Übung, um Führungsqualitäten zu erkennen

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  • Hallo,


    ich tue mich heuer relativ schwer, den Spielführer zu bestimmen. Die Spieler sind bis auf wenige Ausnahmen (die aber aus Gründen der Trainingsbeteiligung keinesfalls als Kapitän infrage kommen) größtenteils zurückhaltende Charaktere, den einzigen klaren Führungsspieler haben wir im Sinne seiner sportlichen Entwicklung in die B-Jugend hochgeschoben.


    Ich mache jedes Jahr, um meine Gesamteindrücke zu bestätigen, eine spezielle Übung, um zu sehen, wer "der Chef im Ring" ist: alle Spieler stehen im Kreis, haben einen Ball in der Hand und die andere Hand auf dem Rücken. Jetzt müssen alle gleichzeitig den Ball zum Nebenmann werfen. Ich achte darauf, welcher Spieler das ganze koordiniert. Daher meine Frage: kennt jemand weitere Übungen in dieser Richtung?


    Danke & viele Grüße


    BJL

  • Entschuldigung, aber das kann doch nicht dein Ernst sein. Koordinationsübungen um Führungsqualitäten zu erkennen? Das höre ich zum ersten Mal. Mit einer plausiblen Erklärung hinsichtlich Sinn und Zweck lasse ich mich aber gerne eines besseren belehren.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Ich mache es natürlich nicht von dieser Übung abhängig, es ist nur ein Mosaikstein. Aber es muss bei dieser Übung einer das Kommando geben, damit alle gleichzeitig werfen und es ist schon interessant zu sehen, wer das ist und wie sich die Mannschaft auf denjenigen Spieler einigt.

  • Ich trainiere seit mehreren Jahren die C, habe den alten Jahrgang also letzte Saison schon gehabt, der junge Jahrgang ist neu bei mir, deren Entwicklung habe ich als Zuschauer natürlich die beiden letzten Jahre auch schon verfolgt.

  • eine spezielle Übung, um zu sehen, wer "der Chef im Ring" ist: alle Spieler stehen im Kreis, haben einen Ball in der Hand und die andere Hand auf dem Rücken. Jetzt müssen alle gleichzeitig den Ball zum Nebenmann werfen. Ich achte darauf, welcher Spieler das ganze koordiniert.

    So ungefähr, natürlich mit anderen Aufgaben, machen wir unser Assessment-Center für neue Mitarbeiter in der Firma.
    Daraus soll sich ergeben, wer ein guter Teamplayer und wer für Führungsaufgaben geeignet ist.
    Ein m.E. nicht sonderlich gut funktionierendes System, um Bewerber kennenzulernen. Aber anders geht es nicht.


    Du jedoch kennst deine Jungs seit Jahren. In diesem Zusammenhang kommt mir deine Übung, mit Verlaub, lächerlich vor.
    Wenn dir niemand einfällt, dann frag die Jungs. Die werden schon eine Meinung haben.
    Stelle das gemeinsame Ziel und das, was Du von dem Kapitän erwartest in den Raum. Ich denke, eine C-Jugend kann durchaus die Lage erkennen und zielführend argumentieren.
    Probier's aus.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Ein bisschen unpraktisch, dass man 2 Threads verfolgen muss, um auf Diskussionsstand zu bleiben.


    Es gibt im angelsächsischen Raum den Begriff "Leading by example": Du solltest Trainingsbeteiligung und Einsatzfreude auf dem Feld höher einstufen als die "Lautstärke auf dem Feld". Außerdem sollte der Spieler auch leistungsmäßig "gesetzt" sein, dann hat er eine natürliche Akzeptanz bei den anderen Spielern. Das, was Du Dir offensichtlich auch auf dem Feld erhoffst, nämlich das Dirigieren oder sich sonstwie bemerkbar machen, würde ich sogar explizit in dem Alter NICHT als Kapitänsaufgabe sehen, weil Du erstens ihn als Persönlichkeit überfordern könntest und zweitens es immer ein paar Spieler gibt, die sich dann hinter dem Kapitän "verstecken" können.


    In kritischen Spielsituationen die Ärmel hochzukrempeln, sich gegenseitig positiiv zu motivieren ist Mannschaftsaufgabe. Das kannst und solltest Du auch von anderen Spieler mit positiver Ausstrahlung erwarten. Die machen das sogar gerne, auch wenn sie nicht Kapitän sind.