Beiträge von Fraking

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    Keine Ahnung, ob es hier reinpasst, aber ich wollte eine Podcast-Empfehlung dalassen. Der BVB hat einen solchen über seine Jugendarbeit. In der neusten Ausgabe "neuer Ansatz im BVB-Jugendbereich" geht es um den neuen Einfluss den bspw. Thomas Broich in die Jugendarbeit gebracht hatte. Ich hatte das schon mal bei Hertha gesehen und war von seinen Grundprinzipien sehr begeistert. Vielleicht interessiert das hier jemand. Man kann den Podcast hier finden:


    Podcasts | BVB-Nachwuchspodcast


    aber auch bspw. über Spotify.

    Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es um den Weg ins NLZ geht oder zu Stützpunkten. Das sind ja teilweise andere Parameter. Beim NLZ wurde mir erklärt, dass das Profil stark vom Alter abhängt. Bei den Jüngeren ging es viel um Bewegungstalente. Technik kann man den Jungs immer noch beibringen, aber die Bereitschaft zu laufen, wie man sich bewegt, der Wille und welche Grundlagen man mitbringt, kann man nur schwer beschulen. Bei der U11 muss man beachten, dass die NLZ dann teilweise schon über Kinder verfügen. Hier holt man dann gern entweder besondere Spieler oder nach Bedarf. Aber es ist (abhängig wann das NLZ startet) halt schon eine gewisse Grundlage da. Bei U14/U15/U16 werden schon erhebliche Grundlagen verlangt. Hier gibt es durch die Pubertät gerne noch erhebliche Entwicklungssprünge, insofern muss man sich - auch das körperlich - Potential genau anschauen. Aber hier werden dann auch Spielfaähigkeit, Vororientierung, beidfüßigkeit usw. relevanter. Im Ergebnis sollen die Jungs zocken. NLZ ist ein schönes Ziel, aber darauf trainieren ist einfach schwierig.

    Sir Alex:


    Zu 1. Ich habe ja geschrieben, dass er statistisch existiert. Das ist ein Fakt. Mit Blick auf die relativen Schwankungen in den Entwicklungen der Kinder ist aber eher ein Nebeneffekt. Viele Dinge tragen dazu bei, wann ein Kind ein Profi wird. Das ist alles eine retrospektive Betrachtung. Über französische Profis wird behauptet, dass gerade Kinder aus den ärmlichen Verhältnissen keine andere Chance auf Wohlstand haben, außerhalb des Sports. Daher sei dort die Opferbereitschaft höher. Auch das wird man wahrscheinlich mit Blick auf die Herkunft der Kinder im Normalvergleich statistisch herausarbeiten können. Dennoch wird niemand auf die Idee kommen, Kinder noch ärmer zu machen, damit mehr Profis rauskommen. Das ist jetzt ein dämlicher Vergleich. Aber letztlich heißt es, dass manche Dinge einfach da sind, diese aber nie vollends mit einem vertretbaren Mitteinsatz ausgemerzt werden können.


    Zu 2. Das ist eine Gegenüberstellung. Es gibt leider viele Trainer, die auf den kurzfristigen Erfolg setzen. Gerade im Bereich U12 bis 15 schlägt der körperliche Vorteil besonders aus. Daher mein Hinweis auf das Biobanding, was bei Hertha praktiziert wurde im Bereich U13/U14 und nun beim BVB. Dadurch wird mit der reinen Sicht auf die körperliche Entwicklung faktisch auch der RAE ausgeschaltet, soweit das Kind es überhaupt zu Hertha geschafft hat.


    Hertha hat das Einzugsgebiet, das ist unschlagbar. Bis Corona auch mit absolutem Alleinstellungsmerkmal, wobei Union in den Jahrgängen U9 bis U12 aufgeholt hat. Bei der Qualität der Profis habe ich oben explizit geschrieben, dass die Kids ihren Lebensunterhalt mit Fußball verdienen, nicht, dass sie bei den Profis ankommen. Hertha schafft es bei den Talenten leider nicht, diese zu den Profis zu bekommen, weil viele vorher den Verein verlassen. Ibo Maza stand lange hinter Bence Dardai (Profi bei Wolfsburg) und blieb ein wenig unter dem Radar. Lazar Samardžić mit einem Marktwert von 22 Mio finde ich auch nicht so schlecht. Robert Andrich, Luka Netz, Ullrich (beide BMG) und es gibt noch viele, die jetzt nicht oberstes Regal sind. Für die Zukunft würde ich auf Lum, Gottschalk und Greil schauen.


    Ich selbst bin noch nicht mal Hertha Fan, gibt vieles, was ich kritisieren würde. Kenne aber nur ein paar Leute dort. Außerdem spielt mein Sohn seit über fünf Jahren dort. Hatte gute Trainer und vielleicht nicht so ideale. Aber bspw. auf Broich lasse ich nichts kommen. Bis zur U13 hatten wir auch auf Teufel kommt raus gleiche Spielzeiten. Das ändert sich aktuell, auch werden die Kader immer größer. Also ja, ich habe einen gewissen Einblick bei Hertha. Wenn man da schon lange dabei ist, kennt man auch die Eltern anderer NLZ. Wir nehmen regelmäßig Kinder auf, am Samstag sehe ich wieder Bayern Eltern. Man weiß, wen die alles weggeschickt haben, weiß wie unzufrieden die sind und das auch sie teilweise dieselben Probleme haben, wie wir.


    Dann redet man mit den Scouts, sogar die eigenen Scouts, die sich die Spiele der eigenen Mannschaft. Und schon hier unterscheiden sich die Sichtweisen, Meinungen sind im Fußball so vielfältig. Du erfährst von einem ehemaligen Leipzigtrainer, dass man deinen Sohn schon seit der U10 regelmäßig scoutet. Man stellt einfach fest, dass viele Fußballexperten einem confirmation bias unterliegen. Sie alle haben Wirtz entdeckt, aber die neun anderen Fehlprognosen lässt man schnell unter dem Tisch fallen.


    Hinsichtlich der Jugendarbeit weiß ich gar nicht, ob Freiburg da so gut ist. Habe mir nur mal Schade und Schlotterbeck angeschaut. Wenn Spieler erst in der U17 dazu stoßen, weiß ich nicht ob das Jugendarbeit ist. Aber das ist wahrscheinlich eine Definitionssache.


    Ich weiß sicherlich nicht, ob ein Kind mit 14 Jahren Profi wird. Ich bin aber auch kein Experte, sondern nur jemand, der früher jeden Tag sehr mäßig selber gespielt hat, Kindern sehr gern das Fußball spielen beigebracht hat und nun das Glück hat, dass sein Sohn nicht nur Fußball liebt, sondern es auch recht gut macht.

    @Follkao: Ich bin da eigentlich bei dir. Die bestehende Statistik lässt sich nicht wegreden, ich wollte nur darauf hinweisen, dass es weitere Effekte und auch Ansichten gibt. Verbands- und DfB Auswahl sind in der Regel auch nur Momentaufnahmen. Dann gibt es den mit 14 Jahren 70 kg schweren IV, der den 10cm kleineren 50kg schweren IV verdrängt. Hier ist gerade die Frage, wonach stelle ich auf. Nach aktueller Leistung oder nach Leistungsvermögen in der Zukunft.


    Ein NLZ muss auf alle Fälle zweites im Blick halten. Hier hat es entsprechende Vorgaben zu machen. Das betrifft übrigens auch die Spielweise. Broich hat bei Hertha in alle Großfeldmannschaften 4 - 3 - 3 mit einem 6er spielen lassen. Daneben auch eine klare Spielphilosophie vorgegeben. Gewinnt man damit alle Spiele? Nein. Bringt es den Jungs etwas, definitiv. Machen alle Trainer dabei mit. Leider nein, denn hier ist es schwer außerhalb von konkreten Spielergebnissen Leistungsparameter fair festzulegen.


    Und genau hier beginnt auch der Unterschied zwischen den NLZ. Bringe ich pro Jahrgang bis zu fünf Spielers in Profiverträge (muss jetzt nicht die eigene erste Mannschaft sein) oder hat es seit Jahren niemand geschafft. Es ist an dieser Stelle nahezu unmöglich alle NLZs über einen Kamm zu scheren. Ich sehe es auch nur, wie es bei Hertha läuft. Und denen kann man vorwerfen, was man will, aber sehr viele Jugendspieler werden dort Profis. Nicht immer das erste Regel, aber sie verdienen ihren Lebensunterhalt mit Fußball:


    Hertha BSC - Jugendarbeit


    Hier hat jeder am Ende eine eigene Sichweise drauf. Schlimmer wird es noch, wenn du den Blick auf ganz Europa richtest. Am Ende spielen so viele Faktoren eine Rolle und dann kommt auch noch Glück dazu. Der RAE ist statistisch nicht weg zu diskutieren. Er entscheidet aber nicht über Wohl und Wehe eines fleißigen Talents.

    Ich weiß nicht, ob der RAE wirklich so relevant ist, wenn es schon innerhalb eines Jahrgangen nur aufgrund der eigenen körperlichen Entwicklung körperliche Unterschiede von bis zu drei Jahren geben kann. Schaut euch mal dieses Video an:


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    Das hat Broich auch schon bei Hertha gemacht. Seine Meinung war immer, dass Kinder auf lange Sicht mehr Chancen haben, die sich langsam entwickeln und andere Lösungen suchen müssen. Wenn ich mit 14 Jahren an allen mit Tempo vorbei komme, kann das mit 17 Jahren zu Ende sein. Dann feht die eine Waffe.


    Ein NLZ muss pro Jahrgang einen kompletten Kader füllen. Da sind allein körperlich weiter entwickelte Spieler nur eine kurzweilige Lösung. Aber dennoch sehe ich regelmäßig NLZ Spieler, die körperlich teilweise erheblich zurückstecken. Je besser das NLZ, desto eher wird das in meinen Augen auch gesehen. Auch was Tempo angeht, sind das im Alter bis 15/16 immer Momentaufnahmen. Bis die Pubertät nicht voll durch ist, kann sich vieles noch positiv entwickeln. Wenn ich die Kinder gut genug kenne, wäre mir derjenige mit dem guten ersten Kontakt, der Vororientierung sowie der hohen Leistungsbereitschaft immer lieber als das aktuell schnelle Muskelpaket im Körper eines 18jährigen. Aber das ist wahrscheinlich auch immer eine Frage der NLZ Philisophie.

    Was genau bringt es kleineren Vereinen eigentlich mit einem NLZ Kooperationen einzugehen? Also welchen Mehrwert hat es für den kleinen Verein?

    ohne es explizit zu wissen:

    Finanzielle Anreize & evtl. Wissensaustausch


    Die kleineren Vereine bekommen sicher Geld und auch gewisse Materialien gestellt und bezahlt. Zusätzlich denke ich, dass manche Jugendtrainer die Möglichkeiten bekommen im NLZ zu lernen, bzw das NLZ auch daran ein Interesse hat, dass die kleineren Vereine nicht ganz so beschissene Arbeit leisten und dementsprechend vor Ort auch Wissen/ Ideen vortragen

    Sie bekommen auch bessere Spieler. Teilweise werden Spieler zur weiteren Entwicklung dort geparkt. Auch lebt der kleinere Verein von dem Ruf als Talentschmiede zu dienen. Einige Jugendmannschaften von Hertha BSC und Hertha 03 haben in den letzten Jahren zweimal pro Jahr gemeinsam trainiert.

    Mein Sohnemann hat bisher bei Gladbach, Hertha und Real Madrid sowie diversen anderen Clubs (Hertha 03 sowie aus der Region) durchlebt. Real war klassisches Franchise. Viel Technick (Videoaufnahmen usw), aber beschränkter Mehrwert. Bei Hertha und Gladbach nehmen einige Jugendtrainer an den Camps teil. Man hat auch das Gefühl einer verkappten Sichtung. Schön fand ich bei beiden, dass man die Kinder noch mal nach ihren Fähigkeiten eingeteilt hat. Das erhöht den Spielspaß.


    Im Ergebnis ist es schlicht Ferienbetreuung. Bei Gladbach gab es noch eine Stadionführung, ein Profi kam vorbei. Das ist für den kleinen Fan schon toll. Fußballerisch ist die Wirkung eingeschränkt. Aber solange es die Kinder begeistert, hat das schon seinen eigenen Mehrwert.

    Das nlz von Union hat meines Wissens eher einen besonders schlechten Ruf...

    Das hat sich längst geändert.
    Mit der größeren Popularität durch den Aufstieg in die Bundesliga und Qualifikation für internationale Wettbewerbe legt auch Union mehr Fokus auf die Jugendarbeit.
    Hat also bspw. 25Mio Euro in das NLZ investiert und auch allgemein den Fokus sehr auf die Jugendarbeit gelegt.

    Kooperationen mit leistungsstarken Sportschulen und Vereinen in Berlin und dem Umland wurden gelegt und somit möchte Union im Berliner Raum auch ganz klar heraus aus dem Schatten der traditionell sehr starken Jugendarbeit von Hertha BSC in Berlin.

    Union möchte Wolfsburg, Leipzig und Hertha BSC als Anlaufstelle für die größten Talente im Nordosten massive Konkurrenz bieten.

    Union hat da noch einen langen Weg zu gehen. Sie sind noch im strukturellen Wand. Die Infrastruktur ist deutlich besser geworden, aber die großen Talente sind noch immer bei Hertha. Ohne U23 muss man sich auch die Frage stellen, ob bspw. Union oder auch Leipzig ein gutes Ziel für einen Jugendspieler hat. Hier hat Leipzig noch den Vorteil, dass man auf das Brauseimperium setzen kann und Spieler "ausleihen" kann.

    Bei meinem Sohn wird ein Großteil durch das NLZ gestellt. Wir ergänzen noch Trainingskleidung, da ich so mit dem Waschen nicht hinterherkomme.


    Ansonsten sind mir einige Vereine bekannt, in denen man zu Beginn der Saison einiges an Geld lassen muss, um Trainingskleidung, Präsi-Kleidung sowie Tasche zu kaufen.


    In unserem alten Verein bekamen die Kinder einen Trainingsanzug, Trikotsatz sowie einen Ball vom Verein gestellt. Wir hatten einen guten Sponsordeal mit einem Zahnarzt. Trainingskleidung gab es nicht, hier war alles erlaubt, außer die Spielkleidung. Im Laufe der Zeit hat man den Mannschaften erlaubt, eigene Sponsoren für Trainingskleidung zu suchen.

    Individualtraining geht - abhängig von der Belastung - eigentlich immer parallel zum Mannschaftstraining. Bei meinem Sohn im Training (U 13) findet die individuelle technische Korrektur kaum noch statt. Einen guten Individualtrainer zu finden, ist jedoch wirklich schwer. In dem Alter deines Sohnes sind Dinge wie erster Kontakt, offene Stellung, Ballverarbeitung, Kopf oben und Beidfüßigkeit die wesentlichen Grundlagen. Hinzu kommen vielleicht noch ein , zwei "Tricks" (i.d.R. reicht die Finte), die man perfektionieren sollte sowie Ballhandling (kann man Zuhause üben). Das sieht man bei den Yotubetrainern eher selten, sieht halt nicht so gut aus.

    Im Verein meines Sohnes wird nahezu jedes Jahr der Trainer gewechselt. Letztes Jahr gab es seitens des Trainers ein kleines, aber sehr schönes Geschenk. Es war eine Art Steckbrief mit allen Spielerdaten (Geburt, Spiele, Tore, Assists, Trainingsteilnahmen usw.). Der Steckbrief endete mit einem individuell ausgesuchten Zitat eines Fußballers, die dem Kind entsprechen sollte. Das war eine kleine, aber sehr persönliche Aufmerksamkt. Sie wurde beim Abschied verteilt und jedem Kind individuell vor der Mannschaft übergeben. Fand ich toll.

    Ganz schwierig zu sagen, ohne dass man den konkreten Fall kennt. In der Mannschaft meines Sohnes, der jetzt U13 in einem NLZ spielt, gibt es die unterschiedlichsten Schicksale, was den Vereinswechsel anbetrifft. Insofern gibt es kein richtig oder falsch, wenn man in ein NLZ will. Jedoch ist es für ein Kind immer schön, wenn es mit seinen Freunden spielen kann. Wenn das Training gut ist und das Kind nicht unterfordert, würde ich nicht wechseln. Ansonsten in Berlin schauen, welcher guter Verein in der Nähe liegt. In Berlin gibt es ja sehr viele Vereine mit guter Jugendarbeit. Nur der Vollständigkeit halber, mein Sohn ist bisher einmal gewechselt. Wir konnten im alten Verein immer eine Lösung finden.

    Es muss gar nicht mal am Geld liegen, auch der Einzugsbereich hat erhebliche Auswirkungen. Es ist halt ein Unterschied, ob du Hertha BSC bist (mit Brdb. 6 Mio und in der Vergangenheit kaum mit Konkurrenz) oder RW Essen bist. Bei Hertha haben sechs Jugendspieler gestern gespielt. Übrigens, auch ein Mehrwert ist dsa Vorhandensein einer U23, um den Sprung in den Erwachsenenfußball abzufedern.

    Es ist wirklich erstaunlich, wie unterschiedlich die Sichtweisen vieler Beteiligter auf ein und dasselbe Problem ist. Mir fehlt ein wenig eine klare Aussage, was ich überhaupt will. Ich will doch sowohl möglichst viele Jugendliche, die gern Fußball spielen, als auch besonders gute.


    Das neue Spielsystem nimmt einfach die breite Masse deutlich mehr mit. Es fördert den Spaß bei den Kindern und verhindert, dass sie einsam in der Ecke stehen. Ich war früher da auch sehr zurückhaltend, aber gerade für "normale" Fußballkinder gibt es nichts besseres. Wir Väter sind da eher das Problem, weil wir diese Vergleiche, das Gewinnen des eigenen Kindes, Instafotos und Tabellen wollen.


    Im Bereich der NLZ gibt es auch viel zu kritisieren. Mein Sohn ist jetzt aufs Großfeld gewechselt, das ist eine andere Welt, auch beim Aufwand der Trainer. Vorher hätte das alles einfach keinen Sinn ergeben, wird aber von einigen NLZ praktiziert. Sei es feste Laufwege, der Stammtorhüter in der U10 oder das Aussortieren von 30% der Kinder pro Jahr. Mein Sohn spiel seit der U9 im NLZ, ist jetzt U13 und es wurde dieses Jahr der erste Junge aussortiert (er darf aber Montags noch mit trainieren). Ich habe das Gefühl, dass man den Kindern teilweise zu viel auf dem Kleinfeld abverlangt, dabei aber die Basics aus den Augen verliert. 1. Kontakt, eine wirklich gute Finte, Lauffreude. Ab dem Großfeld wird einiges klarer, teilweise auch erst nach der Pubertät, wenn sich das biologische Alter angleicht. Wichtig ist, die Kinder nicht zu verlieren.


    Beim Ländervergleich wäre ich vorsichtig. Die Engländer haben einen anderen Stichtag. In dem Alter U12, U 13 haut auch das biologische Alter noch mal deutlich stärker rein. Bei einem Spiel gegen Chelsea hatte man das Gefühl, die sind alle zwei Köpfe größer als unsere Jungs. Halbes Jahr zuvor haben die Jungs ManU entspannt 3:1 geschlagen. Alles Momentaufnahmen.

    Das Argument von Auf- und Abstieg ist gar nicht so falsch. Auf der einen Seite kritisieren wir gern, dass in Leistungsmannschaften die körperlich schwächeren (jüngeren eines Jahrganges) kaum Einsatzzeit bekommen, aber wollen weiterhin in den Jugendmannschaften den Kampf um Auf- und Abstieg. Es gibt NLZ die sich von dem Gedanken verabschiedet haben, um die Meisterschaft zu kämpfen, um den Jungs in der Breite eine Chance zu geben. Die Leistungsfähigkeit eines NLZ zeigt sich nicht in der Anzahl der Deutschen Meisterschaften, sondern in der Durchlässigkeit in den Profibereich (sei es der eigene oder anderer Teams). Insofern will ich nicht ausschließen, dass hier ein valider Punkt liegt.

    Im Zuge des Wachstums kann es mal Regionen geben, die gedehnt werden müssen. Sehr beliebt sind Probleme in der Region der Achillesferse. Die Muskeln sowie der Körper an sich wachsen schneller und die Sehnen kommen nicht hinter. Hier gibt es sinnvolle Übungen, um das zu kontern.


    Vor dem Spiel gibt es Übungen zum Aktivieren. Das ist nicht das klassische Dehnen, wie wir es aus unserer Jugend kennen, sondern dynamisches Dehnen. Das eher klassische statische Dehnen ergibt ehr nach dem Spiel Sinn, dadurch reduziert man anscheinend die Belastung für die Muskeln. Auch wenn es manchmal verpönt ist, es gibt schöne Yogaübungen für beide Arten.

    let1612 Ich kann zunächst nur von dem berichten, was hier bei uns besprochen wird. Ein Vater, dessen Sohn gerade einen Profivertrag unterschrieben hat (der darf erst so heißen, sobald er 18 ist), erklärt uns immer sehr viel (er hat zwei Söhne, der zweite spielt in der U Mannschaft, in der auch mein Sohn spielt). Hier würde ich erstmal einen wesentlichen Unterschied machen, den ich vorausgesetzt habe. Berater die Profis betreuen oder Berater die Jugendspieler betreuen. Zu den großen Agenturen kommst du anscheinend nur, wenn du wirklich etwas drauf hast. Wenn ich es richtig verstanden habe, bezahlen die Eltern diese auch nicht. Als Profi kommt dann eher diese von dir beschriebene Betreuung.


    Berater im Jugendbereich sind in meinen Augen dann interessant, wenn es um Waffengleichheit geht, heißt also, was ist für mein Kind angemessen oder wenn es um den Sprung geht, um das Netzwerk zu nutzen. Laut dem Papa rufen dich als Vater übrigens keine Vereine mehr an, sobald der Berater bekannt ist. Bei Transfermarkt werden anscheinend die Berater bei Kinder nicht veröffentlicht, es heißt nur, sie seien bekannt.


    Aktuell geht es bei uns als U12 Spieler um den Sprung in die U13. Als Spieler des NLZ brauche ich keinen Berater. In der kommenden Zeit stellt sich dann die Frage, was bietet der Verein als Leistung für dein Kind. Hier geht es nicht daraum groß Geld zu verdienen, es ist mehr ein Problem des Egos und der Wertschätzung, was der Verein bereit ist, für dein Kind zu tun. Dazu habe ich oben ja ein paar Dinge geschrieben.


    Ich lese hier schon lange mit und habe mich irgendwann entschieden auch mal in den Austausch zu gehen. Ich war als eher schlechter Fußballer (aber recht solider Theoretiker) länger Trainer in einer Dorfmannschaft (typischer Papatrainer). Habe meinen Sohn früh eine Mannschaft höher spielen lassen, damit er sich dort besser entwickelt, da ihm dort schon einige gewisse Fähigkeiten nachsagten. Als ein NLZ ihn wollte, habe ich aufgehört. Das ist nun vier Jahre her und ich muss sagen, es ist unfassbar, was man hier so alles mitbekommt. Trainingstechnisch habe ich viel gelernt, aber dieses drum herum, sei es der Klüngel, die unterschiedlichen Ansätze der NLZ, das Verhalten von Eltern (bei ambitionierten Vereinen häufig etwas schlimmer) oder Trainern, das ist wie in einer Seifenoper.


    Nun kommen wir als Mannschaft auf dem Sprung aufs Großfeld erstmals mit Fragen wie Berater in Kontakt. Ein alter NLZ Trainer sagte uns, dass ab der U13 es los geht. Und wir sehen was im Umfeld passiert. Spieler aus der selben Altersklasse bekommen Schuhverträge, andere NLZ holen ihre Kinder von der Schule ab usw. Ab der U13 beginnen in unserem NLZ die Zahlungen von Aufwandsentschädigungen. Hier ist es spannend zu wissen, was ist für mein Kind angemessen. Dafür brauche ich guten Kontakt zu anderen Eltern, einen Berater brauch ich nicht. Insofern bin ich voll bei dir. Wenn es meinem Sohn in dem Alter schlecht geht, brauche ich auch keinen Berater. Das ist Aufgabe der Familie, mal sehen, ob das auch der Verein so wahrnimmt (mal sehen, was die Präventions- und Elternbeauftragten so bringen). Aber auch hier heißt es immer, dass die Entwicklung eines Kindes nicht linear verläuft.


    Zusammenfassend: Wenn das Kind wirklich zu einem Zeitpunkt x gut ist (was immer man als gut bezeichnet), kommt es in der Regel in das NLZ. Man weiß nie, wie sich Kinder entwickeln, sei es geistig, körperlich oder technisch. Unser U9/U10 Tainer hatte immer gesagt, dass man nur Kinder holt, wenn sie unter den Top5 sind. Dann kam Corona und wir haben seit der U9 fünf Spieler bekommen, wovon einer Top 5, einer Torwart, ein andere Top 10 und die beiden letzten zu den schlechtesten drei zählen. Die beiden letzten haben es aber wahrscheinlich dank Corona bzw. Vitamin B und vielleicht sogar in einem Fall G geschafft. In dem letzten Fall war ein hier sehr bekannter Trainer und Individualtrainer involviert. Und wir reden nicht von irgendeinem NLZ, sondern einem solchen, welches regelmäßig in den junioren Halbfinalen steht und auch alle paar Jahre mal deutscher Meister wird. Wie gesagt Seifenoper.


    Entschuldigt bitte die umfassenden Ausführungen. Manchmal kommt man ins Schreiben. Fantomas Wir hatten gerade die Perspektivgespräche, bei anderen Kinder laufen sie noch. Alles im weiten positiv. Tatsächlich ist es für viele Eltern wichtig, welche Kinder bleiben oder gehen müssen, da man merkt, dass das Leistungsgefälle teilweise erheblich ist, was sich auch auf die Eltern auswirkt.


    P.S.: Heute gibt es eine neue Folge bei den Tribünengesprächen im Rasenfunk, welches um den Nachwuchsfußball dreht. Rasenfunk — der Fußballpodcast

    Bin noch nicht mit dem aktuellen durch, aber dort gibt es sehr gute Interviews auch zu dem Thema NLZ mit Norbert Elgert: Rasenfunk — der Fußballpodcast

    Schöne Diskussion, die wir Eltern seit kurzem auch haben. Der Wechsel in die U13 steht bevor (hier Beginn Großfeld). Bei uns im NLZ hat in der U13 noch niemand einen klassischen Berater, aber man kennt ja auch die anderen Eltern bspw. aus der U19 und die Infos sind teilweise sehr interessant.


    Die erste Frage ist, was für einen Mehrwert hat ein Berater. Der wohl wichtigste Punkt ist, er hat ein Netzwerk. Das heißt, er weiß, was in anderen NLZ passiert und was gebraucht wird. Darüber hinaus kann er einschätzen, wie die Verhandlungsposition der Spieler hat. Eltern neigen sowohl dazu, die Möglichkeiten zu über- und unterschätzen. Das betrifft nicht nur Fragen des Geldes, das ist fast sekundär, aber Dinge wie freie Schuhwahl, Kontakt zu einem Ausrüster, Einsatzgarantie, Nebenleistungen des NLZ wie Abholservice oder Hausaufgabenhilfe. Bei beiden Fragen ist die Qualität der Berater wichtig. Hier muss man teilweise eher zurückhaltend sein, was die One-Man Berater anbetrifft. Wenn das Kind wirklich gut ist, landet man (so die Aussage eines Vaters dessen Sohn es gerade "geschafft" hat) bei einen der drei großen Agenturen. Hier hört mein konkretes "Wissen" auf.


    Bei der oben gestellten Frage muss man immer schauen, was für ein NLZ gemeint ist. Je höher die Güte des NLZ und je Älter das Kind, umso schwieriger wird es. egal ob mit oder ohne Berater. Die Frage ist doch auch, warum sollte ein Berater das tun? Weil der Vater und das Kind das wollen oder weil das Kind es drauf hat? Sein Ruf ist ihm auch wichtig. Dann entscheiden am Ende aber wohl doch wieder die Scouts und die Trainer. Geht es um jüngere Jahrgänge und abhängig vom NLZ ist wirklich vieles möglich. Da braucht es aber nicht zwingend den Berater, sondern nur jemanden mit Kontakten.

    Bei uns wechselt das NLZ ab der U13 aufs Großfeld. Zum einen gibt es hier kein 8+1 von Strafraum zu Strafraum mit Abseits, zum anderen lässt man die Mannschaften bis U15 eine Altersklasse höher spielen. Man muss sich immer das NLZ anschauen.


    Aktuell hat die U 12 viermal die Woche Training, Kommt ein Tag hinzu. Mit der Schule ist es entspannt, da mein Sohn und ich dann weitestgehend gemeinsam die S Bahn nehmen können. Meine Frau besteht auf das Abholen in den dunklen Jahreszeiten. Insofern besteht noch Diskussionspotential.