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  • Dieses Posting ist völlig 'off topic' und hat, auf den ersten Blick rein gar nichts mit Fußball zu tun.


    Man möge mir das verzeihen.
    @Uwe, Du kannst es natürlich auch löschen. Bin dir nicht böse.


    Aber, meines Erachtens ist dieses Video eine Art Pflichtlektüre für alle, die mit jungen Erwachsenen zu tun haben. Auch für uns 'Alte' gibt es einen Lerneffekt.


    Es wurde von der TCA produziert (das ist so eine Art australischer TÜV) und zeigt wirklich schockierende Bilder, die wachrütteln.
    Ich werde den Link auch an die Schulen im Umkreis schicken und darum bitten, dass das Video in den Oberstufen gezeigt wird.


    Wie gesagt, völlig 'off topic', aber dennoch sehenswert, betroffen und nachdenklich machend.
    Vielleicht gibt es unter euch den einen oder anderen 'Multiplikator'. Das würde mich freuen.


    Und hier der Link:
    http://www.youtube.com/watch?v=Z2mf8DtWWd8

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Hallo!
    Ich gebe Dir recht wenn du sagst. dass dieses Video erst einmal nichts mit Fußball zu tun hat.
    Ich gebe Dir nur bedingt Recht, dass es eine Art Pflichtlektüre ist für alle die mit jungen Erwachsenen zu tun haben.
    Ich fände es wünschenswert (weil verbieten kann ich es ja nicht) wenn Du auf das Versenden dieser Video/s verzichten würdest.


    Warum das Ganze:


    In den Jahren seit 2005 läuft in England, ein Projekt Crash Course. Eine sogenannte Verkehrserziehung für junge Heranwachsende und angehende Fahrzeugführer.
    Dort werden neben sogenannten "Schockvideos" von reale Personen aus dem Umfeld Verkehrsunfall wie Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Notärzte und
    Opferschutzbeauftragte oder Notfallseelsorger ihre persönlichen "Einsätze" mit den dazu gehörigen Bildern und Filmen vortragen. Ziel ist es also
    Betroffenheit zu verursachen und darauf hin eine Verhaltensänderung nachhaltig zu erreichen. Studie haben ergeben dass dieses den Engländern sehr nachhaltig
    gelungen ist.


    Ende 2008 waren deutsche Polizisten auf einer dieser Vorstellungen und dachten sich, dass das auch etwas für Deutschland (NRW) sei. Es wurde also eine
    Projektgruppe gebildet und sechs Pilotbehörden ausgewählt, die unter wissenschaftlicher Begleitung der Uni Köln ein Modulhandbuch erstellen und prüfen
    sollten, ob man diese Art der Verkehrserziehung in der BRD überhaupt durchführen kann. Die Unterschiede der englischen Kultur zur deutschen sind gravierend.


    Ich habe das Glück, dass ich Mitglied einer dieser ersten Teams (Pilotbehörde) sein durfte.
    Im Januar 2011 wird der Innenminister NRW nun dieses Projekt offiziell vorstellen und jede Kreispolizeibehörde anweisen, solch ein Team zusammen zu stellen.
    Alle unter dem Namen "Crash Kurs NRW".


    Unsere Erfahrungen sind, dass unsere angeblich verrohten Kids in Altersgruppen von 16-18 Jahren (18-24 J. ist die Zielgruppe) nicht resistent gegen solche
    Art der Aufklärung sind. Wir dachten, dass alle schon genug solcher Videos auf youtube und anderen Portalen gesehen hätten. Weit gefehlt. Bereits nach dem
    ersten Einspieler war es total still in den Räumen. Zum Teil sind die Kids rausgelaufen, sie waren nicht in der Lage solche Sachen zu verarbeiten. Dazu die
    realistischen Vorträge der einzelnen Akteure - aus ihrer Sicht mit ihren Emotionen und Gedanken.


    Und das, obwohl bereits im Vorfeld sondiert wurde wer in den Personenkreis gehört und wer nicht (die schon Kontakt mit solchen Lagen hatten sind nicht
    Zielgruppe). Die Lehrer haben bereits Vorarbeit geleistet, was nicht allgemein üblich ist, da alle Lehrer immer sehr viel zu tun haben. Zu jeder
    Veranstaltung waren Schulpsychologen und Seelsorger anwesend. Nachsorge ist ein wesentlicher Bestandteil - die Flut von Fragen war unglaublich.


    Also, wenn Du so etwas als Pflichtlektüre verbreiten möchtest, bedenke bitte die Folgen. Sorge für Vor- und Nachbereitung, für psychosoziale Unterstützung
    und binde die Lehrer (o.ä.) mit ein - von Anfang an.


    Versuche es doch erst einmal bei deinen Kindern, im familiären Kreis - da kannst Du sofort feststellen wie es wirkt und kannst Nachsorge durchführen. Aber
    mit einfach mal zeigen und die Kids alleine damit lassen ist leider unverantwortlich.


    Mehr dazu unter
    http://www.schule-bw.de/unterr…_projekte/crash-kurs-nrw/


    oder ein interessanter Bericht einer Schule
    http://www.gbm-ge.de/html/klassenzimmer.html


    Gruß


    cobbek

    +++ "Qualität kommt von Quälen. Ich möchte die Spieler in einen Zustand versetzen, in dem sie optimal Fußball spielen können" +++
    +++ Das Positive war, dass wir hinten zu Null gespielt haben. Das Negative war, dass wir auch vorne zu Null gespielt haben. +++
    +++ "Disziplin, Ordnung, Fitness -- Das sind die Grundvoraussetzungen, um Erfolg zu haben!" +++
    +++" Das Schlechteste am heutigen Spiel ist, daß ich nichts zu meckern habe." +++

    2 Mal editiert, zuletzt von cobbek ()

  • Cobbek, ein ausgesprochener ernster, aber wichtiger Beitrag! Selbst als Erwachsener ( vor zwei Jahren ), hatte ich ein Erlebnis, welches ich heute noch nicht so richtig verarbeiten kann. Als ich als Zweiter zu einen Unfall kam, der Wagen fing Feuer, und der Erste hat zwar die Polizei gerufen, stand aber völlig letargisch am Straßenrand, rannte ich sofort hin um den Fahrzeugführer heraus zu ziehen. In den Augenblick gab es eine Verpuffung und die Flammen standen im Fahrerraum. Mir blieb nichts anders übrig, als mich selbst in Sicherheit zun bringen. Den Geruch einer brennenden Leiche, wird mich ein Leben lang begleiten. Am selbigen Tag kaufte ich mir ein Feuerlöscher für mein Fahrzeug.

  • Hallo Cobbek,


    Du hast sehr umfangreich geantwortet und scheinst auch vom Thema sehr viel Ahnung zu haben. Das finde ich schon mal gut.


    Ich gebe dir Recht, wenn Du sagst, dass man so ein Video jungen Erwachsenen nicht ohne 'Nachsorge' zeigen sollte, da wir die ausgelösten Emotionen nicht steuern können.


    Auf der anderen Seite glaube ich aber auch, dass sich diese Zielgruppe eine Menge Dinge ansieht, die auch nicht ohne sind. Ebenfalls ohne jegliche Erklärung und/oder Betreuung. Sozusagen als Selbstläufer mit Eigendynamik. Gut ist das sicherlich nicht.


    Jedoch, wenn es eine Chance gibt, das potenzielle Verhalten bereits im Vorfeld nachhaltig zu verändern, dann sollte man diese Gelegenheit nicht ungenutzt lassen.
    Mit anderen Worten: Mir ist es lieber, diese jungen Menschen haben mit der Verarbeitung der Bilder eine Zeit lang Probleme, als dass sie sich alkoholisiert ans Steuer setzen und andere Menschen gefährden.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • zu diesem thema muss ich mich einfach äussern:


    die heutige Jugend ist in der Verantwortung beim Fahren in der grossen Masse viele verantwortungsbesusster als zu meiner Zeit ( ich bin 61)


    damals ist kaum einer nach Training und Spiel ohne die betreffende Promillezahl heimgefahren.


    das erlebe ich heute ganz anders.


    Klar gibt es auch die anderen heute, aber die erreichst du auch nicht mit den betreffenden Filmen mit anschliessender Belehrung.


    mag sein dass ich vom Dorf bin, aber ich erlebe es fast jeden Tag: Ich bin heute am fahren, darf nichts trinken, oder ich hol den Schlafsack mit, komme
    heute nicht heim.
    , oder werde nachts um 4 angerufen: kannst du uns abholen kommen.


    deshalb halte ich von der Verbreitung solcher Filme nicht viel, sieht man übrigens ständig im Fernsehen,


    die, die es schockiert fahren in der Regel eh anders, und die anderen juckt es nicht. jetzt kommt mir bitte nicht mit Ausnahmen, die gibt es immer wiede,


    Günter