Beiträge von leviedelstein

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    Ich kopiere hier mal einen Spielbericht zu einem Bambini Spiel aus meiner Gegend rein:


    "Von der ersten Minute hellwach gingen meine Jungs sehr früh in Führung. Ich weiß nicht, ob es an der guten Luft hier oben lag oder an der Tageszeit. Aber was die Jungs da auf dem Feld ablieferten, war einfach Klasse Fußball. Statt im „Bambini-Knubbel“ den Ball zu jagen, verteilten sie sich und spielten zusammen. So bekamen die Zuschauer auch schon richtig tolle Spielzüge zu sehen. Die mitgereisten Fans und auch die anderen Zuschauer feuerten die Kleinsten an. Und das schien sie noch mehr anzuspornen. Die wenigen Schüsse auf unser Tor parierte Aurelio souverän. Er hatte leider nicht viel zu tun und war darüber ein wenig traurig.

    Als es zu Beginn der dritten Halbzeit schon ziemlich hoch zu null stand, versuchten wir alles, damit die geknickten Gastgeber auch mal zum Torabschluss kamen. Zum Glück zählen die Bambini noch nicht nach. So fiel es auch nicht auf, dass sie inzwischen 6 gegen 9 spielten. (Und ich musste das nicht ausdiskutieren).

    Sogar die fast 5 Minuten Nachspielzeit, längere Schuhbinde-Aktionen, Auswechslung der starken Spieler, etc. brachte alles nix. Zum Schluss gewannen meine Jungs das Spiel souverän mit 20:0.

    Es war einfach schön. Beim Freizeitturnier wurde ich noch auf die tolle Mannschaftsleistung angesprochen und wie schön die Jungs zusammen gespielt haben. Leider trennen sich bald die Wege, da 9 meiner Bambini in die F-Jugend wechseln."


    Was soll man dazu sagen? Merken die das eigentlich selber?

    Wofür soll man die Kinder 2 Wochen vom Training ausschließen? Insbesondere bei so jungen Kindern? Welche Reflexion erwartet man da?

    Natürlich ist es anstrengend, wenn die Kinder nicht aufpassen und Übungen falsch machen. Aber 2 Wochen vom Training ausschließen für dieses Verhalten? Was machst du mit Kindern, die wirklich bösartig was falsch machen oder andere verletzen?

    Man muss doch nicht sofort mit der höchsten Stufe der Konsequenzen anfangen.

    Sicher nicht verkehrt, aber sehr fußballlastig. Also als Spielformen sicherlich in Ordnung, aber die Mädchen sind zwischen 5 und 8 Jahre alt. So ein Training würde ich bei 5 und 6-jährigen nicht machen. Vor allem, wenn du sagst, dass es überwiegend Mädchen sein werden, die noch wenig Kontakt zum Fußball haben.


    Ich würde mehr Übungen mit Geschichte reinbringen, das akzeptieren auch die 8-jährigen noch. Außerdem würde ich die Mädchen nicht so isolieren, sondern auch erstmal zumindest am Anfang ein gemeinsames Spiel machen. Irgendwas mit fangen oder sowas. Man muss ja auch erstmal reinkommen, neue Umgebung, neuer Sport. Da will man vielleicht nicht unbedingt mit einem 1 gegen 1 anfangen, vor allem weil ihr noch nicht wisst, wie stark die sind.


    Also zusammengefasst: weniger Spielformen, mehr einfache Spiele, mehr Geschichten, mehr Fantasie, mehr Teamgefühl.


    Euer Ziel wird es ja nicht sein, da Kinder wirklich nach fußballerischen Fähigkeiten zu scouten, sondern dafür zu sorgen, dass die Kinder wiederkommen. Dafür muss das Training Spaß machen. 1 gegen 1 ohne Fußballerfahrung macht für 5 und 6-jährige jetzt nicht unbedingt so viel Spaß.

    Stattdessen wird die Sichtung schwer zu trainierender Basisfaktoren wie etwa Spielintelligenz, Raumwahrnehmung, Spielverständnis durch Funino sogar vereinfacht

    Ich hab mir jetzt einfach mal den Aspekt herausgegriffen, weil ich das ganz unter einem anderen Gesichtspunkt ganz spannend finde. An welchen Aktionen im Funino merkt ihr Spielintelligenz/Spielverständnis?


    Also wenn wir von dem Beispiel ausgehen, dass Funino vor allem als Scoutingtool genutzt werden würde. Wonach würdet ihr schauen? Am besten auch mit ungefähren Alter dazu.


    Danke!

    Das habe ich auch mal gemacht, Fjugend damals.. 1-7 bei einem Turnier verloren, unnötig hoch. Ich sah auch ein -Einstellungsproblem -

    Da habe ich einen Monolog gehalten und gesagt, dafür sei mir die -zeit zu schade-.

    Als ich dann zu den Eltern ging, sagte jemand: genau richtig, die müssen auch mal ne- harte Ansage- kriegen.... :huh:

    Als ich das hörte habe ich die Kids zusammengeholt und mich bei Ihnen entschuldigt....

    Das kenne ich zu gut :D Wenn man von manchen Eltern Zuspruch bekommt, weiß man, dass man etwas falsch gemacht hat und sich besser mal reflektieren sollte.

    Schaut Euch mal den Link in diesem Beitrag von Matthias Lochmann an.

    Wettkampfstrukturreform im Kinder- und Jugendfußball

    Wenn Ihr Euch Tabelle 1 anseht, stellt Ihr fest, dass er sich ab der E-Jugend durchaus 2 Jugendtore mit 4+1 vorstellen kann...

    Darauf habe ich Bezug genommen. Leider wurde in den ganzen großen Medien wie Kicker etc. immer davon gesprochen, dass auch in der E-Jugend Funino vorgesehen ist. Was aber ja nicht der Fall ist.

    Ich denke das wichtigste ist erstmal eine klare und differenzierte Kommunikation über die Vorhaben und Pläne.

    Ab E Jugend im Ligabetrieb auf Minitore zu spielen halte ich demgegenüber für nicht vermittelbar

    Auch wenn mich hier bestimmt einige als "Funino-Jünger" bezeichnen würden, halte ich das auch nicht für vermittelbar. Als Trainingsmethode und manchmal vielleicht Funino-Turnier ist es für mich für die E-Jugend noch absolut geeignet. Aber ab der E-Jugend sehe ich ein 4 +1 auf normale Jugendtore oder Handballtore für ideal. Von mir aus auch gerne schon in der F-Jugend in der Abwechslung mit Funino.


    Es ist doch viel komplexer als schwarz oder weiß, Funino oder 7 gg. 7. Für mich ist das wichtigste, dass das 7 gg. 7 ein Ende findet. Ob es dann von Funino oder 4+1 ersetzt wird, ist mir egal. Finde ich beides gut und geeignet.

    Wenn ich Funino verteidige, dann verteidige ich Funino vor allem für G-Jugend und für die F-Jugend. Wenn du dann natürlich Funino in der E-Jugend meinst, reden wir aneinander vorbei und es kommt nichts dabei rum.

    Noch schöner wäre es natürlich, wenn er einfach bei dem mitmachen würde, was der Rest der Mannschaft machen und der C-Jugend-Trainer vorgibt.

    Versuch dich mal in die Lage vom C-Jugend-Trainer in dem Moment hineinzuversetzen :/

    Der Junge ist mindestens über 14, warum muss er etwas "einfach" mitmachen? Ist doch gut, wenn er die Position von Taktiker_95 reflektiert und für sich annimmt. Ich denke nicht, dass man mit 14 (oder egal in welchem Alter) einfach blind das tun muss, was der Trainer vorgibt. Nur mit Diskurs und neuen Positionen kommt man weiter.

    MightyReds was ist falsch daran wenn man Konzentration von den Kids fordert?

    Nichts ist falsch daran, solange man es im richtigen Alter macht. Natürlich kann man den 6-jährigen sagen, dass sie sich konzentrieren sollen. Nur ob die das dann so verstehen, wie der Trainer sich das vorstellt.


    Es dauert jetzt in der kindlichen Entwicklung aber auch nicht ewig, bis sie so einen abstrakten Begriff verstehen. Ab der F-Jugend kann man das schon mal machen oder im Training einmal earbeiten, was heißt eigentlich Konzentration im Fußball.


    Das wichtigste ist aber wohl die Art und Weise, wie und wann es im Spiel gesagt wird. "Konzentrier dich mal" oder wie auch immer kann natürlich bei dem Kind oder den Kindern so rüberkommen, als wolle der Trainer sagen "was tust du da, du bist mit den Gedanken ganz woanders, reiß dich mal zusammen, wieso machst du das nicht". Aber woher weiß der Trainer, das es wirklich so ist? Vielleicht hat sich der Kind bei seiner Aktion oder seinem Dribbling ja etwas gedacht, nur leider ist es schief gegangen?


    Als pauschale Kritik "Konzentrier dich mal" würde ich es nur sehr ungern benutzen. Ist halt wirklich kontextabhängig.

    . Ausserdem kann man das noch breiter aufziehen und z.b. nlz im Ruhrgebiet vergleichen. Da gibt es ein erfolgreiches mit h.wein system. Ich werde da nicht näher drauf eingehen

    Das ist aber schade, das würde mich wirklich sehr interessieren. Leider ist das Ruhrgebiet auch nicht klein und man kann es nicht auf bestimmte Vereine eingrenzen.

    Würde ich so nicht sagen wollen.

    Hätte ich anders formulieren müssen. Im Funino entwickeln die meisten Kinder zwangsläufig auch ein gutes Gefühl fürs Passspiel. Nur überwiegt im ersten Kontakt mit dieser Spielform das Dribbling. Das ist ja auch einer der Gründe, warum Funino entwickelt wurde. Im 7 gegen 7 ist viel zu wenig Platz für die meisten Kinder, um das Dribbling auszuprobieren.

    Funino ist nicht aufs Passspiel ausgelegt, demnach herrscht keine Notwendigkeit des Passspiels. Funino fördert vor allem das Dribbling und das 1 vs. 1, da man deutlich mehr Platz hat und sich so mehr trauen kann.

    Je älter die Kinder werden, desto besser kann man das Passspiel einbauen und fordern. Dazu eignen sich einige Varianten von Horst Wein, wie den Zielspieler in die Schusszone zu positionieren oder Tore nur nach Steilpässen durch bestimmte Hütchentore zu erlauben.

    In der Grundform gibt es keine Notwendigkeit des Passes und soll auch nicht gefordert werden. Funino ist für Bambinis (und auch F-Junioren) dafür da, sie zum Dribbling zu ermutigen.

    Was ist denn dein Gefühl, warum er sich so benimmt? Welche Gründe können seinen Verhalten haben? Was kann er damit erreichen? Welche positiven Effekte entstehen aus seiner Sicht?


    Zusätzlich dazu: wie ist sein Elternhaus und sein soziales Umfeld aufgestellt? Wie verhält er sich mit anderen Kindern? Hat er Freunde? Hat er Freunde in der Mannschaft? Was macht ihm Spaß beim Sport? In welchen Übungen hört er gut? Wann hört er schlecht?


    Ferndiagnosen sind schwer, da wir den Jungen und sein Umfeld nicht genug kennen. Aber so ein paar Möglichkeiten gibt es schon noch. Aber dafür musst du für dich klären, warum er dieses Verhalten zeigt und was ihm besonders Spaß macht. Das kann man dann kombinieren und bearbeiten.

    Diesen Beitrag halte ich mit Verlaub für ziemlich polemisch und etwas überheblich. Man kann sehr wohl und aus guten Gründen gegen Funino als Wettkampf-Form sein und trotzdem sein Team mit kindgerecht und mit viel persönlicher Empathie betreuen.


    Es wurde schon mehrfach angesprochen: Die überwiegende Mehrzahl der Kids will sogar bereits im Training lieber 6+1/6+1 spielen. Auch die interessierten Eltern schauen lieber 6+1/6+1 als Funino, zumindest ab der F-Jugend. Wenn wir das nicht respektieren, werden sich mittel bis langfristig immer weniger Kinder überhaupt dem Fußball zuwenden.

    Wie kannst du mir Polemik vorwerfen, aber selber supponierst du eine "überwiegende" Mehrzahl und sprichst extra von den "interessierten" Eltern. Die Eltern, die im Funino die Möglichkeit sehen, dass alle Einsatzzeit und Erfolgserlebnisse haben, sind also dementsprechend die desinteressierten Eltern?

    Ich würde von mir sagen, dass ich ein sehr hohes Interesse an Kinderfußball habe und glaub mir, es gibt nichts schlimmeres als dieses 7 gegen 7 mit irgendwelchen Rumpelstilzchen am Rand.

    Aber du hast ja Recht, die Mehrheit und die interessierten Eltern wollen unbedingt 7 gegen 7. Wie viele Daten hast du dafür gesammelt und ausgewertet? Pass auf, hier was für deinen Datensatz: meine G-Jugend spielte letztens ihr erstes Funino-Turnier. Auch die 4-jährigen stellten ein Team. Während viele der Kinder ne Woche vorher bei einem 7 gegen 7 sagten, dass sie nur noch zum Training wollen, aber nicht mehr zu solchen Spielen, sagten eben diese Kinder nach dem Funino-Turnier, warum wir nicht immer so etwas machen können. Kannst mir dann ja erzählen, wie du das in deine Datenauswertung einbaust. Das sind dann wohl Kinder der desinteressierten Eltern.

    Endlich!


    Aber wer die Kommentare unter dem Artikel auf der Kickerseite schon schlimm findet (was sie sind), sollte sich den dazugehörigen Facebookbeitrag mit den Kommentaren auf gar keinen Fall antun. Ich fands mitunter wirklich traurig. Kommentare wie "und bald spielen wir mit 2 Bällen damit keiner traurig ist, jeder kriegt Teilnahmeurkunden, keiner darf bald mehr verlieren, die eh schon verwöhnten Kinder etc.". Was solll man da denken? Anscheinend ist das einzige Ziel dieser unfassbar coolen harten Erwachsenen, den Kindern das Fußballspielen möglichst schrecklich zu gestalten. Erst so wird man abgehärtet. Aber sich dann über Drop-Outs wundern.


    Ich lerne bei sowas immer mehr, dass die Leute es nicht verstehen und vor allem keine drei Meter weit denken können. Sie verstehen nichts von langfristigen Entwicklungen oder sonst was. Absolute Kleingeister. Lasst euch nicht unterkriegen und setzt zumindest bei euch das Funino und Formino durch!

    Ein wichtiger Faktor ist die Emotionsregulation. Diese ist im Vorschulalter zunehmend intrapsychisch geprägt. Das heißt, dass sie ihre Emotionen mit sich selber ausmachen und auch selber kontrollieren können, es zumindest versuchen. Sie sind nicht mehr so stark auf soziale Unterstützung angewiesen. Das heißt auch, dass sie selber erkennen müssen, dass ihre Emotionen nicht richtig sind und sie sie kontrollieren müssen.


    Ein weiterer zentraler Faktor ist die soziale Kompetenz. Soziale Kompetenz wird definiert als jene Lösungen, bei denen die eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse anderer in Einklang sind. Soziale Kompetenz hängt elementar mit der eigenen Persönlichkeit zusammen. Für die positive Gestaltung einer Interaktion ist vieles notwendig: eine gefestigte Wahrnehmung, ein Grundverständnis von Moral (was ist richtig, was ist falsch?) und ein umfangreiches Verhaltensrepertoire (wie die oben beschriebene Emotionsregulation).

    Folgende Kernkompetenzen müssen zusammen erarbeitet und etabliert werden: die emotionale Sozialkompetenz (eigene Gefühle wahrnehmen und damit umgehen können), Perspektivübernahme und Empathie (Gefühle anderer wahrnehmen und diese im eigenen Handeln berücksichtigen), Kommunikationsfähigkeit (Fähigkeit mit anderen über eigene Gefühle und Bedürfnisse zu kommunizieren), Impulskontrolle (der bestmögliche Umgang mit negativen Gefühlen), Problemlöseverhalten (großer Erfahrungsschatz und Ideenvielfalt um Probleme zu lösen), Entspannung (Wissen und Anwendung diverser Entspannungstechniken), Prosoziales Verhalten (Erarbeiten und Festigen von Verhaltensweisen, das Entschärfen kritische Situationen, Umgang mit Kritik, Ausüben von Kritik ohne zu verletzen), Selbstwertsteigerung (das Selbstvertrauen und die Haltung sich gegenüber stärken), Übernahme von Verantwortung (für das eigene Handeln), sozioemotionale Erfahrungen (Streit erleben und erfahren können, warten, teilen und verzichten lernen). Mit dieser ellenlangen Auflistung wollte ich darstellen, wie komplex so ein Verhalten sein kann und das nur du wissen kannst, wo dein Kind noch dran arbeiten muss und was er bereits gut kann.

    Die Schulung sozialer Kompetenzen sollte also mindestens folgende Inhalte umfassen: das Kennenlernen der Gefühle, die Perspektivübernahme anderer, die Kenntnis von allgemeingültigen Kommunikations- und Verhaltensregeln, der Ausbau kognitiver Bereiche, Strategien, um mit Situationen umzugehen.


    Ich möchte das jetzt nicht pathologisieren, aber man kann sich natürlich auch mal Strategien im Umgang mit aggressiv-oppositionellen Verhalten auseinandersetzen. Diese Kinder scheinen häufig unkontrolliert, rücksichtslos und egoistisch. Häufig entsteht Aggressivität aus einer Hilfslosigkeit in der Situation oder dient der Durchsetzung der eigenen Wünsche oder Bedürfnisse. Erfolgserlebnisse führen dabei zu einer falschen Lernerfahrung. Deshalb ist es wichtig, dass das Verhalten von deinem Sohn nicht belohnt, sondern konsequent sanktioniert wird. In dem Alter ist eine super Möglichkeit des einfachen Ignorierens.

    Es muss also versucht werden, die Frustrationstoleranz des Kindes zu steigern. Es muss lernen, mit negativen Gefühlen adäquat umzugehen. Bei einer niedrigen Frustrationstoleranz reicht ein kleiner Vorfall und das Kind explodiert.

    Das Theoretische hört sich ja schön an und ist bestimmt in vielen Punkten auch nachvollziehbar, aber welche Möglichkeit hat man nun konkret als das soziale Umfeld? Nun es müssen vor allem klare Regeln aufgestellt werden, an denen sich das Kind orientieren kann. Eine weitere Möglichkeit (das ist schon wirklich eine höhere Stufe, weiß nicht ob die unbedingt nötig ist) ist ein Verstärkersystem. Dabei schließt man einen Deal ab, der möglichst positiv formuliert sein soll. „Jedes Mal, wenn du … schaffst, bekommst du einen Punkt.“ „Hast du … Punkte, dann gehen wir zusammen …“. Ist das gewünschte Verhalten erreicht, dann löst man das Verstärkersystem langsam auf und ersetzt es durch verbales Loben.


    Eine andere Idee wäre die Aufstellung von Kommunikationsregeln. Die sind vor allem für dich wichtig. Dazu gehört sowas wie Ich-Botschaften statt Du-Botschaften, Vorwürfe vermeiden, so oft wie möglich loben, über die eigenen Gefühle und die des Kindes sprechen, schreien und schimpfen, durch Mimik und Gestik die Wertschätzung signalisieren, Zeit zum Reden nehmen.

    Aber keine Sorge, er ist noch ein junges Kind. Du hast das Problem erkannt und willst diesem aktiv begegnen. Und das wird klappen, da du dich damit auseinandersetzt und so was mit deinem Kind zusammen erarbeiten kannst.

    Würde es evtl. Sinn ergeben, ihn komplett auf links umzuschulen, da er ja noch im Anfangsstadium seiner Entwicklung steckt? Gibt es vielleicht irgendwelche Methoden dafür?

    Was soll das bedeuten? Sind wir im Jahr 1970 und wir schulen jetzt den Fuß so um, wie es früher mit der Hand gemacht wurde? Oder verstehe ich das einfach falsch? Ich hoffe es sehr.


    Dein Kind wird schon mit der Zeit selber herausfinden, welchen Fuß er präferiert. Dembele hat das bis heute noch nicht rausgefunden und es erweist sich für mich jetzt nicht wirklich als Nachteil.

    Genau, das Konzept von Grashoppers Zürich fand ich auch gut. Diese haben aber großen Wert auf die "Erziehung" der Eltern gelegt und minimal was zu dem Long-Term Athlete Development Ansatz von Balyi, Higgs und Way geschrieben. Diesen Ansatz könnte man natürlich auch etwas ausführlicher darstellen, falls man davon überzeugt ist.

    (https://www.grasshopper-club.c…en_Gemeinsam_ans_Ziel.pdf)


    Ein weiteres Konzept ist das Konzept von Horst Wein, dass hier eigentlich allen bekannt sein wird. Daraus kann man sich auch gut einige Aspekte herausnehmen und auf den eigenen Verein übertragen.


    Oder die, vor allem in Österreich praktizierte, STS-Methode. Beispiele und Literatur:

    http://www.noefv.at/STS-Methode-Pratl.pdf?:hp=2496;131;de

    https://www.oefb.at/Fuszball-A…/Der-Oesterreichische-Weg


    Weitere Ideen:

    https://www.eintracht-neuenkir…verein/jugendkonzept.html

    http://viktoria-anrath.de/file…_upload/Jugendkonzept.pdf

    https://www.football.ch/SFV/Sp…sbildungsphilosophie.aspx

    https://www.bdfl.de/images/ITK/2018/Lochmann_2018.pdf

    https://www.football.ch/de/Por…ball-Brosch_d_ansicht.pdf


    Ich bin momentan im Verein intern noch damit beschäftigt, auch ein pädagogisch-psychologisches und ein entwicklungspsychologisches Handbuch zu schreiben. Ich denke das ist übertrieben und es werden wenige lesen, aber da ich Pädagoge bin und mich in meinem Studium sowieso damit beschäftige, wollte ich das mal so machen. Trainer bekommen viel zu wenig pädagogisch-psychologische Werkzeuge an die Hand, obwohl die Arbeit einem Lehrer sehr ähnelt. Auch ein Wissen über die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen wäre sehr hilfreich. Manche Sachen können sie einfach erst ab einem bestimmten Alter.


    Wenn du zu den Themen pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie auch Literatur haben willst, sag mir gerne Bescheid.

    Erzähl doch mal ein bisschen mehr über den Verein oder die Vereinsphilosophie. Versteht ihr euch als Ausbildungsverein, setzt ihr eher auf gewinnorientiertes Spielen durch die ganze Jugend? Welche Spielform bevorzugt ihr in den Juniorenbereichen (Funino, 5:5 etc.)?


    Dann kann ich bestimmt mal ein paar Konzepte oder Modelle zeigen, an denen man sich orientieren kann.