Trainer ist laut, schimpft - Angst vor dem Trainer, wie ansprechen?

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    Hallo in die Runde,


    Ich lese seit einem knappen Jahr hier ab und an mit und habe nun eine konkrete Frage an Euch.

    Folgende Ausgangssituation:

    E Jugend (2012), vor Wechsel in der D Jugend.


    Vor einem Jahr hat der damalige Trainer berufsbedingt die Mannschaft verlassen und der Co Trainer hat als Haupttrainer übernommen. Es kamen zwei neue Co Trainer dazu ( eine davon ich).

    Die Jungs spielen zum Teil sehr gut miteinander, das ganze letzte Jahr. Im März und April war es schlecht, die Ergebnisse und dann auch die Stimmung. Nun schien es mir wieder besser zu werden. Allerdings bekam ich die Rückmeldung von ein paar Spielern, dass sie mit dem Haupttrainer unglücklich sind und überlegen, den Verein zu verlassen. Er schimpfe zu viel, auch wenn sie gewonnen haben. Er lobe zu wenig. Die Kinder hätten Angst ihm etwas zu sagen. Auch im Training nehme er sie zu hart Ran


    Natürlich kann ich mit ihm darüber sprechen. Ich fände es allerdings besser, wenn es von den Spielern direkt kommt. Das ist bislang nicht passiert.

    Mir ist aber klar, dass es für einen 10 jährigen, der sich verängstigt fühlt, (zu) viel verlangt ist, dass seinem Trainer direkt ins Gesicht zu sagen. Ich habe nun überlegt, ob ich etwas zu schreiben mit zum Training bringe und gezielt ein paar Fragen beantworten lasse und das ganze dann anonym in eine Box werfen lasse.

    Dann steht hoffentlich etwas entsprechendes da und wir können darüber ins Gespräch kommen.


    Vielleicht habt Ihr ja auch eine andere Idee?


    Mein Ziel wäre es, die Jungs zusammen zu halten. Ich kann ein paar Kritikpunkte nachvollziehen, aber nicht alle. Wenn sich die beiden Co Trainer offensiver beteiligen, können wir ein ordentliches Trainer Team werden. Eine Alternative aus dem Verein ist nicht in Sicht. Wenn sich die 3 Spieler wirklich abmelden, werden wir kaum ein D Team stellen können, dazu wird es mit 10-11 dann zu knapp.

    Freue mich auf Eure Meinung!

    Viele Grüße Judith

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    Wenn du das machst, dann wirkt das auf den Chef mM nach wie geplant/instruiert und ich an seiner Stelle würde mich auch fragen, warum mein CO nicht mit mir spricht, wenn er etwas zu kritisieren hat, sondern vorher mit den Spielern.


    Ich finde es eh nicht zielführend, wenn du den Spielern Gehör gibst, wenn sie sich über den Cheftrainer auskotzen.

    Die Jungs nehmen euch nicht als Team war.

    Bald nutzen dich alle für ihre Zwecke. A. will dann mehr im Mittelfeld spielen, B. häufiger Stürmer, C. will Kapitän sein, sonst gehen sie. Du tansportierst ds schon an den Chef...


    Wie kommt es überhaupt dazu, dass sich mehrer Spieler so äußern in deiner Gegenwart? Da musst du das Gespräch ja zumindest unbewusst gelenkt haben, oder?



    Ich würde dem Chef sagen, dass DU xy an ihm kritisierst. Denn entweder du siehst die Kritikpunkte der Spieler genauso - dann hättest du das mM nach längst anbringen müssen - oder die Jungs haben eben auch in deiner Wahrnehmung Unrecht und alles passt.



    Ich will dir nichts zum Vorwurf machen, denn gerade, wenn man jung und unerfahren im Trainerjob ist, ist es schwer hier richtig zu handeln. Da fehlt es vermutlich schon an der gemeinsamen Absprache bevor man zusammen in die Saison geht.

    Nach außen muss man immer als Team auftreten, das die Dinge gleich sieht. Intern kann und sollte man aber ehrlich sein.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    Ich sehe es absolut nicht als Aufgabe der Kinder mit dem Trainer darüber zu sprechen. (nicht in dem Alter).

    Wenn Du der gleichen Meinung bezgl. Auftreten des Haupttrainers bist, dann solltest Du ihm DEINEN Eindruck in einem Gespräch unter Kollegen widerspiegeln. Dabei kannst Du unterstützend erwähnen, dass es von verschiedenen Spielern eine ähnlich Meinung dazu gibt.

    Wenn Du der Meinung bist, die Kinder übertreiben (was ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann, weil Kinder diesbezüglich schon ein sehr dickes Fell haben und erst etwas sagen, wenn es zu viel ist) dann solltest Du erst einmal mit denen oder den Eltern sprechen.

    Erstmal danke für die Antwort.

    Einiges ist falsch angekommen.


    Ich werde das natürlich nicht ohne Rücksprache mit dem Haupttrainer zum Inhalt eines Trainings machen. Da würde er sich zu Recht hintergangen fühlen.


    Es soll eine Möglichkeit für die Kinder sein, etwas zu äußern, ohne sich Gedanken machen zu müssen, wie das jetzt aufgefasst wird.


    Wir drei Trainer sind alle auch Eltern dieser Jungs und es ergab sich im privaten Rahmen, dass mich ein paar Jungs angesprochen haben, mit denen ich eh schon einen guten Draht habe.


    Das die Jungs uns nicht als Team wahrnehmen, kann sein. Das werde ich mir auf jeden Fall mitnehmen.

    Das was Du da als Szenario beschreibst, wird aber nicht passieren. Ich gebe grundsätzlich keine Auskünfte oder Versprechungen, ohne mich mit den anderen besprochen zu haben.


    Die Kinder haben m.E. ein Recht auf ihre eigenen Empfindungen und sollten diese auch ohne Angst äußern dürfen ohne dass man diese direkt abtut.

    Nur weil ich kein Problem damit habe, wenn der Trainer laut wird, kann es für ein Kind ggf. ja ein Problem sein.

    Ich würde das nicht kritisieren, die Kinder schon.


    Viele Grüße Judith

    • Hilfreichste Antwort
    Zitat von Jollyjule

    Nur weil ich kein Problem damit habe, wenn der Trainer laut wird, kann es für ein Kind ggf. ja ein Problem sein.

    Ich frage mich ja jedes mal was passieren muss, damit ein Trainer laut wird. Also nicht dass ich das nicht schon zig mal erlebt hätte. Und klar, wenn ich Anweisungen über den halben Platz rufen will, muss man das ggf laut machen. Aber dieses "laut" ist ja nicht gemeint.

    Welcher Lehrer schreit rum? Die guten oder die schlechten?
    Welcher Klavierlehrer würde seinen Schüler anbrüllen?

    Welcher Gastgeber eines Kindergeburtstages?


    Auch versuchen doch die meisten (leider nicht alle) Eltern, ihre Kinder vernünftig zu erziehen. Wenn es mal lauter wird, dann muss aber schon was ersteres sein, oder?

    Aber beim Fußball tolerieren wir, dass ein Kind von einem Fremden/Dritten/Trainer angemacht und angemeckert wird. Kinder werden runtergemacht weil ein Zweikampf nicht geführt wurde, ein Dribbling unangemessen war, ein Kind am Träumen ist.

    Die Kinder "gewöhnen" sich dran, ein paar bekloppte Eltern hört man am Rande sagen: "die brauchen das" und andere flüchten.

    Aber kaum einer hinterfragt mal die Motivation der Erwachsenen!
    Kinder wollen ihrem Hobby nachgehen, machen das nicht so wie sich der Erwachsene vorstellt und werden dafür angemeckert.

    Für mich sind diese Trainer arme Würstchen, die keine Ahnung haben, wie man mit Menschen umgeht.


    Denn natürlich gibt es andere Wege. Ruhig, bestimmt, und weit entfernt, dass einem die Rasselbande auf der Nase rumtanzt.
    Ich habe wenn es mir zu arg wurde auch schon Teams angeboten, das Training jetzt sofort zu beenden, weil mir das so keinen Spaß macht. Ich rufe mir die Kinder immer in den Kreis zusammen und sage klar und deutlich, dass das so keinen Spaß macht. Mir nicht und den Kindern auch nicht. An den schlimmeren Tagen erkläre ich auch gerne nochmal, dass Training freiwillig ist. Wer keine Lust hat, bleibt weg und wer kommt, macht mit. Wer nicht mitmachen will, geht nach Hause und nicht mir auf die Nerven. Alles kein Problem. Ist ein Mitmachangebot.

    Jollyjule an deiner Stelle würde ich zum Elternabend einladen. Die neue Saison besprechen und Gelegenheit zur Aussprache anbieten. Dann können die Eltern die Interessen ihrer Kinder vertreten oder es eben sein lassen.


    Mich nerven die Brüllaffen-Trainer zur Zeit extrem an - auch weil wir im Verein auch einen haben und KEINER der Eltern beschwert sich. Der JL belässt es bei Gesprächen - wahrscheinlich weil sich niemand beschwert.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

    Danke 2

    Vielen Dank! Mir sind in den letzten Tagen so richtig die Augen geöffnet worden.

    Genauso, also ruhig und bestimmt, möchte ich das mein Kind behandelt wird und so möchte ich die Kinder behandeln.


    Da der Haupttrainer nach Gesprächen im Trainerteam leider keine Bereitschaft zeigt, sein Verhalten zu ändern, wird sich zur neuen Saison etwas ändern im Trainerteam. Falls ich weiterhin dabei bin, werde ich versuchen, es so mit Ruhe und Bestimmtheit umzusetzen.


    Wie agierst Du denn bei Spielen?

    Viele Grüße Judith