Würde das BGE ehrenamtliche Tätigkeiten fördern?

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  • Möchte die frage stellen, ob das BGE ehrenamtliche Tätigkeiten fördern würde, da die Menschen mehr zeit hätten - so die These - sich ehrenamtlich zu betätigen.
    Im Sinne von Jugend und Kinderbetreuung, Hausaufgabenhilfe für SchülerInnen, sowie Pflege der Alten Menschen.


    BGE: "Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) ist ein sozialpolitisches Finanztransferkonzept, nach dem jeder Bürger – unabhängig von seiner wirtschaftlichen Lage – eine gesetzlich festgelegte und für jeden gleiche – vom Staat ausgezahlte – finanzielle Zuwendung erhält, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen zu müssen (Transferleistung). Es wird in Finanztransfermodellen meist als Finanzleistung diskutiert, die ohne weitere Einkommen oder bedingte Sozialhilfe existenzsichernd wäre.


    Die Idee, jedes Gesellschaftsmitglied an den Gesamteinnahmen dieser Gesellschaft ohne Bedürftigkeitsprüfung zu beteiligen, ist ein globales Phänomen,[1] wobei sich der Name der Idee von Land zu Land und zu verschiedenen Zeiten unterscheidet. So wird der Vorschlag zum Beispiel in den USA hauptsächlich unter dem Namen Basic Income Guarantee (BIG) diskutiert,[2] ein Pilotprojekt in Namibia bezeichnet ihn als Basic Income Grant (BIG), in der Sowjetunion hieß er [...] (Garantiertes Minimum), und in den 1920er Jahren sprach man in Australien, Großbritannien, Kanada und Neuseeland von Social Credit. Weitere Bezeichnungen im deutschen Sprachraum sind beispielsweise: Sozialdividende, Existenzgeld, wobei unter der Bezeichnung Bürgergeld weitere Bedingungen eingeschlossen sind.


    Zu den in Deutschland diskutierten Modellen eines BGE gehören zum Beispiel das Solidarische Bürgergeld (Althaus-Modell), das Ulmer Modell oder das Modell der von Götz Werner gegründeten Initiative Unternimm die Zukunft. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die auf Milton Friedman zurückgehende negative Einkommensteuer.[3] In der Schweiz entwickelt die Initiative Grundeinkommen ein Modell der Umsetzung eines BGE. Nicht mit dem BGE zu verwechseln ist das Modell des „Liberalen Bürgergelds“, dessen Auszahlung an Bedingungen geknüpft ist." Quelle: wikipedia



    In Deutschland gibt es ca. 200 Arten von Transferleistungen, für die es A Institutionen, Verwaltung und Verwaltungsmitarbeiter gibt, dies alles würde mit der EInführung der BGE wegfallen. Man würde somit Kosten und Personal sparen.


    Meine persönliche Meinung: Ich bin für das BGE weil Menschen die 35 h arbeiten und dennoch am Existenzminimum leben besser unterstützt werden. Beispiel eine Friseurin verdient ca. 1000€ Netto oder darunter, seien wir mal ehrlich wie soll man davon eine Wohnung, und andere Ausgaben finanzieren (Kind, Urlaub oder sich ein Auto halten)? Da das BGE alle bekommen würden, auch die großverdiener, hätten die geringverdiener einen größeren Vorteil davon und es würde mehr soziale Gerechtigkeit herrschen auch für Alleinerziehende Mütter oder Menschen die sich um Alte kümmern.



    Wie seht ihr das?

  • das würde meiner ansicht nicht nur die ehrenamtliche tätigkeit stärken, da auch sie sehr viel geld des ehrenamtlers in anspruch nimmt, sondern auch insgesamt die wirtschaft etwas ankurbeln (jetzt einmal unabhängig davon, wie man sich dann vor 'sozialflüchtlingen' schützen kann).


    gruss

  • Dieses BGE gibt es nicht, es ist eine Idee die sicherlich interessant ist.


    Es geht entsprechend hier nur darum zu ergründen, ob ein Vorteil aus einer Einführung des BGE wäre, dass sich mehr Leute ehrenamtlich engagieren.


    Ich bin der Meinung, dass dem so nicht wäre, ich kanns mir so nicht vorstellen.


    Das Ehrenamt wird heute von Menschen aus allen politischen Lagern und allen Einkommensgebieten bestückt. Es ist ein Querschnitt aus der Bevölkerung, wobei man sagen muß, dass es meist ein gewisser "Schlag" Mensch ist, der sich dort zeigt. Es hat auch manchmal mit dem Glauben zu tun und eine rDankbarkeit darüber, was man selber in der Jugend erhalten hat und dem Gewissen darauf, etwas zurückgeben zu wollen. Es ist der Spass am Umgang mit Menschen, an der Teamarbeit und manchen Ort auch, die Möglichkeit von Selbstbestätigung, Selbstverwirklichung....vor allem dann, wenn das vielleicht sonst im Leben nicht so der Fall ist. Also vielgefächerte Gründe über das WARUM sich jemand dem Ehrenamt zur Verfügung stellt.


    Ich denke, das es aufhebennde Zahlen wären. Einige würde vielleicht im Falle eines BGE den Weg herfinden, weil sie mehr Zeit hätten und/oder mehr Geld...dafür würden andere die dann auch mehr Geld haben, dann eher zu Hause bleiben und sich vom Ehrenamt entfernen. Das wäre vielleicht dort der Fall, wo man im Ehrenamt bestimmte kleine Gelder erhielt und sich dran gewöhnte. Keine Ahnung, könnte mir diese Beispiele so vorstellen. Entsprechend würde ich bei dieser Denke dazu tendieren zu sagen, dass die Zahlen sich eher aufheben würden. Wie gesagt...nur eine Einschätzung.


    Schwieriges Thema....warum stellst du hier die Frage, welchen Hintergrund hattest du dafür?

  • Das Ehrenamt wird heute von Menschen aus allen politischen Lagern und allen Einkommensgebieten bestückt. Es ist ein Querschnitt aus der Bevölkerung, wobei man sagen muß, dass es meist ein gewisser "Schlag" Mensch ist, der sich dort zeigt.


    Andre


    sicher hast du mit dem "schlag mensch" und den politischen lagern recht, jedoch kann ich in dem umfeld, über das ich einen gewissen überblick habe erkennen, dass sich das ehrenamt fast nur jemand leisten kann, der auch zusätzlich einer erwerbstätigkeit nachgeht. also finden die unteren einkommensgebiete eher weniger zum zuge, da es oftmals schon an den fahrtkosten scheitert, die in unserem flächenland in der regel, mit einer ehrenamtlichen tätigkeit im sport verbunden sind. bei einer tätigkeit im dörflichen umfeld entwickelt es sich leider auch in diese richtung (zb in den feuerwehren).


    Ich denke, das es aufhebennde Zahlen wären. Einige würde vielleicht im Falle eines BGE den Weg herfinden, weil sie mehr Zeit hätten und/oder mehr Geld...dafür würden andere die dann auch mehr Geld haben, dann eher zu Hause bleiben und sich vom Ehrenamt entfernen. Das wäre vielleicht dort der Fall, wo man im Ehrenamt bestimmte kleine Gelder erhielt und sich dran gewöhnte.

    ich sehe es nicht so, das diese 'kleinen gelder' dadurch wegfallen müssten, dieser anreiz an 'belohnung' könnte ja bleiben (ebenso, wie auch nicht sofort alle aufhören würden zu arbeiten, wenn das bge über ihrem derzeitigen einkommen liegen würde..............denke ich jedenfalls).


    um eine weitere spekulation ins feld zu führen, würde so ein bge sogar die möglichkeit eröffnen, zb die beiträge für die vereinsbetreuung der kids anzuheben, da ja auch mehr geld im umlauf wäre............ob auch das nur ein nullsummenspiel wäre, weil damit alle ihre beiträge und forderungen anziehen würden, kann ich nicht beurteilen---es ist ja (leider) nur ein gedankenspiel.


    gruss

  • Ich persönlich halte das BEG für eine Sozialutopie.


    Ich finde, dass Unterstützungsleistungen gleich weder Art auch nicht der Ausgleich für Hungerlöhne und Ausbeuterei am Arbeitsmarkt sein sollten. Damit unterstützt man ja nur die Ausbeuter bzw. deren System.


    Ich wäre mehr für eine bessere Entschädigung des Ehrenamtlers selbst. Ich arbeite z.B. vollkommen ohne jede Erstattung bei einer Stiftung und kann auch null komma nix dafür absetzen usw.
    Eine kleine Bezahlung oder vielmehr Entschädigung wäre doch gerade für die die von dir angesprochenen ärmeren Schichten ein großer Anreiz, sich stärker zu engagieren, oder?

  • "Sozialutopien" existieren en masse, heute kam ein Bericht über sog. Sozialpraktika im Ausland: Eltern buchen für viel Geld den Urlaub in einem afrikanischen Waisenhaus, wo ihr Kind nach dem Abi dann eher dumm rumsteht, sich langweilt - und nachmittags geht's mit Seinesgleichen an den Strand. Die Waisen als next attraction, Kulisse für Wohlstandskids, die aus Luxus Güte zaubern. Ach, das Wichtigste vergessen: am Ende gibt's ein Zertifikat fürs "ehrenamtliche" Engagement. So kann man dann sich wie karrierewirksam beweisen, dass man ein guter Mensch ist, Ehre und Gewissen hat, Maria Theresa, St. Martin & Co in nichts nachsteht? Was will man uns und sich heute so alles einreden? Muss man ein Amt "bekleiden", um Ehre zu haben, Mitmensch zu sein? Würde man sich ohne Amt und Würden nicht engagieren, ohne Fun und Kameras nicht zur Charity-Party gehen?
    Danach kam nach ein Bericht über Extremsurfer, die auf die Big-Wave stehen, am Rande erwähnt: letzte Woche starb da einer. Der Tote war nur eine Nebenbemerkung wert, anstandshalber, während der porträtierte Sportler unsere Aufmerksamkeit schluckt. Ist dies alles nicht ne denkbar zynische Welt? Was ich da gern fragen tät: wieso braucht's ein BGE, um sozial zu sein? Würde wenn nicht umgekehrt ein Schuh draus: da, wo alle sozial wären, gäbe es vielleicht eine "Sozialdividende" bzw. echte Sozialhilfe statt nur dem Namen nach: Worte statt Taten. Wer echt anderen helfen statt sich als der großartige Helfer und gute Mitmensch mit viel Ehr produzieren will, der packt einfach an. Ob ein BGE unserem Volk diese seine soziale Eigenschaft zurückbringt, das bezweifle ich, so schön einfach dieser Gedanke wäre, dass sich plötzlich überall wahrhaft opferwillige, fürsorglich tätige Gutmenschen tummeln, die nicht nur die Geste, die Position, den Schein für sich suchen, da es dem Ich hinter seinen Stirnhöhlen doch mitunter arg eng, dies zur Ausbruchsfantasie wird. Schon die ja durchaus berechtigte Angst davor, dass Milliarden von Sozialflüchtlingen (so sie finanziell könnten) über uns als ein Ende aller Not verheißendes Big Paradise herfallen würde, zeigt, wie schnell unsere Träume der Sozialutopie heute enden, so gern auch ich weiter darüber nachgrübeln würde, wie unsere Erde ein besserer Planet würde, da sie vom Wohlstand abgeschminkt so gut wie erwünscht eben leider gar nicht ist, und dies liegt wohl doch grad auch an uns, oder?
    Unsere Sehnsucht nach Güte, Größe, Siegen mal tiefer bedacht, führte vllt zur radikaleren Selbstanalyse der Gründe, wieso uns ein BGE für soziales Tun nötig erscheint, oder? :S

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....