mahlzeit
ich glaube von einem 'echten solidarprinzip' haben wir uns doch in diesen staat schon lange verabschiedet. aber diese politische diskussion würde wohl auch zu weit führen. nur soviel, du (andre) schreibst, wenn es zb ranwie 'echt scheiße' geht, und seine geschäfte (in welcher branche auch immer) nicht mehr laufen, werde er vom sozialstaat aufgefangen - vergiss es. ranwie, chris (wenn ich es richtig verstanden habe ist er auch selbständig) und mich als slbständiger fängt keiner auf! das aber nur am rande.
ich habe mal noch einen anderen ansatz, der nicht ausschließlich nur den fußball betrifft, sondern den nachwuchssport, bzw die vereinsarbeit mit kindern allgemein.
einig sind wir uns ja wohl alle, das die arbeit mit unserem "teuren nachwuchs" eine der wichtigsten tätigkeiten ist, die es derzeit wohl gibt, da ja "elternhaus und schule" (einige wenige werden sich an den slogan noch erinnern *g*) mehr und mehr überfordert sind und auch versagen. nicht zuletzt müssen die sportvereine mit ihren mehr oder minder gut ausgebildeten trainern vieles von den versäumnissen in der erziehung auffangen und glätten.
ich muß voran stellen, ich bin im osten sozialisiert und kenne daher vereins- und arbeitsgemeinschaftsarbeit noch etwas anders-nicht unbedingt schlechter. fußball habe ich in meiner kindheit in einer BSG (betriebssportgemeinschaft) gespielt - zu sehr kinderfreundlichen trainingszeiten, da die übungsleiter für das training von den bertieben freigestellt wurden, bzw die übernahme von trainertätigkeiten duch die der bsg angehörenden betriebe auch noch gefördert wurde (wenn ich mich recht erinere galt das sogar als arbeitszeit !? ). ich kann mich nicht erinnern, das wir mal trainermangel hatten, oder die übungsleiter schlecht ausgebildet waren, auch der transport zu den wettkämpfen war durch die betriebe abgesichert. ok - soweit erstmal "paradiesische möglichkeiten", im vergleich zu heute achso, prinzipiell war auch jedes kind verpflichtet (jedenfalls bei uns), eine arbeitsgemeinschaft ausserhalb der schulzeit wahrzunehmen (egal, ob musisch, sportlich, oder handwerklich). irgendein interesse an irgendwas hat ja schließlich jeder.
abgesehen von den veränderten gesellschaftliche voraussetzungen glaube ich, das man von politischer seite die arbeit mit den kindern stärken könnte und auch sollte.
da es ja irgendwie heut zu tage fast immer nur um kohle geht, müßte man also einen anreiz für betrieb schaffen, um interessierten leuten die möglichkeit zu geben, kinder und - jugendarbeit auch durchführen zu können.
da wir ja eh schon abgaben für so ziemlich alles und jeden leisten, kann man da gerne auch noch eins drauf setzen. wenn ein bertieb zb einen trainer/übungsleiter/jugendleiter (muß ja nicht nur im sport sein) hat, so sollte er (der betrieb) zb einen reizvollen betrag steuerlich absetzen können. kann er keinen trainer nachweisen, so sollte er zur abgabe des betrages X verpflichtet sein (wir handhaben das ja auch bei andern dingen so). dieser betrag würde in einem topf landen (in der hoffnung, allerdings nicht in der annahme, das damit nicht andere löcher gestopft werden ;)) und könnte zb über die lsb's und schulämter verteilt werden. selbstverständlich müßte das "unternehmen staat" dort genauso einzahlen, wie auch der normale betrieb. wäre vielleicht sogar solidarischer, als das offenlegen der einkommensnachweise und die dadurch gestaffelte beitragshöhe.
der vorteil, den ich sehe, ist der, dass es für betriebe einen anreiz geben muß(schließlich müssen sie ja auch leben und davon profitieren), leute freizustellen (da es ja eine regelmäßige tätigkeit ist, würde sich sowas in vielen betrieben auch in den arbeitsalltag einplanen lassen-der feierabend wird ja bei 80% der betriebe auch geplant ist halt an trainingstagen früher schluß). nebenbei würden sich wohl auch die freiwilligen feuerwehren freuen, die auch kaum noch leute finden, bei denen die arbeitgeber so eine tätigkeiten unterstützen-liest und hört man jedenfalls immer öfter.
das es bei umsetzung sicher viele stolpersteine geben wird, und dass man es nicht allen recht machen kann, das ist mir auch klar, aber ein diskussionswürdiger ansatz wäre es sicher. zusätzlich käme es den ab und an radikaleren ideen von andre entgegen - steuerliche absetzung nur möglich, wenn ein lehrgang nachgewiesen wurde ;).
jedenfalls würde soetwas vielleicht dazu führen, das zum einen die vereine finanziell besser aufgestellt werden würden, dass es mehr (besser) ausgebildete verantwortliche geben würde, übungszeiten kinderfreundlicher eingerichtet werden könnten und nicht zu letzt würden sich hoffentlich auch mehr leute finden, die verantwortung übernehmen würden, da man denen sogar mehr als nur einen "einen feuchten händedruck" geben könnte.
so, nun bin ich mal auf die ideen und reaktionen gespannt (vielleicht wäre das sogar eine extra diskussionsrunde wert )
gruß