Anerkennung von Mädchenfußball im eigenen Verein ?

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  • Werden die Leistungen von Mädchenmannschaften in den eigenen Vereinen überhaupt erkannt und damit anerkannt und die Mannschaften ausreichend gefördert?

    Bei uns im Verein ist dies mit einem eindeutigen jein zu beantworten.

    Obwohl ich als Trainer einer recht erfolgreichen Mädchenmannschaft von der Qualität und Leistung meiner Mannschaft überzeugt bin, habe ich teilweise das Gefühl das einige Mitglieder im Verein und Vorstand (Jugendvorstand) Mädchenfußball immer noch milde belächeln bzw. nicht ernst genug nehmen.

    Dies möchte ich mal an zwei Beispielen erklären:

    1. Der sportliche Leiter der Jugendabteilung wollte unsere Torfrau nicht am reinem, speziellen Torwarttraining teilnehmen lassen bzw. hat nachdem das Thema vom Jugendvorstand positiv entschieden wurde, einiges getan damit sie kein Intersesse mehr hatte dort hin zu gehen. Anstatt das Selbstbewußtsein der Torfrau zu stärken wurde ihr deutlich signalisiert, das ihre Leistung nicht ausreichen ist. Alle meine Versuche das Thema zu klären waren vergeblich, da meine Torfrau einfach keine Lust mehr hatte, auf das meiner Meinung nach, sehr wichtige Torwarttraining.
    2. Im ersten Jahr der C-Juniorinnen war der Spielbeginn der Meisterschaftsspiele auf 11.00 Uhr am Samstagvormittag. Im zweiten Jahr wurde er bereits auf 10.00 Uhr Samstag vorverlegt. Um jetzt für die neue Saison als B-Juniorinnen auf 9.00 Uhr ?( am Samstagmorgen den Spielbeginn zu terminieren. Wohl wissend, das der Treffpunkt zu diesen Spielen bereits eine Stunde vor Spielbeginn, sprich um 8.00 Uhr morgens ist. Es kann sich jeder selbst ausrechnen wann die Spielerinnen am Wochenende aufstehen müßten, damit sie noch ein kleines Frühstück zu sich nehmen können und den Weg zu Platz auf sich nehmen.
    Ob dies auch nur im Ansatz für die B-Jungs angedacht würde wage sicherlich nicht nur ich zu bezweifeln. Und wie würden die gegnerischen Mannschaften denken, die zum Teil eine Anreise von 30 bis 70 km haben? Aber auch hier war der Jugendvorstand nach Rücksprache schnell überzeugt die neue Spielzeit auf 11.00 Uhr :) zu verlegen


    Ich glaube nicht das es immer bewußte Schikanen einzelner sind, die es dem Team etwas schwerer machen, sondern eine im Unterbewußtsein vorhandene naja "ach nur die Mädels-Mentalität" bei einigen wenigen ist. Obwohl ich genau weiß das einige nach wie vor nicht viel von Frauen-/Mädchenfußball halten. Aber gerade in Fußballvereinen sollten diese zumindest die gelbe Karte zum nachdenken erhalten.

    Vor 2 Jahren noch waren die Frauen und Mädchenmannschaften komplett in einer sepparaten Frauenabteilung. Dadurch waren die Frauen und Mädchen nicht in die Entscheidungen des Vereins mit eingebunden bzw. wurden nicht ausreichend angehört / ernst genommen.
    Erst seitdem die Mädchenmannschaften der Jugendabteilung zugeordnet wurde ist man gleichwertiges Mitglied in den Trainersitzungen und kann somit den erforderlichen Einfluß auf den Gesamtverein nehmen. Dies wirkt sich auch für den Verein positiv aus, da er ebenfalls von den Erfolgen in der Region profitiert.

    Die Mädels haben sich bereits bei vielen im Verein den Respekt, durch ihre Leistungen erarbeitet. So war z.B. eine gemeinsame Fahrt mit den C1-Jungs zu einem Center-Park ein voller Erfolg. Ich bin positiv überrascht wie viele Eltern, Freunde und Bekannte den Weg zu unseren Spielen finden. In der Zuschaueranzahl liegen wir mit den Jungenmannschaften mindestens gleichauf.

    Fazit: Probleme wird es sicherlich immer mal geben. Aber der Verein und die beiteiligten Menschen sollten immer in der Lage sein eine vernünftige angemessene Lösung zu finden. Mädchenfußball ist in jedem Fall eine Bereicherung für die Vereine. Diese müssen die sich ihnen bietende Chance nur erkennen. ;)

    Falls ihr Interesse hab könnt ihr die Internetadresse der Mädchen mal ansehen www.bceffern.mx35.de

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

    • Offizieller Beitrag

    ....Werden die Leistungen von Mädchenmannschaften in den eigenen Vereinen überhaupt erkannt und damit anerkannt und die Mannschaften ausreichend gefördert?

    Bei uns im Verein ist dies mit einem eindeutigen jein zu beantworten.
    ... :)

    So habe ich das auch erlebt. Mädchenfußball wird noch nicht 100%ig anerkannt. Es ist zwar schick und modern ein Mädchen- oder Frauenfußballteam im Verein zu haben, aber mehr dann bitte auch nicht. Niemand wird dies offen zugeben, weil es nicht mehr in die Zeit passt. Als Trainer benötigt man einiges an Durchsetzungsvermögen im Verein, um bei der Vergabe von Trainingszeiten oder Anstoßzeiten nicht übergangen zu werden. Einfacher wird es dann über den Erfolg, wie bcefferen es beschreibt.
    Dies sind meine Erfahrungen aus einigen Jahren der Trainertätigkeit im Mädchenfußball. Vielleicht hat sich die Situation zwischenzeitlich entspannt.

    Schade, dass die WM in China stattfindet. Die Chance zum wirklichen Durchbruch wäre gewesen, auch diese WM in Deutschland auszutragen.

  • Ich habe zehn Jahre lang in dem Verein gespielt, in dem ich nun die Mädels betreue. Solange wir zur Jugendabteilung gehörten, gab es keine Probleme. Dort werden (zum Glück) keine Unterschiede gemacht. Jugend ist Jugend - so ist es auch jetzt.

    Aber als wir später zu den 'Erwachsenen' gehörten, war es vorbei X( . Da mußten wir plötzlich Kämpfe austragen, die nicht mehr feierlich waren. Man wollte z. B. unsere Spiele auf Sonntag, 9.00 Uhr legen, jede noch so kleine Anschaffung mußten wir durchkämpfen. Unsere Trainer haben wir uns selber gesucht. Dauernd kamen wir uns vor wie der lästige Klotz am Bein - erst als die Fußballabteilung seine jährliche Beachparty veranstaltete, waren wir willkommen - um hinter der Bar zu stehen... 8o

    Da die Vorstände noch immer die gleichen sind, wird sich daran nichts geändert haben und ich freue mich schon darauf, wenn meine Mädels aus der Jugend zu den Erwachsenen wechseln müssen :O .
    Wie Uwe gesagt hat: Es ist zwar modern, eine Frauenmannschaft zu haben - aber darum kümmern will sich keiner.

    Kreativität heißt, aus dem Chaos Ordnung zu schaffen.

  • Ups, das hört sich ja schlimmer an als ich dachte.

    Normalerweise sollte der Vorstand / Jugendvorstand in der Lage sein Gerechtigkeit walten zu lassen, wenn die Probleme/Punkte offen, aber nicht vorwurfsvoll, mit dem erforderlichen Elan/Einsatz angesprochen werden.

    Sollte im gesamten Verein keiner bzw. niemand ausreichend die Interessen unterstützen muß man sich als Trainer/Mädchen-/Frauenabteilung grundsätzliche Fragen stellen.

    1. Akzeptieren der Situation
    2. Kämpfen falls es Sinn macht
    3. oder bei diesem Verein aufhören und sich einen anderen Verein suchen

    Punkt 3 habe ich jetzt von 2 Trainerinnen/Trainern bzw. Mannschaften erlebt. Trainer und Mannschaft haben fast komplett zu einem anderen Verein (Frauen- und Mädchenfreundlich) gewechselt und sind heute absolut glücklich im neuen Verein. So sind z.B. die B-III-Juniorinnen von Borussia Mönchengladbach zum FSC Mönchengladbach (Frauensportverein) und die C-Juniorinnen des SuS Nippes 12 (Köln) zum VFL Köln 99 gewechselt.

    Der Komplettwechsel sollte jedoch immer nur in absoluten Ausnahmefällen überlegt werden. In jedem Fall sollten vorher alle anderen Möglichkeiten für eine vernünftige Klärung genutzt werden.

    www.bcefferen.mx35.de

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    • Offizieller Beitrag

    bcefferen

    Es ist so schlimm!

    Der Vorschlag, den Verein zu wechseln, wird gerade bei Frauenteams häufig befolgt. Einen neuen Verein zu finden ist nicht schwer, weil es "in" ist ein Frauenteam zu haben. Nach einigen Monaten beginnt das Problem dann wieder von vorn.

    Bilde ich mir das nur ein, oder fällt der häufige Vereinswechsel eines kompletten Frauenteams nur mehr auf?

  • Ein kompletter Wechsel für Mannschaften, egal ob es Frauen oder Männer sind, sollte nur in absoluten Ausnahmefällen stattfinden. Nämlich dann wenn keine Kommunikation für eine Lösung mehr möglich ist.

    Meistens sind es nur ein oder zwei Betonnköpfe im Verein, die es vielen schwer machen. Antriebsfeder für diese Menschen ist dann meist das eigene Ego. Wer kennt sie nicht die herschsüchtigen, alles an sie heran ziehenden, die am liebsten alles im Alleingang entscheiden wollenden.

    Ich glaube nicht das es vermehrt Frauenteams sind die komplett wechseln.

    Guckt euch die Herrenteams doch mal genauer an. Wie viele Spieler gibt es ab der 1. Kreisklasse die wechseln weil z.B. das "Geld" nicht mehr stimmt bzw. der Sponsor nicht mehr in der Lage ist die erste Mannschaft zu finanzieren, oder aber weil das Vereinsmangement misarabell ist. Klar gehen nicht alle geschlossen zu einem anderen Verein, aber wie viele mänliche Teams lösen sich in alle Himmelsrichtungen auf bzw. fast sämtliche Spieler wechseln in andere Vereine. Nach meinen Beobachtungen sind das fast immer 1 oder 2 Mannschaften in fast jeder Amateurstaffel jährlich.

    Richtig dagegen ist das Frauen- oder Mädchenmannschaften komplett den Verein wechseln, da sie ggf. von ihrem Altverein sauergefahren wurden. Das liegt daran das es erheblich weniger Frauen und Mädchenmannschaften gibt. Und wenn 6 oder 7 Spielerinnen nicht mehr spielen würden, gäbe es für die nächste Saison keine Mannschaf mit ausreichend Spielerinnen. Da ist die Entscheidung in Extremfällen sicherlich vernünftig komplett zu wechseln. Ob sie dabei wieder einen griff ins Klo machen hängt vielen Dingen ab, die man nicht immer vorher erkennen kann.

    www.bcefferen.mx35.de

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  • Hallo,

    Ich habe 8 Jahre lang in einer ädchenmannschaft gespielt, und wir Mädchen wurden immer zurückgestellt, egal worum es ging...es waren 5 Mannschaften da wir hatten nur 4 Kabinenen, waren es die Mädchen die sich auf Klo oder so umziehen mussten, es war kein Platz auf dem Rasen, die Mädchen mussten auf den Grantplatz..jetzt Trainieren ich selber diese Mannschaft und will nicht mher zulassen da soetwas passiert..nur leider ist es wohl noch nicht in dieser Stadt angekommen das auch Frauen Fußball spielen können ...Die Damen mussten sich letztens im Flur der Kabinengänge umziehen..weil die Herren (1+2) und noch 2 andere Jugendmannschaften ein Spiel hatten.