Na, dann will ich wohl auch mal.
A: Fragen zum Eintritt
1. Warum bin ich Jugendtrainer geworden?
Mein Sohn fing 2006 als Fünfjähriger mit dem Fußball an und recht bald wurde ein Trainer gesucht. Es fand sich dann auch ein Papa und gegen Saisonende sprachen er und die als Betreuerin fungierende Mutter mich darauf an, ob ich unterstützen konnte. Das hatte ich mir bereits vorstellen können, wollte die Aufgabe aber nicht alleine übernehmen.
1.1. Welche Gründe sprachen für den Eintritt
Spaß an der Tätigkeit, Freude am Fußball, dass ich Kinder gerne habe und auch ganz gut mit ihnen umgehen kann.
1.2. Welche Gründe sprachen gegen den Eintritt?
Der zeitliche Aufwand, da ich berufstätig bin, damals durchaus auch mal mit Reisetätigkeit verbunden.
1.3. Was hat letzendlich den Ausschlag gegeben, dass ich Trainer wurde?
Die Gründe für den Eintritt haben überwogen, zumal wir ja ein Zweiergespann waren, das sich die Arbeit teilen konnte. Außerdem übernahm die Betreuerin einen Großteil der organisatorischen und administrativen Aufgaben, das war eine große Entlastung.
1.4. Warum habe ich mich für diesen Verein entschieden?
Unser Sohn fing dort an, weil die meisten seiner Kindergartenfreunde auch dorthin gingen. Als wir bei einigen Turnieren und Spielen in der F-Jugend mitbekamen, wie mit den Kindern des anderen Vereins am Ort umgegangen wurde, waren wir sehr froh über unsere Wahl, die ja eigentlich gar keine gewesen war..
2. Wie erfolgte mein Start als Jugendtrainer?
2.1. Welche Mannschaft (z.B. E2) habe ich übernommen?
G-Jugend, junger Jahrgang, aber erst in der zweiten Saisonhälfte.
2.2. In welche Verantwortung (z.B. Co-Trainer) wurde ich aktiv?
Formell Co-Trainer, tatsächlich waren wir ein gleichberechtigtes Gespann. Der Haupttrainer war dafür dankbar, dass ich die Einteilung zu Turnieren und Spielen vornahm, auch sonst haben wir haben gut harmoniert. Er hörte dann ein halbes Jahr später auf, weil er berufsbedingt länger ausgelastet war, wovon er nicht mehr zurück kehrte.
2.3. Wie viele Trainer und Betreuer gibt es in deiner Mannschaft?
Die meiste Zeit über gab es zwei Trainer und eine Betreuerin, phasenweise war ich als Trainer auch alleine, und in einer Saison hatten wir noch einen Vierzehn- oder Fünfzehnjährigen Co-Trainer, so dass wir dann drei Trainer waren. Meine Co-Trainer waren auch berufstätig und der Schüler war in G8, so dass wir öfters nicht in Vollbesetzung im Training waren, aber fast immer zu zweit.
2.4. Wie viele Mannschaften und Trainerkollegen gab es im Jugendbereich des Vereins?
Typischerweise eine Mannschaft pro Jahrgang, wobei als ich anfing die G-Jugend noch nicht unterteilt wurde und als Sammelbecken für Neuanfänger (der entsprechenden Altersspanne) diente, aus dem dann zu jedem Saisonbeginn der entsprechende Jahrgang in die F2 wechselte, i.d.R. gemeinsam mit dem Trainer -- und dann brauchte man wieder einen neuen für die G. Insgesamt also ca. 13 Mannschaften mit typischerweise zwei Trainern pro Team. Ab der D aufwärts gibt es eine Kooperation mit dem Nachbarverein und die Spieler werden zusammen gelegt. Deren Spielerzahl ist aber recht ähnlich.
2.5. Gab es ein Jugendkonzept, welches mir erklärt und ausgehändigt wurde?
Nein, das gibt es auch immer noch nicht.
3. Welche Vorkenntnisse brachte ich für den Trainerjob mit?
3.1. Welche Kenntnisse aus der aktiven Zeit als Fussballspieler gab es?
Überschaubare, ich hatte nur in der Kindheit, d.h. bis ich ca. 12 Jahre alt war, Fußballtraining gehabt, das war in der Schule -- ich war während meiner Kindheit lange im Ausland. Im Verein in Deutschland habe ich nie gespielt, sondern immer nur mit Schulfreunden oder unregelmäßig im Studium in einer Spaßtruppe. In der Kindheit war ich aber ganz brauchbar, technisch zwar limitiert, aber schnell und zweikampfstark, und mit ganz guter Übersicht -- defensiver Mittelfeldspieler halt.
3.2. Welche Kenntnisse aus früheren Traineraktivitäten gab es?
Keine
3.3. Welche Trainerlizenzen hatte ich vor dem Eintritt abgelegt?
[Keine
4. Welche Unterstützung erhielt ich vom Verein?
4.1. Welche Trainingsmöglichkeiten hatte ich? (z.B. ganzen/halben Platz - gut bzw. schlecht bespielbarer Rasen - Trainingsequiptment: Bälle, Hütchen ect.)
In der G-Jugend eine Rasenfläche mit zwei Jugendtoren an einem anderen Ort als dem Fußballplatz, in F1-Jugend dann einmal die Woche dort und einmal auf dem Fußabllplatz, einem Kunstrasenplatz der ersten Generation, der schon damals hätte erneuert werden müssen.. Ab E-Jugend nur noch auch dem Fußballplatz, aber auch, weil wir eine sehr frühe Trainingszeit (16:00 bis 17:30 Uhr) nahmen. Auf dem Fußballplatz hatten wir einen halben, teilweise sogar den ganzen Platz, denn so früh trainierte kaum eine andere Mannschaft. Von G bis E hatten wir im Winter, d.h. zwischen Herbst- und Osterferien auch eine Hallenzeit, 1:15 Stunden am Samstagvormittag in einer kleinen Halle.
4.1. Welche Unterstützung leistete der Jugendleiter/-koordinator in der Startphase?
Aushändigung von Schlüsseln und Ballsäcken an die Betreuerin. Sie wurde, so glaube ich, auch bei der Abwicklung der organisatorischen und administrativen Aufgaben unterstützt. Mehr gab es nicht. Die Jugendleitung hatte aber auch gerade gewechselt, so dass die Jugendleitung sich auch erst mal in ihre Aufgabe hinein finden musste. Später war es dann so, dass man sich mit seinen Anliegen an sie wenden konnte, es aber nicht ganz einfach war, sie zu erreichen. Solange es in den Mannschaften keinen Ärger gibt, hält sich die Jugendleitung raus. Aber es kann auch jeder Trainer machen, was er will, solange es keinen Ärger gibt.
4.2. War den Vereinsverantwortlichen der Gewinn von Spielen bzw. Meistertiteln wichtiger oder stand die Ausbildung von Spielern im Mittelpunkt?
Es wurden keine Prioritäten ausgegeben. Wie gesagt, es wurde eher verwaltet als gestaltet, und solange es in den Mannschaften keine größeren Probleme gab, wurde auch nicht geguckt.
4.2. Welche Wertschätzung und finanzielle Unterstützung (Aufwandsentschädigung) hast du für meine Traineraufgaben (Trainingsvorbereitung, Betreuung und Führung während des Trainings- und Punktspielbetriebs) erhalten?
Eine Übungssammlung, die ich mal kaufen wollte, wurde übernommen. Ansonsten gibt es zu Weihnachten eine Einladung zum gemeinsamen Essen und ein kleines Geschenk, also ein T-Shirt, ein Trikot oder ein Handtuch. Um das Steuersparmodell mit der Übungsleiterpauschale habe ich mich irgendwann selbst gekümmert, das wurde auch ermöglicht.
4.3. Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gab es im Verein? (z.B. Infos über Kurzseminare und Trainerlizenzausbildungen?
Wenn man sich selbst darum kümmert, übernimmt der Verein die Kosten für eine Lizenz, so habe ich den Trainer C-Breitenfußball gemacht. Einmal war auch das DFB-Mobil bei uns. Ansonsten wird das Thema von Vereinsseite nicht forciert.
4.4. Gab es feste Termine für Besprechungen im Jugendbereich? Wenn ja, wie verbindlich waren die Ergebnisse dieser Besprechungen für dich und andere?
Nein, es gab und gibt sie weiterhin nicht. In meinem zweiten oder dritten Jahr gab es mal einen Abend, zu dem die Jugendleitung alle Trainer und Betreuer einlud, aber bei diesem einen mal blieb es dann auch leider.
4.5 Gab es Unterstützung von Vereinsverantwortlichen bei Konflikten (mit Kindern, Eltern, Trainerkollegen, Jugendleiter)?
Es hätte sie wohl gegeben, wenn ich sie gebraucht hätte. Glücklicherweise ließ sich aber alles intern klären.
5. Wie ist die Zusammenarbeit mit den Eltern der Spieler?
Sie war stets gut, ich habe aber auch immer großen Wert auf die Elternarbeit gelegt, habe mich also um Transparenz bemüht sowie darum, mein Vorgehen und die Motivation dafür ausführlich zu erklären und zu begründen. Die Mühe, die wir uns mit jedem Spieler machten, wurde auch von den allermeisten Eltern anerkannt und gewürdigt, sie haben uns auch stets unterstützt. Wir haben aber auch immer mal wieder Aktivitäten unternommen, bei denen alle Eltern und teilweise auch Geschwisterkinder einbezogen wurden, z.B. ein Eltern- und Kinderturnier, gemeinsame Saisonabschlussfahrten in eine Jugendherberge mit Grillabend, Filmabend mit Pizzabestellung bei einem Spieler zu Hause, gemeinsamer Stadionbesuch.
(Fortsetzung folgt)