Beiträge von Basti81

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    Ich habe ja schon fast darauf gewartet, das du einen Extrathread dazu aufmachst, Andre :thumbup:


    Wir haben einen Kunstrasenplatz und ein neues Vereinsheim, den alten Rasenplatz durften wir behalten.
    Auf dem Gelände des ehemaligen Ascheplatzes und Vereinsheimes stehen schöne neue Einfamilienhäuser, weitere werden gebaut. Die Stadt hat das alte Gelände als Baugrund für Eigenheime versilbert.


    Dafür gab es dann den Kunstrasenplatz. Dieser, und das Vereinsheim wurden vom Verein mitfinanziert. Man hat nicht das gesamte Geld der Stadt für den Platz ausgegeben, sondern einen Teil auch für das neue Vereinsheim investiert. Bei beidem war nicht wenig Eigenleistung nötig, in Form von Geld und körperlicher Hilfe. Zudem gab es einige Initiativen wie z.B. eine Ehrentafel, auf der man sich für einen Spendenbetrag verewigen konnte. Ein Teil kam auch von Sponsoren.
    Der Platz hat eine ingetrierte Bewässerungsanlage, für die der Verein extra Regenwassersammelbecken anlegte, um in Zukunft auch Kosten für Wasser zu sparen.


    Bei deinem Finanzierungsbeispiel sehe ich ein kleines Problem, Andre...


    Die Baukosten für einen modernen Kunstrasen liegen um 700.000 Euro. Erstmal stellt sich überhaupt die Frage: Darf man ihn bauen? Ebnest du den alten Platz dafür ein, ist die Besitzfrage wichtig. Gehört er der Stadt? Dann würden die Mitglieder etwas finanzieren, was nichtmal dem Verein gehört. Dann brauchst du den Baugrund. Ebnest du den alten Platz ein, fällt dieser als Trainingsmöglichkeit für die Dauer des Baus weg. Ergo muss eine Ausweichmöglichkeit her. Muss der Baugrund dafür angeschafft werden, gemietet oder gekauft?


    Ist das Ding dann im Besitz des Vereins, kommen die jährlichen Pflegekosten hinzu, die Stadt wird dafür nicht mehr aufkommen.


    Bei 500 Mitgliedern zahlst du (bei 700.000 € Baukosten allein für den Platz) knapp 1.400 € pro Mitglied, bei 1.000 Mitgliedern immerhin noch 700 Euro, wobei du bei 1.000 Mitgliedern (auch bei 500 nicht) alle Mannschaften darauf unterbekommst, auf dem einen Kunstrasen. Da brauchst du nebendran noch min. 1 Rasenplatz, wenn nicht gar 2 (allein wegen der Ausweichmöglichkeit während des Baus).


    Bei einer Lebensdauer von 10 Jahren würde jedes Mitglied (bei 500) immer noch 70 Euro pro Jahr zahlen (auf 10 Jahre), um allein die Baukosten zu decken, das sind immer noch fast 6 Euro pro Monat.


    Zusätzlich müsstest du aber noch die Pflegekosten mitbezahlen. Und bei den 700.000 Euro ist meiner Info nach noch kein Flutlicht mitgebaut.
    Es gibt wohl auch günstigere Varianten, aber deren Lebensdauer dürfte dann wohl auch beschränkter sein, von der Qualität ganz zu schweigen. Gesandete Plätze verursachen Aua bei den Kindern, also müsste es schon einer mit Granulat sein, und die sind teurer.


    Mit 1-2 Euro im Monat pro Mitglied würde es also längst nicht getan sein.
    Möglich wäre es unter Umständen, wenn man wirklich einige Sponsoren dafür mobilisieren könnte.


    Anmerkung: Google gibt keine wirklich verbindlichen Preise für Kunstrasenplätze her, aber zwischen 400.000 und 900.000 dürfte scheinbar nahezu alles möglich sein. Wobei die "billigen" Plätze auch eine enstprechend mindere Qualität haben. Und das Verletzungsrisiko auf gesandeten Plätzen liegt wohl wesentlich höher (Schürfwunden etc.), und das möchte man den Kids dann ja auch nicht antun.

    In unserer Stadt gab es mal 5 Freibäder, das ist nun gut 15 Jahre her. Damals wurden 3 davon dichtgemacht, schwarze Zahlen schrieb keines davon. Heute existieren noch zwei. Gleichzeitig wurde eine Erlebnistherme gebaut, die aber nicht städtisch betrieben wird, sondern einem Privatunternehmen gehört, welches natürlich noch einen Wellnessbereich, eine Saunalandschaft, sowie angeschlossene Physiotherapie anbietet.


    Den Eintritt in beiden Freibädern gibt es weiterhin für 2,50 oder 3,00 Euro. In der Erlebnistherme (die erstmal jahrelang mit extrem rutschigen Fliesen rund um die Becken Presse machte) kostet eine 3-Stunden-Karte 8,50 Euro. Im Vergleich zum normalen Eintritt schon ein enorm hoher Betrag. Wollen die Lütten sich dann noch eine Pommes holen, dürfen Mama und Papa denen schon mal 15 Euro mitgeben. Man weiß ja, wie die Kinder sind. Gehen nicht pünktlich nach 2:55 Stunden raus, sondern trödeln. Pro Halbe Stunde zahlt man schon einen Euro nach.


    Die Freibäder schreiben weiterhin tiefrote Zahlen. Da mag ich persönlich aber kaum noch hingehen, denn im Sommer ist da Essig mit Schwimmen, da gibt es nur noch Stehplätze auf der Liegewiese und im Becken, die Bäder sind hoffnungslos überfüllt. In die Therme gehe ich aber auch nicht, den die Preise sind mir einfach zu hoch. Mittlerweile war ich schon seit zwei Jahren nicht mehr schwimmen.


    Münzen wir das Ganze jetzt mal auf Fußballvereine um. Sollen diese sich selber tragen, und ihre Plätze selber anschaffen und pflegen, würden die Beiträge steigen. Über kurz oder lang liefe das darauf hinaus, das nur jene auf Kunstrasen spielen und trainieren können, die entsprechend mehr Geld dafür zahlen. Schließlich lässt sich der Verein diese Top-Bedingungen ja auch was kosten, und das wird auf die Mitglieder abgewälzt.


    Und die kleinen Vereine?


    Hier greife ich mal dein Beispiel auf, Kicker. Du redest von einem LZ-Verein mit 10 Plätzen + Stadion. Ich weiß ja nicht genau, wie die es bei euch handhaben. Aber Kaiserau z.B. trägt sich doch weitestgehend selbst. Die haben auch mehr Plätze, als der dort ansässige Verein jemals bräuchte. Wenn dort Bundesligisten oder Nationalmannschaften sich mal über ein Wochenende im Hotel internieren lassen, Verbände oder Unternehmen das Kongresszentrum nutzen, lässt sich der Stützpunkt das fürstlich entlohnen. In Kaiserau tagen nicht nur Fußballer, auch Basketballer, und weiß Gott wer sonst noch. Wenn da mal ein Rasen- gegen einen Kunstrasen ausgetauscht wird, gehe ich persönlich davon aus, das die Kohle dafür weitestgehend vom Unternehmen des LZ selbst kommt, aber wohl auch vieles aus der Privatwirtschaft. Und meinetwegen auch von privaten Gönnern aus den Vereinen.


    Selbst in unserem Fall, wo das alte Vereinsgelände als Baugrund verschachert wurde, und dafür ein Kunstrasen + neues Vereinsheim gebaut wurde, gab es grundsätzlich erstmal nichts "für Umme". Klar, die Stadt hat das Säckel aufgemacht. Trotzdem durfte ich nach Gesprächen mit unserem 1. Vorsitzenden schnell feststellen, das der Verein nicht gerade wenig eigenfinanziert dazutun musste. Zudem hat der ein oder andere Sponsor noch ein paar Taler mit beigelegt. Dazu muss ich sagen, das unser Vorstand sich auch nicht zu schade ist, bei potentiellen Geldgebern als Bettelbruder vorstellig zu werden, und im Anschluss noch 10 x den Bückling zu machen.


    Viele Vereine gehen heute schon am Stock. Wie sollen diese in Eigenwirtschaft noch Plätze bauen und pflegen? Wenn man von Baukosten mal absieht, dürften die meisten wohl schon an den 29.000 € an jährlicher Pflege für einen Rasenplatz zugrunde gehen. Das wären monatlich schon über 2.000 € an Pflege fällig, die aus Mitgliedsbeiträgen finanziert werden müssen. Das wären bei 500 Mitgliedern im Fußball schon fast 5 Euro pro Monat und Kopf. Und das zahlen dann nur die Fußballer. Die Volleyballer, Badmintonspieler und die Yogagruppe zahlen dafür nicht, die nutzen den Platz ja nicht. Ich zahl ja schließlich auch nicht dein Auto. Und bei 500 Mitgliedern kannst du schonmal gern 20 Mannschaften stellen, wenn nicht sogar mehr. Da kommst du mit einem Platz gar nicht aus. Da brauchst du glatt 2, allein die Pflegekosten würden sich verdoppeln.
    Dazu muss ja irgendwie der Strom, das Gas, Wasser, Trainingsmaterial etc. bezahlt werden. Und selbst das bekommen viele Vereine finanziell kaum hin, sonst würden die Trainer sich nicht privat ihren Kram anschaffen müssen. Von Trikots erstmal ganz zu schweigen.


    Ich verstehe durchaus, wenn dich das aufregt. Ich verstehe auch, das die "normalen" Freizeitkicker keine Plätze haben. Und woran liegt das? Bau mal irgendwo einen kleinen Bolzplatz hin. Das dauert keine 2 Monate, da sind die Netze futsch, die Tore demoliert etc. Die Städte zahlen sich schon blöd für Schäden allein durch Vandalismus. Auf den wenigen Bolzplätzen die es noch gibt, treiben sich zwielichte Gestalten rum, auf der ein oder anderen Wiese würde ich meine Kinder schon wegen der zerbrochenen Bierpullen nicht spielen lassen. Klar, die gucken in die Röhre. Können sich aber im Fußballverein anmelden, da können sie kicken.


    Kleines Beispiel: Bei uns im Verein gab es immer Riesengeschrei vom Platzwart, wenn die Lütten ausserhalb der Trainingszeiten mal zum Bolzen auf den Platz sind. Nicht, weil er Kinder nicht mag oder ein böser Mensch ist. Nein, der Platz musste geschont werden. Nun ist der Kunstrasen da - und der Platzwart schaut nur, das keiner in den Tornetzen rumklettert. Ansonsten können sie ruhig kicken, solange sie den Trainingsbetrieb nicht behindern.


    Das bei euch ein Verein mit 10 Mannschaften 7 Plätze für lulu bekommt, mag ich nicht so recht glauben. Wieviel tatsächlich "geschenkt" war, kann man nur mutmaßen. Der SuS Kaiserau darf die Plätze z.B. mitnutzen, die gehören denen aber nicht, und sie können nicht frei nach Schnauze darüber verfügen. Wo genau liegt dein Problem? Ist es der Neid? Die haben etwas, was ihr nicht habt? Ich finde es eigentlich schon unverantwortlich, soviele Leute aufzunehmen, ohne überhaupt gewährleisten zu können, das jede Mannschaft trainieren und spielen kann, was bei 30 Mannschaften und 2 Plätzen wohl kaum machbar ist.


    Bei uns wird im Moment nicht mehr alles und jeder aufgenommen. Nicht, weil wir nur noch die Supertalente wollen, sondern schlichtweg, weil wir keine zusätzliche Mannschaft mehr unterbringen könnten. Ab dem Sommer dürfen wir den Platz vom Nachbarverein mitnutzen, da können sich auch erstmal wieder einige neu anmelden.


    Wenn ihr keinen Platz habt, und nur neidisch auf die bösen LZ-Leute schauen könnt, muss euer Vorstand eben zusehen, ob man da nicht einen Platz "anmieten" könnte. Zudem steckt keiner von uns dahinter wie es dazu kam, das sie so viele Plätze haben. Es soll ja Vereine geben, die vor xx Jahren mal relativ groß waren, und zu der Zeit eine derartige Struktur brauchten. Mitgliederschwund, Aufstieg anderer Vereine und Vereinswechsel, schon stehst du da mit einem Platz, den du gar nicht mehr nutzen kannst, weil dir die Mannschaften dazu fehlen.


    Und nein, nach meinen Beispielen wäre es nicht so, das priviligierte ihr Luxusbad vor die Nase gesetzt bekommen. Ich könnte auch rummeckern, das meine Steuergelder dazu hergenommen werden, ein Freibad mitzufinanzieren, das ich nicht nutze. Mache ich aber nicht. Von meinen Steuern wird auch Griechenland gerettet, dabei mache ich dort nicht einmal Urlaub. Der Phönixsee in Dortmund wird auch gern mal verlacht, die Bürger argumentieren damit, das die Stadt kein Geld hat. Gut. Trotzdem kamen die Unsummen nicht von der Stadt, sondern vom Land. Das Geld für ein derartiges Projekt war also da, musste nur angefordert werden. Hamm hat hier gepennt und den Lippesee dank Bürgerentscheid nicht gebaut. Die dazugehörige Infrastruktur hätte Arbeitsplätze geschaffen, und eine zentrale Freizeitmöglichkeit. So weit hat aber kaum einer gedacht, der Tenor in Leserbriefen war "Die Stadt hat doch kein Geld für sowas!" (wenn man von Wohltätern der ansässigen Springschwanzdrossel, deren Lebensraum gefährdet wäre, mal absieht). So weit gedacht, das die Kohle aus Töpfen der EU, der Länder und vom Bund kommt, hat keiner gedacht. Kurzfristig hätte die Stadt dazugezahlt, aber langfristig durch die geschaffenen Arbeitsplätze etc. wohl mehr Geld gespart, als ausgegeben.


    @ Andre:


    Ich zahle weiterhin brav Steuern, wenn du weiterhin brav eine Hose im Dienst trägst! BITTE!

    Die Idee ist totaler Schwachsinn. Und geklaut. Angeblich nicht von Fortuna, aber dann hätte ich im ersten Beitrag wenigstens wirklich überall "Fortuna" rausgelöscht.


    Schon beim Lesen des Beitrags fallen einem viele Fehler auf.... Totale Demokratie? Ich darf über alles abstimmen? Ach nee. Nur über das, was der Vorstand nach Prüfung zur Abstimmung zulässt.


    Ich habe mir mal die Mühe gemacht, deine ganzen Beiträge im Forum hier durchzulesen. Entweder bist du ein Troll, oder grenzenlos naiv. Gelinde gesagt kam mir mehrfach der Gedanke "Hör auf, uns hier zu verarschen!". Du startest Themen, postest da was rein, und schreibst nie wieder was dazu.


    Kein Mensch mit halbwegs gesundem Verstand wird dir seinen Mitgliedsbeitrag in den Rachen werfen. Und warum? Weils kompletter Müll ist. Ich darf abstimmen - aber nur, wenn der Herr Vorstand das so möchte. Das würde nicht einmal mit einer Thekenmannschaft klappen. Es geht los, wenn 1.000 Mitglieder erreicht sind? Ich darf abstimmen über Ausrüster?


    Gut, Deal!


    Besorg du 400 Mitglieder! Ich besorg 600! Und alle 600 tanzen nach meiner Pfeife, da gebe ich dir Brief und Siegel drauf! Das ist die Mehrheit. Und dann stimmen wir mal munter über das Catering ab. Da darüber abgestimmt wird, werden wir brav den wählen, denn ich vorher kontaktiert habe. Und der verkauft dir die Currywurst für 50 Euro das Stück. Ätsch! Und ich, sowie die 600 anderen haben vorher ausgehandelt, mit wieviel % Prämie wir vom Cateringservice rechnen können.


    Durch den Vertrag bist du zur einer Mindestabnahme von 1.000 Stück / Monat verpflichtet. Die kannste dann für 55 Euro verkaufen, damit du da noch Gewinn machst, mein Bester. Und ich nehm die Kohle und mach Urlaub, bevor ich den nächsten Deal anleier, das schwör ich dir!


    Uwe? Tu uns allen etwas Gutes, und check mal alle Beiträge und Themen von MatthiasSchmid. Wenn du zum gleichen Schluss kommst wie ich, zieh bitte die Konsequenzen. Der tut dem Forum wohl eher nicht gut.


    Hier zeigt sich das Grundproblem mit Vereinen, für die gilt: alles meins! Teilen aus "vereinendem Geist" her - nein danke. Bei uns in der Stadt gibt es 3 K-Plätze, jeder "gehört" faktisch 1em Verein unter Verschluss, d.h. andere haben keinerlei Zutritt, weder andere Vereine noch Bürger: als wären sie Privatbesitz! Reell gehören sie aber der Stadt (o. Gemeinde), d.h. allen. Und die hat sie auch am meisten bezahlt, Grund u. Boden gesponsert. Gleiches trifft auf praktisch alle anderen Sportplätze zu: Betreten verboten für freie Bürger, wie seit jeher gehabt?

    Sorry für den Doppelpost, aber das muss auch noch raus...


    Du bist da wenig weitsichtig, kann das sein? Wenn jeder Bürger die Plätze nutzen dürfte, wäre es in Ordnung? Okay. Das Freibad wurde auch aus Steuergeldern finanziert, die Busse der ÖPNV auch. Ergo gehören sie ja den Bürgern.


    Dann frag mal morgen den Busfahrer, ob er dich kostenlos mitnimmt, ist ja zum Teil auch dein Bus. Und an der Freibadkasse guckt man dich sparsam an, wenn du keinen Eintritt zahlen willst. Von allen finanziert - richtig! Gehört allen - falsch!


    Dieser Gedanke war schon in der Sovjetunion irgendwie scheiße, nicht wahr?

    Auweiah, da überwinde ich mich nach meiner Forenpause - auch ausgelöst durch das Thema "Beitragserhöhungen" - mal wieder, hier reinzuschauen, und dann taucht wieder ein Brüllerthema auf...


    Ich schließe mich jetzt mal einem Vorposter an, und würde dem Schreiberling da ungefragt mal den Marsch blasen. Völlig witzlos, so ein Artikel. Städten und Kommunen ginge es besser, wenn Vereine nicht subventioniert würden? Mag sein. Dann schließen wir jetzt auch mal alle Frei- und Hallenbäder, Stadtparks und sonstigen städtischen Unfug, den im Grunde ja doch irgendwie keiner braucht. Oder brauchen wir es doch? Freibäder schreiben selten schwarze Zahlen. Trotzdem werden sie geöffnet. Und sei es nur für Opa Herbert und Waltraud, die seit drölftausend Jahren zum morgendlichen Frühschwimmertreff gehen. Stadtpark, der ja Unterhalt kostet, und städtische Angestellte vom Grünflächenamt bindet? Dichtmachen! Brauchen wir ja auch nicht! Sollen die Leute mit ihren Picknickdecken im Sommer doch auf ihrem Hochhausbalkon rumgammeln! Für sowas zahle ich ja schließlich auch mit. Sehe ich aber nicht ein und so! Gehts noch?


    Vereine bringen den Städten und Kommunen vielleicht nicht Abertausende von Euro an Einnahmen im Monat. Aber sie leisten einen ungemein wertvollen Beitrag für die Gesellschaft. Sie sind oftmals sozialer Mittelpunkt in Stadtgebieten, man bleibt fit (und spart dadurch den Krankenkassen Geld ein), und hält die jugendlichen von der Straße fern. Das spart - auf lange Zeit - den Städten und Kommunen auch wieder Geld ein.


    Den Wert kann man nicht beziffern. Wenn man es trotzdem versuchen wollte, wäre dies vielleicht ein Ansatz:
    Ein Verein hat 600 Mitglieder, davon 300 Jugendliche. Nehmen wir mal an, durch die regelmäßige Teilnahme an Training und Spielen bleiben 5 Jugendliche auf dem Rechten Weg. Ansonsten hätten sie zuviel Zeit, zuviel Kontakt zu zweifelhaften Leuten, und würden aus irgendeinem Grund mal für ein Jahr in den Pittermann gehen müssen.


    Irgendwo habe ich gelesen, ein Häftling kostet pro Tag 120 €. Macht pro Jahr 43.800 €. Mal 5, sind wir bei glatt 219.000 €. So könnte man argumentieren. Aber dann wäre ich auf dem Niveau des Artikelschreibers. Den Städten und Kommunen ginge es auch besser, wenn unsinnigere Ausgaben reduziert würden. Dreist gefragt: Braucht man wirklich einen mannshohen Krötentunnel für 220.000 €? Um 2 Jahre später festzustellen, das es die Kröten einen feuchten Furz interessiert, und sie trotzdem über die Straße hüpfen?


    Wenn sich Steuerzahler darüber aufregen, das "ihr" Geld für Sportvereine draufgeht, habe ich gleich noch einen viel besseren Sparvorschlag: Jeder Hausbesitzer, aber auch Mieter müssten dazu verpflichtet werden, den Gehweg vor ihrem Haus selber zu reinigen. Würde Millionen sparen, und das wären Steuergelder! Na, das Geheule und Gezeter wäre aber groß! Und das alles mit dem Argument "Dafür zahle ich Steuern, das es städtisch erledigt wird!"


    Die meisten sind sich heuer schon zu fein, im Winter vor der eigenen Butze Schnee zu räumen, obwohl sie es müssten.


    Der Staat, und somit die Kommunen und Städte, kassieren bei jedem Verein mit. Für jeden Trainingsanzug, jedes Paar Fußballschuhe, Schienbeinschoner, Trainingsmaterial, Bälle, Inventar, Klopapierrollen, Müllgebühren, Strom, Gas, Wasser, Benzin für Fahrdienst (Mehrverschleiß an Papas Auto, damt verbundene Kosten in der Werkstatt), Benzin-,Wartungs-, Anschaffungskosten der Getränkelieferanten für das Vereinsheim, etc. etc. etc. klingeln dort die Kassen. Jede Mannschaft unternimmt mal was gemeinsam, das kostet Geld. Da kassiert der Staat auch wieder mit, wenn man beim Mäcces was essen geht, oder mit der ganzen Truppe ins Kino. Vielleicht mag das mal jemand aufschlüsseln.
    Ich hätte fast schon mal Lust darauf, eine Art Tagebuch darüber zu führen, was meine Mannschaft im Zusammenhang mit Fußball an Geld ausgibt (Trainingsklamotten, Pöhler, Ausflüge, Benzinkosten der Eltern etc.). Da kommen sicher tausende von Euro im Jahr zusammen an Mehrwertsteuer, allein durch meine 11 Jungs inkl. Eltern. Das muss man sich in der Dimension erstmal vorstellen :D


    Nebenher könnte man auch sagen, Polizeibeamte brauchen keine komplette Uniform. Eine Jacke und ein Hemd reichen, der Rest darf gern aus Privatkleidung bestehen. Und neue Streifenwagen brauchen wir auch nicht, Gebrauchte Wagen von Ali reichen doch auch! Wird alles aus Steuergeldern mitfinanziert. Die Feuerwehren schicken wir demnächst auch mit Pferdekutschen und Eimern los, so wie früher. Schließlich ist ein Sack voll Hafer für den ollen Gaul billiger als ein Liter Benzin für das moderne Löschfahrzeug. Auf der Straße stellen wir jede zweite Laterne ab, spart Strom. Und die ganzen Blümchen am Straßenrand rupfen wir auch raus, sind eh nur Hundeklos. Legalisieren wir gleich noch Cannabis, gäbe es weniger Häftlinge (da Dealer ja arbeitslos werden, spart ja enormes Geld pro Jahr), und der Staat kann beim gewerblichen Cannabisverkauf noch Steuern kassieren. Vielleicht fange ich dann ja auch mit dem Kiffen an. Bringt bestimmt ordentlich Steuergeld zusätzlich.


    Lehrer werden nicht mehr verbeamtet (und können bei schlechter Leistung einfach gekündigt werden), die Jugendämter machen wir auch gleich dicht und geben den Sozialmüll an Privatdienstleister ab. Spart alles Gelder ohne Ende!


    Dämlich argumentiert? Genau! Genauso dämlich wie das Argument, ohne Vereine ginge es allen finanziell besser!
    Wenn die Vereine dichtgemacht werden, renne ich gleich zum nächsten Bauern und teile ihm meine Geschäftsidee mit: Einen Sportplatz bauen! Einfach ein Stück Kuhwiese, bissl Kreide drumrum, 2 Tore drauf, und für 4 € / Stunde darf da jeder kicken. Ich werd reich!


    Was die Kunstrasenplätze angeht:


    Darüber, das viele (natürlich nicht alle!) Vereine diese nur bekommen haben, weil sie anderswo ihre Erbpacht an die Stadt abgegeben haben, redet kaum jemand. Wenn man sich überlegt, das die Städte den dortigen Baugrund dann für teuer Geld versilbert haben...


    Wenn auf dem Grund und Boden 6 Häuser gebaut werden, kann sich jeder mal überlegen, was die Stadt dadurch kassiert. Erschließungssteuer, Kanalgebühren, die Gebühren für Urbarmachung durch Kanal-, Wasser- und Stromleitungen - da hält die Stadt munter die Hand auf.
    Wenn jedes der 6 Häuser 250.000 € kostet, hat der Staat da quasi im Vorbeigehen glatte 285.000 € an Mehrwertsteuer alleine durch die Baukosten eingenommen. Von dem, was die Makler, Baufirmen etc. dann ihrerseits nochmal an Steuern zahlen, ganz zu schweigen. Und die Folgekosten erstmal, wenn die Stadt dann auf die Idee kommt, da mal die Straße aufzureißen, da zahlt auch jeder Häuslebauer mit.


    Alleine durch die Mehrwehrtsteuer beim Hausbau der 6 Häuser, kommt man mit den Einsparungen der Pflegekosten bei einem Kunstrasen (190.000€ gerechnet auf 10 Jahre) schon auf 475.000 €, die der Staat kassiert bzw. einspart. Ich weiß ja nicht, was ein Haus noch so alles an Kosten mit sich bringt, aber wenn man alles bedenkt (Anträge für Baugenehmigungen, Gebühren für Kanal, Müllabfuhr und all so ein Zeug), kommt man inkl. der Ersparnis gegenüber einem Kunstrasenplatz auf 10 Jahre gesehen mit Sicherheit auf über 1 Mio Euro. (Natürlich, wenn man alles bedenkt. Die Familien dort zahlen ja auch Steuern, verbrauchen Strom, Wasser, richten ihr Haus ein, die Couch bringt ja auch wieder MwSt, genau wie das Blümchenbild an der Wand, wenns neu gekauft wurde).


    Das Kunstrasen also ein "Luxusobjekt" sei, halte ich für ein Gerücht. Auf dem alten Ascheplatz und dem Gelände des alten Vereinsheims stehen bei uns mittlerweile nicht weniger als 22 Häuschen. Wer da behauptet, die Stadt hätte durch die Ausgleichszahlung des Kunstrasenplatzes Verlust gemacht, hat den Storch gesehen...


    In Gegenden, wo kleine Vereine mit nur wenig Mannschaften dennoch einen neuen Kunstrasen bekamen, mag man das vllt. nicht unbedingt nur auf Erbpacht zurückführen können, sondern vielmehr auf etwas, was ziemlich einleuchtend sein dürfte:


    Von Zeit zu Zeit muss das Geld einfach raus. In städtischen Haushalten läuft es mit den Budgets ja oftmals nicht anders als in Wirtschaftsunternehmen: Bleibt zuviel Geld im Topf, wird es künftig einfach gekürzt - weil man es ja nicht brauchte! Also fehlt es in Zukunft auf einmal, der Bund rückt weniger Geld raus. Und ob tatsächlich in jedem Fall der Kunstrasen gleich ganz von der Stadt gezahlt wurde, wage ich auch zu bezweifeln. Die Städte erstellen ebenfalls Gutachten, und wenn man die Materie kennt (und das tu ich nicht), würde man evtl. auch ganz schnell sagen, das die Städte da unterm Strich mehr Geld sparen, als sie ausgeben würden, wenn sie nicht bauen.


    Wenn natürlich 5 Vereine mit insgesamt 30 Mannschaften gleich jeweils einen Kunstrasen haben, frage ich mich allerdings, ob ihr da in Schilda wohnt. Oder aber, da war jeweils auch Erbpacht oder privates Geld mit im Spiel. Who knows...


    Dem Artikelschreiber - und allen, die dem auch noch beipflichten können - wünsche ich jedenfalls für den Moment den Kopf voller Läuse und die Arme im Streckverband.

    Ist die Stadt der Inhaber der Plätze, entscheidet die Stadt über Platzsperren. Ist vor zwei Jahren im Winter bei uns in der Stadt passiert. Der Winter hat so hart zugeschlagen, das die Stadt sämtliche städtischen Rasenplätze quasi über Nacht gesperrt hat.
    Ansonsten macht das bei uns auch gern mal der Platzwart. Der schaut sich die Plätze an und entscheidet dann, ob sie benutzbar sind, oder beschädigt werden könnten.


    Das die Herren da trainieren und spielen dürfen... das wundert mich jetzt absolut nicht. War doch irgendwie schon immer so ;)
    Was Euren Ascheplatz angeht:


    Als ich noch ein Lütten war, haben wir ständig auf irgendwelchen Ascheplätzen spielen müssen. Ich lebe noch, mir gehts gut. Der Ascheplatz bei euch wird ja jetzt auch nicht unbedingt erst 5 Jahre alt sein, und aus Industrieschlacke bestehen. Natürlich hat der Verein ein entsprechendes Gutachten, man will ja die Stadt unter Druck setzen. Die Stadt wiederum weiß es natürlich andersherum viel besser... ob dein Kleiner da lieber nicht drauf kicken sollte, musst du wohl selber wissen. Schlussendlich, wenn er entscheiden dürfte, würde er da trotzdem bolzen ;)

    Moinsen.


    Eine entsprechende Regel im Regelwerk der Verbände gibt es meinen Informationen nach nicht.


    Interessant dazu aber sicherlich eine Bekanntgabe des SBFV:



    Der Heimverein hat also, simpel gesprochen, durch den Platzwart von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht.
    Was euren Spieler nun exakt dazu bewegt, auf geschenkte Noppenschuhe eurerseits zu verzichten, bleibt wohl im Dunkeln. Grundsätzlich überlegen müsste man aber, wem der Kunstrasen denn schlussendlich gehört. Ist es städtisches Eigentum, so wie die meisten Rasenplätze? Dann wird die Stadt sich, falls der Kunstrasen durch die Benutzung von Stollenschuhen beschädigt wird, wohl an den Verursacher weden. Wie genau die Haftung etc. geregelt ist, weiß ich natürlich nicht. Aber mir persönlich sagt mein gesunder Verstand, das ich lieber nicht mit Stollenschuhen auf den Kunstrasen gehe. Wir können heutzutage froh sein, das es verhältnismäßig viele KR-Plätze gibt, und je schonender wir (auch auswärts) damit umgehen, umso länger haben wir alle auch Freude damit.


    Ich kann den Ärger eures Spielers durchaus nachvollziehen. Jedoch: Auch als armer Student ist eine Anschaffung von Noppenschuhen nicht wahnsinnig ruinös. Meine aktuellen "Pöhler" haben 25 Euro gekostet. Im Schnitt gibt man ja schon mehr für eine neue Jeans aus. Insofern hätte ich persönlich lieber in Turnschuhen mitgespielt, als wegen der Stollenschuhe auf meinen Einsatz zu verzichten.


    Und wenn alle Stricke reißen, hätte man eventuell mit einem Auswechselspieler die Schuhe tauschen können, oder ein anderer Spieler hat noch ein zweites Paar in der Sporttasche.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Eine offizielle Regel gibt es nicht. Aber der Heimverein übt im Zweifel einfach sein Hausrecht aus, und das darf er - allein wegen der Begründung, das er anderweitig Schäden für den Platz hätte Befürchten müssen. Man stelle sich vor, ein Spieler bleibt bei einer Grätsche mit Stollenschuhen im Rasen hängen... Bänder durch, und/oder Fasern vom Kunstrasen rausgerissen. Und da reicht es nicht, "ma eben ne Handvoll Samen" draufzuschütten.


    Edit:


    Ich hab nun etwas Dr. Google befragt. Viele Vereine haben eine Benutzerordnung für ihre Platzanlage, wo u.a. verankert ist, das der Kunstrasen nicht mit Stollen oder Spikes betreten werden darf.

    Müllsäcke!


    Ich werd bekloppt!


    2 Stangen und ein Müllsack drüber...


    Was habe ich nicht schon alles provisorisch zu einer Freistoßmauer, einem starren Verteidiger und sonstwas umfunktioniert... Aber auf diese simple Lösung bin ich bisher nicht gekommen. Arghs! Wo ist die Wand?

    Ich würde dir aus Erfahrung zur ersten Tasche raten.


    Wir haben im Verein beide Hersteller gehabt, und die Tasche von Erima hat schlechter abgeschnitten. Bei der Jako-Tasche ist das Schuhfach wesentlich stabiler.

    Ist es in den Stadien nicht so, dass Alkoholverbot gildet? Oder war das nur eine Aktion wärend der WM. Ich war schon sehr lange nicht mehr in einem Stadion. Sollte aber Alkohol noch erlaubt sein, wäre das für mich ein großer Ansatzpunkt um Gewalt ausden stadien zu bannen.

    Meines Wissens nach gibt es das in der Bundesliga nicht, aber ich müsste auch lügen wenn ich behauptete, ich hätte aktuelle Infos darüber. Meine Erfahrung der letzten Saison war, das so ziemlich jeder ins Stadion kommt, egal wieviel Druck da schon auf dem Kessel ist. In so einer Warteschlange bekommt man ja viel mit, und mir ist nicht ein einziges Mal aufgefallen, das jemand nicht reinkam, weil er alkoholisiert war.


    Wenn man sich diese Fangruppe anschaut, dann sind das auch meist nicht unbedingt das, was unsereins als "Fan" bezeichnen würde. Da geht man mit raspelkurzen Haaren, schwarzer Lederjacke und Jeans ins Stadion, macht vor dem Eingang noch rasch die letzten Bierdosen leer, und dann wird das Spiel "geguckt".

    Ohne FPL/Schiri: Nicht der Gastverein MUSS einen Schidsrichter stellen, sondern der Heimverein nachdem er vorher den Gastverein gefragt hat, ob er möchte. Denn dieser hat zuerst das recht den Schiri zu stellen. Lehnt der Gastverein ab, MUSS der Heimverein pfeifen.

    Bei uns im Kreis hat es sich eingebürgert, das immer die Gastmannschaft pfeift. Auf einem Staffeltag hörte ich, das keiner der beiden Vereine pfeifen muss. Wenn beide sich weigern, muss ausgelost werden, wer pfeift.


    Was den Pass angeht:


    Wenn der Junge im DFBNet gelistet ist, aber sein Pass in Papierform nicht vorhanden ist, müsst ihr einfach einen Ersatz beantragen. Auf dem Antrag zur Spielberechtigung des WFLV gibt es die Option, eine Neuausfertigung zu beantragen (einfach ein Häkchen setzen), und oben die Passnummer einzutragen. Einsetzen kannst du ihn natürlich trotzdem.


    In der E-Jugend wird höchst selten mal eine Passkontrolle gemacht - und wenn dann nur, weil ein Spieler dabei ist, der deutlich zu groß oder zu alt für die E-Jugend aussieht :D
    Aber natürlich wäre es besser, alle Pässe dabei zu haben, spätestens in der D-Jugend brauchst du den. Ist der Spielerpass nicht vorhanden, kostet das direkt 5 € Verbandsstrafe.

    Na, wenn mich nicht alles täuscht, kann er jetzt, nach Ablauf der Wechselfrist (01.07.) ohnehin nicht mehr "einfach so" wechseln. Zwei Monate, bzw. drei Monate Sperre erwarten ihn - es sei denn, er hat über 1 Jahr kein Pflichtspiel mehr für seinen jetzigen Verein absolviert, dann entfällt die Sperre.


    Aber diese Angaben sind ohne Schießgewehr,... äh, Gewähr!

    Mahlzeit,


    ich bin auch eingefleischter Borusse und finde diese Regelung absolut in Ordnung. Ich kann dir auch gern sagen, warum.


    Du weißt selbst, wie es im Stadion zugeht, neben dem Gedrängel gibt es auch immer wieder genug Idioten, gerade auf der Süd. Da gibt es Bengalos, sonstige Knallkörper und einige der Kandidaten stehen schon um 12 Uhr vorm Stadioneingang, warten auf die Öffnung, und haben schon 2 Atü auf dem Kessel.


    Mit 14 mag man sich vielleicht reif vorkommen, aber ist auch ganz schnell mal überfordert in Situationen, die in Stadien immer wieder vorkommen. Es verhält sich hierbei wie mit Stehplatzdiskussionen: Solange alles prima läuft, ist auch alles in bester Ordnung. Die Fans sind selbst schuld, wenn solche Einschränkungen irgendwann mal nötig werden. Es geht grundsätzlich um die Sicherheit der Stadionbesucher, und dabei sollte das besondere Augenmerk auf Kindern und Jugendlichen liegen.
    Es ist nicht schön, wenn ein 13jähriger, der allein im Stadion ist, auf der Südtribüne steht, und ein Gedränge losgeht, wie es in Halbzeitpausen oft vorkommt, wenn das große Klopilgern losgeht. Selbst mir als Erwachsenem geht das manchmal auf den Nerv, ich hab schon mehr als genug Bier im Nacken kleben gehabt. Wenn da nun ein 13jähriger steht, von allen Seiten wird gedrückt und gedrängelt - was, wenn dem was passiert? Begleitperson? Fehlanzeige.


    Ich wage zu behaupten, das es bei den Einschränkungen nur um solche Gesichtspunkte geht.

    Nur das mit dem Testspiel vor dem ersten Training hab ich nicht verstanden - offensichtlich gegen einen schwachen Gegner, wenn du von Pflichtsieg sprichst.


    Kleines Spielfeld?? seit wann spielt ihr darauf?

    Ja, es war gegen einen schwachen Gegner. Mögliche Termine für Freundschaftsspiele sind zum Ende der Ferien rar gesät gewesen, und wir waren froh über jede Mannschaft, die noch in den Ferien ein Spiel absolvieren wollte. Der Trainer des Gegners ist ein Arbeitskollege meines Co-Trainers und hatte uns angesprochen. Fußballerisch war das Spiel leider wenig wertvoll, da der Gegner körperlich doch stark unterlegen war, eigentlich mag ich solche Spiele nicht. Das wirkt dann immer so, als würde man Gegner zum Abschießen suchen. Schön war, das sie trotzdem zwei Tore geschossen haben, was unserer Spielfeldgröße geschuldet ist, auf der wir ab dieser Saison spielen (vorher Halbfeld quer).


    Ansonsten vielen Dank für das Feedback :)


    Und es geht auch gleich weiter mit den nächsten Trainingseinheiten und zwei weiteren Testspielen, sowie der Saisoneröffnung...


    Die Saisoneröffnung


    Im Rahmen der Saisoneröffnung waren alle Jugendmannschaften am Platz. Die Eröffnungsrede einer Lokalpolitikerin dauert arg lang, was sich auch auf die Konzentration der Kinder auswirkte. Denen juckten schon die Beine... die folgenden Aufführungen von Tanzgruppen und Kampfsportlern zogen es noch in die Länge. Eine Mutter wurde dazu verdonnert, reichlich Fotos von uns zu schießen, wir sammeln das Material für eine kleine Überraschungs-DVD zum Saisonende, damit jeder eine kleine Erinnerung hat. Da die Jungs schon reichlich aufgekratzt waren, wurden Trainer und Co, die wir beide auf einer Bank am Spielfeldrand saßen, kurzerhand zu Turngeräten für die ganze Mannschaft umfunktioniert... Mama hat ja schließlich alles fotografiert :D


    Nach dem Eröffnungsprozedere konnten die Jungs endlich etwas kicken, und machten sich über den Pommes-Stand her. An diesem Tag sollten auch Mannschaftsfotos geschossen werden, und das DFB-Fußballabzeichen wurde abgenommen. Die Jungs nahmen daran geschlossen teil. Ich machte letztes Jahr im alten Verein schon spaßeshalber mit, und wollte mir das auch dieses Jahr nicht nehmen lassen. Mein Co ließ sich ebenfalls nicht lange bitten, obwohl er fußballerisch eher total unbegabt ist, aber das machte es nur umso witziger.
    Wie zu erwarten, haben alle Jungs recht gut abgeschnitten. Der einzige, der mit "Bronze" abgeschnitten hat, war Milchi. Aber der war ohnehin nicht gut drauf. Sonst haut der jeden Strafstoß rein, beim Fußballabzeichen schoss er glatt zwei Mal am Großtor vorbei... Er hatte sich die DVD des letzten Testspiels angeschaut und vertrat seitdem die Meinung, er sei "total scheiße!". Da mein Co und ich aber nebenbei noch als Helfer eingeteilt waren, konnte ich ihn nicht beiseite nehmen und mit ihm sprechen, aber das stand für das nächste Training dann fest auf dem Plan.


    Das Testspiel


    Über eine Facebook-Gruppe habe ich ein weiteres Testspiel organisiert, welches 2 Tage vor der Saisoneröffnung stattfand. Gegner war eine E2, Jungjahrgang. Hier war dann ebenfalls vorher klar, das wir wohl gewinnen würden, aber der Trainer des Gegners und ich wollten wegen der wenigen Spielmöglichkeiten unbedingt allen nochmal die Gelegenheit geben, vor dem Saisonstart ausgiebig zu kicken. Es war sehr warm, und wir einigten uns darauf, den Kindern zu erklären, dass das hier eigentlich nur Training in Trikots ist. Daher ließen wir auch den Schiri weg. Ich kannte das schon vom KWA-Sichtungsturnier (wo das gut klappte!), für den Gegner war das völlig neu, aber er war bereit, das mal auszuprobieren. Nur bei strittigen Dingen wie zu hartem Körpereinsatz reagierten wir von aussen. Es war ein schönes Spiel, unser ehemaliger Torhüter Seeler machte sogar 4 Tore als Stürmer. Tore fielen an diesem Tag genug, auf beiden Seiten. Am Ende Sieg für uns, Spaß für alle, selten habe ich nach dem Spiel Kinder so relaxt ihre Gegenspieler abklatschen sehen. Und die Kinder kamen auch ohne Schiri super klar. Da gab es sogar Freistöße ohne Gemurre, wo keiner der Trainer auch nur irgendwas gesehen hat. Da hat dann der Foulspielende die Berührung freiwillig zugegeben, auch wenn man von aussen eben nichts sehen konnte.

    Das Training


    Der Vater eines Spielers hatte angeboten, mit den Jungs gelegentlich Konditionstraining zu machen. Über Konditionstraining kann man kontrovers diskutieren, aber ich wusste genau, wie er das sieht. Das war kein Geknechte, sondern viele lustige, aber gleichzeitig auch anstrengende Übungen. Am Ende hatten alle schwere Beine, aber sahen ziemlich glücklich aus. Ich sah mich darin bestätigt, das viele Kinder sich auch gern mal völlig auspowern möchten. Da der erste Teil des Trainings ziemlich anstrengend war, gab es danach nur leichte Übungen ohne große Anstrengung. Ich habe mich mittlerweile mal ein wenig mit dem Thema "Life Kinetik" beschäftigt. Zwar ohne Fachlektüre, aber Google ist ja auch sehr ergiebig. Daher gab es verschiedene Torschussübungen, mal mit Parcours und Sonderaufgaben wie etwa leichte Matheübungen lösen, oder Ball am Fuß führen, gleichzeitig mit den Händen einen anderen Ball in jeglicher Ausführung beschäftigen. Anfangs meinten die Jungs, das sei ja "pipieinfach!". Wie einfach es dann tatsächlich wurde, hat dann jeder gesehen... einen Ball durch einen Slalomparcous dribbeln und dabei rechnen ist eben doch nicht ganz so einfach. Dabei stellte sich heraus, das Milchi, als auch Götzinho am Besten abschnitten. Götzinho hat mich dabei wenig überrascht, er ist mit Abstand der beste Techniker im Team, trainiert bei der KWA und hatte mit den Übungen absolut kein Problem. Milchi habe ich in der Trinkpause dann noch zur Seite genommen. Ich habe ihm zusammen mit dem Co dann erklärt, das er so "scheiße" ja gar nicht sein kann. Denn wir haben eine tolle Mannschaft, und wenn jemand "Scheiße" ist, dann würde der ja gar nicht in die Mannschaft kommen. Lächeln machte sich bei Milchi breit, und prompt knallte er beim Elferkönig die Bälle nur noch in den Winkel... Mit Donnerbuddy wollte ich auch noch kurz sprechen, aber mich eigentlich nur erkundigen, wie es ihm so geht. Seine Eltern werden sich wohl scheiden lassen wie man vernimmt, und seit das raus ist, ist er öfter neben der Rolle. Er war aber recht aufgedreht und hat viel rumgealbert, da wollte ich ihn dann doch lieber in Ruhe lassen. Lieber lachen, als über sowas nachdenken zu müssen.


    Das Trainingsspiel


    Statt Training war ein kleines Testspiel gegen unsere eigene D3 angesagt. Gespielt wurde auf Halbfeld, mit Abseits und Rückpassregel. Die Rückpassregel ließen wir mal aussen vor, aber auf Abseits haben wir auch bei unseren Jungs geachtet. Das Gejammer deswegen war groß, aber tatsächlich ist nur ein Mal jemand ins Abseits gelaufen. Soviel zum Thema "In dem Alter wissen die noch gar nicht, wie das geht".
    Unsere D3 ist zwar nicht sonderlich spielstark, aber körperlich total überlegen, und davon ab könnten die auch mit etwas Anstrengung und dazugehörigem Glück doch den Aufstieg in die Kreisliga B schaffen. Leider fehlten Donnerbuddy und Stuart Little. Da unser Kader aus 11 Jungs besteht war das für uns ein echtes Problem. Wir spielten ja 9 gegen 9, und das über 2x 30 Minuten. Trotzdem ließen die Kids sich gar nicht lumpen. Es entwickelte sich mehr oder weniger ein Spiel auf ein Tor.. nämlich das der D-Jugend! Die großen Jungs waren wie gehemmt, und wussten nicht so recht, was sie gegen die kleinen Wuseligen da ausrichten sollten.
    Taktische Maßgaben gab es bei uns nicht, lediglich das Spielsystem war natürlich für jeden völlig neu. Wir ließen 4-3-1 spielen, und die beiden Aussenverteidiger sollten ordentlich Alarm nach vorne machen. Das klappte hervorragend... Das alte (gewohnte) Spielfeld, die Jungs hatten Platz ohne Ende. Da wurde kombiniert, mit einfachen Doppelpässen die Abwehr ausgehebelt, nur am Strafraum war meist Schluss. Da wollten die Jungs den Ball dann ins Tor tragen. Die zweite Hälfte wurde ausgeglichener, unseren Jungs gingen ohne Auswechselspieler langsam die Kräfte aus. Trotzdem waren sie weiter hochmotiviert, schließlich ging es darum, die Älteren zu schlagen :)


    Am Ende stand es 4:1 für uns und ich habe mich wirklich gewundert, wie spielstark die Jungs auftreten können. Glückliche, stolze Kinder, aber natürlich auch total K.O. :) Das anschließende Pokalspiel der 1. Herren betrachteten sich die meisten dann nur noch im Sitzen. Die Beine anstrengen wollte keiner mehr so recht.


    Am Wochenende gehts dann weiter mit dem ersten Saisonspiel...

    super, Gebührenordnung war das passende Stichwort! 10 € kostet die Ausstellung eines Duplikats.


    Nochmals danke für die schnelle Hilfe.

    Obacht!


    Ihr wollt ja kein Duplikat....


    Der abgebende Verein schreibt eine Passverlustmeldung (informier sie, das der Pass weggekommen ist!), und schickt sie euch zu. Dazu braucht es nicht einmal ein Formular, da reicht normalerweise auch ein formloses Schreiben, mit Stempel des Vereins.
    Beim Passantrag schickt ihr statt dem Spielerpass dann diese Passverlustmeldung mit, und das wars dann.

    Ich schweife mal vom Kernthema ab.


    Die Mail vom Elternteil finde ich schon ziemlich aussagekräftig und behaupte mal, das man bei diesen Eltern auch wegen anderer Sachen wohl noch Probleme erwarten kann. Die Mail wäre sicher nicht ganz so heftig in meinen Augen, wenn da kurz und knapp stehen würde "Danke für die Erläuterungen, aber wir möchten das für unser Kind eben nicht".


    Ich wäre jetzt auch sehr vorsichtig mit der Reaktion auf diese Mail. Wenn der Herr Vater (ich gehe mal durch die leicht arrogant wirkende Schreibweise von einem Herrn aus) sich schon aufschwingt, über etwaige Trainingsmethoden aus der Trainerausbildung zu philosophieren, wirst du bei dem wohl auch weiterhin Gegenwind bekommen. Solltest du beim Training irgendeine Übung ausführen lassen, die dem Herrn nicht schmeckt, wird er dir das dann wohl auch mitteilen und besser wissen, was trainiert werden könnte.


    Interessant wäre zu wissen, wie das Kind mit dem Arschschießen bisher so umgegangen ist. Wenn es dem Kind rein gar nichts ausgemacht hat, da auch mal im Verliererteam zu sein und "bestraft" zu werden, dann sagt das schon etwas über die Reaktion der Eltern aus. Aber da stecken wir ja nicht drin.
    Ich würde mich mal bei den anderen Eltern informieren, wie die das mit dem Arschschießen so sehen. Nicht, um die Eltern des einen Kindes bloßzustellen, sondern vielmehr um die Meinungen einfach nur mal einzuholen. Wenn alle das OK finden, und die Kinder damit kein Problem haben dann weißt du ja, wo du stehst.
    Weiterhin Arschschießen zu praktizieren geht natürlich jetzt auch nicht so ohne weiteres, aber wenn das eine Kind beim Training mal fehlen sollte, dann könntest du es ja trotzdem machen. Sollten die Eltern dann immer noch rummotzen, mischen die sich dann in etwas ein, was sie nichts angeht. Aber dann weißt du auch, das sie ihre Kompetenzen überschreiten. Denn was für Kinder anderer Leute gut ist oder nicht, geht sie einen feuchten Wisch an.


    Wenn du auf die Mail reagierst, dann wirke auf keinen Fall so, als würdest du dich zur Duckmaus machen. Stelle dann allenfalls klar, das du nur aus Rücksicht auf das Kind darauf verzichten wirst, damit suggerierst du den Eltern, das du eben nicht so handelst, nur weil sie das gern so hätten.


    Ich kann dir hier nur sagen, wie ich an deiner Stelle reagieren würde, aber meine Lösung muss ja nicht überall praktikabel sein:


    Ich würde weiterhin Arschschießen machen, wenn das für die anderen in Ordnung ist. Aber eben nur, wenn dieses eine Kind aus anderen Gründen beim Training fehlt. Ich würde auch weiterhin solche kleinen "Bestrafungsspielchen" machen. Z.B. muss das Verliererteam helfen, das Material und die Bälle wegzuräumen, die Siegermannschaft darf sich schon umziehen. Oder die Sieger werden von den Verlierern huckepack zur Kabine getragen (bei mir in der E geht das schon, wie F-Jugendliche das hinbekommen, kann ich nicht beurteilen).

    Ich sehe das haargenau so wie LaKrizz.


    Kinder denken sich oft nichts dabei, da stecken wohl meistens nicht unbedingt gleich Hassgefühle mit drin. Sowas bekommst du leicht durch klare Ansagen weg, das hast du ja selber erlebt.
    Vielleicht hat der 7jährige einfach ein cooles Trikot an, der 2001er nicht, und der Neid formt solche Sprüche. Oft wirst du es auch erleben, das Spieler der "Ersten" schlecht über die "Zweite" reden. Wir sind F1, ihr ja nur F2 und so weiter. Einmal anmoppern und erklären warum solche Aussagen nicht schön sind, und schon ist die Sache erledigt.


    Du hast jedenfalls absolut richtig gehandelt mit deiner Ansprache an die Kinder. Top!

    Jugendbetreuer hat da absolut Recht!


    Daran ist wohl ziemlich gar nichts erniedrigend. Klar, wenn man ein gebranntes Kind dabei hat, das gemobbt wird und bei dem extra alle draufballern, ist das eine andere Sache. Aber bei wem das der Fall ist, der hat andere Probleme zu lösen als über Arschschießen zu diskutieren.
    Schmerzhafte Erlebnisse gibt es dabei nicht, zumindest habe ich das noch nie erlebt.


    Wenn die Kinder da auf der Linie hocken, knieend, vornüber gebeugt, Arme zum Schutz über den Kopf, und aus 10 m dürfen die anderen Schießen, da passiert rein gar nichts. Die Kinder bekommen gesagt "Keine Gewaltschüsse, nicht mit der Picke, sondern mit einem Pass abtreffen" - dann bolzt keiner wie ein Berserker drauf. Die meisten treffen da schon nicht einmal.
    Und wenn dann mal einer den Ball blöd abkriegt und sich ein wenig wehtut, ist das bedauerlich, aber kein Weltuntergang. Bleibende Schäden gibt es da wohl kaum. Und wenn im Training zwei Kinder beim Kopfball zusammenknallen und sich einer die Nase bricht? Dann verbieten wir dann auch das Kopfballspiel?


    Zitat

    In der Presse gab es bei der EM übrigens große Kritik, als
    herausgekommen ist, dass die schwedische Nationalmannschaft auch
    Arschbolzen betreibt...

    Was die Presse so alles interessant findet... Klatschblatt? Stand der Trainer in der Kritik? Oder was war gerade deren Problem? Es reicht schon, wenn die Presse so ist. Wir müssen aber nicht päpstlicher sein als der Papst. Wir sind schon so weit, das "Negerkuss" schon fremdenfeindlich und diskriminierend ist, und dann ist Arschschießen erniedrigend? Ja klar, kleinkariert gesehen wohl schon.
    Aber so kleinkariert bin ich dann doch nicht.


    Ich mache das zwar nicht so wie Jugendbetreuer, das u.U. der Torwart als einziger dran glauben muss, aber trotzdem. Erwische ich einen, der da mit voller Wucht draufhämmert, dann gibts Ärger, aber mächtig. Das wissen die Jungs, habe ihnen das schließlich in Ruhe erklärt (Verletzungsgefahr usw.) und alle haben es verstanden. Und in den 5 Jahren als Jugendtrainer/Betreuer/Kinderbespaßer habe ich es nicht ein Mal erlebt, das da wirklich einer feste geschossen hätte.


    Zitat

    Ich muss sagen, ich kann verstehen, dass sich da die Familie beschwert hat und sehe es auch nicht als Überreaktion an.

    Verstehen könnte ich es, wenn es bei dem Kind auch so ein Fall wäre wie bei deinem entfernten Bekannten. Aber das wissen wir hier nicht. Bei mir gibts auch solche Spezialisten, die beim Arschschießen immer auf denselben schießen. Das ist zumeist aber deren bester Kumpel in der Mannschaft. Aber das bei mir jemand öfter beschossen wird als andere ist mir noch nicht aufgefallen. Die meisten zielen auf den, der gerade vor ihnen hockt. Und von 5 Bällen treffen vielleicht 2.

    Nach den lockeren Trainingseinheiten in den Ferien, bei denen wir aufgrund der "Ernsthaftigkeit" der Altersklasse und der Hitze nur gemeinsam rumgekickt haben, fand vor dem ersten Pflichttraining bereits ein Testspiel statt.
    Ergebnis war ein Pflichtsieg für uns mit der Erkenntnis, das viele der Jungs sich immer noch nicht so ganz an das kleine Spielfeld gewöhnt haben. Spielerische Mittel, die sie vergangene Saison noch gewinnbringend einsetzen konnten, funktionieren nun nicht mehr, das bereitet ihnen teilweise noch viele Probleme. Bei dem ein oder anderen war auch zu merken, dass das Essen im Urlaub wohl sehr gut geschmeckt hat, und sich die Bewegung auf das Bauen von Sandburgen beschränkte...


    Nach dem Spiel waren einige richtig platt, und klagten tags darauf über Muskelkater. Sie waren die Belastung nicht mehr gewohnt.


    Sorgen bereitet mir immer noch unser Neuzugang, Milchi. Als er beim Probetraining vor den Ferien teilnahm zeigte er super Ansätze, weswegen wir ihm den freien Platz in der Mannschaft gaben. Er passte von seiner Art her auch in das Team, verstand sich auf Anhieb mit allen gut. Aus den Gesprächen mit den Eltern wusste ich, das er in seiner alten Mannschaft nicht einmal Bankdrücker war. Der Trainer mochte ihn scheinbar nicht (auch wenn es immer zwei Seiten der Medaille gibt), und setzte ihn ein halbes Jahr lang nicht ein. Sein alter Verein ist leistungsorientiert, ohne Talent braucht man da nur in Ausnahmefällen auftauchen. Das Selbstbewusstsein von Milchi ist seitdem im Keller.
    Im Training zeigt er Ansätze seines Könnens, aber wirkt weiterhin gehemmt. Ich setze ihn weiterhin sehr lange ein, damit er sich das Selbstvertrauen in den Spielen langsam wieder zurückholen kann. Tore hat er schon einige geschossen, viele vorbereitet, aber der letzte Wille ist noch nicht da, die Laufbereitschaft teils gleich null.
    Milchi hatte beim Testspiel Geburtstag, kam aber trotzdem. Und er gab allen ein Eis aus und freute sich über das Geburtstagsständchen in der Kabine. Bei ihm wartet noch viel Arbeit auf unser Trainergespann...


    Die erste Trainingseinheit begann nun mit leichten Übungen, Dribbeln im kleinen Feld mit Einbauen von Finten und Zusatzaufgaben. Diverse Erklärungen kamen hinzu, Trinkpausen und ein kleines 3 gg. 1 im Viereck von 2x2 m.


    Da 2 Spieler überzählig waren und wir nur 2 Vierecke aufgebaut haben, habe ich die beiden jeweils ein Wettrennen machen lassen. Der Platz ist nicht windgeschützt, und es wehte doch ein schönes Lüftchen bei der Sonne. Unsere Senioren benutzen beim Lauftraining teils Umschnall-Bremsschirme. Einen davon entführte ich. Einer der Beiden bekam den spaßeshalber beim Wettlauf umgeschnallt. Da verliert dann auch gern der Schnellste im Team gegen den Langsamsten... Wettlauf zu einem Hütchen in 20m Entfernung und zurück. Dann tausch des Schirmes. Die beiden tauschten danach mit jeweils einem Spieler aus den Vierecken, so das jeder mal laufen durfte. Ich sage extra "durfte", weil die Kinder die Idee mit dem Schirm so megatoll fanden, das jeder der Nächste sein wollte :) Wenig sinnvoll als "Training", aber so waren alle beschäftigt, auch die beiden, die eigentlich überzählig waren, und 4 gg. 1 wollte ich nicht spielen lassen.


    Anschließend gingen wir schon dazu über, etwa 1 Stunde lang nur zu spielen. 5 gegen 5 auf ein Jugendtor und zwei Passtore. Das Team mit Jugendtor hatte keinen festen TW, letzter Mann durfte Hand spielen. Tore auf das Jugendtor durften nur von innerhalb des Strafraums erzielt werden (ist auf Kunstrasen bei uns fest markiert).
    Der Name des Passempfängers sollte beim Abspiel laut gerufen werden, ein Torschuss laut angekündigt werden. Klappte anfangs nur zäh (Strafe bei Unterlassen: Freistoß für den Gegner), lief dann aber immer besser und machte den Jungs dann auch richtig Spaß. Götzinho, unser absoluter Leistungsträger lag mehrmals vor Lachen im Strafraum am Boden, weil er vergessen hatte, den Schuss anzukündigen. Tja, dann zählt eben auch der schönste Heber nix! Allgemein gab es viel Gelächter bei dieser Übung.
    Normalerweise wollten wir vorher noch eine andere Übung als Vorbereitung einstreuen, aber die Kinder waren ziemlich unruhig und es wäre nicht genug Konzentration da gewesen. Da bei einigen die Kondition auch noch fehlte, eben etwas länger spielen. Wo, wenn nicht beim Spielen können die Kids sonst Kondition bolzen, während sie Spaß haben?


    Anschließend noch ein kleiner Wettbewerb, bei dem traditionell der Trainer auch mitmacht und dem oder den Gewinnern nachher eine Fanta spendiert. Weitschüsse auf ein Passtor, aus 30 Metern Entfernung. Klingt nach viel, aber auf Kunstrasen rollt der Ball ja ewig und zwei Tage weiter, daher passte das. Waaaahnsinnig toller halbhoher Ball vom Trainer, der rechtzeitig landet, aber leider 3 Meter neben das Passtor. Spott von allen Spielern. Na wartet!
    Die Kinder versuchen es, die ersten beiden Scheitern. Sie versuchten es mit hoch gespielten Bällen. Die anderen merkten das ein flacher Ball wohl die bessere Variante ist. Viele Beinahe-Treffer, aber nur ein echter Treffer. Seeler freute sich über die Fanta, und hängt mir damit wohl noch Wochen in den Ohren, das er getroffen hat, und Trainer eben nicht...



    Die zweite Trainingseinheit fand unter besseren Wetterbedingungen statt. Die Jungs spielten schon vor dem Training eine Runde Mini-WM und machten ein Elferschießen, ein Aufwärmen war daher gar nicht weiter nötig. Wir machten das bei den Kindern aus irgendeinem Grund wahnsinnig beliebte 3 gg 1 im Viereck. Ich rätsel weiterhin, warum die das so toll finden.
    Im Anschluss daran eine Passübung von soccerdrills (:)). Klappte mehr schlecht als recht, die Kinder waren aufgedreht. Vielmehr war es nur einer, Prince. Aber der zog wie immer den ein oder anderen mit. Kurze Ermahnung, half aber nur 5 Minuten. Dann klare Ansage, wir sind hier nicht auf dem Spielplatz. Das hat gewirkt. Die Jungs waren immer noch nicht ganz ruhig und flachsten weiterhin herum, aber so will ich das ja eigentlich auch sehen: Spaß haben, ruhig mal quatschen, aber trotzdem konzentriert mitmachen.


    Überrascht hat mich dabei Kleiner Dicker. Nachdem ich die Übung etwas abgeändert habe und ein Torabschluss folgte, war mitunter eines der Hütchen plötzlich nicht mehr besetzt, weil einige zu lange brauchten, um die am Tor vorbeifliegenden Bälle wieder zu holen. Kleiner Dicker wurde angepflaumt... "Kleiner Dicker, du gehörst doch gar nicht an das Hütchen!" Aber Kleiner Dicker kommentierte das nur damit, dass das Hütchen sonst gleich frei sei, weil da keiner mehr steht. Fand ich toll, weil Kleiner Dicker eigentlich auch nicht ganz ohne ist, und gern mal das Training stört, weil er doch ganz gern im Mittelpunkt steht.


    Wir gingen über zum Spielen. Das tut den Kindern im Moment ganz gut, erstmal wieder ans Spielen kommen und sich wieder an die Belastung gewöhnen, mehr als 20 Minuten auch wirklich zu spielen, statt aufs Tor zu bolzen, wie wir es in den Ferien meist gemacht haben. Beim Kreisschießen und derlei Spielchen wird ja nunmal nicht viel gelaufen.
    Ich ließ die Kinder also "Pizza / Pommes!" spielen. Auch wieder eine Inspiration von hier :)
    Allgemeines Freude, als ich die Übung erklärte. Die Begriffe lösten schon Gelächter aus, die Kids fanden die Idee einfach nur cool. Die Übung lief sofort ganz flüssig. Es gab nicht einmal viele Freistöße, jeder kam damit sofort gut klar. Bei dem ein oder anderen arbeitete das Gehirn wohl länger, es wurden anfangs nur selten Direktpässe gespielt. Aber das besserte sich im Verlauf.


    Donnerbuddy bekam den übelsten Lachanfall des Tages, am Ende lag die halbe Mannschaft am Boden und hielt sich den Bauch... Donnerbuddy bekam eine Bilderbuchflanke von Götzinho, der aus vollem Lauf flankte und bei dessen "Pizza!"-Schrei wohl die Vereinswirtin noch zusammenzuckte, und verwertete die Flanke mit einem Wahnsinns-Flugkopfball in den Winkel! Das wäre locker das Tor des Monats geworden...


    Blöderweise schrie Donnerbuddy aber "Currywurst!", während er horizontal in der Luft lag... Aber das Codewort war ja "Döner!"... Es ist so schön, wenn die Jungs beim Training in schallendes Gelächter ausbrechen :) Donnerbuddy lag am Boden und wurde schon rot im Gesicht, weil ihm vor lauter Lachen langsam die Luft wegblieb.


    Als Wettbewerb gab es diesmal Lattenschießen auf das Großtor, von der Strafraumgrenze.


    Die Namen der Kinder - wie wohl zu erwarten - von d. Redaktion geändert :D