Beiträge von Trainerlegende

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    Ich hatte mich ehrlich gesagt lange in diesem Thread zurückgenommen, weil ich nicht so richtig wusste, wohin der "Erlebnisbericht" von Trainerlegende führen soll. Mittlerweile ist es das, was ich schon bei den ersten Statements vermutete: Sorry, Trainerlegende, aber genau dieses Hintenrum-Gejammere stinkt mich generell an. Man erlebt so etwas zwar ständig im Alltag, dass einer den anderen nicht leiden kann, Angst vor möglichen unangenehmen Veränderungen hat oder sich in seiner Position gefährdet fühlt.

    Welches Hintenrum-Gejammere? Der Vorstand weiß, dass ich kein Fan von ihm bin, und kennt auch die bisherigen Vorfälle. Mir wurde deutlich gesagt, dass ich die Nummer Eins bin. Fakt ist, dass der Neue sich das offensichtlich anders vorgestellt hat. Würde es nach ihm gehen, würden Trainingseinheiten und Spielsysteme aus längst vergessenen Tagen an der Tagesordnung stehen. Da der Verein dieses aber nicht möchte hat man sich zu Saisonbeginn gerade von einem anderen Trainer getrennt der nicht offen für das moderne Fußballspiel war. Ich weiß nicht was mein Co damals dem Vorstand erzählt hat, aber das kann nicht das gewesen sein was er jetzt am liebsten machen würde.
    Er wurde mir als "ein ganz netter und umgänglicher" Zeitgenosse beschrieben. Das ist er auch. Jedenfalls sobald jemand vom Vorstand in der Nähe ist. Ist das nicht der Fall, sieht das jedoch ein wenig anders aus.

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    Mir scheint aber, dass du lediglich an dessen Position sägst und ihn in dessen Autorität als Person bloßstellst.

    Nachdem er selbiges im Training und Spiel vor versammelter Mannschaft mehrmals mit mir gemacht, bzw. es versucht hat, stecke ich nicht mehr zurück, sondern schieße scharf zurück. Er will die Mannschaft für sich (steht weiter unten was dazu).
    In der Vorbereitung war er total scharf auf viele Testspiele und wollte mind. vier Stück organisieren und sich darum kümmern. "Toll", dachte ich, muss ich das nicht organisieren. Nach 2 1/2 Wochen kam dann die Meldung von ihm, dass er kein einziges Spiel organisiert hatte. Er hat bei Vereinen angefragt die gar keine B-Jugend haben (von denen er aber felsenfest überzeugt war, dass es so ist, auch wenn ich ihm das schon vorher gesagt habe). Ich durfte mich dann darum kümmern und habe dann noch mit Ach und Krach zwei auf die Reihe bekommen.


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    Sich auf die Schultern zu klopfen, wenn deine Spieler mit ihren Äußerungen in "dein Horn blasen" finde ich ehrlich gesagt schwach.

    Das sehe ich etwas anders. Den Spielern fehlt der Bezug zu ihm, die Gründe dafür habe ich schon oft genug genannt. Die Spieler fanden es auch absolut unangebracht von ihm mir während des Training und auch während der Halbzeitansprache einfach so ins Wort zu fallen. Die zwei Väter die daneben standen haben mich bei nächsten Training auch darauf angesprochen und fragten sich was das denn sollte. Von seinem Gebrülle am Spielfeldrand sind die Spieler mehr genervt als motiviert. Selbst die Eltern kommen auf mich zu und sagen mir, dass sie mit ihm nichts anfangen können.


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    Entweder du trennst dich von dem Mann oder du versuchst mit dessen Schwächen klarzukommen bzw. diese zu beheben. Das geht aber nur über ein klärendes Gespräch, in dem du diese Schwächen aufzeigst und ihr versucht GEMEINSAME Lösungen zu finden. Im

    Glaub mir, sobald sich irgendwie herauskristalliesieren würde, dass es jemand anderes für den Job gibt, er könnte sofort anfangen. Eine unserer A-Jugend Mannschaften sucht ab der Rückrunde einen Trainer, da könnte er dann hin und hätte endlich seine eigene Mannschaft.
    Gespräche gab es während das Training lief schon häufiger. Meistens gefiel ihm etwas nicht, ich fragte ihn was er anders machen würde, erhielt aber keine richtige Antwort sondern nur blabla. Ich habe ihm mehrmals angeboten, dass er Übungen gestalten soll, er lehnte jedoch immer ab.
    Über das Brüllen, bzw. reinrufen, am Spielfeldrand sagt er selbst, dass es ihm schwerfällt ruhig zu bleiben. Leider bekommt er das nicht in den Griff und steigert sich da immer mehr rein. Soll ich ihn etwa weiterhin brüllen lassen? Ich sage es ihm ja nicht sofort, sondern warte eine ganze Zeitlang ab, wenn ich jedoch merke, dass er sich hineinsteigert und glaubt er kann die Spieler mit seinem Reingebrülle wie mit einem Playstationkontroller steuern, schreite ich ein.


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    Solltest du eine der beiden Möglichkeiten angewandt haben, sollte für dich, als auch für deinen Co noch ausreichend Butter auf dem Brot sein...lass ihm zumindest die Chance dafür. Leben und leben lassen ist da die Devise!

    Der Co will nur eins: Eine Mannschaft alleine betreuen. Da bleibt keine Butter mehr übrig. Als er hörte, dass zu Saisonbeginn ein Trainer gehen musste, sagte er gleich, dass ich doch die Mannschaft übernehmen soll, oder ich seinen Namen ins Gespräch bringen soll, dann übernimmt er die. Zu dem Zeitpunkt war für mich eigentlich alles klar, aber ich hatte noch Hoffnung, dass sich etwas ändert, jedoch war das bisher nicht der Fall.


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    Entschuldige bitte meine direkte Art, aber wie gesagt, das ist eine Sache, die ich überhaupt nicht mag, und zwar, dass man gravierende Probleme nicht eindeutig anspricht bzw. durch nicht zielführende Handlungen diese nicht auf legale Art beheben kann oder will.

    Kein Problem, die direkte Art finde ich gut. Er muss meiner Meinung nach einen besseren Bezug zur Mannschaft und zu den Spielern herstellen (und nicht nur zu dem gleichen Land stammt wie er). Das geht imo nur indem er Hin und Wieder eine Trainingseinheit übernimmt und auch endlich mal die Spielernamen auf die Reihe bekommt. Vor jedem Spiel will ich mit ihm die Aufstellung besprechen, doch da kommt nichts bei rum, weil oft nichtmal weiß um welchen Spieler es gerade geht.


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    Im Gegenzug musst du dir natürlich auch dessen "Vortrag" zu deiner Person anhören. Des Rätsels Lösung heißt also KOMMUNIKATION!

    Den Vortrag könnte ich auch gerade selber schreiben. Aus seiner Sicht sieht das wahrscheinlich so aus: "Ist stur, beharrt auf seinem Spielsystem, gibt während des Spiels zuwenig Anweisungen von außen, ist im Training teilweise zu lasch"
    Ich konter jetzt mal gleich: Das Spielsystem ist auf die Mannschaft und dein Meisterschaftsspielbetrieb abgestimmt. Was nützt uns eine noch so offensiver Ausrichtung wenn wir zum einen nur wenige Spieler mit Offensivpotenzial haben (dafür aber ein überangebot an defensiven) und wir zudem in fast jedem Spiel weit hintenrein gedrängt werden? Da verzichte ich bei einem 4-2-3-1 gerne auf den zweiten Stürmer und lasse den Gegner sich durch einen weiteren Mittelfeldspieler hindurchwühlen.
    Anweisung ja, aber bitte dosiert. Die Viererkette ab und an mal wieder daran erinnern nicht am Strafraum zu stehen wenn wir im Angriff sind, zwischendurch mal loben, oder auch mal kurz kritisieren. Alles jedoch nur selten und gut begründet, besonders Einzelkritiken hebe ich mir fürs Vier-Augen Gespräch in der Halbzeit auf, er brüllt gleich im Spiel drauf los.
    "Im Training zu lasch" ist etwas hart ausgedrückt. Fakt ist, dass es sich um eine zweite Mannschaft handelt. Die Jungs sollen dem Verein erhalten bleiben, einige schaffen sicher wieder den Sprung in die erste Mannschaft, andere sollen den Spaß am Fussball nicht verlieren. Deswegen lasse ich (und auch "wir", also der Trainer der letzten Saison und ich) etwas mehr durchgehen als ich es in der ersten Mannschaft machen würde. Einer meiner Spieler hat sich jetzt dazu entschieden den Schirischein zu machen. Das hätte ich gerade bei dem Spieler nie gedacht. Würde man die Mannschaft mit eiserner Faust führen, wäre er schon längst weg. Dieses Konzept, dass der Vorstand ihm auch erklärt hat, versteht er nicht, bzw. will er nicht verstehen.
    Zwei Spieler die letzte Saison eigentlich aufhören wollten, weil sie der Meinung waren sie wären zu schlecht kamen zu uns (wieder Trainer letzte Saison und ich) und sind aus der Mannschaft nun kaum mehr wegzudenken. Die beiden wären bei einer richtig harten Linie nicht mehr im Verein, so sind sie auf dem Sprung in die Erste, da sie das Spielsystem verstanden haben und durch mitdenken andere Defizite kompensieren können.
    Mein Training basiert viel aus taktischen Übungen bei denen die Spieler mitdenken sollen. Der Co möchte lieber, dass die Spieler rennen, rennen, rennen, und am Ende der Einheit kaputt sind, nur dann war eine Einheit für ihn gut (aber selber eine Einheit leiten will er ja nicht). Als angehender Lehrer rege ich jedoch die Spieler immer wieder dazu an die Übungen zu hinterfragen und erarbeite mit ihnen zusammen den Sinn der dahinter steckt. Natürlich gibt es immer einen der mal gerade keine Lust hat zuzuhören, aber derjenige wird dann mal kurz in die Übung eingebunden und dann läuft das.
    Wirklich "verarscht" kam ich mir vor, als er in einer der ersten Einheiten mit einer Übung nicht glücklich war. Ich fragte ihn was ihm nicht gefiel, und er sagte einfach nur "gefällt mir nicht" (Dribbelparcours mit Torschuss". Ich hab ihm Angeboten weiterzumachen, etwas zu ändern, die nächste Übung zu machen. Er lehnte ab und sagte nur "Mach du mal, ich kann von dir noch viel lernen". Mit dem Hintergrundwissen, dass er mehr Erfahrung hat als ich, kam ich mir, wie schon gesagt, verarscht vor.

    Mein neuer Co (mit dem ich eh nicht klarkomme; siehe andere Threads) will auch unbedingt einen Strafenkatalog einführen. Ich verschiebe es immer wieder, denn wirklich Sinn sehe ich darin nicht. Zahlen würden in der B-Jugend auch meistens noch Mama und Papa, so dass es den Spieler nicht wirklich weh tut. Für Weihnachtsfeier, Saisonabschluss gibts zwar nen Zuschuss vom Verein, aber dann wird pauschal von jedem Spieler noch ein Betrag X eingesammelt und dann passt das schon.


    Es gibt nur eine Strafe bei uns: Wer unentschuldigt beim Spiel fehlt, ist im nächsten Spiel nicht dabei, bzw. sitzt, wenn ich gute Laune hab, in den seltensten Fällen u.U. auf der Bank, sollte aber nicht mit einem Einsatz rechnen.


    Einer meiner Jungs fehlte jetzt schon zum zweiten Mal diese Saison unentschuldigt beim Spiel (seine Eltern meinten noch während der Schulzeit in den Urlaub fliegen zu müssen), beim ersten Mal hatte er Glück, dass ich das Freundschaftsspiel als "Spiel" gewertet habe, dieses Mal jedoch nicht. Jetzt fehlt er eben im Spitzenspiel. Der Mannschaft schmeckt das zwar nicht, aber sie akzeptieren es. Wahrscheinlich kann der Spieler sich jetzt auch von der Mannschaft noch was anhören.


    Meiner Meinung nach ist für die Jungs ein Gespräch mit dem Trainer über ihre großen und kleinen Verfehlungen viel wirksamer als jede Geldstrafe.



    Wie habt ihr das denn mit dem untentschuldigten Fehlen beim Meisterschaftsspiel gehandhabt? Ein paar Runden laufen lassen o.ä. finde ich persönlich als zu lasch...

    von feindbild würde ich noch nicht sprechen (ok, bei mir wird er immer mehr zu einem), aber die jungs wissen nichts mit ihm anzufangen. ich bin ganz klar erster ansprechpartner.
    einer meiner jungs hat einem anderen trainer jetzt erzählt, dass er teilweise nicht weiß was er auf dem platz machen soll wenn mal geändert wird, denn der typ erzählt meistens das gegenteil von dem was ich sage..., ich kann froh sein, dass mein standing bei den anderen trainern höher ist...



    da die söhne einiger vorstandsmitglieder schon älter sind, waren zwei mitglieder zufällig am platz. dieser typ trieft teilweise vor schleim so wie er sich präsentiert hat. er hat weder rumgebrüllt, noch sich sonst einen patzer erlaubt.


    das geht aber auch nur wenn jemand offizielles am platz ist...

    zum glück gibts bei uns max. vier jugendsitzungen im jahr, und die finde ich schon schlimm.


    sorry, auch wenn es sich hart und ignorant anhört, aber als b-jugend trainer interessiert es mich nicht wirklich was die minis, F-, E- und D-jugend macht. C schon eher, und A um zu sehen was meine ehemaligen so machen.


    ergiebiger sind da schon die kleinen sitzungen zwischen A, B, C. da kann man dann mal konkret was besprechen ohne, dass sich die hälfte (oder mehr) der trainer langweilt.

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    So, wie du das schilderst, weiss der gute Mensch gar nicht, warum er überhaupt im Verein ist. Es wirkt eher als sei er ein typischer Couch-Bundestrainer, der zumindest theoretisch alles kann und weiss, es aber nicht umgesetzt bekommt. Alleine dadurch das er sich der Mannschaft nicht vorgestellt hat, hat er dort schon Minuspunkte zur Genüge gesammelt.

    er kommt von außerhalb, hat zu jedem training ca. 20 minuten mit dem auton hin und dann wieder 20 minuten zurück. unsere gegner liegen regionsbedingt jedoch alle eher nähe seiner "heimat". deswegen möchte er eigentlich auch nie mit zurückfahren und spieler nach hause zu bringen, da sich das nämlich auch mit seinem job (nachtschicht) schneidet. bei einem auswärtsspiel meinte er zuvor, dass er für den hinweg spieler mitnimmt. kaum war er da, nölt er rum, dass ja genügend eltern mitfahren und er nicht hätte nicht kommen brauchen. vor den augen der spieler, welche das gespräch über das thema auch im training gehört haben, sagte ich ihm dann, dass ich ihm angeboten habe mich um genügend fahrer zu kümmern und ihn nur im notfall anrufen würde. er bestand jedoch darauf auf jeden fall zu fahren. einer meiner ersatzkapitäne hat mich dann beim aufwärmen in einer ruhigen minute gefragt, was das denn von ihm sollte... die jungs verstehen glaube ich sehr gut was los ist...


    zudem hat er mir bei einer spielbeobachtung (zu der er 15 minuten zu spät kam, und wenns eins gibt, dass ich nicht leiden kann, dann ist das unpünktlichkeit und kurz anzurufen, dass es später wird) erzählt, dass er angebote hatte in seinem heimatverein entweder auch eine b-jugend, oder die senioren zu trainieren. das hat er abgelehnt, denn (o-ton) "das angebot von xxxxx war besser". ich weiß ja was ich pro saison bekomme (und das deckt weder sprit noch telefonkosten), aber was er absahnt würde mich mal interessieren (er wird aber auch vom anderen verein der spielgemeinschaft bezahlt).


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    Aber man sollte vielleicht auch einräumen, das dieses Problem vielleicht auch daraus resultiert, das ihr bisher nicht offen über eure Philosophie und Aufgabenteilung gesprochen habt...

    er wurde geholt und das war fakt. gleich beim ersten mal haben wir schon über spielsysteme diskutiert, da merkte ich, dass er mit meinem nichts zu tun haben wollte (4-2-3-1) und er am liebsten ein offensives 3-5-2 spielen wollte, ohne die spieler zu kennen (die kennt er ja bis heute nicht..., und redet sie auch oft mit dem falschen namen an), oder mal zu realisieren, dass man als zweite mannschaft eh in vielen spielen hintenrein gedrängt wird und da ein zusätzlicher mittelfeldspieler durch den die gegner sich durchwühlen müssen wunder wirken kann.
    er äußert bei aufstellungsvorschlägen nie eine konkrete meinung. ich lasse es mittlerweile auch schonmal sein auswechslungen mit ihm zu besprechen. kommt eh nix bei rum. ins wort fällt er mir im training oder in der halbzeit endlich nicht mehr, anscheinend hat er kapiert, dass ich mir nicht die butter vom brot nehmen lassen werde.

    Mal nen kurzes Update:


    Es wurde besser, bei einem der letzten Spiele nahm ich in mal zur Seite ud habe ihm gesagt, dass er ruhig sein soll und nicht jede Aktion auf dem Spielfeld kommentieren muss. Er guckte mich komisch an und sagte dann nichts mehr. Das Spiel lief zum dem Zeitpunkt mal gerade 10 Minuten und er hat JEDE Situation kommentiert und was reingerufen. Die Spieler waren schon sichtlich genervt.


    Beim Training macht er immer noch nichts selber. Jetzt wo es bald auf Grund des miesen Wetters wieder auf den Kunstrasen geht, meint er, dass die Jungs viel aufs Torschießen sollen weil der Ball anders springt und der Torwart sich dran gewöhnen muss. Ich meinte nur "und die anderen Spieler müssen sich nicht daran gewöhnen? Für die ist das auch eine Umstellung." Er versuchte mal wieder sich rauszureden, a la "so hätte er das doch gar nicht gemeint".


    Nach Wochen hat er jetzt die Tafel im Nebenraum der Kabinen entdeckt. Da fiel im gleich wieder ein, dass er mit dem Vorstand reden will, damit es für jede Kabine eine eigene Taktiktafel gibt (Anm.: Der Verein spielt an zwei Orten, macht insgesamt vier Tafeln). Ich fragte ihn dann, was er denn damit will? Die eine reicht doch, der Gegner braucht keine und für kurze Taktikerklärungen reicht die doch aus. Seine Reaktion war das berühmte "Schweigen im Walde".


    In einer der letzten Einheiten hatten wir Urlaubs- und Trainingslagerbedingt (ein paar meiner Jungs waren mit einer anderen Mannschaft mit) nur sechs Spieler. Im Sommer hab ich ihn ja angerufen, und ihm gesagt, dass es nur wenige sind und ich das auch alleine schaffe, er wollte aber kommen und meckerte dann, dass es so wenige sind. Dieses Mal wusste ich wieder, dass es nur wenig Spieler sind, hab ihn aber nicht angerufen. Was macht er? Meckert, dass man dann auch hätte absagen können. Nachdem er das viermal wiederholt hab, hab ich ihm angeboten, dass er fahren kann und ich das Training zuende mache (es hat zudem auch stark geregnet). Er ist dann gefahren. Die Spieler haben das erst nicht mitbekommen und dann aber gefragt wo er sei "Wo ist er denn hin? Hatte er keine Lust mehr? Naja, er macht ja sowieso nichts und meckert nur."


    Gerade als ich den Eindruck es würde sich bessern, hat er die letzten beiden Sachen gebracht. Würde es im Verein jemand anderes geben, ich würde ihn glatt hochschicken (die A-Jugend bräuchte u.U. noch jemanden). Allerdings sind gerade Heimspiele alleine nur schwer zu bewältigen (und selbst da kommt er alle Naselang an und will irgendwas vollkommen Nebensächliches von mir...) Die Namen der Spieler bekommt er übrigens immer noch nicht komplett auf die Reihe...

    nur mal so nebenbei:


    ich hab nie aktiv fussball im verein gespielt, es gibt keinen spielerpass, aber ich trainiere mittlerweile eine b-jugend. hab zwar vor guten 10 jahren oft auf dem platz romgebolzt, war dann aber eigentlich nur im tor. es haben auch mal zwei vereine angefragt ob ich anfangen will, aber der zeitaufwand neben meiner anderen sportart wäre mir zu groß gewesen.
    haben die prüfer da evtl. ein einsehen?
    ich bin eher theoretiker und taktiker. da meine jungs mittlerweile verstanden haben, dass es sinn macht was ich denen erzähle, brauche ich im training auch nicht mitspielen (ok, übungen mal vormachen, aber das ist kein problem. mitspielen würde ich mir jedoch immer verkneifen, selbst wenn ich wollte). unter anderem studiere ich auch sport auf lehramt, so dass die vernünftige trainingsgestaltung und der pädagogischer hintergrund auch vorhanden ist.

    mCPs: Ist das nen F-Jugend Team mit dem der so umgeht? Ich meine, mit den kleinen Dötzen hätte ich wohl auch meine Probleme (aber eher weil ich teilweise recht taktivernarrt bin), aber anbrüllen sollte man sich in jeder Altersklasse verkneifen. Es gibt zwar durchaus auch mal Situationen in denen man lauter werden kann/muss/sollte, aber gerade bei den Kleinen sehe ich da keinen Sinn.


    Mein Co:
    Ich versuch nunmal die Jungs im Training auch selber mal was entscheiden zu lassen. Wenn ich vier 4er Teams bilde, und zwei Spielfelder (eins mit zwei Kleintoren, eins mit 4 Hütchentoren) habe, sage ich nicht "Geht ihr mal auf das Feld und ihr auf das", sondern "Jeweils zwei Teams pro Feld". Fängt dann das diskutieren an weil natürlich alle auf die kleinen Tore spielen wollen, und nicht an der versteckten Viererketten Spielübung teilnehmen wollen, höre ich mir das kurz an, stoppe die Aktion, lasse die Jungs mal zwei Platzrunden drehen, und erkläre ihnen dann das was sie eh schon vorher wussten: Es spielt sowieso jedes Teams zu gleichen Anteilen in beiden Feldern. Ich bin da aber auch studiumsbedingt pädagogisch vorgeschädigt...


    Mein Co würde die Jungs mit eiserner Faust einteilen und jeden selbstständigen Gedanken sowie Eigenverantwortung unterdrücken wollen.

    Ich bin eh kein Fan meines Co's (hätte der das sagen würde es in der Mannschaft zugehen wie in einer Kaserene. In der B-Jugend manchmal evtl. gar nicht so verkehrt, aber ich kriegs auch anders hin), da erfreut es mich, wenn ich ihn mal etwas maßregeln kann. Sollte er beim nächsten mal seinen Mund am Spielfeldrand nicht halten können, wird das kein Vier-Augen-Gesrpäch, dann brülle ich mal (er steht immer am Rand der gegnerischen Hälfte, ich hingegen in unserer. Die Fahne vergisst er natürlich auch immer. Ihm passt es nicht nur die Nummer Zwei zu sein, das hat er sich anders vorgestellt als der Vorstand ihn geholt hat...).

    Wahrscheinlich lassen die potenziellen Kandidaten nicht durch Zuschüssen für den Verein dazu bewegen lassen den Schein zu machen. Ich bin selber scheinlos, und habe ehrlich gesagt auch kein Interesse den zu machen, da mir das bißchen Freizeit was noch übrig ist ziemlich heilig ist. Ich hab einfach keine Lust so gut wie jedes Wochenende für den Schein Samstag und Sonntag in aller Herrgottsfrühe aufzustehen.


    Würde der Verein die Kosten für die Ausbildung an einer der Sportschulen übernehmen würde ich den Schein sofort machen. Die Intensivkurse sind mir allemal lieber als dieses Wochenendliche Stückwerk.

    Um mal zum Topic zurückzukommen:


    Ich hab meinen Co heute nach 15 Minute mal kurz zu mir zitiert und ihm gesagt, dass er nicht jede Aktion der Spieler kommentieren soll. Ich weiß, dass es ihm schwerfällt, aber er hat sich da nur schlecht unter Kontrolle. Danach gings aber zum Glück, ich hab bei den Spielern (die eh kein Fan von ihm sind) nämlich gemerkt, dass die so langsam das meckern anfangen weil er zuviele Kommentare von sich gab.

    Vorstand weiß bescheid, und da der Sohnemann eines Vorstandsmitglieds bei mir spielt, wusste der natürlich darüber bescheid, dass es nicht rund läuft. Ich soll die Nummer Eins sein, und er war wohl eher die Notlösung, da der Verein keinen anderen gefunden hat. Laut Sohnemann fehlt den Spielern völlig der Zugang zu ihm und sie wollen ihn auch nicht wirklich akzeptieren (für mich absolut nachzuvollziehen, er wollte sich nicht vorstellen und bisher hat er keine Einheit geleitet obwohl ich es ihm mehrfach angeboten hab; er lehnte jedesmal ab.)


    Sollte er beim Spiel am Wochenende wieder unnötig und viel rumkritisieren, werde ich ihm noch am Spielfeldrand sagen, dass er die Jungs auch mal spielen lassen soll. Gelegentlich korrigierend eingreifen ist ok, aber jede Aktion muss nicht kommentiert werden. Irgendwann trauen die Spieler sich sonst gar nichts mehr zu. Man sollte auch mal einen Fehler machen dürfen.

    Langzeitausdauer (sorry, da muss ich mal Klugscheißen, denn Kondition ist der Oberbegriff für sämtliche Ausdauerarten *g*) trainiere meistens in 1:1 Spielen auf ein Hütchen Tor. Dabei werden alle drei Minuten die Paarungen gewechselt und eine Minute Pause gemacht. Die Jungs sind hinterher gut durch, haben viele Zweikämpfe bestritten und merken gar nicht was sie da eigentlich trainieren.