Von der Jugend zu den Männern

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  • Hallo zusammen,


    bin noch relativ neu hier habe aber schon sehr viel gute Diskussionen verfolgt. Vielleicht könnt ihr mir ja aus der Erfahrung ein paar Sachen zu bedenken geben an die ich nicht gedacht habe.


    Zum Saisonende habe ich meinen Abschied als Trainer der B-Jugend bekannt gegeben. Diese Mannschaft habe ich seit der unteren D-Jugend, jetzt 5 Jahre, erfolgreich trainiert. Allerdings wollte ich nun nach dieser Zeit, so schwer es auch teilweise fällt, eine neue Herausforderung suchen.


    Nun hat mir der jetzige Trainer unserer ersten Mannschaft (in der ich diese Saison noch Spieler bin) eröffnet, dass er aus Zeitgründen in der nächsten Saison nur noch ML machen möchte und mich zusammen mit einem weiteren älteren Spieler als Trainerteam dem Vorstand vorschlagen möchte. Da wir ein kleiner Verein sind, bin ich zur Zeit der einzige Lizenzinhaber im Verein.


    Meine bedenken gehen nun dahin, dass es schwierig sein könnte von einer Mannschaft aus deren Mitte man kommt (in der es außerdem bessere Fußballer als mich gibt) mit dem nötigen Respekt als Trainer akzeptiert zu werden. Dafür bin ich überzeugt das der Vorstand 100 prozentig hinter der ganzen Sache stehen würde. Ich selbst traue mir das zu, in dem Wissen das ich im Männerbereich noch dazu lernen muss und auch auf Widerstände (Trainingsgestaltung, Mannschaftsaufstellung) stoßen werde die es bei meiner auf mich eingespielten Truppe schon lange nicht mehr gibt aber wie gesagt es soll eine Herausforderung sein. Finanziell lohnt es sich im übrigen nicht (nur für interessierte) ist für mich aber auch uninteressant.


    Die Alternative wäre zu einem anderen Verein zu wechseln, wobei dort natürlich erstmal ein unbekannter Vorstand warten würde. Vielleicht habt ihr ja ein paar Gedanken dazu oder Erfahrungen.

  • Hallo Dresdner,


    deine Bedenken kann ich absolut verstehen. Ich sehe das grundsätzlich auch so. Nach dem Motto: der Azubi bleibt doch immer der Azubi, auch wenn er später übernommen wird.


    Letztlich hängt das natürlich von den Charakteren des Teams ab. In Ausnahmefällen kann es schon sein, dass die Mannschaft dich voll akzeptiert. Du kennst ja deine Mannschaft, da du mit ihnen bereits gespielt hast.


    Aber ehrlich: grundsätzlich würde ich eher davon abraten. Aber dein eigentliches Ziel hättest du zunächst erreicht: eine neue Herausforderung hast du dann gefunden ;) .

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Bedenke eins:
    Hast du wirkliche Freunde in der Mannschaft im Vorstand etc.?
    Es wird irgendwann womöglich eine Zeit kommen, wo es nicht mehr passt. Ob das jetzt nach einem oder nach 5 Jahren ist. Werdet ihr es verkraften können, wenn dir Freunde sagen müssen, dass es nicht mehr weiter geht?

  • also ich kenne viele fälle wo das gemacht wurde. das ein älter spieler zum trainer wird.
    ob das bei dir klappen würde kannst denke ich du am besten einschätzen denn nur du kennst dein team.
    bei meinen team würde ich es nicht machen. weil ich glaub das ich dort nicht so viel respekt bekommen würde als wenn ich ihrgemdwo in ein fremdest team einsteigen würde
    lg
    hans

  • Hallo,


    zunächst einmal möchte ich dir Mut machen, denn durch dein angeeignetes Wissen während der Zeit der Trainerlizenzausbildung bist du den Spielern, die du jetzt trainieren sollst, um einiges voraus. Es gilt jedoch die Macht deines Wissens in richtige Bahnen zu lenken und da werden "Anfängerfehler" nicht ausbleiben. Nur, wenn du - von erfahrenen Kollegen - ein Feedback bekommst, kannst du dich verbessern. Optimal ist es, wenn man mit einem erfahrenen Trainerkollegen startet und man sich gegenseitig ergänzen kann. Zum Glück dreht es sich bei dir um einen kleinen Dorftverein, denn in größeren Vereinen handelt es sich nicht selten um "Haifischbecken", in denen sich viele Trainer schon nach kurzer Zeit verschleißen. Aber auch im Dorfverein ist "Mimosenhaftigkeit" nicht angesagt, denn am Spielfeldrand befinden sich lauter Hobbytrainer, die selbst bei einem 2-stelligen Sieg deines Teams noch vieles besser gemacht hätten.


    Wenn deine Spieler merken, dass du taktisch viel mehr drauf hast als sie, werden sie dich auch akzeptieren. Denke aber immer daran, Wissen kann man sich aneignen, Erfahrungen muss man aber erst mal machen!



    Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Glück für deine neue Aufgabe!

  • Vielen Dank euch allen.


    Nachdem ich nun eine Woche darüber nachgedacht habe, habe ich mich dazu entschlossen. Wir werden in den nächsten Tagen ein Konzept erarbeiten und das dem Vorstand vorlegen. Es kamen aber schon positive Signale (wie gesagt wir sind ein kleiner Verein - wenn auch nicht auf dem Dorf).
    Ich denke TW-Trainer hat Recht. Mit dem Wissen der Trainerveranstaltungen (Lizenz und Weiterbildungen) hat man ne gute Grundlagen die man aber unbedingt durch Erfahrungen erweitern sollte. Das dies aber nicht ausschließlich positive Erfahrungen sein werden und selbstverständlich am Spielfeldrand die Leute vieles besser machen würden versteht sich von selbst..