Fehler in den letzten Trainingslagern - Muskelkater und seine Folgen vermeiden

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  • Hallo Trainertalk-Community,


    Meine Jungs, eine A-Jugend (Landesliga), hatten die letzten Jahre immer im Sommer ein "Trainingslager", welches 5 Tage andauerte und auf dem eigenen Platz stattfand. Training fand zwischen 10 Uhr und 14 Uhr statt. Auch dieses Jahr wird dieser Zyklus fortgesetzt.


    Ich hatte das letzte Trainingslager mit einem 50 Minuten-Lauf begonnen. Hinterher kamen einige Stabilitäts- und Kraftübungen. :rolleyes:



    Komme ich zum Problem: Die nächsten zwei Tage fehlten mindestens 8 Spieler, aufgrund von zu dollem Muskelkater, etc. :S


    Man lernt aus seinen Fehlern. Reizintensität zu hoch, Reizdauer zu lange. und so weiter. Ich hab die Jungs letztes Jahr einfach verheizt und deren Muskeln "bis zum Anschlag" übersäuern lassen.




    Wie gehe ich die kommende Saisonvorbereitung an?


    Ich wollte mehr mit Progression arbeiten, jedoch habe ich Angst, dass das Trainingslager nicht effektiv genutzt wird.


    Ich habe daher die Woche vor dem Trainingslager zwei Laufeinheiten eingeplant.


    2 x 30 Minuten im aeroben Leistungsbereich. Alleine um eine kleine Basis zu legen. Unter anderem auch mit dem Gedanken im Hinterkopf: "Wer eine bessere Grundlagenausdauer hat, regeneriert besser.".



    Das Trainingslager wollte ich auch mit einem leichten Lauf um die 30 Minuten beginnen. Danach wollte ich einen Wechsel zwischen intensiven Trainingseinheiten, relativ wenig intensiven Trainingseinheiten und leichten Regenerationsphasen einbauen. Da hab ich mich etwas von Pep Guardiola inspirieren lassen, der dies ähnlich handhabt.



    Erste Überlegungen für...


    1. intensive Trainingseinheiten:
    Laufeinheiten verschiedenster Arten, 1:1-,2:2-,3:3-,Überzahl- oder Unterzahl-Spiele, Stabilitäts- und Kraftübungen, usw.


    2. relativ weniger intensive Trainingseinheiten:
    Koordination, Spiele, anspruchsvollere Technikübungen, Individual-, Gruppentaktische Übungen, usw


    3. Regenerationsphasen:
    Pause, "Eck", Koordination, allgemeine einfache Technikübungen, Taktik, Standarts, usw


    Ich versuche im aeroben, aber auch anaeroben Bereich, in der allgemeinen Fitness, aber auch der fußballspezifischen Fitness alle Punkte mit genügend Regeneration zu treffen.


    Zum Ausklang des Trainingstages ein Spiel und ein 30-minütiger Abschlusslauf. Diesen würde ich dann Tag für Tag um 5 Minuten verlängern. Ebenfalls das Volumen an Sprints und ähnlichem würde ich anfangs kleinhalten und Stück für Stück erhöhen..


    Zwischendurch natürlich viel Trinken und viele Bananen zur Verfügung stellen, etc.!!!


    Was haltet ihr von meiner Idee?
    Gehe ich die Sache richtig an, um Muskelkater zu vorzubeugen?


    Ich hab das oben aufgeschriebene, zusammengefasste Komplex aus verschiedensten Artikeln im Internet, Büchern und von Bundesliga-Mannschaften abgeleitet.





    Ich bin offen, für jede Inspiration und jeden Ratschlag!


    Danke im vorraus! :D




    P.S. Wer Ideen hat, günstig an eine Eistonne zu kommen, nur zu! ^^

  • Ich hätte erstmal eine Frage, die sicher auch für andere Leser interessant ist: warum machst du, wenn ich dich richtig verstehe, Ausdauerläufe ohne Ball?

  • Ich mache Ausdauerläufe ohne Ball, wenn der Fokus wirklich nur auf Ausdauer liegt - zumindestens im A-/B-Jugendbereich! Meine Jungs arbeiten die ganze Saison schätzungsweise 95% mit Ball und erarbeiten sich ihre Fitness auch hauptsächlich auch mit diesem.
    Und es ist eine A-Jugend. In der Vorbereitung sollte das kein Thema sein, mal ohne Ball arbeiten zu müssen. Ist ja auch nicht viel.


    Keine Sorge. :thumbup:

  • Natürlich kann eine A-Jugend auch mal laufen. E-Jugendliche laufen genauso Platzrunden, wenn man ihnen das sagt (wir trainieren einmal die Woche auf dem Platz des Nachbarvereins, da lässt sich das jede Woche wieder nebenan beobachten...). Ich frage mich nur, ob das gut genutzte Trainingszeit ist. Mir ist nicht ganz klar, ob du mit zwei Laufeinheiten in der Woche zuvor meinst, dass ihr alle gemeinsam lauft, oder ob das jeder für sich macht. Wenn es alle gemeinsam machen, dann ist das für mich eher schlecht genutzte Trainingszeit. Wenn ich alle zusammen habe, dann würde ich lieber fußballspezifischer arbeiten. Ist Ansichtssache, nur mein Gedanke dazu.


    Dein Fokus bei dem Trainingslager scheint sehr auf Kondition zu sein, auch gedanklich von dir. Kann man sicher so machen; ich bin mir aber nicht sicher, ob das Prinzip, dann mal richtig reinzuhauen und deutlich über die Belastung in der Saison zu gehen, unbedingt sinnvoll ist. Aber auch das kann man unterschiedlich sehen. Zwei Punkte, die ich aber selbst bei einem Trainingslager mit diesem Fokus fragwürdig finde:


    1) Mit einem 30-Minuten-Lauf beginnen. Du nutzt die Zeit, in der alle frisch sind, geistig wie körperlich, mit einem drögen Ausdauerlauf. Ich würde da eher etwas taktisches machen, vielleicht das, was mir am wichtigsten ist und was für das Trainingslager diesbezüglich im Zentrum stehen soll. Ausdauer trainieren kannst du auch am Ende der Einheit, am Ende des Tages, am Ende des Trainingslagers. Taktik wird mit zunehmender Dauer immer schwieriger, weil unkonzentrierter werden.


    2) Das Sprintvolumen nach und nach erhöhen. Dabei frage ich mich, was das Ziel ist. Schnelligkeit oder "immer mehr machen"? Letzteres, ok, dann passt das vielleicht. Ob sich aber Schnelligkeit gut trainieren lässt, wenn du immer mehr Belastung und Ermüdung hast, wage ich zu beweifeln. Das ist ja eine ungewöhnliche Belastung für deine Spieler, ich glaube also, dass du Schnelligkeit, da es ja auch keine Pausen gibt, so nicht vernünftig trainieren kannst (kommt halt wiederum auf das Ziel an - wenn du sie nur mal richtig schleifen willst und Willensschulung betreiben willst geht das wiederum auch so).



    Deine Hauptfrage, ob du so Muskelkater vermeidest, lässt sich schwierig beantworten, weil aus den Aufzählungen ja noch nicht richtig ersichtlich ist, wie hoch die Belastung in einzelnen Einheiten tatsächlich wird.