Wie sollte ein kindgerechtes Ausbildungssystem im Fußball aussehen?

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  • @Uwe,


    kein Problem....ich finde sogar, dass das prima und auf jeden Fall hier hin gehört.


    Die Fair-Play-Liga ist doch ein Paradebeispiel für beide Meinungsseiten.


    Die Einen die meinen, dass alles softi-like über wiederkehrende vorsichtige Info und Diskussion die Trainerschaft für die Sache gewinnen wollen....wurden hier genau auf diese Art dazu animiert, JA zur Fair-Play-Liga zu sagen und sie probeweise einzuführen


    und später


    nach der Probe...besteht die Liga und das Regelwerk es ist Vorschrift/es findet Anwendung und Leute wie ich kommen dann auch auf zur Bestätigung, denn ein neuer Teil des Ausbildungssystem ist dann entstanden...festgelegt...wie ein Gesetz und ALLE müssen sich dann dran halten auch die Gegner. Besser gehts doch nicht.


    Schön und diplomatisch gut hat Ralf Klohr nebst Team und nun immer mehr Anhänger das gemacht. Ich denke, dass er ein Meinungsfreund meiner Zumpft sein könnte. Klug wie er ist -vermute ich- hat er die eigentlich erstmal viel motzen und dagegen sind über die taktisch kluge Maßnahme ins richtige Boot gelotzt...."Fair-Play" als Überschrift....da wollte doch wohl niemand gegen sein :) ...oder ist hier jemand gegen Fair-Play??....da hört doch jeder erstmal zu....deswegen schonmal dafür eine 1+, einfach klug gemacht. Es überkommt mich hier neben einer echten schönen Freude auch ein klitze kleines Stück Schadenfreude....aber im positiven Sinne. Hier waren Füchse am Werk und das ist gut so meine Herren.

  • Moin, wir sind gerade dabei das erste Konzept für unseren Verein aufzustellen!
    Punkte wie Andre in Post 1 genannt hat sind dabei- nur die Frage,wie geht man mit den Platzhirschen um?
    Dabei geht es um 2 lizensierte Trainer,die Lizenz wurde aber vor 20 Jahren abgelegt, und die Fortbildungen haben am Training nichts verändert! Kondition kloppen -keine Spielnähe, herumgeschreie usw..
    Nur haben die beiden Trainer zusammen 3 Mannschaften im Jugend und Herrenbereich - wie können wir sie unter unser Konzept stellen?
    Von "gleichwertigen" Koordinatoren werden sie keinen Respekt haben. Sie werden sich dem Konzept nicht unterordnen ... ICH sehe es wie Andre,ein Trainer hat sich unterzuordnen-wenn nicht passt er nicht zum Verein-Leider werden diese Trainer gebraucht.


    Erfahrungen,Tipps?
    Cokefreak

  • wie geht man mit den Platzhirschen um?


    Am Besten gar nicht.
    Wichtig ist dass der Verein weiss was er will. Breitensport vs. (ambitionierte) Fussballschule, Teil des organisierten Fussballs oder eigene (selbst gegründete Liga), privat finanziert oder öffentlich, professionell oder leihenhaft. Dies geht aus einem Gesamtkonzept hervor aus welchem sich dann die Struktur, Finanzierung, Betrieb und Personal ableiten. Wenn die Platzhirsche noch passen. Gut. Wenn nicht, ersetzen - egal wie verdient.
    Vermutlich glaubt man aber diese Wahl gar nicht zu haben. Und das ist dann eben der Anfang vom Problem :)

  • Um nochmals ganz an den Anfang des Themas zurückzukommen:
    Das Problem beim "kindergerecht" beginnt damit, dass wir "kindergerecht" nur im Kontext von Fussball denken.
    Wirklich kindergerecht wäre es, nebst Fussball Alternativen zu bieten.
    Wenn aber ein Dorf nur Fussball hat, ist das, was den organiserten Sport betrifft, schon mal nicht kindergerecht, resp. zwingt dieses Setting Kinder in den Fussball, welche dafür nicht geeignet sind oder noch nicht über die nötige Reife verfügen.
    Leider wird dann versucht, dieses Gundproblem dahingehend zu lösen, dass man dann nicht mehr so wie von den Verbänden vorgesehen richtigen Fussball entwickelt, sondern im Fussball diejenigen Alternativen zu bieten beginnt, welche eigentlich AUSSERHALB des organisierten Fussballs geboten werden müssten.
    Der organisierte Fussball versucht somit die grundlegenden "Kinderungerechtigkeiten" zu lösen, für welche eigentlich die Gemeinden zuständig wären.

  • Ich denke auch, dass die Platzhirsche keine Sonderbehandlung genießen dürfen.


    Mein Verein den ich neu strukturieren würde hätte ja -ich beschrieb es schon oft- über eine Mitgliedsbeitragserhöhung von der die Mitglieder wüßten...genau wüßten...warum sie nun im Monat 3, 4 oder 5 Euro für das erste und zweite Kind (drittes Kind frei/Haertz IV im Rahmen der Sätze über das Amt) mehr zahlen sollen, nämlich:


    -der Trainer erhält Kohle...eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 50, 100 oder 150 Euro.


    So steigere ich schonmal die Attracktivität, mindestens der 16, 17, 18 oder 19jährige Schüler der sowieso schon mit dem Gedanken schwanger geht überlegt nun, ebend nicht mehr die Zeitungen auszutragen oder im Getränkehandel für 5,50 Euro die Stunde zu arbeiten, sondern vielleicht nun einen Trainerposten in der F oder E zu übernehmen. Und dieser Gedanke -den ich überhaupt nicht verwerflich finde- wird sich meiner Erfahrung auch in den Köpfen so manches Erwachsenen wiederfinden, was HIER Leute als einigermaßene Großverdiener so wohl nicht nachempfinden können und genauso wenig diejenigen nachempfinden können, die ihre Zeit am liebsten zu 300 Prozent opfern würden und mit dem Verein verheiratet sind. Diese Gruppe der Ehrenamtler kann ja weiterhin spenden, in dem SIE halt auf die Summer verzichten...so einfach wäre das. Das Amt des Trainers bliebe bei 50, 100 oder 150 Euro immer noch ein Ehrenamt, denn sie spenden auch weiterhin ordentlich. Sie spenden nämlich die Woche geschätzte 10 Std. ...was im Monat dann cirka 40 Std. sind...dem Verein und wenn man das mit nur 8 Euro die Stunde mulitipliziert und die 50, 100 oder 150 Euro verrechnet, bleibt dem Verein noch die Möglichkeit, demjenigen noch eine Spendenquittung auszustellen!!!!!!


    -darüber ...so meine Ansicht...ergeben sie "NACHFOLGER" für die Platzhirsche.


    -darüber ...kann ich spätestens als Vorstand fordern, dass sich der Trainer an den Fortbildungen beteiligt und sie gem. Konzept hält.


    Macht er das nicht...erhält er die gelbe Karte mit dem Hinweis, dass man auf ihn bei weiterem Fehlverhalten leider leider entfernen muß oder man nimmt nun endlich mal den Mut zusammen und sagte dem Genossen, dass er glasklar für diesen Posten nicht geeignet ist und bietet ihm einen Posten -soweit möglich- abseits der Kinderteams an. Notfalls würde ich mir im vorhinein "Springer" organisieren...wo ich diesen Leuten einen zusätzlichen 50iger für die Dauer der Tätigkeit übermittel oder es demjenigen gebe, der die Spieler mittrainieren ließe.


    Hier käme mir zusätzlich die Möglichkeit in den Sinn, gerade im unteren Bereich gemeinsame reine Spieletrainings zu veranstalten, wo z.B. im 4:4 oder 3:3 auf Minitore viele kleine Plätze abgesteckt würden und wo in Turnierform gegeneinander locker einfach nur gespielt würde.


    -Ich würde allen Ernstes auf diese Platzhirsche verzichten und es notfalls selber machen. Ich würde die Eltern ansprechen und es notfalls eine Mutter machen lassen die wegen meiner vom Fußball nur die Ahnung hat...die sie benötigt um zu erkennen, dass das runde Teil der Ball sein muß...solange sie am Platzrand nicht negativ rumschreit, sich an die Altersziele hält, jeden mindestens zur halben Spielzeit spielen läßt und rotieren läßt. Dabei würde ich sie selber...oder mit einem Jugendspieler der B oder A zusammen führen und sie nicht bei den schriftlichen Modalitäten hängen lassen und sie an die Trainingsonlinebank des Dfb heranführen.


    -dann würde ich noch Events für das Trainerteam organisieren/organisieren lassen. Z.B. bekämen die Trainer einmal wöchentlich eine Hallenzeit, wo sie einfach miteinander gemischt/mixt...kicken könnten und einen Grillabend oder einen Abend beim Griechen würde ich auch noch rausholen. So lernen die sich kennen und schätzen und es entstünde ein TEAM. Die eingesetzten Koordinatoren hätten so die Chance sich so verkaufen zu können, dass sie nicht als Feindbild in den Köpfen erscheinen.


    -Zum Konzept -angelehnt an das Dfb-Ausbildungskonzept- käme bei mir auch noch ein Verhaltenscodex wie ihn FB vorstellte-...das wäre zwingend notwendig und ist wohl eine gute Sache, die mir auch neu war.


    Ich gebe zu, dass ich wohl genau der richtige Mann wäre, diesen Platzhirschen das nötige zu sagen. Mir würde es sogar Spass machen und ich weiss was ihr dazu sagen werdet. Ich bin halt der Meinung, dass genau diese Typen Menschen sich entweder anzupassen lernen oder im Vereinssport verschwinden sollten, weil genau sie es sind, die die Spassbremsen sind...die oftmals gutes neues verhindern....Keile einbringen und für Streit sorgen...und letztlich für jede Modernisierungsvereitelung verantwortlich sind und deshalb die Rechnungsadressaten sind, wenn es darum ginge, jemanden zu bestrafen der für das Vereinssterben oder MItgliederschwund verantwortlich ist. Ich sehe das so, und deswegen sage ich auch,


    .....lieber keinen Trainer, als einen Trainer der keiner ist....so meine feste Überzeugung! :!:;):thumbup:


    Das so zu installieren kostet sicherlich Kraft und Mut und es würde anfangs mit einem dicken Raunen einige Mitglieder kosten. Ich gehe nicht davon aus, dass das mehr als 3 Prozent wären. Dafür werden aber einige nachkommen, der Ruf würde verbessert, der Nachwuchs an Trainers wäre ein kleineres Problem ..vielleicht keines mehr...und man verliert eher weniger Mitglieder.


    Dabei ginge es mir überhaupt nicht darum, hier Aufstiege etc. zu erwirken. Es könnte aber sein, dass das ...so einhergehen würde....wenn man sich wohl fühlt..wieso nicht.


    Ich verspreche, dass ich das nun das letzte mal gepostet habe. Jeder sollte es so tun, wie er es meint. Ich meine, dass ich in keinem Verein mehr tätig werde, der kein Konzept vorweist und der keine Koordinatoren einsetzt.

  • Jedes Ausbildungskonzept, sollte die sportliche und fußballerische Ausbildung der Kinder in den Vordergrund stellen.
    Altersgemäß und mit Spaß, aber Fördern und Fordern.
    Bei den Lerninhalten kann sich auch ein Dorfverein an den genannten Vereinen orientieren.


    In der Praxis wird in den jüngeren Jahrgängen nach meinen Erfahrungen häufig jedoch ein relativ konzeptloses Training angeboten.
    Auf koordinative Ausbildung wird häufig total verzichtet.
    Technik und Schußtraining ohne Gegner und Zeitdruck, selbst in der E jugend noch stundenlang formalistisch, mit Trainer als Anspielstadion exerziert.
    Am Ende ein Abschlußspiel über eine halbe Stunde durchgezogen, in der die Lerngruppe halbiert, am besten planlos 10 gegen 10. Hier spielen dann in Wirklichkeit 4 gegen 4 und der Rest steht rum und wird von den besseren als störend empfunden.
    Diesen von mir häufig beobachteten Mißständen gilt es entgegenzuwirken, denn hier wird den Kindern eine sportliche Zukunft verbaut.
    Die Vorgabe des "Altersgemäßen Fußballtraining" wird in den jüngeren Jahrgängen zu häufig als Alibi für undiszipliniertes Herumtoben der Kinder mit ihren Freunden verstanden.
    In Wirklichkeit wollen die Kinder die wirklichen Spaß an ihrem Hobby haben, jedoch in einer geregelten Atmosphäre wirklich etwas lernen und sind Stolz auf ihre Fortschritte.
    Eine anspruchsvolle koordinative Übung im vierten Versuch fehlerfrei bewältigt zu haben, oder mit einem Übersteiger in einer 1 gegen 1 Übung den Gegenspieler ausgetanzt zu haben, sind die Geschichten die die Kinder ihren Eltern später am Abendbrottisch erzählen sollten und nicht Klaus hat Peter geschubst und Bernd hat Steffan der durch die Übung gelaufen ist beim Schußtraing voll abgeschoßen.
    Beides Realitäten und so in der E jugend erlebt.