Verbandsübgreifende Zusammenarbeit ?

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  • Wir alle wissen wie schwer sich Landes- und Kreisverbände mit Neuerungen / Änderungen / Verbesserungen tun.

    Leistungssteigerungen und Verbesserung sind z.B. oft nur möglich wenn regelmäßig gute Mannschaften gegen ebenfalls gute Mannschaften spielem. Mir ist aufgefallem, das besonders im Mädchenbereich nur zwei bis vier Teams eines Landesverbandes auf einem sehr hohem Level spielen. Alle anderen Mannschaften haben praktisch keine Chance und verlieren teilweise zweistellig in den jeweils höchsten bisherigen Ligen.
    Dieser Zustand ist weder für die führenden Teams noch für die unterlegenen Teams eine angenehme Situation bzw. damit wird die Weiterentwicklung der Spielerinnen mehr oder weniger verhindert.

    Im Jungen, Juniorenbereich hat sich z.B. die Junioren-Bundesliga etabliert, damit die besten nicht nur in einem oder zwei Spielen in der Saison ernsthafte Gegner haben. Dort treten sie Woche für Woche gegen hochwertiige Gegner an. Das dieses Konzept funktioniert sieht man daran, das der eine oder andere Jugendspieler den Sprung nach oben schaft.

    Was glaubt ihr, kann man ein solches Konzept auch für den Mädchenfußball umsetzen?

    Mit welchen Hürden / Verhinderungstaktiken muß man dabei von den Landesverbänden rechnen?

    Was haltet ihr überhaupt davon, die Spitze in diesem Bereich noch einmal zu konzentrieren?

    PS: Die angedachten Vereine haben bereits ihr Intersse an einer solchen Liga bestätigt. Allerdings rechnen sie, aus bisherigen Erfahrungen, mit erheblichen Widerstand durch die jeweiligen Landesverbände :rolleyes:

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Wieso soll es keine Regional- oder Bundesligen (die heißen zwar so, sind aber ja doch alle nur Regionalligen) im Mädchenbereich geben. Sportlich ist das absolut sinnvoll. Eventuell ist der Nachwuchsfußball im Mädchenbereich noch nicht so professionalisiert wie im Jungenbereich (keine Ahnung!) und es könnte daher Widerstand/Probleme geben.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn bereits Interesse besteht, würde ich ein Gespräch nicht scheuen. Ein vernünftiges Konzept vorlegen und Sponsoren benennen, denn Kosten dürfen wohl nicht entstehen. Warum sollten Verbände eine konkrete und gut geplante Weiterentwicklung des Mädchenfußballs blocken? Das kann doch nur an den Kosten scheitern, oder gibt es noch andere Gründe? Nehmt den Rückenwind vom DFB „Förderung des Mädchensfußballs und die Bekenntnis zur Elite“ mit in die Gespräche. 8)

    Zum Leistungsgefälle:
    Das Problem mit diesen Übermannschaften ist im Mädchenfußball und auch noch bei den Frauen weit verbreitet. Ich vermutet, es gibt einfach noch nicht ausreichend Mannschaften, um höhere Klassen einführen zu können. Da der DFB aber im Mädchenfußball in die Offensive gegangen ist, wird sich dies in einigen Jahren hoffentlich ändern. Deutsch Meisterschaften der B-Juniorinnen gibt es schon, ich galube aber nur als Pokalwettbewerb.
    Wird der Mädchenfußball wirklich gefördert, oder sucht man nur nach Beitragszahlern für die Zukunft? Wir werden sehen. Ich glaube beim DFB sind die Mädchen angekommen, aber in vielen Vereinen noch nicht.

    So ist der Mädchenfußball noch sehr überschaubar und wenige Vereine in den Regionen ziehen sich die talentierten Spielerinnen aus den anderen Teams heraus. Dadurch ist das Leistungsgefälle zu diesen Vereinen sehr hoch.

    Bei den Jungs ist das nicht anders, nur gibt es dort eine wesentliche größere Anzahl an Teams und die Konkurrenz ist deutlich höher. Es konnten Ligen aufgemacht werden, von denen die Mädchen noch träumen. Dazu kommt der Organisationsaufwand und die Kosten, die von den Verbänden und Vereinen getragen werden müssten.

    Ich habe noch Mädchenteams spielen lassen, in denen 9 – 16jährige Mädchen in einer Mannschaft spielten, nur so war überhaupt ein Spielbetrieb möglich, ob sinnvoll oder nicht.

    Der Mädchenfußball ist noch Lichtjahre vom vernünftigen Spielbetrieb bis hin zu Leistungsklassen entfernt. Hoffen wir auf eine positive Entwicklung

  • Es geht weniger um die Kosten, die sind relativ leicht zu kalkulieren bzw. werden komplett von den jeweiligen Vereinen getragen. Das Hauptproblem wir bei den Kompetenzen der Verbände gesehen.

    Punkt 1: Die meisten Verbände sehen nicht die positiven Entwicklungsmöglichkeiten für die Spielerinnen, sondern ehr den jeweiligen Verlust ihrer Kompetenzen und Leistungsträger.

    Punkt 2: Einige Verbände drohen (inoffiziel) sogar entsprechende Spielerinnen bei Umsetzung einer solchen Liga als Verbandsspielerin aus dem Kader zu streichen.

    Es gibt nur sehr wenige Verbände, die den Mädchenfußball in der Spitze ernsthaft fördern wollen. Es gibt immer noch viel zu viele Blockierer. Nach dem Motto warum Änderungen, es läuft doch.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Was du vielleicht als Argumentationshilfe nutzen kannst, wenn du auf die Verbandsoberen zugehst:

    In Baden-Württemberg gibt es für B-Juniorinnen eine verbandsübergreifende Oberliga.
    Die drei Verbände Württemberg, Südbaden und Nordbaden haben sich genau zu dieser zusammengeschlossen.

    So nach dem Motto "was woanders in Deutschland geht, muss auch bei uns möglich sein." :)


    Insgesamt ist meine Erfahrung bei uns eher, dass Verbandsmitarbeiter neuem gegenüber aufgeschlossen sind, insofern man es ruhig und sachlich begründen kann.

    Noch ein Tipp am Rande: Versuche doch mal, den für den oberen Mädchenbereich zuständigen Verbandssportlehrer von dieser Idee zu überzeugen. So schnell, wie dann die Liga eingeführt wird, kannst du nicht "Danke" sagen. :)