Trainingsbeteiligung < 60%

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  • Hallo,


    ich glaube, dass das Thema schon mal behandelt wurde, dennoch möchte ich es noch einmal behandeln.


    Es geht um eine niedrige Trainingsbeteligung aufgrund von anderen Hobbys, Schulstress, Krankheit und anderen Terminen.


    Von meinen 14 D-Jugenspielern sind meistens lediglich 6-7 Kinder da. Mittlerweile habe wir jeden darauf angesprochen, dass man für die Schule auch langfristig lernen kann und dieser Mannschaftssport nur Spaß machen kann, wenn alle gut mitziehen. Hauptproblem ist auch, dass sie sich häufig nicht abmelden.


    Das Training ist sehr abwechslungsreich, wir wissen, was wir reden, und das Training macht auch Spaß.


    Meiner Meinung nach können häufig die Kinder nichts für ihr Fehlen, denn oft (nicht immer) verlangen die Eltern, dass sie sich keinen Ausgleich zum Lernen, Instrument spielen etc. .nehmen sollen. 3 Stunden für die Klausur lernen, ist eben wichtiger als 3 Stunden zu kicken. Doch warum achten die Eltern dann nicht darauf, dass sich abgemeldet wird, dass der Klassennachmittag nicht schon eine Woche früher angekündigt wird?


    Auch ich gehe seit 13 Jahren zur Schule, muss zum Zahnarzt und zum Frisör, war mal erkältet und wollte mal eine Pause. Aber in meiner 14 oder 15-jährigen Karriere kam es niemals vor, dass ich 2 mal hintereinander gefehlt habe.


    Haben sich die Zeiten geändert? Was können wir tun? Elternbrief oder einfach nur akzeptieren?


    Ich finde es eine Frechheit gegenüber uns Trainern, die sich sehr viel Mühe geben...

  • Ein Elternbrief wäre sicherlich eine Möglichkeit. Der nächste Schritt wäre ein Elternabend, wo du etwas eindringlicher klar machen kannst, wie du dir das vorstellst.
    Dass die Kids heute in Zeiten von G8 etc. zeitlich oft beschränkt sind und die Prioriäten elternseitig leider oft etwas anders gesetzt werden, muss man als Trainer akzeptieren, nicht aber die offenbar lausige Abmeldepraxis, die bei dir herrscht. Da gilt es, die Eltern ein wenig zu erziehen!
    Wer sich bei mir in der C-Jugend z.B. nicht begründet abmeldet ("Ich komme heute nicht" reicht mir z.B. nicht, ich möchte auch immer einen Grund), der brauch sich am Samstag beim Spiel nicht wundern, wenn er keine Minute spielt. Dadurch geht mein Handy natürlich etwas öfter los, aber ich weiß vor jedem Training genau mit wie vielen ich rechnen kann. Um ein Training gut vorbereiten zu können, ist die Spielerzahl maßgeblich.

  • also ich finde es selbstverständlich das sich die spieler abmelden wenn sie nicht können.
    glabt bei meiner d-jugend sehr gut. auch sind fast immer alle da.
    und falls es einer mal vergisst spielt er auch nicht.


    also das klappt bei uns sehr gut. was hingegen deutlcih schlechter klappt ist die einsetllung zum training selber. sie machen mir einfach zu schlecht mit.
    wie ist des bei euch?


    lg
    hans

  • Vorweg: Ich habe eine B-Jugend.


    Wir haben momentan einen ziemlich großen Kader mit 24 Spielern und die Meisten sind auch sehr zuverlässig.Da wir das Training fast hauptsächlich mit dem Ball gestalten und die Mannschaft ansich sehr harmonisch ist, ist der Konkurrenzdruck momentan für viele der Antreiber.Alle wollen am Wochenende spielen und insofern ziehen auch sehr viele mit 100% mit.

  • Hallo zusammen,


    ich trainiere ebenfalls eine D-Jugend. Bei mir ist die Beteiligung in Ordnung. Trotzdem stelle ich fest ( bin keine Vater, sonst hätte ich wohl einen noch besseren Überblick ), dass die Kinder schon gewaltig gefordert werden. Schulisch insbesonders. Es kam schon mal vor, dass einer meiner Spieler während eines Kleinfeldtuniers zwischen den Spielen Vokabeln gepaukt hat. Die Unterrichtszeiten haben sich, im Vergleich zu meiner Schulzeit, auch verlängert. Teilweise sind die erst ca. 16 Uhr zu Hause.


    Dass sich die Spieler allerdings abmelden sollten halte ich für selbstverständlich. Das beeinflusst ja schliesslich deine Planung. Aber nur ca. die Hälfte des Kaders beim Training zu haben würde mich schon deprimieren.


    Hans: ist bei mir ähnlich. Ich bilde mir auch ein, dass einige Spieler die Sache beim Training nicht so ernst nehmen. Andere dagegen sehr. Das sind wahrscheinlich unterschiedliche Typen. Der eine eben ehrgeiziger oder/und fußballverrückter als der andere. Das kann man dann aber auf dem Feld auch sehen. Allerdings glaube ich auch, dass mein Team im Augenblick etwas abgehoben ist, da wir Tabellenführer sind und noch nicht ein Spiel verloren haben. Da versuche ich natürlich die Kids wieder auf den Boden zu holen. Aber das wird schon....

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Hallo


    für diese Saison ist das Thema wohl bei dir durch. Du hättes das gleich bei Auftreten des
    Problems angehen müssen. Planst du auch mit dieser Mannschaft in die nächste
    Saison zu gehen dann musst du jedoch ganz schnell reagieren.


    Im Prinzip gibt es 2 Möglichkeiten: ist es den sogenannten Unzuverlässigen egal ob sie
    Samstags spielen oder nicht, löst du dein Problem nie und hörst als Trainer besser auf.
    Spielen sie aber gerne, ist das Ganze aus meiner Sicht relativ leicht in den Griff zu kriegen.
    Ich trainiere ebenfalls eine D-Jugend. Trainingsbeteiligung im Schnitt 90 % , an den meisten Trainingstagen volle Besetzung. Abmelden ist seit Jahren kein Thema mehr, das ist inzwischen selbstverständlich für die Jungs.
    Obwohl ich keine Angabe von Gründen verlange, machen das die Jungs in den meisten
    Fällen. Es wird sogar angerufen, wenn sie mal später kommen. Klar klingelt dein Handy
    öfters, und die Mailbox muss ständig abgehört werden. Ich muss inzwischen auch bevor ich
    ins Training gehen PC anschalten und Mails lesen.
    Wie kannst du das erreichen.
    da ich davon ausgehe, dass du deine Spieler mit Sicherheit schon offensichtlich erfolglos
    darauf angesprochen hast, musst du einen härtere Gangart einschlagen.


    komm zuerst auch mal 1/2 Stunde später ohne Angabe von Gründen zum Training
    erscheine gar nicht zum Training (hier würde ich aber die Jungs (aber nur die) die immer da sind kurz vorm Training informieren. Dann kommen die Rückfragen (Beschwerden von Eltern und Jungs). du bist dann mal in einer ganz anderern (besseren) Position
    jetzt Versammlung mit Jungs und Eltern einberufen und deine Vorstellungen mit Begründung
    einfordern. die für dich wichtigsten Punkte schriftlich allen mitgeben.
    dann aber konsequent sein.
    die , die sich beim letzten Spiel vorm Training nicht abmelden spielen nicht, ich teilte den
    Eltern mit, dass ich dann davon ausgehe, dass sie krank oder verletzt sind.
    klare Bevorzugung der Spieler, die sich an deine Vorgaben halten(auch wenn das schwächere
    sind).
    auch mal den Mut haben nicht mit der kompletten Spielerzahl anzutreten oder gar ein Spiel
    abzusagen.
    Sprich mit deinem E-Jugendtrainer. Er soll dir aushelfen (das müssen nicht seine Besten sein)
    oder ihr verlegt das Spiel.
    Du wirst sehen, es setzt eine Gruppendynamik ein. Es ist dann nicht mehr dein Problem, sondern das der Eltern und Jungs, die gerne spielen wollen.


    Zieh das bis Ende der Saison konsequent durch.
    Stellt sich dann kein Erfolg ein, kannst du diesen Jahrgang eh vergessen.
    Thema Schule:
    Schule geht grundsätzlich vor. aber Schule ist auch ein gutes Alibi und wird oft vorgeschoben.
    Hatte auch eine Jungen, der sich ständig abmeldete weil er mit den Hausaufgaben
    nicht fertig wurde. Seine Schulkameraden waren aber da und hatten auf Rückfrage ihre
    Hausaufgaben bereits gemacht.
    Klar, Betreffender hatte um 16.oo Uhr mit den Hausaufgaben angefangen um 17.00 Uhr
    war Training, konnte nicht fertig werden. Mit dem Jungen geredet, fang früher an, dieser
    Abmeldegrund zähle für mich nicht mehr. und plötzlich klappte es.
    rede mit deinen Jungs, es sind keine kleinen kinder mehr und fordere ein.
    die Ausnahmen, die dann noch sind, musst du aber tolerieren und auch Verständnis zeigen.
    Wenn ich mitbekomme dass die Hälfte der Mannschaft anderntags eine schwere Arbeit
    (ist ja meistens Mathe oder Fremdsprache) schreiben, verkürze ich schon mal die Trainingszeit
    und gestalte das Training weniger anspruchsvoll. Kommt sehr gut bei denEltern an.
    Motto ist Geben und Nehmen.
    Klar kann ich gut reden, da ich den Vorteil habe, dass ich alle Jungs und Eltern gut privat kenne
    und weiss was bei den jeweiligen in der Schule abgeht.
    Das hat aber auch Nachteile, die hier jedoch kein thema sind.


    Wichtig für dich zu wissen, dass du bei dieser Thematik die Eltern erreichen musst. Ohne
    deren Unterstützung wirds schwierig.


    Ich selbst habe 2 Jungs, die Fussballspielen. beide Gymnasiasten, der ältere hatte im Alter von 15-18 Jahre 4mal Training die Woche, der jüngere (12 Jahre, 3-4 mal). Da die Schule bei uns trotzdem Vorrang hat ist bei beiden bis heute wegen Hausaufgaben kein Training ausgefallen.
    Beide wussten, dass wenn diese nicht gemacht sind, für sie kein Training stattfindet.
    Komm nicht auf die Idee, dann hatten sie nicht alles gemacht. Meine Frau achtet da sehr drauf.
    und wenn, dann waren sie halt clever genug dass es nicht auffällt, denn von der Schule
    kamen keine Rückmeldungen.


    Kurz noch auf die unterschiedliche Leistungseinstellung im Training.
    das ist zum grossen Teil normal und musst du bis zu einem gewissen Bereich
    akzeptiern.beachte auch, dass die Jungs in die Pupertät kommen und mal so oder so sind.
    Ich versuche das in etwa zu lösen, dass ich in Gruppen arbeite, und diese entsprechend
    zusammenstelle.
    Ist das bei dem ein oder anderen Spieler ein Dauerthema, dann nehm ihn doch einmal
    aus dem Gruppentraining heraus und beschäftige ihn allein (oder die 2,3) mit Einzelübungen kann, muss aber nicht helfen.