Beiträge von Ralf K.

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    Mal abgesehen davon habe ich an Dich eine Frage:


    Gibt es eigentlich auch Überlegungen dahingehend, dass Verstöße gegen die FPL-Regeln dort wo sie offiziell eingeführt sind....mit z.B. Strafgeldern geahndet werden?

    Hi Andre, schön von dir zu lesen!


    Ja, es gibt sogar mehr als Überlegungen. "Bestrafungen" werden vereinzelnt schon umgesetzt. Die Vorgehensweise hängt allerdings vom Fußballkreis (360 gesamt) ab. Wir kommen nicht daran vorbei, dass der organisierte Fußball auf Kreisebene föderal organisiert ist und der Fußballkreis bzw Landesverband (21 gesamt) die Hoheit über den Kreisspielbetrieb (Kinderfußball) hat.


    Strafgelder werden immer verhängt, wenn es einen Spielabbruch (eine Verhandlung) gab. Ich kenne Fälle, wo es nach einem Spielabbruch eine verpflichtende Eltern-/Trainerschulung beider Teams gab. Dieses Vorgehen finde ich persönlich sehr gut. Vordergründiges Ziel der FPL ist es ja, die Erwachsenen für den Kifu zu sensibilisieren und das gelingt nicht mit Strafen.

    Ich war eben bei einem B-Jugend Landesklassespiel an der Linie und dort wurde es ziemlich hektisch. Das Problem waren die Trainer und Zuschauer, die das dort reingetragen haben. Der SR hat das ganze sehr unaufgeregt erledigt, ansonsten hätte das Spiel auch ganz schnell kippen können.


    Meiner Meinung nach, sollte jeder Trainer auf diesem Niveau es unterbinden können, dass Hektik ins Spiel getragen wird.

    d-rose1: In deiner Aussage steckt ganz viel "Perspektive". Welche? Die, die du nicht beschreibst. Die Spieler sind es, die es richten können. In deiner Aussage spielen sie absolut keine Rolle. Sie haben aber die Hauptrolle, denn es ist ihr Spiel! :thumbup:

    Aber du kannst ja vllt mal kurz schreiben, welche Lösungsansätze dir besonders gut gefallen haben.

    d-rose1: Wenn du weitere Informationen möchtest, melde dich.


    Zuerst der Link zur Doku aus der ARD-Mediathek. Sie wird am 7. April um 23 Uhr nach dem DFB-Pokalspiel in der ARD ausgestrahlt. Ab der 36. Minute geht es um Kinderfußball und das Pilotprojekt bei den D-Junioren. Tatort Kreisklasse


    Hier eine Reportage aus dem Magazin des Fußballverbandes Mittelrhein "Eins zu Eins" Unser Spiel - unsere Regeln (Download PDF)


    Letzter Absatz: Senad Jerkovic hätte dennoch einen Wunsch. „Es wäre toll, wenn wir auch unterhalb der Verbandsliga Schiedsrichter-Assistenten hätten“, sagt er. Es wird vorerst ein Traum bleiben. „Diese Ideen gibt es schon lange, kann aber aufgrund der geringen Zahl der Schiedsrichter leider noch nicht umgesetzt werden“, sagt Knut Kircher. Aber vielleicht hat jemand bald eine ausgefallene Idee.


    Die Idee gibt es schon lange! Die Grundidee schon 2005 in Schleswig Holstein.


    Leider ist es so, dass wir die Idee nicht durchgängig umsetzen können.




    Die grundsätzliche Idee ist, dass Jugendliche aus dem Heimatverein zum Spiellleiter ausgebildet werden und dann die Kinderfußballspiele im eigenen Verein leiten. Das hat den Vorteil, dass sich die Spielleiter in der gewohnten Umgebung erst einmal entwickeln können. Sie müssen nicht alles entscheiden, sondern haben immer Zeit die strittigen Situationen zu verarbeiten, bevor sie "handeln" müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Jugendlichen lernen, verstärkt zu kommunizieren.



    Wir hatten im ersten Jahr bei 128 Vereinen ca. 70 Spielleiter. Wir haben sehr schnell festgestellt, dass in den einzelnen Vereinen nicht die Kapazitäten für "noch mehr Jugendarbeit" frei waren. Als zweites Problem kommt hinzu, dass nicht alle Vereine eine "höhere Jugendmannschaft" haben und deshalb keine Spielleiter generieren können. Von den 70 Spielleitern sind 15 in der Schiedsrichterausbildung gelandet.





    Also, leider ein Konzept mit Lücken.

    ............. die Regeln sind ein Störfaktor.


    Um in der Halle gut Fußball spielen zu können ist der Ball ideal. Ballannahme/-mitnahme, Passspiel, einfach genial. Für meinen Geschmack reicht das. So wird die Qualität des Spiels verbessert und das an sich ist schon ein tolles Ergebnis. Vielleicht wäre es besser gewesen, zuerst den Ball und seine Vorteile in den Mittelpunkt zu stellen. Danach hätte man immer noch entscheiden können, ob man die Regeln umsetzt, oder besser nicht. Da Futsal nicht ganzjährig als Regelspielbetrieb gespielt wird, wird das Thema in jeder Wintersaison wieder neu aufflammen.

    Für mich ist das reiner Aktionismus, wodurch wirklich notwendige Ansatzpunkte verhindert werden.

    Reiner Aktionismus? Das sehe ich ganz anders! Die Verantwortlichen in Flensburg haben sich mit Sicherheit viele Gedanken gemacht. So einfach kommt kein neuer Paragraph in eine Spielordnung. Absatz 19


    Zitat TW-Trainer: Allerdings glaubt Ralf einen guten Ansatzpunkt gefunden zu haben, damit der Senioren-Fussball wieder attraktiver wird, wenn zumindest ein bißchen mehr in Eigenregie gelöst wird?


    Diesen Ansatzpunkt im Seniorebereich habe nicht ich gefunden. Dieser Ansatzpunkt ist im FBK Schleswig/Flensburg entstanden und findet nun in Osnabrück eine Fortsetzung. In Schleswig Flensburg läuft das schon einige Jahre und ist Bestandteil eines von "SH kickt fair". [url='http://fairplayliga.de/Presseartikel/Ralf/KFV_SLFL_Flyer_Projekt_2012.pdf']Flyer zur Aktion.

    Um die von dir angesprochene "angenehme Kultur" auch auf dem Spielfeld von "Problemteams" zu erzeugen, müssen sicher auch noch andere Faktoren verbessert werden.

    Osnabrück: Spieler nehmen Verantwortung an


    Vielleicht macht das Osnabrücker Beispiel Schule und hat Signalwirkung in weitere Fußballkreise. Auf jeden Fall ist das Beispiel der Beweis dafür, dass solch eine Veränderung, wenn sie gewollt ist, im eigenen Fußballkreis einfach umzusetzen ist. Natürlich müssen alle Verantwortliche ins Boot und an einem Strang ziehen. Wenn so eine Aktion angelaufen ist, entwickelt sich eine Eigendynamik die dann auch weitere Faktoren in den Focus nimmt und Stück für Stück verbessern kann. Natürlich ist das viel Arbeit!


    Am 7. Januar sendet die ARD eine Dokumention zum Thema. Tatort Kreisklasse . Eine Zusammenfassung quer durch Deutschland

    Jedoch, da mögen die Kritiker hier wohl recht haben, kann es weitaus schwieriger sein, (was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr) einen fast erwachsenen Menschen zu ändern.

    Wieso das denn? Was ist an den erwachsenen Fußballspielern in den Kreisen Schleswig Flensburg und Osnabrück anders als bei euch zu Hause? Habt ihr es schon probiert? Wisst ihr oder vermutet ihr?


    So wie im Fußball mit den Kindern von der jüngsten Jugend an umgegangen wird, bleiben eben am Ende nur die Schmerzfreien über. Fußball ist in den Augen vieler ein Assi - Sport. Auch wenn Fußball der Sport Nummer eins ist, haben sich viele normale Leute längst vom Fußball abgewandt. Es gibt bei uns Kinder die angesichts des schlechten Rufs nicht in den Fußballverein dürfen. Ich durfte als Kind übrigens auch nicht.
    Mir macht Kinderfußball unheimlich Spaß und es ist fast zur Sucht geworden, aber wenn mein Sohn mal in der C-Jugend solche Dinge erlebt, die ich dort schon oft beobachten musste, hoffe ich das er sich was anderes sucht. Er ist zum Glück nicht schmerzfrei!

    Ich weiß, dass Papa Jo recht hat. Er bekennt sich jetzt zum Kinderfußball, kündigt seinen Rückzug aber schon an. Was würde Papa Jo denken, wenn er das eine andere Perspektive erkennen würde? Zum Beispiel diese: Unser Spiel - unsere Regeln