Beiträge von Ralf K.

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Vielleicht noch mal kurz zu den Grundregeln der FPL.
    Die Spielform FPL hat nur 3 Grundregeln. Die Fan-,Trainer-, und Schiedsrichterregel. Das war es!!!


    Alle anderen Ergänzungen wie das Veröffentlichen/das nicht veröffentlichen von Ergebnissen können von Kreis zu Kreis oder Landesverband zu Landesverband anders sein. Es ist also ohne weiteres möglich, dass es E-Jugenden gibt, die nach FPL-Regeln, aber mit Tabellen spielen.

    @TW-Trainer
    Meines Wissens, wird in einigen Kreisen des FV-Niederrhein bis zur E-Jugend nach den FPL-Regeln gespielt. Erfahrungen meinerseits sind, dass es immer weniger Gegenwehr gibt. Weitere Erfahrungen gibt es bestimmt hier im Forum.


    Noch eine kurze Anmerkung:
    Es wird immer Ärger mit der FPL geben! Jeder, der den Sieg und nicht das Spiel und die Kinder im Blick hat, hat immer wieder seine Probleme mit der FPL. Da darf man nicht blauäugig sein. Fairplay ist ein Wert für den man hart arbeiten muss und der oftmals weh tut. Gerade im Fußball!!!

    Zum Ende des Jahres noch eine sehr gute Neuigkeit für den Kinderfußball!


    Nachdem der Fußballkreis Essen in den letzten zwei Jahren durch Gewaltvorfälle im Senioren- und Jugendbereich deutschlandweit in die Schlagzeilen geraten war, haben sich kompetente lokale Partner zusammengeschlossen um an Lösungen zu arbeiten.


    Am 28. Januar findet im Stadion von Rot Weiß Essen der 1. Fachtag FairPlayLiga statt.


    Eventuell haben wir hier in Forum einen Trainer, der genaueres dazu weiß???

    Das scheint mir der sichere Weg für das Thema in die Versenkung zu sein - hat man einen Kinderfussballbeauftragten, ist der ja für alles zuständig und die "wirklich wichtigen" Leute können sich den "wirklich wichtigen" Themen zuwenden, der Kinderfussballbeauftragte bekommt vielleicht sogar ein Budget für das jährliche Spielfest und 500.000 gedruckte Infobröschuren zur FPL. Er darf sicher auch eine Kommission gründen und vierteljährliche Arbeitsgruppentreffen leiten. Wenn der erst mal loslegt, gibt es keine gescheiterten NLZ-Karrieren und Schreitrainer mehr.

    Naja, jetzt mach mal halblang. Der Kinderfußballbeauftragte wäre der erste Schritt! Ob es dann so kommt wie du beschreibst wäre erst er zweite ;-).

    Erstaunlich, womit ihr euch zufrieden geben würdet. Verlangt man vom DFB, er solle Kinderfussball ernst nehmen, muss das ein Vorstandsressort sein. Ich verstehe aber Euren zentralistischen Politbüro-Ansatz ohnehin nicht. Ihr ortet Probleme an der Basis und der DFB soll es in Frankfurt richten?

    Vielleicht ist der zweite Schritt ja das Vorstandsresort, denn da gebe ich dir absolut recht. Verlangen kann man aber vom DFB gar nix. Die "Frankfurter" können nur die Erleuchtung bekommen. Vieleicht zu Weihnachten. Wenn man aber nicht laut drüber spricht leuchtet da gar nix ;) Ich denke, dass der Kinderfußball allemal zentralistsch gedacht werden soll, oder soll jeder weitermachen was er will?

    Also zuerst: Spass und Breitensport verbessern. An der Basis starten. Alles andere ist irgendwie kurzfristig gedacht.

    Danke! Genau das wollte ich ausdrücken. Wenn man die Basis mehr fördert und das geht auf vielfältige Art und Weise, dann könnten wir viel mehr Talente finden und weiter ausbilden.



    Ich bin immernoch nachhaltig geschockt, dass es keinen Kinderbeauftragten im DFB gibt - sowas wäre doch das billigste überhaupt ..

    Der Kinderfußballbeauftragte (für den Basisfußball) wäre der erste logische Schritt, den Kinderfußball an der Basis ernst zu nehmen. Er könnte ein nachhaltiges Konzept erarbeiten in dem alle im Forum angesprochenen Punkte (Ausbildung, Spielsystem, Sanktionen bei Nichtbeachtung (Andre ;) usw.) Schritt für Schritt umgesetzt werden könnten um die "Zukunft des (Basis-)Fußballs" und nicht nur den "nächsten Titel" zu sichern.

    @Das_Huhn


    Für uns ist nicht nachvollziehbar, warum kindgerechter Fußball den fairen Wettbewerb um Platzierungen, der das Herz jeden Fußballspiels ist, ausschließen soll. Kinder messen sich in der Schule ("Der Peter hat heute eine 3 bekommen, ich eine 2."), im Sport (Beispiel: Gürtelprüfungen im Karate) und im Spiel. Und gerade im Fußball wollen wir das unterbinden? Was für ein Unsinn!

    Im Schulsystem (NRW) gibt es bis Klasse 3 (F bis junger Jahrgang E) keine Benotungen. Auch in der 4. Klasse (alter Jahrgang E) wird von Fall zu Fall von der Schulkonferenz festgelegt, ob es eine Benotung gibt (föderales System). Sogar in der weiterführenden Schule werden in der 5. und 6. Klasse noch keine Leistungskurse angeboten.


    Was allerdings boomt sind die privaten Fördereinrichtungen in die die Kinder zusätzlich geschleppt werden. Ist das gut?


    Im Karate kann man erst ab 12 Jahren (D-Jugend) eine Gürtelprüfung ablegen. So war es bei meinem Sohn.


    Und ja, auch die Kinder mögen spannende Wettkämpfe um Platzierungen, weil dies das Salz in der Suppe beim Fußball ist. Wie oft fragen mich die Kinder im Turnier: "Können wir noch Erster werden?"
    Natürlich ist das "Gewinnen" das Salz in der Suppe. Jedes Kind will das Spiel gewinnen.

    Das Wettkampfsystem im Kinderfußball wurde vom Erwachsenenfußball nach unten übergestülpt. Das versucht man von oben her zu korrigieren, es wird aber unten (z.B. von dir) nicht ernst genommen und sogar blockiert. Allerdings gibt es auch schon Landesverbände bei denen es wunderbar funktioniert.

    Halten wir also fest: Der Wettbewerbsgedanke ist bei den Kindern wie bei den Eltern verankert.
    Du hältst fest!


    Ich halte fest! Der Wettkampfgedanke ist bei Erwachsenen verankert. Da die Erwachsenen Vorbilder sind, übernehmen die Kinder die Gedanken der Erwachsenen. Das ist grundlegend etwas anderes.


    Ich sehe selbst um mich herum, dass primär leistungsorientiert arbeitende Vereine anders mit den Kindern umgehen. Das ist aus meiner Sicht immer noch kindgerecht, aber halt ergebnisorientierter. Und genau da sind wir beim Thema Schiedsrichter. Es mag ein blöder Vergleich sein, aber wenn alle Menschen nett wären, bräuchten wir auch keine Polizei. Sind sie aber nicht. Und wenn die Jungs dann im Training gesagt bekommen: "Lass dich ruhig mal vorm Tor fallen. Du guckst doch auch Bundesliga.", dann wird es eng mit dem Spiel ohne Schiri, weil die außerhalb des Platzes stehenden Trainer auch nicht genau gesehen haben, ob es nun ein 8m war oder nicht.
    Hier beschreibst du wunderbar, dass die Erwachsenen den Schiri benötigen und nicht die Kinder. Es muss ganz dringend in die Köpfe rein, dass wir Fußball mit Kindern machen und keinen Wettkampffußball mit Erwachsenen.
    70% der Fairplay-Ligaspiele liefen komplett entspannt ab, weil wir "Dorfmannschaften" zwar auch gern gewinnen, sich aber die Trainer untereinander kennen und wir alles ruhig geregelt bekommen. 30% der Spiele waren anstrengend bis grenzwertig, besonders wenn es gegen ambitionierte Vereine ging, weil die Kinder einer der beiden Mannschaften sich von der anderen betrogen fühlten. Und dann wurde es teils richtig ruppig auf dem Platz.

    70% ist zunächst mal eine sehr gute Quote und zeigt, dass es in die richtige Richtung geht. An den 30% muss man arbeiten. Und genau hier muss/müsste der richtige Input von oben kommen. Ich denke auch, dass es früher 30% der Spiele waren, in denen sich einer betrogen fühlte. Nur war damals der Schiri der „Betrüger“. Ein Traum wäre es, wenn es für den Kifu unabhängige Spielbegleiter geben würde. Das ist allerdings nur eine Wunschvorstellung.


    Mein früherer Trainerkollege hat es im vorigen Jahr kopfschüttelnd auf den Punkt gebracht: "In der Fairplay-Liga lernen Kinder, dass der Stärkere und Lautere gewinnt." Jetzt kannst du natürlich wieder dagegenhalten: Das müssen die Trainer unterbinden. Tun aber nicht alle und teils bekommen die Kinder nach dem Spiel noch vom Vater erklärt, dass der komische Typ doch nie hätte vorbeikommen dürfen. Den grätscht man um ...

    Wir können uns alle die heile Welt wünschen, Realität wird sie deshalb trotzdem nicht. Und deshalb werden wir weiter Schiris und Polizisten brauchen, ersteres auch im Kinderfußball.


    Auch hier beschreibst du eindrucksvoll, wie vergiftet der Kinderfußball vielerorts noch ist. Wir, die den Kinderfußball ernst nehmen, müssen uns weiter für ihn einsetzen und immer weiter aufklären. Nebenbei müssen wir hoffen, dass der DFB dem Kinderfußball irgendwann die Beachtung schenkt, (Kinder sind unsere Zukunft) die er verdient und Flagge zeigen. Erst dann werden es auch die leistungsorientierten Trainer verstehen.


    Große Hoffnung setze ich in die jungen Trainer. Teilweise haben sie selbst noch den Kinderfußball erlebt und möchten es besser machen.

    Auf der anderen Seite solltest auch du mal die Scheuklappen abnehmen und bzgl. der vielgepriesenen Fairplay-Liga die mittlerweile objektiv vorliegenden Fehlentwicklungen korrigieren helfen. Das Spiel ohne Schiedsrichter funktioniert mehr schlecht als recht, weil der Wettbewerbsgedanke halt nicht auszumerzen, sondern inherenter Bestandteil des Fußball ist und (leider) eine signifikante Zahl der Trainer ihre Mannschaften darauf trimmen, das Fehlen der Schiedsrichter zu ihrem Vorteil zu nutzen. Zur Meinung der Trainer in meinem Umfeld hatte ich mich ja bereits im Sommer geäußert: Fairplayliga,wie ist euer Fazit?

    Ich habe keine Scheuklappen auf, davon war ich schon immer, und bin es noch heute, weit entfernt.


    Das fehlen des Schiedsrichters ist nur dort ein Problem, wo Trainer den Wettkampfgedanken nicht loslassen können. Der Wettkampf im Kinderfußball gehört den Kindern und sonst niemanden. Dass Kinder den Wettkampf lieben und jedes Spiel gewinnen wollen, steht dabei außer Frage. Sie sollen es nur fair tun und darauf muss ein Kindertrainer achten.


    Dass die FPL Kritik ausgesetzt ist, ist ganz normal. Es ist aber nicht so, dass bei der FPL etwas schief läuft. Es läuft etwas schief, bei den Menschen (Trainer, Eltern, Vereinsverantwortliche) die für den Kinderfußball verantwortlich sind.


    Ich habe vor Jahren mal versucht meine Sichtweise zum Thema in einem Brief zusammen zu fassen. Sichtweise Ralf Klohr

    @TW-Trainer


    Zitat TW-Trainer
    Lieber Ralf, ich verstehe schon, dass man nicht immer die Zeit hat, hier im Forum auf Diskussionen einzugehen. Allerdings muß auch ich erkennen, dass die Fairplayliga keine Insel sein darf, um danach ab der E-Jugend wieder ins Haifischbecken des Kinderfussballs einzutauschen. Lass uns doch gemeinsam darüber überlegen, wie es in der E-Jugend vernünftig weitergehen kann, damit nichts von den wertvollen Schätzen verloren geht.


    Ich kann es nicht versprechen, gebe mir aber Mühe!


    In der E-Jugend muss es nätürlich weiter gehen wie in der F-Jugend. In der DFB-Jugendordnung erkennt man an der Stelle aber schon das halbherzige Umsetzen. Wenn man dann noch denkt, dass es damit getan ist, ist das natürlich weltfremd! Lest selbst: Auszug aus der DFB-Jugendordnung. Es kann nur besser werden, wenn der DFB Flagge zeigen würde und in der Umsetzung des Kifu vorran geht.


    Stichwort: Kinderfußballbeauftragter mit eigenem Ausschuß und Handlungsfreiheit.


    Auch für die Weiterführung in die D-Jugend gibt es leicht umsetzbare Ideen. Solange es aber noch nicht in der E-Jugend gefordert und gelebt werden kann und es keine verbindlichen Anforderungsprofile für Kindertrainer gibt, wird sich der Prozess nur langsam weiterentwickeln.


    Ich bin dennoch guter Hoffnung, weil es immer wieder positive Rückmeldungen gibt, sogar solche, dass Trainer in der E-Jugend weiter FPL spielen, obwohl sie es "nicht müssen". Es gibt allerdings auch schon Kreise, da ist die FPL in der E-Jugend normal.

    Gibt es wirklich keine Kinderfußballbeauftragten beim DFB?? ;(?(


    Nein! Es gibt nur den DFB-Jugendausschuss. Kinderfußball ist dort ein untergeordnetes Thema. Dort geht es vorwiegend um Leistungsfußball.


    Auch bei den Landesverbänden spielt der Kinderfußball eine untergeordnete Rolle. Man muss dazu wissen, dass der Fußball in Deutschland föderal organisiert ist. Das heißt, dass der DFB maximal Empfehlungen ausspricht. Auch die Landesverbände tun sich mit verbindlichen Regelungen (Ansagen) in ihre Fußballkreise sehr schwer. Das heißt nichts anderes, als dass die Verantwortung über den Kinderfußball bei dir im Kreis, bei deinem Fußballkreis im Jugendausschuss liegt. Und das bei so einem elementaren Thema.


    Was der DFB gut macht, ist dass er auf seiner Internetseite einiges an Wissen und gute Trainingsinhalte für Kinderfußball bereitstellt.

    @Praios
    Super! Du hast es auf den Punkt gebracht!
    Du sprichst „vor allem die Politik“ an. Hier ist aus meiner Sicht das Grundproblem. Der Sport wird zwar gefördert, ist aber in der Ausübung autonom organisiert. Jeder Verband macht also was er will (für richtig hält/so gut er es kann). Nach meinen Recherchen (ich war persönlich in zwei Ministerien) weiß man sehr wohl, dass der ehrenamtlich organisierte Sport nicht kindgerecht gestaltet ist. Man kann aber nichts ändern, sagt man, weil der Sport nun mal autonom organisiert ist. Tut zwar weh, ist aber so!



    Was die deutsche Politik fördert und anstrebt zeigt die noch aktuelle Entwicklung. Beispiel „So ändert sich die Sportförderung in Deutschland“ Man versucht immer mehr Qualität/Effizienz in den Spitzensport zu bekommen und kümmert sich nicht um die Breite und schon gar nicht um unsere Kinder.


    Anders ist es seit einigen Jahren in der Schweiz. Dort haben das Bundesamt für Sport und der Schweizer Fußballverband (SFV) gemeinsam ein Konzept für kindgerechten Fußball erarbeitet. Dort gibt es auch qualitätsbezogen gewisse zusätzliche Zuschüsse. Außerdem hat der SFV einen eigenen Kinderfußallbeauftragten, was heißt, dass der Kifu vom Jugendfußball getrennt betrachtet wird und somit eine eigene Philosophie hat. Davon sind wir im Land des Weltmeisters noch weit entfernt.

    Hallo Dirk, schön von dir zu hören. Leider nichts Gutes. Traurig, dass der Kifu wieder einen kompetenten und guten Trainer/Menschen verloren hat. So wie du es beschreibst ist es top auf den Punkt gebracht. Du beschreibst genau, was ich versuche zum Ausdruck zu bringen. Der Fisch stinkt am Kopf, oder, ein System ist nur so gut wie sein Input! Da der Input trotz Milliardengeschäft nur "Almosen" sind, kann unten nur schwer etwas vernünftiges und nachhaltiges herauskommen.


    Aber warum soll man etwas ändern? Es ist doch alles richtig gemacht, wir sind Weltmeister und die Milliarden fließen.



    Soviel zu "Kinder sind unsere Zukunft" :thumbup:


    Da sich daran vermutlich auch nichts ändern wird, kann man wirklich nur hoffen, dass es die "jungen Menschen" später im Sinne der Kinder besser machen.

    Jetzt muss ich auch mal ne kritische Frage stellen, da du ja jetzt auf Kindersport verallgemeinerst, nicht mehr nur Fußball.


    Und ich denke es ist unstrittig, dass im eiskunstlauf, im turnen oder Schwimmen die Auswüchse bezgl. deiner Kritik viel schlimmer sind.


    Wenn es dir also darum geht, dann andre ich Bücher über diese Bereiche wesentlich zweckdienlicher.
    Aber klar, verkaufen tun sich die dann wohl nicht so gut.

    Ah, ok! Normalerweise schreibe ich "Kinderfussball (-sport)". Ob es in anderen Sportarten schlimmer ist als beim Fußball kann ich nicht beurteilen, darüber habe ich nur gehört oder gelesen. Im Prinzip ist mir das aber tatsächlich egal, weil es mir mehr um die Kinder, als um den jeweils ausgeübten Sport geht. Ich habe mich halt um Fußball gekümmert, weil ich und meine Kinder als Fußballer groß geworden sind.


    Wie sich die Bücher verkaufen, weiß ich nicht. Ich finde dennoch den Inhalt sehr gut.

    irgendwie mag ich das gerne glauben, aber du nächst irgendwie nur werbung für kommerzielle bücher und beteiligst dich nicht aktiv an Diskussionen - das macht mich skeptisch...

    Ich mache Werbung für den Inhalt der Bücher! Ich bin dankbar dafür, dass es endlich Bücher gibt, die sich kritisch und dennoch sehr sachlich und fundiert mit den Themen rund um die "gründlich missratene Entwicklung" des Kindersport der letzten 20 Jahre auseinandersetzten. Leider können wir die Zeit nicht zurückdrehen, aber mit der Erfahrung von gestern würde es diese harnäckigen Missstände und Widerstände von heute nicht geben.


    Dass ich mich aus deiner Sicht nicht aktiv an der Diskussion beteilige und ich die Dinge oft sehr global sehe, hat seinen Grund darin, dass meine Meinung zu Thema Kindersport hier im Forum ausreichend dokumentiert ist. Außerdem ist es auch so, dass ich "leider" nicht mehr die Zeit habe, das Forum ständig zu verfolgen.


    Gruß Ralf

    Habe das Buch quer gelesen. Das Buch hat ja im Grunde kaum oder keine "eigenen" oder "redaktionellen" Beiträge. Diejenigen, die nicht eine Person beschreiben oder ein Interview wiedergeben, bringen hauptsächlich Zahlenmaterial oder beschreiben den Ist-Zustand, mit wenigen Ausnahmen (z.B. dort, wo über die Auswüchse in der E-Jugend geschrieben und die fair-play Liga erwähnt wird).
    Deswegen ist mir nicht klar, warum Du diese Aussagen mit dem Buch verknüpfst. Ich lese aus vielen Beiträgen, Interviews und Stellungnahmen eher heraus "So ist das System halt, wenn man am Ende Leistungsfussball haben will, geht es nicht anders; dafür muss man bestimmte Dinge in Kauf nehmen."


    Das, was @Andre sich wünschen würde, ist weder Gegenstand noch Ziel des Buchs.

    Gerade, weil das System so akzeptiert wird, bleiben viele Kinder auf der Strecke oder es werden später viele Jugendliche verheizt und dann geopfert. Ich bin der Meinung, dass man das System "leicht" verrändern könnte. Ein System lebt vom Input und dieser ist im bestehenden System eine Katastrophe. Um Weltmeister zu werden reicht es! Um Kinder vernünftig und vor allem nachhaltig auszubilden, reicht es leider nicht.


    Ich denke, dass wollte ich ausdrücken.

    Ein sehr interessantes Buch das zeigt, wie und warum sich der Basis- und der Leistungsfußball extrem auseinanderentwickelt haben. Es zeigt auf, dass in vielen Vereinen nicht die Entwicklung der Kinder, sondern der Erfolg im Wettkampf im Mittelpunkt steht. In dem Buch wird auch die Meinung vertreten, dass der Wettkampffußball mit Kindern, der größte Bremsklotz in deren Entwicklung ist. Fazit: Wir könnten viel mehr Talente haben. Schade für die talentierten Kinder, die es nie schaffen können.


    http://www.hamburgparadies.de/…ukunft-des-fussballs.html

    Egal, ob ein Kindertrainer gut oder gar nicht ausgebildet ist, wenn er dieses Buch gelesen und dann hoffentlich verinnerlicht hat, hat er eine ganz wichtige Sichtweise dazugewonnen, die ihn bei seiner Arbeit begleiten wird. Mancher Trainer (auch ich) wird erkennen, dass er vieles falsch gemacht hat. Dennoch ist es wichtig, dass man den Inhalt des Buches nicht als Kritik, sondern als Anreiz versteht, etwas zu verändern.


    http://werner-bartens.de/buche…sere-kinder-kaputtmachen/

    Ich habe schon lange nichts mehr von mir hören lassen. Das hat viele Gründe, aber nicht den, dass ich nicht immer weiter an der FPL arbeite. Seit ihren ersten Schritten im März 2007 hat sich die FPL prächtig entwickelt. Dass es immer noch so viele "Missverständnisse" gibt, zeigt wie nötig sie war/ist. Auch wenn Andre bei Missachten der Regeln immer nach härteren Konsequenzen ruft, und ich finde er hat recht, wird es die nicht geben. Vielleicht ist es aber auch gut so. Sicher ist, dass sich sehr viele Menschen für den "richtigen" Kinderfußball einsetzen und so wird sich die FPL auch langfristig immer weiter durchsetzen.


    Einer dieser Menschen ist Lüder Wohlenberg. Seine Berufung ist es Arzt zu sein, sein Liebe gehört dem Kabarett und seine ganz große Liebe dem Kinderfußball, seinem Sohn und seinem Verein in Köln Nippes. Wie ich hat er den Kinderfußball in allen Facetten mit seinem Sohn durchlebt. Wie ich kennt er die großen Siege und die erbärmlichen Szenen rund um das Spielfeld, die auch bei und mit ihm durch einen Spielabruch jäh beendet wurden.


    Lüder Wohlenberg hat ein Buch über seine Erlebnisse geschrieben. Er gibt tiefe Eindrücke in die Seele der Kinder und "ihren Mächtigen", die Trainer und Eltern. Diese Buch ist ein Muss für einen Kindertrainer. Gleichzeitig hilft es Eltern, aber auch Vereinsverantwortlichen, den Kinderfußball besser zu verstehen. Ein echter Kracher!


    https://www.luebbe.de/bastei-l…der-neue-messi/id_5534886


    Faire Grüße
    Ralf