Neuling im Geschäft "Kinderfussball" braucht Tipps für U8

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  • Guten Tag,


    ich bin recht neu im Fussball - Trainergeschäft und habe deshalb einige Fragen. Vllt ein paar Eckdaten zu meiner Person. 30 Jahre, Jugentrainer beim Wing Tsung gewesen, selbst aktiver Fussballer bis Knorpelschaden letztes Jahr. Ich habe nun eine Manschafft übernommen die letztes Jahr komplett neu aufgestellet worden ist. Es handelt sich um eine U8 (2). Alle Kinder die die es nicht in der U8 (1) geschafft haben wurden in eine U8 (2) zusammengefasst.14-16 Kinder pro Training.


    Das Problem, die Kinder sind zu jedem training extreme unruhig. Ich habe das Gefühl das sie die ganze Woche in einem Käfig eingesperrt sind und nur zu Trainingzeiten sich bewegen können. Postiv wäre natürlich wenn Sie diese Energie zum Fussball spielen nutzen würden. Es artet aber komplett aus, von den durschnittlich zum Training erscheinenden Kinder könnte ich Problemlos die Hälfte ohne schlechtes gewissen vom Training auschliesen. (Rangelei, Kraftausdrücke, absolutes desinteresse am Training).


    Ihr must wissen, der Verein ist in einem Stadtteil der bekannt dafür ist, dass sozial schwächere Familien dort leben. Und mir liegt sehr viel an den Kinder. Ich habe jetzt schon alles veruscht, Gruppengespräche, Einzelgespräche verschiedene angehensweisen im Training. Es hilft nix, die jung hören nicht zu machen alles, aber 0 interesse am Training. Es tut mir leid um die Kinder die da sind um wirklich Fussball zu spielen. Die leiden nur darunter, da ich mich mehr um die Stöhrenfriede kümmere als um das Training selbt. Von den Eltern brauch ich nix zu erwarten, die sind froh wenn sie die kinder los sind. Ich hadere mit mir selbst, ob ich die Kinder die das Training eigentlich nur stören ausschliessen soll ?! Das will ich eigentlich nicht. Oder habt ihr noch Rat ?




    mfg




    Delta

  • Moin Delta, hier spricht Comander Kirk...zuviel StarTrek? :thumbup:


    Also....manchmal liegt es daran, dass z.B.


    -zuviele Kinder auf zu wenig Trainer treffen....der Trainer zu leise ist...zu wenig Ansprache...falsche Dosis der Ansprache....aber auch...wesentlich zu lange geredet wird oder gar..zu kurz nicht gut erklärt wird.


    -zu langweilige Übungen praktiziert werden (Unterforderung) oder nicht altersgerechte und deswegen oftmals zu anspruchsvolle Übungen z.b. aus dem Erwachsenenbereich angestrebt werden (Überforderung)...statt Förderung und Forderung.


    -zu lange Standzeiten zwischen Beginn und zwischen den Übungen (weil zu viel zu lange umgebaut werden muß)


    -die Übungen einfach langweilig sind und keine Spannung erzeugen. Gut ist immer, wenn man...egal welche Übung immer kleine Wettkampfsitutationen schafft.


    Z.B. könnte man das Balljonglieren in den Pausenzeiten üben lassen und eine Zahl des Schaffens setzen..."Wer schafft die 10...15...20...mit z.B. Vorführen usw.".


    -Oftmals stimmt der Trainingsaufbau nicht (vom leichten zum Schweren usw.)


    Hier kannst du dir Tipps für altersgerechte Trainings holen, wo der gesammte Trainingsbetrieb gerade für Einsteigertrainer abgeschaut werden kann. Das ist gut, machbar...usw..


    http://www.training-wissen.dfb.de/index.php?id=508042


    -keine Regeln aufgestellt. Es ist wichtig...das DU DEINE Regeln mitteilst und die Nichtbeachtung eine Konsequenz die Verhältnismäßig und anlassbezogen sein soll...vorhanden und jedem bekannt ist.


    Z.B....den Schlußteil der Traininingseinheiten kannste weglassen und einfach ein Abschlußspiel einstreuen...was aber nur die mitmachen dürfen, die bis dahin gut mittrainiert haben. Wer stört erhält pro Stören eine fünf Minutenstrafe...was bedeutet, dass er von den möglichst 15 bis 20 Minuten am Schluß (Abschlußspiel) entsprechend eher vom Platz geholt wird. Wichtig ist, dass du das nicht vergißt. Dazu machst du dem Betroffenen...als auch seinem Team deutlich, dass ihm sein Stören/nicht an Regeln halten wichtiger war, als sein Team...das ja dann ohne ihn in Unterzahl spielen muß...weil er rausgeht. "!" Wichtig ist auch, dass der Spieler dabei stehen bleibt und nicht schon z.B. zum Duschen geht, sondern z.B. schonmal aufräumt. Wer entsprechend drei oder viermal beim Stören auffällt...der macht das Abschlußspiel konsequent nicht mehr mit.


    Regeln sollte es nur ganz wenige sein. Ich setze mal die Zahl DREI...Drei Regeln mehr nicht...aber die konsequent gelebt. Bei mir war das ....keine Fäkalwörter in der Trainingszeit/jeder wird mit dem Vornamen angesprochen, kein Spucken....und wenn das Brot spricht, halten die Krümmel die Klappe (kein Ballprällen, kein Wort!).


    Viel Spass

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Danke für die Tipps, ich habe wie gesagt schon vielen probiert. Das mit dem Abschlussspiel ist etwas was fruchten koennte, das ware für meine Kids die höchststrafe.


    Ich bin wirklich sehr selbtkrtitsch, und habe auch alle was ich gemacht habe mehrmals nach durchdacht. Das Problem sind wirklich die hohe Anzahl der Störenfriede. Ich habe pro training ca. 15 Kinder


    7 Störenfriede, die nie zuhören egal was und wie man es sagt.


    4 Kinder, die eigentlich mitmachen sich aber leicht anstecken lassen


    3 Kinder die wirklich immer, egal was mitmachen.


    Leider ist es so, das diese störenfriede 0 erziehung genossen haben.

  • Hi Delta,


    Ich trainiere selbst ein U8 und eine U10.


    In der ausgeprägten Form wie Du es beschreibst habe ich keine Störenfriede bzw. Nicht diese Vielzahl!


    Ganz wichtig ist aber, wie schon von meinem Vorredner gesagt, das Aufstellen von klaren, verständlichen Regeln und die konsequente Ahndung bei nicht Beachten. Die Erfahrung hat nämlich gezeigt, dass genau diese Kinder zu Hause keinerlei Konsequenzen erfahren.
    Auch wenn es manchmal hart ist und einem vielleicht selbst auch weh tut. Greif durch, Du tust dir sonst selbst keinen Gefallen.


    Gruß Steve

  • das Aufstellen von klaren, verständlichen Regeln und die konsequente Ahndung bei nicht Beachten. Die Erfahrung hat nämlich gezeigt, dass genau diese Kinder zu Hause keinerlei Konsequenzen erfahren.


    dies ist das A und O. gerade Kinder aus bestimmten Schichten kennen keine Konsequenzen, die können das aber lernen, und bei richigem Vorgehen lernen die das auch.


    brauch natürlich Zeit, und geht nicht von Heute auf Morgen.


    und wie schon Vorgänger geschrieben haben: ganz wenige leicht verständliche Regeln, deren Einhaltung aber ganz konsequent beachten.


    Die Erziehung zum sozialen Verhalten sollte in der ersten Zeit absolut Vorrang vor der fussballerischen Weiterentwicklung für dich sein, und danach sollte auch dein Training entsprechend aufgebaut sein, wurde ja auch schon etwas beschrieben.


    du musst Geduld mitbringen.


    Mannschaft beim Turnier gesehen, fast vorbildliches Verhalten.
    dieser Truppe ging ein absolut negativer Ruf voraus. war wohl so ähnlich wie bei dir. auch sozialer Stadtschwerpunkt.
    da es mich interessierte den Trainer darauf angesprochen: hat mich viele Nerven, viel Geduld gekostet, wollte alles hinschmeissen,
    aber nach einem halben Jahr gings deutlich aufwärts. Freut mich, dass das jetzt auch anderen auffällt.

  • Was haltet ihr von der Idee wenn ich eine gelbe und rote Karte mitnehme. Den Kindern vorher erkläre das wenn sie von mir Rot sehen das Training für sie beendet ist ?!

  • Was haltet ihr von der Idee wenn ich eine gelbe und rote Karte mitnehme. Den Kindern vorher erkläre das wenn sie von mir Rot sehen das Training für sie beendet ist ?!


    Ich selbst halte davon gar nichts. lehne das vollkommen ab.

  • Was haltet ihr von der Idee wenn ich eine gelbe und rote Karte mitnehme. Den Kindern vorher erkläre das wenn sie von mir Rot sehen das Training für sie beendet ist ?!

    Hi,
    so weit es geht, NICHT bestrafen.
    Mein Tipp:
    Am Anfang des Trainings : sitzen lassen, selber sitzen, Bälle weg,
    immer ich-sätze bauen, wenn die Kinder/ein Kind ansprichst. Ich finde, ich möchte nicht, ....
    kurze pregnante Sätze bauen
    Kein Kind bloß stellen vor den anderen.
    Loben loben nochmals loben
    Immer den Kindern gut zuhören.


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Also ich werde mal folgendes probieren. Ich werde zu beginn des Trainings die Regeln nochmal klar ansprechen. Wer das training massiv stört bekommt eine Verwarnung, kommt es nochmal vor muss derjenige das Training vorzeitig beenden. Kinder die einfach mehrfach hier und da stören und nicht zuhören wollen bekommen zum Abschlussspiel minuten abgezogen. Was ich mir selbst ankreide, ich werde den Beginn des Trainings etwas länger mit spielen gestalten.

  • Delta


    bring es mal anders rüber, über den Belohnungseffekt.


    wer sich über das Training vernünftig verhält, wer nicht durch abwertende und gewisse Ausdrücke verwendent auffältt,
    darf noch zum Abschluss ein Spiel machen.


    wer sich ordentlich verhält darf das ganze Training mitmachen.


    ich würde auch keine Verwarnung aussprechen.


    ich würde bei Verfehlungen einfach nur mitteilen, dass er, wenn er sich nochmals an die Regeln nicht hält du ihn nicht mehr mitspielen lassen darfst, weil du dich ja auch an die abgesprochenen Regeln halten musst.



    kommt auf das gleiche raus, aber du bist weg vom Bestrafen, von Verwarnungen, du stellst es nicht negativ sondern positiv
    da. Gerade deine beschriebenen Kinder kennen das so nicht, auf Positives reagiert eher positiv,.


    Negatives führt zu Widerspruch und negativem Verhalten .


    an einem anderem Beispiel will es mal verdeutlichen.


    Wenn du dein Hausaufgaben nicht machst, gehen wir nicht ins Schwimmbad. das Kind geht nur unter Druck an die Aufgaben.


    anders: Wenn du mit deinen Hausaufgaben fertig bist, fahren wir heute ins Schwimmbad mit Eifer gehts an die Aufgaben.


    im Prinzip läuft es auf das gleiche raus. eimal Negativ einmal jedoch Positiv.


    und diese Vorgehensweise kannst du während des ganzen Trainings anwenden.