Der kleine Unterschied

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    • Offizieller Beitrag

    Fortsetzung der Diskussions-Beiträge aus „Mädchenfußball-Duschverhalten“.



    Das wundert mich aber, hier werden viele Klischees bedient. Viele dieser Punkte findet ihr in den ironischen Texten unter „Sonstiges“ wieder. Gesammelt wurden die Punkte von Mädchen, um diesen Vorurteilen mit einem Lächeln zu begegnen.

    Es ist doch klar, Mädchen- und Jungsfußball kann nur schwer verglichen werden. Der große Unterschied ist die Dynamik und die lässt sich nicht wegdiskutieren. Dies trifft auf sämtliche Sportarten zu, ist biologisch bedingt und damit fakt. Dies ist für mich der einzige Grund, weshalb ein direkter Vergleich immer daneben gehen wird. Es wird ja auch niemand einen 100m-Lauf bei den Männern mit einem Lauf bei den Frauen vergleichen.

    Als nächstes zum Outfit. Auch bei Jungs ist es immer wichtiger gestylt auf dem Platz zu stehen. Dies kritisieren ja sogar schon Bundesligatrainer. Ich glaube nicht, dass es hier große Unterschiede gibt. Ich habe schon Jungs trainiert, die keinen pinken Leibchen anziehen wollten.

    Zur Technik: Mädchen haben häufig die besseren technischen Fertigkeiten, weil sie oft völlig unbelastet mit dem Fußballspieln beginnen. Bei vielen Jungs haben sich schon Bewegungsmuster automatisiert, die nur schwer aufgelöst werden können. Alles eine Sache des Trainings und der Fertigkeiten der Trainer. Aber auch hier gibt es keine allgemeine Aussage. Bei Jungs und bei Mädchen hängt es gleichermaßen von der Ausbildung ab.

    Ich habe selbst vier Jahre Mädchenteams trainiert. Es ist nicht schwerer Mädchen zu trainieren, es ist anders und ich möchte diese Zeit nicht missen. Anders deshalb, weil Mädchen selten fußballerische Fähigkeiten mitbringen, weil Mädchen andere Sozialstrukturen aufbauen. Nicht zu vergessen, ich kann ein 10jähriges Mädchen nicht mit einem zehnjährigem Jungen vergleichen. Mädchen entwickeln sich viel schneller, auch das ist biologisch bedingt.

    Mein Fazit: Mädchen sind nicht besser oder schlechter als Jungs, sie sind anders. Wer das begreift, kann jederzeit Mädchentrainer werden und wird viel Spaß, Freude und auch Ärger haben, wie bei den Jungs. Der Mädchen- und Frauenfußball ist eine Bereicherung für jeden Verein.

  • Uwe,

    sehr gute Analyse.

    Ich stimme dir in allen Punkten zu 100 % zu.

    Frage mich aber warum viele Jungen und Jungentrainer den direkten Vergleich heranziehen?
    Brauchen sie es für ihr Ego?

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • ich stimme auch in allen punkten zu...man sollte die klischees nciht zu klischees werden lassen und dann nur die ernstnehmen die stimmen oder? und joa jungstrainer bracuhen oft iegenlob haha

    • Offizieller Beitrag

    Zitat:


    Eye-See schrieb am 08.02.2007 23:31
    Dauert Mädchen-Training eigentlich grundsätzlich immer 30 Minuten länger?

    Um Schieri_11 zu verteidigen, auch wenn er es bestimmt nicht nötig hat. Bei ihm ging es darum, dass grunddsätzliche alle Übungen kurz erklärt werden sollen. Er hat nie abgestritten, dass es einen Unterschied gibt.

    Nun mal eine ernste Frage. Glaubt ihr, dass dies mit dem Hinterfragen grundsätzlich für Mädchen gilt? Ich meine viele fangen mit Fußball ja recht spät an. Aber könnte ja sein, dass wenn sie in den Bambinis schon anfangen und es nicht anders gewöhnt sind als das zu machen, was der Trainer sagt, sie dann später nicht mehr so kritisch sind. Habt ihr diesbezüglich schon Erfahrung machen können? Ist reine Neugier.




    Um das zu beantworten: Mädchentraining dauert mindestens eine halbe Stunde länger, womit wir wieder beim Duschen sind. In meiner Zeit als Mädchentrainer war mir nie wirklich klar, was die Mädchen alles zu besprechen haben. Bei Spielen war es oft noch schlimmer. Vor dem Spiel habe ich ca. 15 Minuten vor Anpfiff jede private Unterhaltung untersagt, damit die Mädchen sich aufs Spiel konzentrieren - sonst wurde sogar noch mit dem Schiedrichter rumgealbert. Das funktionierte auch ganz gut, aber nur, weil die Mädchen dies auch richtig fanden :) . Als Mädchentrainer habe ich wesentlich mehr Zeit benötigt. Nicht während, sondern vor und nach Training und Spiel.

    Mädchen hinterfragen mehr, aber ich glaube nicht, weil sie später mit dem Fußballspielen anfangen. Sie sind einfach kritischer, was die Sache dann oft schwieriger macht. Sie hinterfragen auch mehr, weil sie nicht meinen, alles über Fußball zu wissen. Jungs outen sich nicht gerne, wenn sie den Sinn einer Übung nicht verstehen. Jungs müssen alles über Fußball wissen.

  • Ja ich denke uwe hat recht, weshalb ich das Hinterfragen nie unterbinden sonder gezielt fordere und eventuell dann lenke...meine spielerinnen dürfen mihc kritisieren...aber sie müssen dann argumentieren, denn ich bin nicht allwissend und dass sollten die kinder lernen...ein trainer hat zwar mehr ahnung, aber nciht die weisheit mit löffeln gefressen...meine spielerinnen akzeptieren mich haben ab und an andere ansichten und die werden dann offen und ehrlich diskutiert. die letzte entscheidung obliegt aber immer mir und meiner mittrainerin(wir sind gleichberechtigt!!)...ich denke dass ist ein gute variante, so kann sich niemand verantwortung entziehen und man selbst bleibt auch achtsamer was seine entscheidungen betrifft...