Ja, holzi, so wie dir und Steini erging es damals auch mir, wie vermutlich der großen Mehrheit der Kindertrainer. Und genau wie dein damaliger Jugendleiter machten auch mein Co-Trainer und ich in den ersten paar Kinderfußballjahren mehr als genug Fehler, bei denen wir dachten, eigentlich im Interesse der Kinder zu handeln. Z.B., um das deutlichste Beispiel zu nennen, indem wir Kinder hauptsächlich, teilweise ausschließlich auf den Positionen spielen ließen, die ihnen zu liegen schienen. Wir waren auch zwei mal bei der Hallenkreismeisterschaft dabei und haben in einer der F-Juniorensaisons auch den Gruppensieg in den inoffiziell geführten Tabellen errungen. Schande über mich und uns, ernsthaft, obwohl wir uns tatsächlich stets um Kinderfreundlichkeit, etc. bemüht haben, und ich auch stets um die Rechte der mittelmäßigen und schwächeren Spieler gekümmert habe.
Aber aus deinem Beitrag wird ja klar, wo die eigentliche Wurzel des Übels verborgen ist: man fängt zu früh mit dem saisonbezogenen Spielbetrieb an. Und man zieht die falschen Schlüsse: weil es in der F-Jugend um die Wurst geht, muss man sich darauf schon in der G vorbereiten. Nein, was ist das nicht für ein Unsinn! Richtig wäre es doch, den Wahnsinn in der F-Jugend anzugehen, es sollte da überhaupt nichts geben, auf das man sich vorbereiten muss.
Ich musste vorgestern wieder in Gedanken mit dem Kopf schütteln. Der Trainer unserer E1 meinte, er brauche ab jetzt keine Hallentrainingszeiten mehr, die Hallenrunde sei ja eh rum und er betreibt jetzt lieber verstärkt Rückrundenvorbereitung.
Da sind die Prioritäten eindeutig falsch gesetzt. Es ist im Kinder-, und meiner Meinung nach auch noch im Jugendfußball, nicht das primäre Ziel, im Spielbetrieb möglichst gut abzuschneiden, auf das dann das Vorgehen, also Saisonplanung, Trainingsgestaltung, Kaderzusammenstellung, Aufstellung beim Spiel und Coaching, etc. pp. ausgerichtet werden. Sonder primäres Ziel ist, den Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, mit viel Freude und unter der Vermittlung vieler sportlicher Fertigkeiten wie sozialer Fähigkeiten den Fußballsport zu betreiben, und zwar möglichst auf einem für den einzelnen Spieler passenden Niveau.