Platzsperre - Wer entscheidet bzw. übernimmt die Verantwortung?

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  • Hallo zusammen,


    ich habe ein paar Fragen zum Thema "Platzsperre" und hätte gerne Eure Meinungen/Erfahrungen gehört:


    1. Wer ist für die Sperrung eines Platzes zuständig bzw. wer darf oder muss den Platz sperren?
    Eigentümer der beiden Plätze (Rasen und Asche) ist im vorliegenden Fall die Stadt, Nutzer der ortsansässige Fußballverein. Der Rasenplatz wurde jüngst durch den Hauptverein gesperrt, weil er durch die Seniorenmannschaft arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Als Folge müssen nun auch die Junioren (bis E, die Jüngeren haben bereits Winterpause) auf den Ascheplatz ausweichen.
    Am letzten Sonntag spielte dann die 1. Herrenmannschaft - trotz Sperrung - wieder auf dem Rasenplatz. Begründung: Durch die Anstoßzeiten der beiden Herrenteams (sonntags 12.45h und 15h) kommt es sonst zu Überschneidungen. Die Platzsperre gilt aber weiterhin! Ich verstehe die Logik nicht - entweder ist der Platz in schlechtem Zustand und daher unbespielbar/gesperrt, oder eben nicht. Oder?


    2. Liegt eine Gesundheitsgefährdung vor?
    Der Verein möchte einen Kunstrasenplatz bauen, der den alten Ascheplatz ablösen soll. Zu diesem Zwecke hat er ein Bodengutachten erstellen lassen - hieraus ergibt sich angeblich, dass die Schadstoffwerte des Ascheplatzes viel zu hoch sind. Es wird empfohlen, den Ascheplatz b.a.W. nicht mehr zu nutzen. Die Stadt bestreitet das Ergebnis des Gutachtens und lässt wohl ein Gegengutachten erstellen.
    In der Folge wurden alle Mitglieder/Eltern darüber per Email informiert und der Ascheplatz gesperrt. Die Sperrung wurde jedoch nur wenige Tage später wieder aufgehoben. Begründung: Durch entsprechende Bewässerungsmaßnahmen seien die Schadstoffwerte an der Oberfläche unbedenklich bzw. nicht gesundheitsgefährdend - Trainings- und Spielbetrieb damit wieder möglich.
    Die Interessen aller Beteiligten (Stadt: finanziell; Verein: Aufrechterhaltung des Trainings-/Spielbetriebs in der Winterzeit) dürften klar sein. Falls dennoch eine Gesundheitsgefährdung vorliegen sollte, wird man dies erst Jahre/Jahrzehnte später merken (Spätfolgen) und dies kaum auf "die Asche" zurückführen (können). Was haltet Ihr davon?


    Viele Grüße
    Micha

  • zu 1:


    Bei meinem alten "Dorfverein" sperrt auch jeweils ein Abgesandter der Stadt in Absprache mit dem Vereinsvorstand den Platz. Das wird damit begründet, dass die Stadt auch für die Platzpflege zuständig ist (Rasenschnitt usw.).


    Leider ist auch da gang und gäbe, dass der Platz für Jugendtraining und -spiele gesperrt ist, aber urplötzlich Sonntags für die 1te und 2te Mannschaft wieder zur Verfügung steht. Danach wird er dann wieder gesperrt, damit er sich bis Dienstag Abend erholt (dann ist Herrentraining). Auf Nachfrage habe ich vom Vorstand erfahren, dass es Strafe kostet, wenn ein Spiel der Herren wegen Unbespielbarkeit des Platzes ausfällt und nachgewiesen werden kann, dass am Tag zuvor Jugendspiele stattfanden (und potenziell den Platz ruiniert haben). Ich halte das für hanebüchen (die Heeren spielen Kreisoberliga), aber so läuft es.


    zu 2.


    Sehr schwieriges Thema! Dass die Ascheplätze oft Schadstoffe enthalten, ist ja lange bekannt. Ich könnte auch nicht einschätzen, wie akut die Gefährdung wirklich ist. Und wenn dann noch sich widersprechende Gutachten existieren ?( ?!? Wenn Du jedes Risiko ausschließen willst, gehst Du nicht mehr drauf mit Deiner Mannschaft. Aber das heisst dann wohl Trainingspause...


    Grüße
    Oliver


    PS: Mittlerweile halte ich Vereine ohne Kunstrasen für kaum noch "überlebensfähig". Die Nutzungsdauer eines Naturrasens ist viel zu eingeschränkt. Siehe z.B. die Tabelle auf S.11 unten in http://www.dfb.de/uploads/media/DFB_Kunstrasenstudie_KF.pdf

    Einmal editiert, zuletzt von Don Quijote () aus folgendem Grund: tibbfähler

  • Wenn Du jedes Risiko ausschließen willst, gehst Du nicht mehr drauf mit Deiner Mannschaft. Aber das heisst dann wohl Trainingspause...

    Ich habe gerade keine Mannschaft X( überlege aber, welche Verantwortung ich hier für meinen Sohn (der auf Asche spielen soll) innehabe - will aber auch nicht übertreiben

  • @ Micha


    Wir haben es alle überlebt und sind gesund. Wenn man überlegt was für schadstoffe in der Luft sind (ja nach gegend) ist so ein Ascheplatz sicherlich nicht viel schlimmer. Must du aber selber wissen


    zu 1


    Haben wir das nicht alle erwartet, dass die tolle Seniorenmannschaft den vorrang für einen rsenplatz hat :cursing:


    Würde dir mal erne den Tip geben, genau diese Frage mal bei der nächsten Jahreshauptversammlung zu stellen. da müssen die verantwortlichen antworten. Ich wäre da mal wirklich auf die Antwort gespannt.



    Ansonsten gildet: die Stadt ist >Eigentümer und verantwortlich für die Sperrung. Es gibt allerdings die möglichkeit, das sie diese Aufgaben an euren verein weitergegeben hat. Dieses solltest du mal nachfragen. Ist dieses nicht der fall, wirkt sich oft ein Leserbrief positiv aus, dass die jgd ebenfalls wieder spielen darf, oder die tolle seniorenmannschat mal wieder asche schnuppern darf. Stell dich aber darauf ein, dass du in dem verein nicht mehr lange bist. eine heilige Kuh darf ja nicht gemolken werden.

  • Ist die Stadt der Inhaber der Plätze, entscheidet die Stadt über Platzsperren. Ist vor zwei Jahren im Winter bei uns in der Stadt passiert. Der Winter hat so hart zugeschlagen, das die Stadt sämtliche städtischen Rasenplätze quasi über Nacht gesperrt hat.
    Ansonsten macht das bei uns auch gern mal der Platzwart. Der schaut sich die Plätze an und entscheidet dann, ob sie benutzbar sind, oder beschädigt werden könnten.


    Das die Herren da trainieren und spielen dürfen... das wundert mich jetzt absolut nicht. War doch irgendwie schon immer so ;)
    Was Euren Ascheplatz angeht:


    Als ich noch ein Lütten war, haben wir ständig auf irgendwelchen Ascheplätzen spielen müssen. Ich lebe noch, mir gehts gut. Der Ascheplatz bei euch wird ja jetzt auch nicht unbedingt erst 5 Jahre alt sein, und aus Industrieschlacke bestehen. Natürlich hat der Verein ein entsprechendes Gutachten, man will ja die Stadt unter Druck setzen. Die Stadt wiederum weiß es natürlich andersherum viel besser... ob dein Kleiner da lieber nicht drauf kicken sollte, musst du wohl selber wissen. Schlussendlich, wenn er entscheiden dürfte, würde er da trotzdem bolzen ;)