Prinz Valium

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  • Hallo zusammen,


    Normalerweise lese ich hier seit Jahren nur still mit, habe jetzt aber einen Kandidaten, wo ich gerne Eure Schwarmintelligenz um Rat bemühen möchte.


    Ich bin seit etwa 10 Jahren Trainer im Jugendbereich, C- Lizenzinhaber und habe Mannschaften zwischen F und C- Junioren betreut.


    Aktuell trainiere ich seit einigen Wochen eine D- Jugend. Wir reden von unterster Ligastufe. In den letzten Jahren wurde die Mannschaft sehr vernachlässigt und hat zahlreiche Trainerwechsel hinter sich. Das hat auch den Kader ziemlich ausgedünnt, weshalb wir zunächst nur D7 spielen können, was aber in einem halben Jahr hoffentlich anders aussehen wird, ein Anfang ist jedenfalls gemacht.


    Die Spieler sind grundsätzlich gar nicht übel, ziehen inzwischen im Training gut mit und auch mit dem schwächsten Feldspieler kann man gut arbeiten. Erste Lernerfolge sind sichtbar und die Kinder haben erkennbar Spaß. Bei uns brüllt keiner vom Spielfeldrand die Kinder an, ich coache, aber ich meckere nicht herum.


    Sorgen macht mir einzig und allein einer der beiden Torhüter. Auch wenn er im Training nicht immer der Konzentrierteste ist, kann man mit ihm gut arbeiten (wir haben einen Torwarttrainer) und seine Fähigkeiten als Torwart sind als Ausgangsbasis ok.


    Nur leider schaltet er im Spiel über weite Strecken vollkommen ab. Damit ist nicht gemeint, daß er mit der Spielsituation um sich herum überfordert wirkt und er nervös, hektisch und fahrig wirkt, sondern er mutiert zur Topfpflanze.

    Seine Aktionen erfolgen wie zeitverzögert, Reinrufen oder Halbzeitansprache bewirken da rein gar nichts, er merkt sich dann absolut nichts, wirklich gar nichts, was ihm gesagt wird und wirkt wie Arbeitsspeicher voll. Spieleröffnung etwa erfolgt quälend langsam und er nimmt anscheinend auch nicht wirklich wahr, ob der Ball jetzt vom Gegner oder Mitspieler kam. Er wirkt total entrückt, spielt aber trotzdem total gerne Fußball.

    Es gibt also kein Motivationsproblem, er ist immer als ein er Ersten beim Training und er ist auch keines von den ganz stillen, sensiblen Kindern, sondern eher einer von den Extrovertierten, der einem die neuesten Neuigkeiten erzählt.


    Wie weckt man so einen auf? Irgendwelche Ideen?

    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)

  • Jetzt, wo ihr das erwähnt, würde das durchaus passen. Das Spiel war mittags, da wirkt das Medikament noch voll, abends, wenn Training ist, lässt es wahrscheinlich nach.


    Muss ich mal ganz vorsichtig bei den Eltern nachhören...

    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)