Hallo zusammen
Wir haben denke ich wie die meisten anderen Vereine auch das Problem, daß es Trainer/Betreuer gibt die sich stark engagieren, und welche die dies nicht tun.
Egal ob wir ein Turnier organiseren, dafür Kuchen brauchen, ein Vereinsfest machen oder oder ..., es sind immer die gleichen, die helfen und immer die gleichen die nicht helfen.
Wir wollen jetzt so etwas wie ein Punktesystem für "Arbeitseinsätze" einführen, bei der jeder ein gewissen Punktezahl erreichen muß, ansonsten muß er je nicht erreichten Punkt eine "Gebühr" zahlen.
Wie macht ihr das in euren Vereinen?
Hat jemand Erfahrung mit so einem Punktesystem?
Was mache ich mit Zahlungsunwilligen? Rechtlich durchsetzen kann man sowas wahrscheinlich nicht.
Bin für jede Anregung dankbar.
Grüße
Jürgen
Arbeitsdienste + Engagement
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Hallo, netter aber untauglicher Versuch.
Ich kenne so ein System aus einem Sportflugzeugverein.
Jeder der aktiv dort etwas leistet (Rasen mähen, Wartung der Flugzeuge, Verwaltung, Organisation) zahlt einen geringeren Vereinsbeitrag als diejenigen, die nichts aktives leisten. Das ist dort ohne Groll so, denn es gibt Leute, wie beispielsweise Ärzte, die Arbeiten nicht nur 8 Stunden, wollen aber dennoch fliegen. Fakt ist, dass die Mitglieder etwas wollen, nämlich günstig fliegen.
Bei einem Fußballverein wirst Du bei den aktiven Trainern und nicht ganz so aktiven Trainern hier nicht weiterkommen. Der Trainer der diese Dinge nicht mitmacht, leistet auch, bekommt aber nichts!!!!. Er hat einen Zeitaufwand von monatlich wahrscheinlich nicht unter 15 Stunden bis vielleicht 30 Stunden mulitpliziert mit 7 Euro (Putzfrauengehalt) gleich eine Spende von locker bis zu 210 Euro im Monat. Erhält er dafür eine Spendenquittung, eine Gegenleistung?
Ich finde das so absolut o.k., weil ich der Meinung bin, dass dieser Trainer der darauf keinen Bock hat, sich nicht ausnutzen lassen will. Weder vom Verein, noch von den manchmal viel passiveren Eltern einiger Spieler. Ich finde jeder Trainer hätte ein Verdienstkreuz für seine Tätigkeit verdient.
Wenn es also Leute gibt, die "ständig" irgendwelche Dinge anrühren, dann sollten sie es tun, weil sie Spass daran haben! Sie sollten nichts, aber auch gar nichts von anderen erwarten und schauen, ob die Sache läuft oder nicht. Stellt man fest, es klappt auf Grund von Personalmangel nicht, dann sollten sich gerade diese Leute mal fragen, ob es nicht ein Termin weniger auch tut oder ob man das Megaturnier mit 1000 Gästen und Übernachtung nicht vielleicht wegläßt! -Erfahrung macht klug-.
Diese Vereinsmeierei ist ja schön und gut, aber es gibt Grenzen. Diese zu erkennen und auch einzugestehen, das fällt einigen anscheinend wirklich sehr schwer.
Zudem denke ich immer, wohin die eingenommene Kohle so fließt, denn was kostet eine E oder was weis ich Jugend schon, 13 Bälle alle 5 Jahre , 30 Hütchen, Trickots alle 10 Jahre und eventuell eine Trainerpauschale (wenns gut läuft)? Der Platz wird hier von der Stadt incl. den Heizkosten und Wasserkosten für die Duschen bezahlt.
Also, nimms bitte nicht persönlich, ich weiss hierzu gibt es natürlich auch andere Meinungen, aber das ist nunmal meine. Aus meiner Meinung heraus sage ich, ...laßt es wie es ist und ärgert euch nicht, sondern ändert eure Einstellung im Bezug auf euch selbst und die Erwartungshaltung gegenüber den anderen. Gruß Andre -
Andre hat Recht. Der Arbeitsdienst und die Dienstverpflichtung für Trainer hat auch mal ein Ende.
Ich jedenfalls habe weder einen schriftlichen Vertrag, noch erhalte ich eine Aufwandsentschädigung die nur annähernd die Fahrkosten und den Zeitaufwand abgegolten werden.
Sorry, das heißt nicht, das ich nicht bereit wäre mich mit einzubringen. Eine zusätzliche Arbeitspflicht oder die daraus erfolgenden Bestrafung (Kostenbeteiligung) würde ich allerding kathegorisch ablehnen. Ich sehe deinen Gedanken alternativ Kosten zu erheben sehr kritisch.
Wie sage ich gern in solchen Fällen: "Zum Glück bin ich kein Leibeigener und kann selbst beurteilen was ich mache und was nicht.
Fakt ist nur Freiwilligkeit hilft, Zwang würde hier schaden als nutzen. -
Zitat:
juergenB schrieb am 06.06.2008 16:44
Wie macht ihr das in euren Vereinen? Hat jemand Erfahrung mit so einem Punktesystem?
Was mache ich mit Zahlungsunwilligen? Rechtlich durchsetzen kann man sowas wahrscheinlich nicht.
Ich kenne einen Verein, der löste es folgendermassen: Der Mitgliederbeitrag wurde erhöht, je nach Beteiligung gab es Punkte, die man als Rabatt in der nächsten Saison einlösen konnte. Der grösste Rabatt entsprach dem alten Beitrag. Die meisten Eltern haben so die Erhöhung klaglos akzeptiert, aber leider sich auch nicht mehr beteiligt. Wie es nun weiterging weiss ich nicht, weil ich den Verein gewechselt habe. -
erst einmal danke für eure Antworten.
Ich möchte keine Leibeigenen haben, keine vertragliche Bindung oder ähnliches.
Natürlich opfert jeder Trainer viele Stunden seiner Freizeit ohne dafür etwas zu bekommen. Ich bin selbst Trainer.
Eines möchte ich aber klar betonen: ein Verein funktioniert nur dann halbwegs, wenn seine Trainer UND Eltern UND sonstige Mitglieder sich neben ihren Mitgliedsbeitrag noch weiter einbringen. Und Andre würde ich mal empfehlen, sich mit dem Kassierer seines Vereines zu unterhalten. Ich kenne keinen (Dorf-)Verein der reich geworden ist.
Mir geht es nur um eines: daß die Kinder Spaß haben. Dazu zählt Training, dazu zählen Staffelspiele, dazu zählen aber auch Turniere, Grillfeste mit der Mannschaft, Mannschaftsausflüge, Besuche von Bundesligaspielen und und und ...
Und dazu braucht es einfach Leute, die mithelfen das zu organisieren oder einfach nur auf die Kinder aufpassen.
Ich will dabei niemanden zwingen, aber ich möchte die belohnen, die sich mehr einbringen und die sanktionieren, die das ausnutzen:
- z.B. sich als Begleiter für eine E-Jugend zum Bundesligaspiel beim VFB melden, sich dafür die Karte vom Verein zahlen lassen und dann ohne die Kinder das Station verlassen weil man sie unterwegs vergessen hat - das ist kein Witz
- z.B. andere Trainer bitten, die Spiele der eigenen Mannschaft zu pfeifen, selbst aber bei anderern nicht pfeifen
und und und
und jetzt feuer frei
Grüße Jürgen -
Zitat:
juergenB schrieb am 07.06.2008 08:51
Eines möchte ich aber klar betonen: ein Verein funktioniert nur dann halbwegs, wenn seine Trainer UND Eltern UND sonstige Mitglieder sich neben ihren Mitgliedsbeitrag noch weiter einbringen...
Es ist klar, damit ein Verein funktioniert, braucht es alle. Auch die Spieler der aktiven Mannschaften. Aber alles muss immer in vernünftigen Relationen gesehen werden und es kommt immer auch auf die Art des Einsatzes an. Stundenlang hinter dem Grill oder dem Getränkeausschank werden weder Spieler der 1. Mannschaft noch Trainer stehen, wärend sie beim Aufbau/Aufräumen sicher mithelfen werden. Eltern werden solche Aufgaben eher übernehmen, wenn ihre Jungs am Anlass beteiligt sind und da kann der Trainer motivierend nachhelfen. Überall wo eine Mannschaft fussballerisch (Besuch eines Spiels) dabei ist, ist der Trainer sicher auch dabei. Du solltest dir also genau überlegen, wo du wer einzusetzen gedenkst. So kannst du die Belastungen gleichmässiger auf alle verteilen. -
Hallo
Ich gehöre ebenfalls zu den Trainern die alles für Ihr Team machen. Wir gehen an Trainingslager und machen für die Kids sonst noch Spezielles nebenbei.
Ich finde, dass man die Trainer die mimimale Leistung im Verein erbringen sicher nicht "bestrafen" muss.
Aber eins ist sicher; Wenn ich Juniorenobmann währe, würde ich aber auch nur die Trainer die vieles ausserordentliches Leisten, etwas besser belohnen.
Die anderen Trainer sollen verstehen, dass der Club viel Dankbarkeit an solche Trainer zeigen möchte. Natürlich müssen die anderen Trainer auch bedankt werden und ein gutes Gefühl haben.
Im Moment ist es genau das Gegenteil; Die Trainer die vieles machen, leiden am Neid der "fauleren" Mittrainer und die Juniorenobmänner distanzieren sich von solche Trainer, anstatt diese zu unterstützen.
Dies habe ich so erlebt... dieses Jahr übrigens auch. Jetzt kommen 5 Spieler des Momentanen Vereins mit mir zum Nachbarclub. Tja, es sind die 5 Besten und darunter den Goalie...
Somit bleiben im Momentanten Team, nur noch 2 alte Jahrgänge und ich glaube, dass diese auch noch mitkommen.
Gruss
TRPietro -
Zwang und Druck sind schlechte Mittel um die Menschen zu erreichen.
Wie so oft, sollten besonders die Vereinsoberen mit guten Vorbild voran gehen und sich nach außen sichbar einsetzten. Ansonsten gilt es zu motivieren und immer wieder versuchen alle Beteiligten mit ins Boot zu holen.
Ich jedenfalls kann "JürgenB" gut verstehen, aber wir leben mitlerweile in einer Welt, wo es für viele nicht mehr selbstverständlich ist, sich zum Wohle aller mit einzubringen. Die Ellenbogengesellschaft wie ich sie immer mehr wahrnehme, wird immer offensichtlicher. Für diese Menschen ist nehmen seliger denn geben. Egoismus und die Nutzung des kleinsten persönlichen Vorteils werden immer deutlicher, und konsequent von diesen Menschen ausgenutzt.
Von mir z.B. würde niemand eine Karte für ein Bundesligaspiel bekommen, wenn er sich nicht wirklich für die Mannschaft und den Verein einsetzt.
