Hallo, mich beschäftigt gerade folgende Frage: ein Trainerkollege übernimmt gerade ein neues Team, noch ist die Mannschaftszusammenstellung in der Findungsphase. Der Chef seiner Frau bat nun darum, dass sein Sohn Aufnahme in dem Team finden solle (der Trainer hat einen ganz guten Ruf). Der Sohn ist Jungjahrgang (die Mannschaft soll bis auf wenige, talentierte Ausnahmen aus dem Altjahrgang bestehen) und möglicherweise ein verhaltensauffälliger Typ. Die Frau arbeitet noch nicht lange in der (kleinen) Unternehmung, ihr Verhältnis zum Chef ist gut, aber förmlich. Beim Fußball wird geduzt, was zur Folge haben könnte, dass sie als "Neue" den Chef duzt....und was, wenn ihr Mann als Trainer ein mögliches Fehlverhalten des Chefsohnes sanktioniert?
Wozu ratet Ihr?
Beruf und Privatleben sauber trennen?
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Nun mal ehrlich, darauf hast du doch selbst schon eine gute Lösung oder?
Was machen denn die hunderte von Lehrern, die auch ihre Kinder unterrichten?
Was machen die Tausende von Chefs, in deren Betriebe auch ihre Kinder tätig sind?
Was machen die Zehntausende von Trainern, in deren Mannschaft auch ihre Kinder spielen?Geht doch alles, wenn man sich Mühe gibt oder?
Manchmal aber gibt es kurriose Geschichten, wie deine! Der Chef ordnet an, dass wenn die Frau des Trainers ihren Job noch länger behalten möchte, der Sohnemann gefälligt in der Mannschaft des Mannes der Mitarbeiterin zu arbeiten hat. Also eine Form von moderner Sippenhaft! Ähnlich sieht es dann auch, wenn der Mann dieser Angestellten den Chefsohn sanktioniert!
Übrigens sind wir Deutschen nach den Italienern am koruuptionsanfälligsten! Ist doch klar, wie sich das Ganze weiterentwickelt oder doch nicht???
Fussball ist wie FKK! Solange man keine Blösse vor dem Chef und dem bösen Nachbarn geben muß, mal es doch Spaß!
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TW-Trainer,
wir denken ähnlich. Ich glaube, den eigenen Sohn im Team zu haben ist für einen Trainer einfacher, als die von mir geschilderte Situation. Da diplomatisch nicht reinzurutschen, ist jetzt die Kunst. Wenn der Chefsohn ganz gut Fußball spielt (weiß ich jetzt nicht), dann heißt es, dem Wunsch des Chefs nicht zu entsprechen, ohne ihn zu "verprellen". Und man darf annehmen, dass so ein Unternehmertyp erstens gewohnt ist, meist das zu kriegen, was er will, und zweitens eher erfolgsorientiert denkt, demnach also seinen Sohn gerne im vermeintlich etwas erfolgreicheren Team spielen lassen will.
Das riecht nach einem Trainertänzchen auf recht dünnem Eis.. -
Ob Chef oder nicht, muss Chefsohn genau gleich behandelt werden wie jedes andere Kind auch. Dann steht man wenigstens schon mal bez. Moral und Fairness sauber da. Alles andere gibt längerfristig komplizierte Probleme die Unruhe und Begehrlichkeiten in die Mannschaft bringen.
Wenn man das Kind nicht aufnehmen kann, muss man vielleicht etwas länger überlegen WIE man das nun dem Chef beibringt.
Aber in der Sache, resp. bezüglich Aufnahmeentscheid darf der berfuliche Kontext NIEMALS eine Rolle spielen. Wir sind ja nicht Bananenrepublik
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ja klar, ich ziehe mal eben knallhart das hobby vor und pfeiff auf den job meiner frau.
ist eh besser wenn die olle zuhause ist und kocht... -
Solche Sachen sind meistens schlecht.
Ich persönlich werde ab sofort, bevor ich eine Mannschaft übernehme, zu erst den Kader mit dem Juniorenchef ankucken und genau wissen wollen wer Vater/ Mutter von wem ist um mögliche Sponsoren Papas aus dem Weg zu gehen... habe mich schon zwei mal an solche Vätern verbrannt... da merkt man, was man als Trainer Wert ist, wenn ein Papa Sponsor auch nur meint, dass Ihm die Nase des Trainers nicht gefällt (siehe Christian Gross bei Stuttgart... ist ja sogar in der BL so).Der Juniorenobmann soll informiert werden.
Danach muss dieser entscheiden, dass der Sohnemann des Geschäftsleiters in eine andere Mannschaft eingeteilt wird.
Wenn der GL fragt, warum, so ist es Sache des Juniorenobmanns, diesem klar mitzuteilen, dass der VEREIN anhand von negativen Erfahrungen, Angst hat, dass der Trainer dessen Kind aus politischen Gründen, bevorzugen könnte. Dies kann man offen mitteilen. Dann ist klar mitzuteilen, dass der Trainer den Jungen wollte jedoch aber der Verein, das Veto gegeben hat.
Somit wird dem Trainer und dessen Frau, zu 100% Rückendeckung geboten und dem GL ist der Grund sehr klar.Viele Grüsse
TRPietro
