training 50 oder 60 min Spielzeit am Wochenende gegenüberstehen. Die Trainingszeit überwiegt also sehr deutlich. Ist es also nicht viel wichtiger hier Gegner auf Augenhöhe zu haben?



    2. Geburtsdaten der Spieler müssen bei jeder Sichtung vorliegen.
    "Sir Alex": deine Kritiik: " ... die tragen doch nicht ihr Geburtsdatum auf der Stirn ..." ist berechtigt. Weil man aber die Leistung mit dem jeweiligen Alter in Verbindung setzen muß, um den RAE-Effekt zu berücksichtigen und zu einer fairen Beurteilung zu gelangen, müssen die Geburtsdaten bei einer Sichtung zur Verfügung stehen. Bei den Vorsichtungen gibt es meist mehrere Jahrgänge. Auch hier könnte man wesentlich effektiver sichten, wenn zu den Spielern auch deren Geburtsdaten vorliegen. Denn wir wissen ja alle, die "Ausnahmetalente" sieht man sofort. Weil die jedoch selten ausreichen, bemüht man sich um weitere Kandidaten. Hier kann die Berücksichtigung des RAE-Effekts mit dem Geburtsdatum helfen.


    1) FB hat es irgendwo schon einmal ganz treffend formuliert. Diese Sichtungstage dienen vor allem der Publicity. Als ernsthafte Sichtungsmaßnahme wird die nirgends gesehen. Die paar auffälligen werden eingeladen ins Mannschaftstraining, mit Glück ist dann selten auch mal einer für das Team dabei. Die Geburtsdaten der Spieler sind dabei logischerweise bekannt und stehen auf jeder Namensliste, die die Sichter in den Händen halten.
    2) Gesichtet werden die Spieler aber vor allem im Wettkampf ihrer Vereine. Und da haben die Dezemberkinder nun mal keine besonderen Leibchenfarben o.ä. an. Fällt ein Spieler irgendwie auf, wird er wieder beobachtet. Dann eventuell ein paar mal ins Mannschafttraining eingeladen und dann erfährt man auch dessen Geburtsdatum.



    2. Synergien statt Konkurrenz
    Derzeit machen sich Kreise und DFB-Stützpunkte mit den NLZ der Vereine Konkurrenz, weil sie in den gleichen Jahrgängen Nachwuchsförderung betreiben. Das flächendeckende Fördersystem der Kreise und des DFB eignet sich aufgrund der Heimatortsnähe für die unteren Jahrgänge besser. Nach dem Förderzeitraum sollten die besten Talente in Zusammenarbeit mit den NLZ dorthin wechseln. Dies würde auch die Fluktuation innerhalb der NLZ deutlich reduzieren. Denn wir wissen alle auch, dass nicht der, der Talent besitzt, auch den Fleiß und die Lust für eine weiterführende Förderung hat. Auch sollte die individuelle Situation berücksichtigt werden, statt den frühestmöglichen Wechsel ins NLZ zu favorisieren. Hier wäre etwas mehr Flexibilität notwenig. z.B. man beläßt das Talent noch im Heimatverein, bietet jedoch regelmäßiges Fördertraining an.


    Das ist deine Meinung. Der DFB sieht die Stützpunkte als zweite Säule, für alle Talente, die von den NLZs nicht aufgefangen werden. Dabei stehen laut DFB-Konzept die NLZs hierachisch über den Stützpunkten.
    Ich gebe dir aber recht, dass es vielerorts ein Konkurrenzdenken der Stützpunkttrainer zu den NLZs gibt. Die Stützpunkttrainer wollen „ihre Talente“ behalten, um in den Vergleichsspielen gg andere Stützpunkte oder auch NLZs gute Teams auf den Rasen zu schicken. Dabei ist es vom DFB klar geregelt, nur halten tun sich viele nicht daran.


    Spieler in ihren Vereinen belassen, sie gelegentlich auf Wettkämpfe mitzunehmen bzw. Mittrainieren zu lassen ist in der Tat in vielen Fällen eine gute Sache. Gerade, wenn der Fahrweg weit ist oder wenn man die Entwicklung noch beobachten will.
    Das wird auch gar nicht so selten gehandhabt, wie du denkst. Dort, wo aber große Konkurrenz an NLZs herrscht, ist das oft leider nicht umsetzbar, weil der Spieler dann zu einem anderen NLZ geht. Leverkusen hat so einigen anderen Vereinen (Beim BVB. Köln und Gladbach kenne ich jeweils einen Fall)den Spieler „weggeschnappt“. Hertha BSC z.B. kann sich das zumindest in U10 oder U11 erlauben. Ab U!2 sichten auch Hoffenheim, Wolfsburg oder Leipzig in Berlin. [/quote]



    3. Entscheidung über Aufnahem eines Talents im NLZ mit gesamten Trainerteam (statt mit Jahrgangstrainer)
    Man sagt zwar: Konkurrenz belegt das Geschäft. Man darf es jedoch nicht auf dem Rücken der Kinder austragen. Wir betreiben auch heute schon sehr viel Förderarbeit, jedoch könnte man die Effektivität erhöhen, wenn man miteinander arbeiten würde. Denn wir wissen auch, dass wir noch einen sehr hohen Irrtumsfaktor haben. Mit ihm verbunden sind immer enttäuschte Kinder und Eltern. Sich und den Kindern mehr Zeit für die Selektierung zu gewähren, würde die heute teils noch hektischen Prozesse gleichmäßiger werden lassen. Denn genauso wie die Kinder die Zeit zum "Reifen ihrer Talente" brauchen, brauchen auch wir dafür zuständige Trainer die Zeit unserer Entscheidung. Bei einer auf mehrere Trainerschultern getragenen Entscheidung zur Talentaufnahme verträgt in einer späteren Phase auch mal eine Leistungsstagnation, wo heutzutage noch der Daumen vorschnell nach unten gezeigt würde.


    Glaubst du wirklich, dass in allen NLZs nur Dilettanten beschäftigt werden? Das die sich gar keine Gedanken machen?
    Sicherlich, hier gibt es in den NLZs ganz unterschiedliche Vorgehensweisen. Aber bei der stetigen Professionalisierung – einige Vereine leisten sich hauptamtliche Scouts für den U12-U14-Bereich, Wolfsburg, Bayern, Leipzig und Hoffenheim z.B. in Berlin. –glaubst du ernsthaft das kein Austausch zwischen den Trainern, Scouts, Koordinator stattfindet?



    4. Kommunikation unter den NLZ verbessern
    Heute kommt es vor, dass ein Talent nicht in ein ortsnahes NLZ gefördert wird, weil andere Gründe zu dieser Entscheidung geführt haben. Bei aller Konkurrenz sollten jedoch die Interessen der Talente stets im Mittelpunkt stehen. M.E. kommt es bei einer in etwa gleichen Ausbildungsqualität der NLZ nicht darauf an, wo und von wem, sondern das das Talent unter den günstigsten Rahmenbedingungen ausgebiildet wird. Allerdings sollte diese Arbeit gerechter als heute entlohnt werden. Denn Nachwuchsförderung kostet auch eine Menge Geld! Auch sind es nicht die Verbände oder der DFB, sondern die Nachwuchsabteilungen der Vereine, die die Profis und Nationalspieler von morgen aufgrund intensiver Arbeit entwickeln!


    Im Profifussball geht es um viel Geld. Hier überlässt niemand einem anderen einen 15jährigen Götze freiwillig. Im Gegenteil teilweise wird hier kräftig abgeworben. Hoffenheim, Bayern und Wolfsburg tun sich hier deutlich hervor.
    Allerdings ist das in den ganz jungen Jahren bei den meisten (einige Vereine muss man auch hier ausklammern) ein wenig anders. Konkret schildern kann ich dir zwei Fälle. Der erste war ein Spieler, der bei dem Talentag des BVB aufgefallen war als U9 oder U10 Spieler. Dieser wohnte aber gar nicht in der Nähe, er war im Urlaub bei Oma und kam aus meiner Region. Der BVB-Trainer hat dann mit mir Kontakt aufgenommen und wir haben den Spieler ins Training eingeladen. Der zweite Fall ist ein Spieler, den wir gesichtet haben für unsere U9, der aber nach Bremen zog. Natürlich gab es einen Austausch mit dem Bremer Kollegen. Dies betrifft aber eben die jungen Jahrgänge, wo eh jeder Trainer weiß, das der Weg zum Profi so weit und unwahrscheinlich ist, dass man keine Millionen an den Gegner vermittelt.



    So unter dem Strich, hast du ja ein paar konstruktive Dinge aufgeschrieben.


    Allerdings muss man auch sagen, dass du bei aufmerksamen lesen, in den meisten Punkten bemerkt hättest, dass dies in den NLZs so oder so ähnlich auch umgesetzt wird. Mindestens sind die Probleme bekannt, praktikable Modelle fehlen aber.
    Nichts desto trotz bleibt es aber auch nach deinen Ausführgen dabei, das der RAE-Effekt besteht bzw. bestehen bleibt. Und das ist das Thema. Du hast also immer noch kein praktikables Modell aufgezeigt, das den RAE eindämmt oder gar verhindert. Zumindest sehe ich das so.
    Es bleibt immer noch die Frage: Wie erkennst du die in deinen Augen „richtigen Talente“? Also, wie setzt du es praktisch um – wenn du Verantwortlicher eines NLZs wärst - dass dein NLZ-Team so mit Spielern besetzt wäre, das jedes Geburtsquartal gleichmäßig vertreten ist.


    Sir Alex
    ich habe hier keine bestimmten NLZ angegriffen! Wenn es bei euch ganz anders ist, dann hast du ein gutes Recht darüber zu berichten.


    Falls zu Zweifel an der allgemeinen Darstellung hast, hast jederzeit die Möglichkeit die die Geburtsdaten der Verbands- und DFB-Auswahlspieler anzuschauen. Auch kannst du dir mit etwas Mühe die Geburtsdaten von lizensierten NLZ-Teams anschauen. Beim Vergleich der Jahrgänge wird die ein Wechsel in der Altersstruktur auffallen. D.h. während zu Beginn mehr Jungen in den ersten Monaten des Jahres auf der Liste stehen, verteilt es sich später ausgeglichener. Noch vor ein paar Jahren war die RAE-bedingte Jahrgangsstruktur sogar noch etwas deutlicher. Bei den Mädchen ist der RAE-Effekt übrigens geringer, Das sind dann die Fakten!


    Warum klappt unsere Konversation nicht?
    Drei Möglichkeiten:
    1) Ich drücke mich unpräzise, schwammig, falsch oder unscharf aus. Kann durchaus sein, allerdings zeigen die Beiträge anderer User auf meine Posts, das es nicht unmöglich ist, meine Aussagen so zu verstehen, wie ich es beabsichtige.
    2) Du schaffst es aus irgendwelchen Gründen nicht, meine Posts sachlich zu betrachten und zu bewerten, ohne deine eigene Wahrnehmung und Interpretationen zu sehr in den Vordergrund zu stellen.
    3) Du bist nicht willens, meine Posts richtig zu erfassen. Wohlmöglich, weil ich auf die populistischen "Faktendarstellung und -bewertung" mal inhaltlich eingehe und ich eben bedingt durch die Tatsache, das ich als langjähriger Trainer eines NLZs eben auch die "andere Seite" kenne und darstellen kann.


    Ich jedenfalls hab Interesse daran, eine Diskussion zu führen. Das heißt aber eben auch, den Standpunkt des anderen aufnehmen und Argumente austauschen, auf Fragen antworten. Nicht immer nur die gleichen "Phrasen" dreschen.



    Deshalb nochmal:
    1) Ich habe nie die Existenz des RAE bestritten. Auch habe ich nie behauptet, dass dies bei mir nicht genauso ist, das der Großteil der Spieler in der ersten Jahreshälfte geboren ist.
    das wird wohl in jedem NLZ, genauso, wie in den DFB-Nachwuchsteams so sein.
    Darüber brauchen wir nicht mehr diskutieren, da sind wir einer Meinung. (Dein Verweis, dass ich mir die Geburtsdaten mal ansehen soll, ist also völlig unnötig. Ich behaupte sogar deplaziert, denn ich hatte eine konkrete Fragestellung an dich, um die du dich herum gedrückt hast, um wieder diese - unstrottigen - Daten zu bringen.


    2) Uneinig sind wir dabei, zu begründen, warum dieser RAE vorliegt.
    Du behauptest, die Auswahl- und NLZ-Trainer wollen nur den kurzfristigen Erfolg, etc., sind sich des RAE entweder nicht bewusst oder er interessiert sie schlicht nicht.
    Ich behaupte, dass dies nicht stimmt, zumindest nicht vordergründig.
    Ich habe dir mehrmals dargelegt, dass sich die meisten NLZ-Trainer der U9-U13 Mannschaften ganz klar bewusst sind, das dieser RAE existiert. Im Gegenteil sogar, bevorzugen sie spätgeborene, da bei ähnlicher Leistung der Spätgeborene ausgewählt wird.


    Aber irgendetwas muss ja eine Selektionsgrundlage sein. jeder Trainer wählt schließlich nur einen Bruchteil an Spielern für seine Mannschaft aus. Die Kapazitäten sind einfachnicht unendlich. Und die allermeisten Trainer wählen hier die SPieler aus, in denen sie am meisten Potential sehen. (ich will nicht bestreiten, dass eventuell der ein oder andere 1 bis 2 Plätze auch bewusst an einen besonders akzellerierten Spieler vergibt, in dem man eventuell nicht das allergrößte Potential sieht. Erstens, weil er aktuell zu den besten gehört, also zweitens auch Erfolg brint. Drittens, weil sich die eigenen Spieler auch in jedem Training mit diesem messen können und sich somit verbessern und viertens auch damit die Konkurenz ihn nicht holt. Nicgt auszudenken, der wird wirklich auch im Erwachsenenalter ne Rakete und man hat ihn nich gewollt.)


    Deshalb habe ich dich aufgefordert, mal bitte darzulegen, wie du als U11 Trainer einen 12 Mann -Kader zusammenstellen würdest, bei einer Auswahl von über 1000 Spielern.
    sammelst du alle Geburtsdaten ein, sortierst die nach Monaten und aus jedem Monat darf nur einer in Team. Oder aus jedem Quartal genau 3. Und wie wählst du diese aus? Nach Schnelligkeit? Nach mentalen Fähigkeiten, etc? Oder lost du das?


    Wie gesagt, du kritisierst. Das ist völlig legitim. Richtig Kritik bringt sogar voran und ist demnach nötig.
    Bei dir fehlt aber das konstruktive an der Kritik. Immer nur sagen, die anderen machen es falsch, das ist einfach, kann jeder und bringt viele Schulterklopfer.


    Hier hätte ich gerne mal eine klare Ausführung von dir, wie man das gestalten kann und soll. Natürlich muss das praxistauglich sein.




    P.S.: Ich finde ganz bestimmt nicht alles in den NLZs super oder richtig, ganz bestimmt nicht optimal. Aber von einem Trainer, wie dir erwarte ich schon, dass man das ganze wesentlich differenzierter betrachtet und auf effekthascherei und plakative Kritik verzichtet. Denn die hilft niemandem.
    Außerdem sollte man seine Aussagen schon belegen können, wenn man sie als Fakten darstellt. Mindestens richtig sollten diese sein.
    Sonst bitte ich darum, diese als eigene Meinung oder Interpretationen/Vermutungen auch kenntlich zu machen.
    (Deine Aussage - ein paar Monate alt -, dass die in England, wegen dem anderen Stichtag keinen RAE, daran habe ich Zweifel. Ich behaupte, es verlagert sich alles einfach nur auf andere Monate. Aber du kannst mir gerne gegenteiliges Bweseisen.)


    Sir Alex
    Zum Thema "Butter bei die Fische" lies dir bitte hier im Forum meinen Beitrag: "wer zu spät kommt, den bestraft der DFB" durch! Darin sind auch Vorschläge für einen besseren Umgang mit noch etwas schwächeren, weil später geborenen Kindern enthalten. Auch habe ich hier schon beschrieben, dass es eine Veränderung der Ansichten bereits in den Verbänden gegeben hat. Nur im Nachwuchsbereich der Leistungsvereine, wo er ebenfalls eine Rolle spielt, gibt es unterschiedliche Bewertungen. Es bedarf hier einer Veränderung der Prioritäten. d.h. oberstes Ziel ist die Ausbildung! Hierbei ist zu gewährleisten, dass die Spieler, für die man sich entschieden hat, gleiche Rahmenbedingungen zugestanden werden. Dazu zählt eine Transparenz der Spielzeiten, weil das Training ohne Wettkampferfahrung nur bedingt eine Weiterentwicklung ermöglicht. Kurzfristige Saisonziele dürfen deshalb nicht mehr alleiniger Maßstab für die Spielerausbildung und die Trainerpersonalauswahl sein. Der Gewinn einer Meisterschaft ist nur als Folge überdurchschnittlicher Rahmenbedingungen zu sehen. Denn nur so kann Nachhaltigkeit in der Jugendausbildung bestmöglich gewährleistet werden.


    Weil das Geburtsdatum kein Talentmerkmal ist, kann der RAE-Effekt ganz einfach dadurch berücksichtigt werden, dass man bei der Selektierung der Auswahlmannschaft darauf achtet, einen gleichmäßig übers Geburtsjahr verteilten Kader zusammen zu stellen. Das kann geschehen, indem man das Potenzial anders bewertet und z.B. bei sonst gleichen Anlagen sich für den Jüngeren der Beiden entscheidet, statt wie heute für den älteren und robusteren Spieler. Auch sollte man sich mehr Zeit bei der Entscheidung zur Aufnahme in die Förderung lassen, um die Entwicklungsfähigkeit besser beurteilen zu können, statt bei einer Stichtagsselektion die Leistung des Heimatvereinstrainings mehr oder weniger in die Talentbeurteilung einfließen zu lassen.


    1) die Kinder laufen ja nicht mit den Geburtstagen auf der Stirn rum. Wie stellst du dir das also in der Praxis vor, wenn man z.B. In den Monaten 7-9 keine Talentierten Kinder hat und alle Spieler, die irgendwie auffallen nicht in diesen Monaten geboren sind.
    Einfach irgendeinen Augustgeborenen aufnehmen? Also den ersten der sich anmeldet? Oder den mit der hübschesten Mami?


    Und nochmal ganz deutlich - ich habe es bereits mehrmals gesagt:
    Es wird doch jetzt schon in den ( allermeisten) NLZs so gehandhabt, das bei ähnlichen Anlagen und/oder Anlagen der deutlich jüngere Spieler bevorzugt wird.
    Fällt ein Spieler irgendwie auf und dann stellt auch heraus, das er Spätgeborener ist, so wird das sofort wahrgenommen, berücksichtigt und stets kommuniziert beim Austausch im Trainerteam.
    Das ist sogar ein gewaltiger Pluspunkt für den Spieler.


    TW-Trainer:
    Mich stört an deinen Beiträgen, dass du regelmäßig - wie auch in diesem Fall - mittels deiner eloquenten Beiträge gezielt Dinge als Fakten verkaufst, die mindestens strittig sind. Vor allem ist deine Perspektive , die eines Außenstehenden, du weist ja gar nicht, wie es wirklich in NLZs aussieht, wie dort so ein Austausch zwischen den Trainer und die ganze Talentauswahl wirklich abläuft.
    Ich schildere dir - als jahrelang involvierter - wie das bei uns abläuft, genauso, wie es mir Trainerkollegen anderer NLZ im kollegialen Austausch erzählen. ( in den Jungen Alterstufen ist die Atmosphäre zwischen den NLZ- Trainer zumeist sehr kollegial, Talente wechseln hier ja noch zu dem regionalen NLZ, man ist diesbezüglich noch nicht so im Wettkampf. Auch bei sportlichen Vergleichen etc. haben bei den meisten nicht soviel Prestige ( oder Neid), das die Atmosphare nicht zumeist freundschaftlich abläuft. Man trifft sich ja 10-15 mal im Jahr auf Turnieren und trifft auch abends in Hotel und tauscht sich aus oder feiert gar zusammen.
    Die Atmosphäre der Trainer meiner Region untereinander ist da wesentlich unentspannter. Die sehen sich oft als Konkurrenz, viel Neid und Missgunst herrscht. NLZ- Trainer haben alle gute Spieler und müssen sich das nicht neiden.


    Ich bitte dich also, Vermutungen oder Interpretationen deinerseits nicht als Fakten darzustellen.

    So, ich habe mir gerade mal ein paar Minuten Zeit genommen - die ich momentan eigentlich eher weniger habe - weil ich zu diesem Thema auch nochmal ein paar Worte verlieren will.



    1) Das es den RAE gibt, zweifelt niemand ab. Es ist Fakt, dass mehr Kinder aus den Leistungskadern und anderen selektierten Teams aus der ersten Jahreshälfte kommen.


    2) Zu behaupten, der Grund liegt vor allem an den erfolgsgeilen Trainer ist nicht nur sehr populistisch und plakativ - man bekommt viel Zuspruch - er ist in meinen Augen einfach unwahr.
    Ich habe ja schon im Thread dargelegt, das es einfach eine logische Konsequenz ist, denn man muss ja nach irgendwelchen Kriterien sichten. Ich behaupte sogar das von zwei gleich talentierten SPielern in nahezu jedem NLZ das Novemberkind dem Februargeborenen vorgezogen wird. Der RAE findet sehr wohl Berücksichtigung.


    3) @ TW-Trainer:
    Du bist bei diesem Thema in meinen Augen sehr populistisch unterwegs. Genauso, wie du Wechsel in ein NLZ vor der U16 oder gar U17 kategorisch ablehnst.
    Klar damit bekommt man viele Schulterklopfer, das klingt ja erstmal sehr logisch und viele "nichtgesichtete" haben so einen Grund, warum sie nicht im NLZ sind. Die blöden und unqualifizierten SIchter.


    Immer eine AnTIhaltung einnehmen ist aber auch leicht. Kritik kann, soll und muss man üben, aber bitte konstruktiv. Du bist ja nun selbst Trainer, stellst deine Ansichten und Meinungen auch sehr deutlich als qualifiziert dar, da erwarte ich Konstruktivität.
    Also:
    Wie würdest du als NLZ-Trainer das Problem RAE angehen?
    Wonach würdest du sichten?
    Wie würdest du deine Mannschaft zusammenstellen, also eine Auswahl von 12-15 Spielern treffen aus einem Fundus von mehreren tausend?
    Mal Butter bei die Fische !!!
    (Das meine ich nicht provokativ, ich sehe da keine praktikable Lösung, bin aber offen für deine Ideen).


    4) Das Beispiel England:
    In England ist nicht am Jahresanfang der Stichtag. Für einige, wohl auch TW-Trainer dient ENgland deshalb als Beispiel, wie man dem RAE entgegenwirken kann.
    Dabei ist in ENgland das selbe Problem nur auf eine andere Periode des Jahres verlagert.
    Das aktuelle vorläufige Aufgebot der englischen Natinalelf stellt sich aus 30 Spielern zusammen. Von Januar nach Dezember mit folgender Aufteilung:
    2/0/1/3/3/2/3/5/1/1/2/7 !!!


    5) Einige, auch TW-Trainer behaupten ja hier, das der RAE sich im Laufe der Zeit völlig verliert, alwso im Profitum eine ausgewogene Verteilung auf die Geburtsmonate gegeben ist.
    Sicherlich gleich es sich an, aber ich glaube das die Tendenz nicht verloren geht. (Gründe ich habe ich auch schon einmal genannt: Stichwort Selbstvertrauen und Führungsspieler über viele Jugendjahre)


    Ich habe mir jetzt einmal die Mühe gemacht und die (überwiegend vorläufigen) Kader der Nationalmannschaften nach Geburtsmonaten auszuwerten. (Könnte man sicherlich auch mit den kompletten Bundesligakadern machen.)
    Ich habe mir dafür das Sportbildsonderheft herangezogen, ein anderes gab es im Handel noch nicht.
    Nicht berücksichtigt, dass die ältesten Spieler einen Teil ihrer Jugend noch nach dem alten Stichtag am 1.8. absolviert haben. Je älter, desto mehr Jahre, die Umstellung war 1996 oder 1997. Der 1979 Jahrgang durfte teilweise 3 Jahre A-jugend spielen.
    Viele der Spieler haben also zumindest die ersten Jugendjahre noch nach dem alten Stichtag gespielt, indem die ab August geborenen Kinder begünstigt waren.
    Noch interessanter wäre wohl eine Statistik, die nur die Spieler ab Jahrgang 1985 beinhaltet. Also nur die Spieler, die immer nach dem Stichtag 1.1. gespielt haben. Dazu fehlt mir aber nun wirklich die Zeit.


    Außerdem habe ich nicht berücksichtigt, ob (und wenn ja welche Länder) einen anderen Stichtag als den 1.1 haben. Die meisten haben sicherlich den 1.1.. Bis auf England ist mir keiner bekannt. Die Schwarzafrikaner (Ghana/Nigeria/Elfenbeiküste) weisen aber eklatant aufällig hohe Zahlen (ähnlich wie England) für die Monate Oktober bis Dezember auf. Ebenso Australien. Dazu später mehr.


    (Wo ein Spieler seine Jugend verbracht hat, habe ich auch nicht berücksichtigt. Für alle Engländer gilt, dass sie auf der Insel ausgebildet wurden, Länder mit anderen Stichtagen - wo das Ausbildungsland also relevant wird - sind mir nicht bekannt.)


    6) Die Auswerung:
    922 Spieler sind in den vorläufigen Aufgeboten des Sportbildheftes. ( 922/4= 230,5)


    Januar bis März: 268
    April bis Juni: 246
    Juli bis September: 222
    Oktober bis Dezember: 186


    Ghana, Elfenbeinküste und Nigeria weisen bei 90 Spielern folgende Daten auf:
    4/5/9/5/7/5/5/6/7/8/11/18. Ich weiß es nicht, aber man könnte vermuten, dass hier ein anderer Stichtag relevant ist. Vielleicht hat da ja jemand genaues Wissen.
    Jedenfalls fallen diese Zahlen deutlich raus und haben Ähnlichkeit mit den englischen Werten.


    Australien mit 2/1/3/2/2/4/1/6/1/3/0/6 passt auch nicht zu den anderen Bildern. Den Stichtag hier kenne ich nicht, aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch hier der englische gilt. (hat da jemand fundiertes Wissen?)



    Fazit:
    Selbst wenn man England, Ghana, Elfenbeinküste, Nigeria und Australien mit einbezieht so ist eine Tendens erkennbar. Nämlich die, dass sich der RAE zwar ein wenig "verwächst", aber nicht völlig ausgleicht.


    Rechnet man die 5 raus - ,mindestens England muss man ja rausrechnen, die haben ganz sicher einen anderen Stichtag - werden die Zahlen noch signifikanter.

    guenter:


    Also ich definiere Spielintelligenz im Fussball wie folgt:


    KingJames9 schrieb: "Spielintelligenz ist die Fähigkeit eines Spielers, Spielsituationen möglichst früh und genau zu erkennen, um dann optimal reagieren zu können."


    Ich erweitere diesen treffenden Satz noch soweit, dass diese optimale Reaktion die richtige Auswahl aus einem bereits erlernten Repertoir an Handlungsmöglichkeiten erfolgt. (Anders als in der Kunst ist diese "Kreativität" endlich und antrainierbar.)


    Ein spielintelligenter SPieler hat also:
    1) ein großes (erlerntes) Repertoir an Handlungsoptionen
    2) kann Spielsituationen richtig erkennen und einschätzen, um dann die (eine) richtige Handlungsoption zu wählen
    und
    3) ist er auch technisch und koordinativ in der Lage die entsprechende Handlungsoption optimal umzusetzten, ensprechend dem Zeit- und Gegnerdruck.



    Ausgehend von meiner Definition kann man deine Beobachtung bezüglich deiner Söhne gut erklären.
    Wenn man in Tempo und Technik den Gegnern überlegen ist, hat man erstens wesentlich mehr Zeit (da weniger Zeit- und Gegnerdruck) für die richtige Aktion und zweitens auch wesentlich mehr Handlungsoptionen aus denen man wählen kann.
    Bei stetiger Erhöhung des Niveaus der Gegner wird der Gegner- und Zeitdruck höher, damit auch die Handlungsoptionen, die ein Spieler erfolgreich ausführen kann und aus denen er auswählen kann.



    Mal ein (erstbestes Beispiel): Gündogan beim BVB
    Bevor Gündogan zum BVB wechselte konnte der auch schon sehr gut kicken, hatte eine feine Technik.
    Trotzdem tat er sich in der ersten Saison sehr schwer im Wettkampf die richtigen Entscheidungen zu treffen.
    Ich vermute Klopp hat nun in der täglichen Arbeit für verschiedene Situationen Handlungsmuster aufgezeigt, um diese optimal lösen zu können. Gündogan erhielt also ein (endliches) Repertoir an Handlungsmöglichkeiten für verschiedene Spielsituationen.
    Nach einem Jahr war dieses Reppertoir so groß, das er mittlerweile für nahezu jede mögliche Spielsituation verschiedene Handlungsmuster zu Verfügung hat aus denen er "nur" noch eine (die) passende auswählen muss. (Technisch dazu in der Lage ist er auch schon vorher gewesen.) Das er technisch besonders versiert ist, gibt ihm dazu die Möglichkeit auch Handlungsoptinionen wählen zu können, die andere (technisch limitiertere ) Spieler gar nicht erfolgreich umsetzten können.
    Jetzt hat er eben nicht nur die Technik sondern die technisch-taktischen Fähigkeiten. - Nicht umsonst wird der Begriff Technik in der Sportwissenschaft nirgends benutzt. Man spricht immer von technisch-taktischen Fähigkeiten.



    Nochmal edit:
    Ich habe ja schon öfter ausgeführt, dass ich die Ballan-undmitnahme als die am meisten unterschätzte aber für mich wichtigste Technik erachte.
    Wenn ich den Ball beim ersten Kontakt schon so verarbeiten kann, dass ich danach diverse Handlungsoptionen (Dribling, Pass, Torschuß, etc.) habe kann man wesentlich "spielintelligenter" agieren, als wenn man sich durch eine ungaue Ballverarbeitung mancher optionen selbst beraubt bzw. einen weiteren Kontakt braucht, um eine Anschlußaktion ausfürhren zu können.
    Je höher das Gegnerniveau, und damit der Zeit- und Gegnerdruck, desto auffälliger werden die Unterschiede bei der Ballan- und mitnahme.
    (In der F-Jugend oder der C-Klasse kann man den Ball schon noch weit und unsauber prallen lassen bei der Verarbeitung ohne sich großartig Handlungmöglichkeiten zu berauben. In der Bundesliga sieht das aber mal ganz anders aus.

    TwTrainer...du Schlingel...weisst du noch was ich dich mal über Pn fragte?


    Sir Alex....mich würde mal deine Ansicht zu Anfragen des BvB bei 12jährigen interessieren, die hier Stützpunkt und zeitgleich im Heimatverein Bezirksliga spielten und nun bis zu 1000 km die Woche fahren, um dort nur noch Beziksliga spielen. Wieso immer BvB....andere nicht?


    1) Man muss immer den Einzelfall genau betrachten. Wie gut ist der Junge schulisch. Muss er also überhaupt viel Zeit in Hausaufgaben etc. investieren. 1000 km sind ja nicht glaich tausend Kilometer. Fährt man nur freie Autobahn ist es etwas ganz anderes, als Stadtverkehr und/oder Berufsverkehr. Wie ist das Niveau in der Heimat-Bezirksliga? spielt er in seinem Jahrgang, oder (mindestens) einen Jahrgang höher? Ein Spieler, der in der U12 für den BVB gut genug ist, ist meiner Meinung nach gegen gleichaltrigen in seiner Heimat-Bezirksliga nicht gefordert.
    (Nur mal zum Vergleich: Ich habe mit meiner U12 auch bei den Stützpunktturnieren in unserem Landesverband teilgenommen. Spielzeit war stets 20min auf Kleinfeld, immer 3-5 Spiele. Egal welche Spieler ich dabei hatte (ich habe immer nur 10 Spieler, immer andere mitgenommen), wir haben nahezu jedes Spiel mindestens 5:0 gewonnen. In 20 min. Egal gegen welchen Stützpunkt. Diese Stützpunkte bestehen aber aus den besten Spielern der höchsten Liga. Auch gelegentliche Freundschaftsspiele gegen die besten gleichaltrigen Mannschaften - bei denen beim Gegner zumeist nur die besten spielten, während bei mir, sogar der Torhüter draußen kickte, etc. gingen über 60 min ca.15:1 aus.)


    2) BVB U12 spielt doch nicht in der Bezirksliga, oder? Die spielen doch die RSC-Reviercuprunde : http://www.rscrunde.de/index.php?klasse_id=4&saison_id=18
    Das ist schon ein ganz anderer Wettkampf, als Bezirksliga.


    3) Unterhalb der U15 sind die "wichtigsten" Wettkämpfe für die NLZs die Vergleichsturniere oder -spiele mit anderen NLZs. Wichtig im SInne der Ausbildung, da man sich hier mit gleichaltrigen und gleichstarken Gegner auseinandersetzten kann und muss.
    Für alle NLzs gilt bezüglich des Punktspielbetriebs in U10, U11 oder auch U12:
    - sie nehmen nicht daran teil, oder
    - sie haben keine (kaum) Gegner auf Augenhöhe, werden also zumeist nicht gefordert, oder
    - sie spielen gegen ältere Gegner. Je nach Verein werden sie hier auch oft nicht ausreichend gefordert oder/und sie müssen sich mit körperlich weiterentwickelte Gegner auseinandersetzten, um gefordert zu werden. Das erfordert bzw. schult gewisse Komponenten und ist auch gut und wichtig, aber es bedarf trotzdem auch des Wettkampfes mit gleichaltriegen, aber trotzdem gleichguten Gegnern, um umfassend ausbilden zu können.
    Und diese Wettkämpfe gegen andere NLZs, kann nur ein NLZ bieten.


    4) Warum nur BVB? Das ist der Verein in deiner Nähe. Der einzige Verein, der dir einen Spieler "wegnehmen" will, deshalb denkst du nur der BVB.
    Der BVB hat in ihrem Einzigsgebiet nördlich eine große Fläche einer weitläufigen Region ohne Ballungsgebiete oder andere gute NLZ. Das sind weite Wege wahrscehinlicher als bei Leverkusen/Köln, Berlin oder München.


    Wobei meines Wissens, der BVB hier bei weitem nicht die Spitze des Eisbergs darstellt. Zumindest von U9-U11 kommen die schon aus der unmittelbaren Nähe.
    Leverkusen holt schon junge Spieler von viel weiter weg, trotz des großen eigenen Einzugsgebietes Köln und Umgebung. Die haben Spieler aus Siegen (ganz schlechte Verkehrsanbindung), Aachen sogar aus der Nähe Frankfurts schon mal in der U10 oder U11. Das regionale (damit meine ich regional in weitem Sinne) Scouting- und fahrdienstsystem Leverkusens ist das wohl mit Abstand größte. (30-35 regionale Honorarscouts für U8-U14)
    Bayern München bedient sich nicht nur ausgiebig bei 1860 (vor 2-3 Jahren spielten in Bayerns Jugend fast 30 SPieler, die von 1860 kamen, Hut vor 1860 wiviel output, die trotzdem noch für ihr Profiteam haben), sondern bei besonderen Talente werden auch weite Wege zurückgelegt. Nicht in der Masse, wie Leverkusen, aber für die Spitze wird es auch weit. EIn Beispiel: Marco Friedl 98er Jahrgang. Kam in der U10 zu Bayern und wohnt in Kufstein. Nicht nur 130 Kilometer weit weg, sondern auch in einem anderen Land, Österreich. Dafür musste Bayern sogar eine Wohnung in Münschen anmieten, in die der Vater "offiziel" umzieht (die ganze Familie wohnte weiterhin in Kufstein), weil man sonst gegen FIFA-Statuten verstößt bzgl. Spieler aus anderen Ländern.


    Und Hoffenheim, will ich auch noch ansprechen, weil die hier ja als Vorbild genannt wurden, warum auch immer.
    Fakt ist, Hoffenheim hatte auch mal eine U11, wenn nicht sogar auch Mannschaften darunter. Eingestellt haben sie diese Mannschaften, weil ihr Einzugsgebiet so klein ist (ähnlich bei Wolfsburg, z.B.), dass aus den SPielern, die die U9-U12 Mannschaften bestücken, nahezu keiner gut genug ist, um in der U15 noch dabei zu sein, geschweige denn U19 oder gar Profis. Hoffenheim hat damals mit ihren U11 Teams bei Bundesligaturnieren dazu noch, von den anderen NLzs oft zweistellig kassiert und sogar gegen kleinste Dörfer verloren. Erfolg mag zwar nicht im Vordergrund stehen, gute Außendarstellung ist das aber nich, wenn man so dermaßen unterlegen ist.
    Hoffenheim hat die jüngsten Jahrgänge quasi abgeschaffen müssen. In NRW beispielsweise ist das etwas ganz anderes. Als einer von Köln/Leverkusen irgendwann anfing auch eine U8 aufzumachen, musste der andere nachziehen. Denn sonst sind die meisten Talente schon an den anderen Verein gebunden. Mal abgesehen davon, dass in NRW oder Berlin das Einzugsgebiet viel größer ist, um eine U10 oder U11 mit Spielern zu bestücken, die einen erträglichen Fahrtweg haben, aber trotzdem das Potential für die U15 oder mehr haben.


    Hoffenheim holt aber in der U12 und U13 wie kein anderer Verein aus dem Bundesgebiet und lockt die Spieler mit viel Geld (eben deutlich mehr, als es bei anderen NLZs in diesem Alter gibt). Vor allen anderen, die zumeist - wenn überhaupt - überregionale Talente, die Internatsplätze benötigen erst zur U14 oder U15 holen.
    Dieser Fall war hat doch vor 3 Jahren eine Diskussion in den Medien ausgelöst: http://www.bz-berlin.de/sport/…-kids-article1357209.html
    (Inzwischen spielt der wohl bei RB Leipzig.)
    Daneben hat Hoffenheim für die damalige U15 im 96er Jahrgang folgende Spieler geholt: Vincent Stenzel/BVB, Schröter/Stuttgart, Gandour und Öztürk von Hertha, dazu kam ein weiterer Berliner von TeBe, sowie noch ein paar Spieler aus österreich, dem KSC, etc. Ich glaube das waren über 10 Spieler, mindestens 8 Spieler aus anderen LZ, die Internatsplätze bekamen.
    Kann ja jeder mal nachgucken, wo die SPieler herkommen, die Hoffneheim für die U15 oder U17 rekrutiert.


    Ach unerwähnt lassen will ich nicht, dass Hoffenheimtrainer (U12) bei einem Turnier, wo man sich die Kabine mit dem KSC teilte, diese Spieler in der Kabine (als die KSC Trainer nicht zugegen waren) gezielt angesprochen hat (hinter dem Rücken des KSCs) und abwerben wollte. Karlsruhe ist nicht so weit weg von Hoffenheim, zumindest hätten solche SPieler keinen weiteren Fahrtweg, als den SPieler, von dem Andre hier berichtet. (Der KSC hat daraufhin vorerst keine Turniere mehr gespielt, bei denen auch Hoffenheim mitspielte.


    Aufgrund ihrer unseriösen Abwerbestrategie haben/hatten die Hoffenheimer Scouts und Trainer auch Hausverbot bei verschiedenen Bundesligisten, z.B. bei Hertha BSC.




    Zu deinem konkreten Fall:
    1000 Kilometer, wahrscheinlich vier Einheiten pro Woche, macht 125 Kilometer einfache Wegstrecke.
    Bei bester Anbindung (Autobahn, ohne nie Stau) eine Stunde Fahrtzeit.


    Wenn der Junge das will und schulisch wenig Zeit investieren muss, ist das gerade so machbar. In Berlin oder München, so Spieler auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, sind 30-45 Minuten zum Training (nicht nur im NLZ, sondern auch bei größeren oder mittelgroßen Vereinen) gar keine Seltenheit, ab U12, spätestens U13, wo man spätestens zu Vereinen in der höchsten Liga wechselt sogar fast die Regel.


    Da es aber auf dem Weg zu, BVB einige Engpässe zu bewältigen geht und der Spieler wohl auch nicht direkt an der Autobahn wohnt, wird er wohl mit 60 min kaum hinkommen.


    Ich sehe solche Distanzen sehr kritisch, Aus solchen Entfernungen habe ich nie Spieler geholt. Allerdings haben bei mir Spieler zumindest auf dem Hinweg (vielleicht 25 oder 30 km) mitunter auch bis zu einer Stunde gebraucht, diese zumindest einplanen müssen. Ist halt ein Ballungszentrum mit Berufsverkehr. Der Rückweg bzw. das Wochenende geht dann aber in 15 min. was die Gesamtzeit deutlich reduziert.



    Entscheiden würde ich das nicht wollen. Ich finde 125 km einfache Strecke arg viel für einen U12 Spieler. Ich würde hier bevorzugen, den Spieler in seinem Hamatverein zu lassen, ihn einmal die Woche bei mir mittrainieren zu lassen und ihn über eine Gastspielgenehmigung immer mal wieder zu Wettkämpfen mitzunehmen. Hier ist aber das Problem, das der Heimatverein mitspielen muss. Ihn eben auch mal an einem Wochenende freizustellen, an dem man selbst ein Turnier hat. Nicht Punktspiel, die soll er alle bei seinem Heimatverein mitspielen.
    Gerade größere Vereine stellen sich dabei aber oft quer und kompromitieren den Spieler damit, dass er nicht wieder kommen braucht, wenn er bei dem NLZ mittrainiert hat. Schon gar nicht bekommt er ein Gastspielrecht.
    Mit ganz kleinen Vereinen, klappt das in der Regel besser. Die sehen das NLZ nicht als Konkurenz, im Gegenteil, die wollen lieber das ihr Spieler zum NLZ geht, als zu einem "Möchtegern-NLZ". Die sind stolz und kooperieren zum Wohle des Kindes mit Gastspielrecht,sogar bei eigenen Punktspielen, was ich nicht mal angefragt habe. (Ergebnisse und Tabellenstände sind diesen Vereinen nämlich eher egal, als großen Amateurvereinen, die sich darüber profilieren, mindestens die Trainer.)



    Deshalb. Hatte dein Spieler diese (bestmögliche) Option?


    Verstehe mich nicht falsch, ich kenne eure Umstände nicht, also die Wegstrecke, etc.


    Aber, das "Hinlotzen" zu einem Partnerverein ist auch ein Klassiker bei vielen Trainern, wenn es sich zwar um einen guten Spieler handelt, dieser aber für das NLZ eben nicht gut genug ist. Da verpacken viele Trainer dies gerne genau so, wie du hier schilderst.


    Waren die Jungs nur einmal im Probetraining? Dann ist es noch wahrscheinlicher, dass das Leistungsvermögen fürs NLZ ganz offensichtlich nicht genug ist.
    Wirklich interasannte Spieler würden über einen längeren Zeitraum (Januar bis Mai) ab und zu mal ins Training eingeladen werden. Schon um das Kind kennen zu lernen und eine gewisse Nähe zu dem NLZ herzustellen, damit er in späteren Jahren sich diesem NLZ auch verbunden fühlt und nicht in ein anderes NLZ wechselt.


    Tut mir leid, das ich das so klar anspreche.

    Zuviel Text, deshalb zweiter Post:


    laika:


    Ich denke ihr habt genau die richtige Entscheidung getroffen. Bereite dich allerdings darauf vor, dass dein Kind eventuell bald unbedingt fest in das NLZ wechseln will. Ich habe öfter einmal mit Spieler so eine Vereinbahrung getroffen, wie ihr sie habt. Und nachdem die Spieler das erste Mal auf einer Reise und bei einem richtig großen Turnier dabei waren, wollten sie dann unbedingt fest zu uns. (Soviel übriegens zu "Leistungsdruck" der NLZ-Trainer. Die Turniere sind die Höhepunkte in U9-U13, da müsste ja der größte Druck vorherrschen. Ich behaupte - natürlich gibt es wie überall auch hier solche Trainer - das der größte Druck für die Kinder nicht von den Trainer ausgeht. Nein, der kommt von den Eltern der Kinder.
    Ich habe z.B. gute Erfahrungen gemacht mit Kindern/Eltern, die sich , wie du nicht sofort für das NLZ entschieden haben. Denn bei denen war es zumeist so, dass es nicht vor allem das Elterninteresse war, aus den Kindern Profis zu machen, sondern sie es bei dem Hobby ihres Kindes beließen und es dabei so gut es ging unterstützten.
    Wichtig finde ich noch den Rat, dass du von ANfang an mit deinem Kind besprechen solltest, dass die Zeit im NLZ (sehr wahrscheinlich) endlich ist. Du solltest schon vorab besprechen, wo er danch hinwechseln könnte (zurück zum Heimatverein, eventuell zu einem leistungsorientierten Amateurverein). Er muss wissen - und vor Augen haben - das das Leben dann nicht vorbei ist, das er nicht versagt hat und das du weiterhin stolz auf ihn bist. Indem ihr schon vorab so etwas besprecht, zeigst du ihm, dass es dir nicht wichtig, wo er Fussball spielt (das solltest du mit deinem Handeln in der Zeit im NLZ auch immer wieder verdeutlichen).
    So "fällt" das Kind weich.
    Denn man darf nicht vergessen - auch wenn andere diese Tatsache immer negieren - dass sich auch in NLZ Freundschaften zwischen den Spielern entwickeln. DIe verabreden sich, übernachten beim Mitspieler etc. Das gibt es nicht nur im Dorfverein. Kinder finden schnell Freunde in dem Umfeld, indem sie sich befinden. Das ist beim Schulwechsel ja genauso.


    Zum "Aussortieren" will ich noch anmerken, dass es ja auch in größeren oder mittelgroßen Vereinen irgendwann dazu kommt, dass die Mannschaften nach Leistung eingeteilt werden. Hier muss dann das Kind zwar nicht den Verein, wohl aber die Mannschaft verlassen und beispeilsweise von E1 in E3 wechseln. Dieses Selektieren gibt es also - vom Dorfverein abgesehen - überall. Das Argument Freude in der Mannsachft verlieren, tritt also nicht nur in NLZs auf, mal abgesehen davon, dass Kinder eh ganz schnell neue Freundschaften finden.


    Ich persönlich würde erst ab U10, in AUsnahmefällen U9, einen Wechsel in ein NLZ für meinen Sohn in Erwägung ziehen. Überhaupt nur dann, wenn der Verein auf mein Kind zukommt. Empfehlenswert ist es immer, dass die Trainer das Kind über einen längeren Zeitraum kennenlernen und einschätzen können. Trotz der Tatsache, dass sich jeder Trainer auch immer irren kann bei der Auswahl, ist die Gefahr dass das Kind nur der Einäugige unter den Bilnden ist wesentlich geringer, wenn der zeitraum des "Kennenlernens" und der Beobachtung länger ist und das Kind sogar schon auf Turnierreisen gg andere NLZs mitwirken konnte. (Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen, denn es gibt den Typus Spieler, der gg mittlere und schlechte Gegner überagend aufdribbelt, aber gg gleichstarke oder bessere Gegner zeigt sich dann deutlich, dass das Talent eben nicht ausreichd für ein NLZ. )
    Aus Trainersicht finde ich es sehr schwer in U6, U7 oder U8 halbwegs zuverlässige AUssage bezüglich des Talents eines Kindes zu treffen. Hat etwas von im trüben Wasser fischen. 100% zuverlässig wird es zwar auch ab U10 nicht, aber die Quote (das ein Spieler über einige Jahre fester Bestandteil des NLZs ist, nicht das er die U19 oder gar die erste Mannschaft erreicht) ist nach meinen Erfahrungen signifikant höher.


    Last but not least, auch wenn ds Abenteuer NLZ für die meisten Kinder eine zeitlich begrenzte Erfahrung ist, die dann mit dem "Aussortieren" ein in der Situation negativ empfundenes Ende findet, so hält diese Zeit auch viel Interessanten, viel Spaß und viel Erfahrungen bereit, die - wie einige hier ja schon erzählt haben - auch in der Retroperspektive von den allermeisten sehr positiv wahrgenommen werden.



    Uii, ist doch ne Menge Text geworden.