TwTrainer...du Schlingel...weisst du noch was ich dich mal über Pn fragte?
Sir Alex....mich würde mal deine Ansicht zu Anfragen des BvB bei 12jährigen interessieren, die hier Stützpunkt und zeitgleich im Heimatverein Bezirksliga spielten und nun bis zu 1000 km die Woche fahren, um dort nur noch Beziksliga spielen. Wieso immer BvB....andere nicht?
1) Man muss immer den Einzelfall genau betrachten. Wie gut ist der Junge schulisch. Muss er also überhaupt viel Zeit in Hausaufgaben etc. investieren. 1000 km sind ja nicht glaich tausend Kilometer. Fährt man nur freie Autobahn ist es etwas ganz anderes, als Stadtverkehr und/oder Berufsverkehr. Wie ist das Niveau in der Heimat-Bezirksliga? spielt er in seinem Jahrgang, oder (mindestens) einen Jahrgang höher? Ein Spieler, der in der U12 für den BVB gut genug ist, ist meiner Meinung nach gegen gleichaltrigen in seiner Heimat-Bezirksliga nicht gefordert.
(Nur mal zum Vergleich: Ich habe mit meiner U12 auch bei den Stützpunktturnieren in unserem Landesverband teilgenommen. Spielzeit war stets 20min auf Kleinfeld, immer 3-5 Spiele. Egal welche Spieler ich dabei hatte (ich habe immer nur 10 Spieler, immer andere mitgenommen), wir haben nahezu jedes Spiel mindestens 5:0 gewonnen. In 20 min. Egal gegen welchen Stützpunkt. Diese Stützpunkte bestehen aber aus den besten Spielern der höchsten Liga. Auch gelegentliche Freundschaftsspiele gegen die besten gleichaltrigen Mannschaften - bei denen beim Gegner zumeist nur die besten spielten, während bei mir, sogar der Torhüter draußen kickte, etc. gingen über 60 min ca.15:1 aus.)
2) BVB U12 spielt doch nicht in der Bezirksliga, oder? Die spielen doch die RSC-Reviercuprunde : http://www.rscrunde.de/index.php?klasse_id=4&saison_id=18
Das ist schon ein ganz anderer Wettkampf, als Bezirksliga.
3) Unterhalb der U15 sind die "wichtigsten" Wettkämpfe für die NLZs die Vergleichsturniere oder -spiele mit anderen NLZs. Wichtig im SInne der Ausbildung, da man sich hier mit gleichaltrigen und gleichstarken Gegner auseinandersetzten kann und muss.
Für alle NLzs gilt bezüglich des Punktspielbetriebs in U10, U11 oder auch U12:
- sie nehmen nicht daran teil, oder
- sie haben keine (kaum) Gegner auf Augenhöhe, werden also zumeist nicht gefordert, oder
- sie spielen gegen ältere Gegner. Je nach Verein werden sie hier auch oft nicht ausreichend gefordert oder/und sie müssen sich mit körperlich weiterentwickelte Gegner auseinandersetzten, um gefordert zu werden. Das erfordert bzw. schult gewisse Komponenten und ist auch gut und wichtig, aber es bedarf trotzdem auch des Wettkampfes mit gleichaltriegen, aber trotzdem gleichguten Gegnern, um umfassend ausbilden zu können.
Und diese Wettkämpfe gegen andere NLZs, kann nur ein NLZ bieten.
4) Warum nur BVB? Das ist der Verein in deiner Nähe. Der einzige Verein, der dir einen Spieler "wegnehmen" will, deshalb denkst du nur der BVB.
Der BVB hat in ihrem Einzigsgebiet nördlich eine große Fläche einer weitläufigen Region ohne Ballungsgebiete oder andere gute NLZ. Das sind weite Wege wahrscehinlicher als bei Leverkusen/Köln, Berlin oder München.
Wobei meines Wissens, der BVB hier bei weitem nicht die Spitze des Eisbergs darstellt. Zumindest von U9-U11 kommen die schon aus der unmittelbaren Nähe.
Leverkusen holt schon junge Spieler von viel weiter weg, trotz des großen eigenen Einzugsgebietes Köln und Umgebung. Die haben Spieler aus Siegen (ganz schlechte Verkehrsanbindung), Aachen sogar aus der Nähe Frankfurts schon mal in der U10 oder U11. Das regionale (damit meine ich regional in weitem Sinne) Scouting- und fahrdienstsystem Leverkusens ist das wohl mit Abstand größte. (30-35 regionale Honorarscouts für U8-U14)
Bayern München bedient sich nicht nur ausgiebig bei 1860 (vor 2-3 Jahren spielten in Bayerns Jugend fast 30 SPieler, die von 1860 kamen, Hut vor 1860 wiviel output, die trotzdem noch für ihr Profiteam haben), sondern bei besonderen Talente werden auch weite Wege zurückgelegt. Nicht in der Masse, wie Leverkusen, aber für die Spitze wird es auch weit. EIn Beispiel: Marco Friedl 98er Jahrgang. Kam in der U10 zu Bayern und wohnt in Kufstein. Nicht nur 130 Kilometer weit weg, sondern auch in einem anderen Land, Österreich. Dafür musste Bayern sogar eine Wohnung in Münschen anmieten, in die der Vater "offiziel" umzieht (die ganze Familie wohnte weiterhin in Kufstein), weil man sonst gegen FIFA-Statuten verstößt bzgl. Spieler aus anderen Ländern.
Und Hoffenheim, will ich auch noch ansprechen, weil die hier ja als Vorbild genannt wurden, warum auch immer.
Fakt ist, Hoffenheim hatte auch mal eine U11, wenn nicht sogar auch Mannschaften darunter. Eingestellt haben sie diese Mannschaften, weil ihr Einzugsgebiet so klein ist (ähnlich bei Wolfsburg, z.B.), dass aus den SPielern, die die U9-U12 Mannschaften bestücken, nahezu keiner gut genug ist, um in der U15 noch dabei zu sein, geschweige denn U19 oder gar Profis. Hoffenheim hat damals mit ihren U11 Teams bei Bundesligaturnieren dazu noch, von den anderen NLzs oft zweistellig kassiert und sogar gegen kleinste Dörfer verloren. Erfolg mag zwar nicht im Vordergrund stehen, gute Außendarstellung ist das aber nich, wenn man so dermaßen unterlegen ist.
Hoffenheim hat die jüngsten Jahrgänge quasi abgeschaffen müssen. In NRW beispielsweise ist das etwas ganz anderes. Als einer von Köln/Leverkusen irgendwann anfing auch eine U8 aufzumachen, musste der andere nachziehen. Denn sonst sind die meisten Talente schon an den anderen Verein gebunden. Mal abgesehen davon, dass in NRW oder Berlin das Einzugsgebiet viel größer ist, um eine U10 oder U11 mit Spielern zu bestücken, die einen erträglichen Fahrtweg haben, aber trotzdem das Potential für die U15 oder mehr haben.
Hoffenheim holt aber in der U12 und U13 wie kein anderer Verein aus dem Bundesgebiet und lockt die Spieler mit viel Geld (eben deutlich mehr, als es bei anderen NLZs in diesem Alter gibt). Vor allen anderen, die zumeist - wenn überhaupt - überregionale Talente, die Internatsplätze benötigen erst zur U14 oder U15 holen.
Dieser Fall war hat doch vor 3 Jahren eine Diskussion in den Medien ausgelöst: http://www.bz-berlin.de/sport/…-kids-article1357209.html
(Inzwischen spielt der wohl bei RB Leipzig.)
Daneben hat Hoffenheim für die damalige U15 im 96er Jahrgang folgende Spieler geholt: Vincent Stenzel/BVB, Schröter/Stuttgart, Gandour und Öztürk von Hertha, dazu kam ein weiterer Berliner von TeBe, sowie noch ein paar Spieler aus österreich, dem KSC, etc. Ich glaube das waren über 10 Spieler, mindestens 8 Spieler aus anderen LZ, die Internatsplätze bekamen.
Kann ja jeder mal nachgucken, wo die SPieler herkommen, die Hoffneheim für die U15 oder U17 rekrutiert.
Ach unerwähnt lassen will ich nicht, dass Hoffenheimtrainer (U12) bei einem Turnier, wo man sich die Kabine mit dem KSC teilte, diese Spieler in der Kabine (als die KSC Trainer nicht zugegen waren) gezielt angesprochen hat (hinter dem Rücken des KSCs) und abwerben wollte. Karlsruhe ist nicht so weit weg von Hoffenheim, zumindest hätten solche SPieler keinen weiteren Fahrtweg, als den SPieler, von dem Andre hier berichtet. (Der KSC hat daraufhin vorerst keine Turniere mehr gespielt, bei denen auch Hoffenheim mitspielte.
Aufgrund ihrer unseriösen Abwerbestrategie haben/hatten die Hoffenheimer Scouts und Trainer auch Hausverbot bei verschiedenen Bundesligisten, z.B. bei Hertha BSC.
Zu deinem konkreten Fall:
1000 Kilometer, wahrscheinlich vier Einheiten pro Woche, macht 125 Kilometer einfache Wegstrecke.
Bei bester Anbindung (Autobahn, ohne nie Stau) eine Stunde Fahrtzeit.
Wenn der Junge das will und schulisch wenig Zeit investieren muss, ist das gerade so machbar. In Berlin oder München, so Spieler auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, sind 30-45 Minuten zum Training (nicht nur im NLZ, sondern auch bei größeren oder mittelgroßen Vereinen) gar keine Seltenheit, ab U12, spätestens U13, wo man spätestens zu Vereinen in der höchsten Liga wechselt sogar fast die Regel.
Da es aber auf dem Weg zu, BVB einige Engpässe zu bewältigen geht und der Spieler wohl auch nicht direkt an der Autobahn wohnt, wird er wohl mit 60 min kaum hinkommen.
Ich sehe solche Distanzen sehr kritisch, Aus solchen Entfernungen habe ich nie Spieler geholt. Allerdings haben bei mir Spieler zumindest auf dem Hinweg (vielleicht 25 oder 30 km) mitunter auch bis zu einer Stunde gebraucht, diese zumindest einplanen müssen. Ist halt ein Ballungszentrum mit Berufsverkehr. Der Rückweg bzw. das Wochenende geht dann aber in 15 min. was die Gesamtzeit deutlich reduziert.
Entscheiden würde ich das nicht wollen. Ich finde 125 km einfache Strecke arg viel für einen U12 Spieler. Ich würde hier bevorzugen, den Spieler in seinem Hamatverein zu lassen, ihn einmal die Woche bei mir mittrainieren zu lassen und ihn über eine Gastspielgenehmigung immer mal wieder zu Wettkämpfen mitzunehmen. Hier ist aber das Problem, das der Heimatverein mitspielen muss. Ihn eben auch mal an einem Wochenende freizustellen, an dem man selbst ein Turnier hat. Nicht Punktspiel, die soll er alle bei seinem Heimatverein mitspielen.
Gerade größere Vereine stellen sich dabei aber oft quer und kompromitieren den Spieler damit, dass er nicht wieder kommen braucht, wenn er bei dem NLZ mittrainiert hat. Schon gar nicht bekommt er ein Gastspielrecht.
Mit ganz kleinen Vereinen, klappt das in der Regel besser. Die sehen das NLZ nicht als Konkurenz, im Gegenteil, die wollen lieber das ihr Spieler zum NLZ geht, als zu einem "Möchtegern-NLZ". Die sind stolz und kooperieren zum Wohle des Kindes mit Gastspielrecht,sogar bei eigenen Punktspielen, was ich nicht mal angefragt habe. (Ergebnisse und Tabellenstände sind diesen Vereinen nämlich eher egal, als großen Amateurvereinen, die sich darüber profilieren, mindestens die Trainer.)
Deshalb. Hatte dein Spieler diese (bestmögliche) Option?