Neuerscheinung - DFB-Buch - Sportpsychologie im Nachwuchsfußball

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  • Ja und nein, hab das Buch seit einigen Tagen, und bin noch im vordersten Drittel unterwegs.
    Finde es recht interessant, weil es einen Teil des Werdegangs von Jugendspielern beleuchtet, den man ansonsten in unseren meinen Sphären nicht oder spärlich "beleuchtet" bekommt. Nähmlich die Zusammenwirkung von Körper, Geist und Seele bei jungen Sportlern.
    Gut an dem Buch finde ich, dass es erstens ein wissenschaftlich kompetentes Fundament vorweist und zudem bereits für den Fußballsport praxiserprobt ist. Beides ist ja bei so sensiblen Themen wie Mentaltraining bei Kindern /Jugendlichen im Sportverein essentiell.


    Obwohl wahrscheinlich viele der im Buch vorgestellten Dinge aus Zeit- , Prioritäts- und Kompetenzgründen den seeeehr ambitionierten Ausbildungsvereinen vorbehalten bleiben werden, erhält man doch immer wieder Anregungen, die auch im Breitensport sinnvoll wären, und sei es nur drum, dass man sich als Trainer mal Gedanken drüber macht und weiß, was auf diesem "Zukunftsgebiet" Stand der Dinge ist.
    Obwohl das Buch aus der wissenschaftlichen Ecke kommt, ist es nicht abgehoben oder unverständlich geschrieben.


    Hoffe das hilft ?! :)


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • grundsätzlich sind (bisher) so gut wie keine Übungen dabei, die dir oder mir nicht möglich wären weil sie zu "hochgestochen" sind.
    Eher stellt sich (für mich jedenfalls) bei Manchem die Frage, wann es noch machen soll, oder ob derweil nicht andere Dinge Vorrang hätten.
    Es muß natürlich auch abgewogen werden, in wie weit die jeweilige Übung zu meinem Team, zu mir als Trainertyp und zur Altersklasse...passt.
    Z.B. Gedankenreisen-Übung zur Entspannung und Fokussierung auf Positives. Die Kinder legen sich im Kreis auf Matten und jeder soll sich gedanklich mit einem Vorkommnis beschäftigen, das er selbst als Spieler als besonders positiv im Gedächtnis hat, u.s.w.. Sicher aufwändig, wenn man es regelmäßig machen möchte?!
    Dann sind aber auch wieder Dinge dabei die im normalen Trainigsablauf ohne großen Aufwand durchführbar sind. Z.B. Thema Innenseitstoß:
    vor der tatsächlichen Ausführung sollen die Kids sich bei geschlossenen Augen vorstellen, wie der optimale Ablauf "aussehen" könnte. Dann Augen öffnen und tatsächliche Ausführung durchführen. Im direkten Anschluss sollen sie berichten ob geistige Ausführung mit tatsächlicher übereinstimmte, oder welche Abweichungen feststellbar waren...u.s.w.
    ....also tatsächlich interessant, wenn man mehr in die "Hintergründe" einsteigen möchte.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Z.B. Gedankenreisen-Übung zur Entspannung und Fokussierung auf Positives.


    @Open


    du fragst dich, ob du dafür die Zeit immer aufwenden kannst.


    Weiss nicht, was im Buch empfohlen wird, kann mir aber vorstellen, dass das nicht unbedingt regelmässig zum Training gehören muss. Gerade wenn es nur gelegendlich durchgeführt wird, erfolgt wohl eine grössere Wirkung, als bei ständigen
    Wiederholungen.


    In besonderen Situatione habe ich es auch angewendet.


    bei allgemeiner Unruhe in der Truppe, habe ich hin und wieder das Training unterbrochen, hinsetzen lassen, Augen schliessen ,
    Ruhe angesagt, und jeder sollte für sich überlegen wie ein gutes Training aussehen könnte, und was er dafür tun könnte.
    da genügten 2 Minuten.


    Vor einem Entscheidungsspiel hab ich das bei einer E und bei einer A-Jugend durchgezogen.
    absolute Stille in der Kabine, Augen zu, und jeder sollte sich vorstellen, was es für ihn bedeutet wenn wir das Spiel gewinnen, wie er sich danach fühlen wird, und was er dazu beisteuern kann.


    ich habe es relativ selten angewendet, sollte was besonderes sein, das jeweilige Ergebnis war deutlich positiv.


    Wie es bei häufiger Anwendung ist, habe ich leider keine Ahnung.


    ähnlich gelagertes habe ich auch mal ausprobiert. Eine allen bekannte Landstrasse, mit Steigerungen und Gefälle, sowie Ebenen
    wurden im Skipping gelaufen (das ist Laufen auf der Stelle). mit geschlossenen Augen.
    Ich gab immer nur an, wo wir uns immer befanden. Ich habe dann eine erstaunlich Beobachtung gemacht:
    Je nach Strassenverlauf, ob steiler Anstieg, Ebene oder Gefälle, veränderte sich das Skipping, ohne dass ich das vorgab.


    Obwohl nur auf der Stelle gelaufen wurde, veränderte die gedanklich Vorstellung das Laufen.


    einfache, praktische Beispiele. Kann mir gut vorstellen dass das Buch da tiefer geht und die Hintergründe aufzeigt.


    die Macht der Gedanken ist stark, sowohl negativ wie positiv. Kann man doch nutzen.


    das Buch muss gut sein, die Schriftsteller kommen von der UNI Saarbrücken, und von dort wurde schon einiges gute veröffentlicht.


    Von dort habe ich übrigens auch die Bestätigung bekommen, dass das Luftballonspielen im Kleinkindesalter eine enorme Förderung
    für alle Ballsportarten ist. (Hab das hier im Forum schon mal näher erläutert).

    2 Mal editiert, zuletzt von guenter ()

  • deine geschilderte Vorgehensweise klingt für mich recht plausibel.
    Wenn du das schon vor Jahren so praktiziert hast ...Hut ab.
    Mit dem "wie oft" möcht ich mich noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, stecke wie gesagt noch am Anfang des Buches und da bin ich wohl besser beraten es erst mal im Ganzen zu überblicken.
    Grundtenor des Buches ist jedoch, den Kindern diese mentalen Techniken systematisch zugänglich zu machen, um eine optimale Entwicklung zu fördern. Wie oft und bei welchen Gelegenheiten da die einzelne Übung an der Reihe ist kann ich noch nicht bebennen.


    Schönes WE ^^


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Wenn du das schon vor Jahren so praktiziert hast

    erstmals 1978 bei einer A-Jugend. wo dann auch das Entscheidungsspiel deutlich gewonnen wurde.


    Damals gab es den Heddergott (oh Gott, oh Gott), sonst kaum eine Informationsquelle, da musste man selbst auf Ideen kommen, wenn man nicht nach Vorkriegsmodellen trainieren wollte.


    Und ich hab vieles ausprobiert, war immer auf der Suche, was zur Folge hatte, dass auch viele Flops dabei waren.


    Noch früher, war ich auch einer der ersten Trainer, die Spieler eingewechselt hatten, ohne dass einer verletzt war, und auch
    Positionswechsel vorgenommen habe.


    ich habe damals schon gelegendlich mit einem zurückgezogenen Mittelstürmer gespielt. Als Aktiver selbst auch so gespielt. Heute würde man das dann schwimmenden Mittelstürmer nennen. Ist vieles gar nicht so neu.


    Begriffe wie Rotation, Mentales oder die Hintergründe, warum manches sinnvoll ist, waren einem damals nicht bekannt.
    Einziges Beurteilungskriterium war: kommt an oder kommt nicht an.


    Mein Vorteil war, dass ich beruflich viel auf Lehrgängen war, und erkannt habe, dass man einiges was dort doziert wurde, auch entsprechend abgeändert beim Fussball anwenden kann.Über den Tellerand schauen, was in anderen Sportarten abgeht
    wird ja heute gefordert. Für mich war das damals schon, wenn auch im geringen Umfang gegeben.


    Mein Motto war immer: Nicht in der Vergangenheit leben, aber aus der Vergangenheit lernen, mit dem Wissen, dass
    die heutige Gegenwart aber morgen auch schon zur Vergangenheit zählt.